Deutsche Bank: London behauptet sich als europäische Finanzhauptstadt

Frankfurt/Main (dts) - Deutsche-Bank-Vorstand Marcus Schenck erwartet, dass London sich auch nach dem Brexit als europäische Finanzhauptstadt behaupten wird. "Es ist etwas naiv zu glauben, dass irgendeine europäische Stadt London als Finanzplatz ablösen könnte. Die City ist ein über 30 Jahre gewachsener Mikrokosmos, den man nicht einfach nachbilden kann", sagte er der "Welt am Sonntag".

Auch Personalberater gehen von einer überschaubaren Brisanz des Brexit aus. "Ich erwarte keine Abwanderungswelle. Im Handel und bei Hedgefonds etwa wird London auf absehbare Zeit weiter führend bleiben", sagte Ron Weihe, Berater für die Finanzdienstleistungsbranche bei Russell Reynolds Associates, der Zeitung. Tiemo Kracht, Sprecher der Geschäftsführung bei Kienbaum, hält die Angst vor einer zu restriktiven Arbeitsmarktpolitik für übertrieben: "Großbritannien wird es sich trotz Abkehr von der Arbeitnehmerfreizügigkeit nicht erlauben können, für hoch qualifizierte Fach- und Führungskräfte die Hürden beim Arbeitsvisum besonders zu erhöhen", sagte er. Ansonsten würde die britische Volkswirtschaft massiven Schaden nehmen. Dennoch erwarten die Experten, dass andere Finanzstandorte vom Brexit durchaus profitieren werden, zumindest wenn es um das Geschäft mit der direkten Betreuung von Kunden geht. Laut Weihe von Russell Reynolds dürften in Deutschland vor allem Bankenteams, die Unternehmen im produzierenden Gewerbe betreuten, weiter ausgebaut werden. Denn in diesem Sektor sei die Bundesrepublik traditionell sehr stark. "Deutschland ist durchaus attraktiv", meint auch Kienbaum-Mann Kracht. Allerdings habe er die Erfahrung gemacht, dass Londoner Banker lieber in die Metropole Berlin wollten, als ins beschauliche Frankfurt. Die Hauptstadt erachtet auch Deutsche-Bank-Vorstand Schenck als attraktiv. "Gute Voraussetzungen, ein bedeutender Finanzplatz zu werden, hat auch Berlin. Einfach weil die Stadt hochattraktiv ist für junge Talente."
Wirtschaft / DEU / Großbritannien / EU / Unternehmen / Finanzindustrie
22.01.2017 · 07:00 Uhr
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