Effektiver Altruismus: Menschenfreunde machen Karriere, um möglichst viel Geld zu spenden
Jonas Emanuel Müller machte jüngst in der Huffington Post von sich Reden, als er sich dazu bekannte, 60 % seines Gehaltes zu spenden und dadurch zu einem glücklicheren Menschen zu werden. Im Artikel erfuhren wir, dass der junge Mann nicht nur die Karriere, sondern auch den Wohnort danach ausrichtet, so viel Geld wie möglich übrig zu haben, um es denjenigen zu spenden, die es bitter nötig haben.
Die Ressourcen Geld und Zeit effektiv nutzen, um Leben zu retten
Der besagte Menschenfreund gehört der Bewegung des effektiven Altruismus (EA) an, einer Philosophie, die auf rationalem Wege möglichst vielen benachteiligten Menschen helfen möchte. Dabei geht es darum, die Ressourcen Geld und Zeit so optimal wie möglich zu nutzen, um eine größtmögliche positive Wirkung zu erzielen. Gern wird das Beispiel von dem ertrinkenden Kind herangezogen, dem eigentlich jeder helfen würde, auch wenn man sich dabei die teure Kleidung ruiniert. Effektive Altruisten machen sich sogar bei ihrer Berufswahl Gedanken darüber, wie sie damit am besten anderen Menschen helfen können, das nennt sich dann Berufswahlethik. Außerdem steht auch das Thema Hilfswerk-Evaluation auf ihrer Agenda, denn nicht jede Organisation leitet das ihr anvertraute Geld auch wirklich in vollem Umfang weiter.
Hier ein längeres Video zum effektiven Altruismus
Der Unterschied zwischen Tod und Leben
Jonas Emanuel Müller ist von Deutschland in die Schweiz gezogen, weil er dort trotz der höheren Lebenshaltungskosten mehr von seinem Gehalt übrig behält. Außerdem hat er sich einen Job ausgesucht, bei dem er so viel wie möglich verdient, heute arbeitet er bei einer Firma für Finanzsoftware. So kann er durchschnittlich etwa 60 % seines Gehaltes spenden und hat trotzdem noch genug zum Leben. Der junge Mann führt an, dass man mit einem deutschen Durchschnittsgehalt nach dem Studium bereits zu den reichsten 2 % der Weltbevölkerung gehört, von diesem Reichtum zu spenden, macht für andere Menschen den Unterschied zwischen Leben und Tod aus.
Um die passende Hilfsinstitution zu finden, die mit dem ihr anvertrauten Geld so effektiv wie möglich wirtschaftet, orientiert er sich an den Daten der Organisation GiveWell. Für GiveWell steht die Frage im Mittelpunkt, auf welche Weise sich möglichst viele Menschenleben retten lassen; ein ähnliches Projekt gibt es im Tierschutzbereich mit den Animal Charity Evaluators. Seitdem Jonas Emanuel Müller so verfährt, fühlt er sich glücklicher und erfüllter.
Quellen: gbs-schweiz.org, huffington-post.de