Nazi-Verdacht bei KSK: Staatsanwaltschaft ermittelt

Stuttgart (dpa) - Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen wegen Nazi-Vorwürfen gegen die Elitetruppe KSK übernommen. Es sei ein Verfahren wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet worden, teilte ein Sprecher mit.

Bei der Abschiedsfeier für einen Kompaniechef des geheim operierenden Kommandos Spezialkräfte soll es im April einem Medienbericht zufolge zu bizarren Spielen wie Schweinskopf-Werfen gekommen sein, bei denen auch rechtsextremistische Musik gehört und möglicherweise der Hitlergruß gezeigt worden sein soll.

Der Vorfall soll sich wohl auf dem Gelände eines Schießstandes bei Sindelfingen nahe Stuttgart abgespielt haben. Es werde gegen Unbekannt ermittelt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft weiter.

Nach internen Ermittlungen soll der stellvertretende Kommandeur des Kommandos Spezialkräfte abgesetzt werden. Das erfuhren der «Spiegel» und die Deutsche Presse-Agentur. Eine Zivilbeschäftigte der im baden-württembergischen Calw stationierten Einheit habe sich wegen verbaler Entgleisungen, Drohungen und frauenfeindlicher Sprüche über ihn beschwert, berichtete das Nachrichtenmagazin am Freitag. Nach einer Prüfung durch den Wehrdisziplinaranwalt habe die Militärführung entschieden, den Vizekommandeur zu versetzen.

Die Versetzung hat nichts mit dem jüngst bekanntgewordenen Verdacht zu tun, dass bei einer Feier von KSK-Soldaten Rechtsrock gespielt und der Hitlergruß gezeigt worden sein soll.

Ein Sprecher des Heeres ging am Freitag nur allgemein auf den neuen Fall ein. Es habe eine anonyme Beschwerde über einen Stabsoffizier der Division Schnelle Kräfte gegeben, zu der bundeswehrinterne Ermittlungen liefen, sagte er der dpa. Das KSK ist eine Teileinheit der Division. Über den Stand der Ermittlungen wollte sich der Sprecher nicht äußern. Auf Nachfrage ergänzte er, dass es in dem Schreiben um den Vorwurf sexistischer, gegebenenfalls auch fremdenfeindlicher Äußerungen vor Untergebenen und zivilen Bundeswehrangehörigen gehe.

Die geheim operierende Eliteeinheit KSK wurde 1996 vor allem für die Befreiung und Evakuierung deutscher Geiseln in Krisengebieten gegründet. Sie war in Afghanistan und auf dem Balkan im Einsatz.

Verteidigung / Bundeswehr / Deutschland / Baden-Württemberg
18.08.2017 · 17:12 Uhr
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