Hajime Tabata: “Final Fantasy XV verkürzt meine Lebenserwartung, aber das ist okay”
Hajime Tabata ist erst seit 2012 Teil des ewigwährenden Final Fantasy XV-Projekts, welches seinen Ursprung im 2006 angekündigten Final Fantasy Versus XIII findet. Obwohl Tabata also vergleichsweise frisch dabei ist, hält er mittlerweile das Zepter in der Hand: Tetsuya Nomura, der einstige Director, wurde durch ihn ersetzt und nun liegt es an Tabata, Final Fantasy XV zu einem erfolgreichen Ende zu verhelfen.
Und das kostet seinen Preis. Im Gespräch mit Polygon verrät dieser, dass er täglich nur etwa drei Stunden schläft. Mehr Ruhezeit lässt sein strikter Zeitplan nicht zu.
“Du wärst entsetzt. Nur um das zu verdeutlichen, ich schlafe am Tag vielleicht drei Stunden. Jeder Tag ist schwierig…”
“Ich habe das Gefühl, dass es meine Lebenszeit verkürzt, aber das ist es wert.”
Insbesondere japanische Entwickler sind dafür bekannt, oftmals geradezu manisch an ihren Projekten zu arbeiten, was schon fast bis zur völligen Selbstaufgabe reichen kann. Smash Bros-Director Masahiro Sakurai sagte erst vor Kurzem, dass dank Smash Bros. sein Privatleben deutlich leidet.
Bevor Tabata zum Final Fantasy XV-Team dazustoß, verantwortete er – ebenfalls mit vollem Herzeinsatz – das PSP-Rollenspiel Final Fantasy Type-0. Dieses Werk gefiel Square Enix so sehr, dass er anschließend kurzerhand zum Co-Director der neuen Mainline-Episode ernannt wurde.
Als Tabata die Entscheidung treffen musste, ob er Nomuras Rolle übernehmen möchte und der einzige Director von Final Fantasy XV werden will, führte er nicht nur intern lange Gespräche, sondern auch mit sich selbst. Er kam dabei zu dem Entschluss, dass egal wie viele Jahre seiner Lebenserwartung bereits während der Entwicklung von Final Fantasy Type-0 verpufften, Final Fantasy XV noch einmal weitere Jahre stehlen würde.
“Aber das sollte kein großes Problem sein.”
Der Stolz auf sein Werk überwiegt. Wenn er sieht wie sein virtuelles Baby laufen lernt, dann weiß er, dass es all den Stress wert war. Er habe endlich das Gefühl, sagt er, mit der westlichen AAA-Industrie mithalten zu können. Das sei für ihn unbeschreiblich befriedigend.
Tabata ist übrigens kein Single, sondern ein Ehemann mit Tochter im Kindergarten-Alter. Deshalb startet sein Arbeitstag am frühen Morgen und endet erst in der späten Nacht. Denn so kann er zumindest das Wochenende mit seiner Familie verbringen. Zeit für sich selbst habe er so gut wie gar keine mehr. Nur auf seinem Weg zur Arbeit hat er noch die Gelegenheit im Auto Musik zu hören.
Final Fantasy XV erscheint voraussichtlich 2016 für Xbox One und PlayStation 4.