Mutmaßlicher Islamist arbeitete an BER-Baustelle
Berlin/Schönefeld (dpa) - Bei der Bewachung der Baustelle am künftigen Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg kam ein mutmaßlicher Islamist zum Einsatz.
Der Mann sei am 2. August bei einer Kontrolle der Sicherheitsbehörden und des Zolls in Schönefeld aufgegriffen worden, teilten Berliner Innenverwaltung und Brandenburger Innenministerium am Dienstag mit und bestätigten damit ein Bericht des Magazins «Stern». Ob der bei einer Sicherheitsfirma beschäftigte Mann lediglich seinem Broterwerb nachging oder Straftaten plante, steht den Behörden zufolge noch nicht fest.
Nach Informationen des Berliner «Tagesspiegel» (Mittwoch) soll er zum harten Kern der Salafistenszene zählen. Er arbeitet mittlerweile nicht mehr an der Baustelle.
Derweil wachsen die Zweifel am Flughafen-Eröffnungstermin im März 2013. Der Betreiber widersprach am Dienstag einem Bericht des «Tagesspiegel» (Mittwoch), wonach das zuletzt angepeilte Startdatum 17. März vom Tisch sei. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa gibt es in Gesellschafterkreisen aber auch Überlegungen, den Start zum dritten Mal zu verschieben. Die Erwägungen über ein neues Datum reichen demnach bis in den Herbst 2013.
Der Zeitpunkt der Inbetriebnahme ist auch Thema der Aufsichtsratssitzung der staatlichen Betreibergesellschaft an diesem Donnerstag, wie ein Sprecher des Betreibers und des Bundesverkehrsministeriums mitteilten. Zweifel am 17. März 2013 als neuem Termin bestehen seit längerem.
Laut Flughafen-Gesellschaft war der aufgeflogene Islamist nicht auf dem gesicherten Baustellengelände tätig, sondern beim Schutz öffentlich zugänglicher Baustellencontainer der Verwaltung. Die zuständige Sicherheitsfirma sei aufgefordert worden, sämtliche Arbeitskräfte unverzüglich «vertieft» zu überprüfen.
Anlass der Kontrolle seien Ermittlungserkenntnisse über «eine in Berlin wohnhafte Person des islamistischen Spektrums» gewesen, die möglicherweise illegal durch eine Sicherheitsfirma beschäftigt werde, erklärte das Brandenburger Innenministerium. Aus Sicht der Berliner Innenverwaltung zeigt der Vorfall, dass die Sicherheitsbehörden in der Hauptstadt gut aufgestellt seien und deren Frühwarnsystem funktioniere. Es handele sich um einen Vorgang, «den wir sehr ernst nehmen».