Wissen, das man im Leben bestimmt nie braucht.

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(England)
„Wet behind the ears“
Diese Redewendung verwenden Engländer, wenn sie sagen wollen, daß jemand noch sehr jung oder auch naiv und unerfahren ist. Derjenige wird in der Redewendung wahrscheinlich mit einem Baby – dem Inbegriff von Unerfahrenheit – verglichen. Denn Babys sind direkt nach der Geburt noch naß. Da ihre Haut hinter den Ohren so versteckt liegt, vergißt man sie beim Abtrocknen leicht.

Auch im Deutschen sagen wir, daß jemand noch "feucht hinter den Ohren" ist – oder noch "grün hinter den Ohren". Denn Obst, das noch nicht reif ist, ist ja auch oft grünlich.
 
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(England)
„A leopard cannot change its spots“
(Ein Leopard kann seine Flecken nicht ändern)
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Die Situation kennt man bestimmt (Entweder aktuell oder von früher): Gerade will man das Haus verlassen und ist in Eile. Noch schnell sich verabschieden und los geht's – von wegen! Die Mutter kann es einfach nicht lassen, sie muß noch einen guten Ratschlag loswerden: "Zieh dir doch noch eine Jacke über, es soll später kalt werden" oder "vergiss nicht Deinen Regenschirm!"
Natürlich, sie meint es ja nur gut, sie will nur helfen und beschützen. Eltern sind nun einmal Eltern, sie können ja auch nichts dafür. Genauso wenig, wie der Leopard etwas dafür kann, daß er gefleckt ist.

Und deshalb sagt man auf Englisch: "A leopard cannot change its spots." Er kann nichts dafür, daß sein Fell gefleckt ist, und er kann die Flecken nicht zu Streifen machen, selbst wenn er wollte.
Diese Redewendung stammt aus der Bibel. Dort heißt es: "Ändert wohl ein Schwarzer seine Hautfarbe oder ein Leopard seine Flecken?" (Jeremia 13, 23)
 
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(England)
„A bird in the hand is worth two in the bush“
(Ein Vogel in der Hand ist besser als zwei im Busch)
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Natürlich ist diese englische Redewendung genau so wenig wörtlich zu nehmen wie viele unserer deutschen. Sagt ein Engländer "A bird in the hand is worth two in the bush", meint er damit: Es ist besser, einen kleinen, aber sicheren Vorteil oder Erfolg zu haben als einen größeren, der aber ungewiss oder riskant ist.

Die Redewendung wird seit dem 19. Jahrhundert verwendet, doch wo genau ihr Ursprung liegt, ist unsicher. Es wird vermutet, daß es von einem ähnlichen Sprichwort in der Bibel kommt. Wir kennen übrigens eine ganz ähnliche Redewendung:
"Ein Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach."
(Im Link das "Wissen, das man im Leben bestimmt nie braucht" anklicken - und man kommt zum richtigen Beitrag.)
 
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(England)
„A stitch in time saves nine“
(Ein Stich zur rechten Zeit erspart Dir neun weitere)
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Zum ersten Mal tauchte diese Wendung Anfang des 18. Jahrhunderts auf. Sie spielt darauf an, dass ein kleines Loch in einem Kleidungsstück mit einem Stich geflickt werden kann. Erledigt man das allerdings nicht gleich, wird das Loch immer größer, und so hat man letztendlich viel mehr Arbeit damit. (Lieber gleich erledigen, als daß die anfallende Arbeit sich noch mehr vergrößert)

Übrigens bleiben uns Redewendungen besser im Gedächtnis, wenn sie sich reimen – wie eben "A stitch in time saves nine" oder auch unsere deutsche Entsprechung "Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen".
 
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(England)

„Head over heels“
(Kopf über Fersen verliebt)
Die Redewendung "head over heels" ist im 18. Jahrhundert entstanden und wurde ursprünglich in umgekehrter Reihenfolge verwandt. "Heels over head" würde dann tatsächlich verbildlichen, daß jemand – wie in einer Achterbahn oder beim Purzelbaum Schlagen – besonders aufgeregt oder eben "durch den Wind" ist, wie es heute so schön heißt.
Wieso die Wendung sich später anders herum durchgesetzt hat, ist unklar. Zumindest wird sie heute kaum noch allein stehend, sondern häufig im Zusammenhang mit der Verliebtheit verwendet. Im Deutschen kennen wir übrigens eine ganz ähnliche Redewendung, die der ursprünglichen Form "heels over head" jedoch näher kommt: Hals über Kopf verliebt sein.
 
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(England)
"The apple of my eye"
(Der Apfel meines Auges)
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Wenn ein Engländer jemanden (also z.B. seine Freundin) oder etwas besonders gern mag, nennt er ihn oder es mitunter "the apple of my eye". Doch was ist an einem Apfel so besonders, und was hat der eigentlich mit unseren Augen zu tun? Handelt es sich vielleicht um den Augapfel, den wir im Deutschen kennen?
Diese alte Redewendung taucht das erste Mal in einem altenglischen Text des 9. Jahrhunderts auf und ist auch in einer frühen englischen Übersetzung der Bibel zu finden.
Damals bezeichnete man die Pupille des Auges als Apfel – vermutlich deshalb, weil Äpfel damals die bekanntesten kugelförmigen Objekte waren und Apfelbäume und ihre Früchte als heilig galten. Außerdem kannten die Briten bis zum 16. Jahrhundert das aus dem Lateinischen stammende Wort "pupil" (deutsch: Pupille) nicht, mußten diesen Körperteil also irgendwie anders bezeichnen.
Und weil die menschliche Sehkraft damals wie heute als besonders wertvoll galt, werden hoch geschätzte Dinge wie eben der Freund oder die Freundin "apple of the eye" genannt. Im Deutschen sagen wir übrigens ganz ähnlich, daß wir jemanden oder etwas "hüten wie unseren Augapfel".
 
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(England)
„Can't cut the mustard“
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Mit dieser Redewendung wollen Engländer oder Amerikaner zum Ausdruck bringen, daß jemand nicht gut genug ist oder sich nicht intensiv genug für eine bestimmte Sache eingesetzt hat. Es gibt verschiedene Theorien darüber, wo diese Redewendung herkommt: Manche glauben, sie deute darauf hin, wie schwierig es ist, kleine und sehr harte Senfkörner durchzuschneiden – ähnlich wie unser deutsches Kümmelkornspalten.
Andere bringen die Schärfe von Senf mit der menschlichen Energie und Lebenslust in Verbindung. Wenn man außerdem weiß, daß "cutting" eine zeitlang auch für "zeigen" oder "aufweisen" verwendet wurde, könnte man "She couldn't cut the mustard" also auch verstehen als: "Sie hat nicht genug Energie oder Engagement gezeigt". Im Deutschen gibt es übrigens keine solche Redewendung – wir sagen stattdessen umgangssprachlich etwas wie: "Sie bringt's einfach nicht."
 
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(England)
„Straight from the horse's mouth“
(Direkt aus dem Maul des Pferdes)
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Ursprünglich meinte man damit einen "heißen Tipp". Der Ausdruck stammt nämlich aus dem Vokabular der Pferderennen. Beim Pferderennen setzt man Geld darauf, dass ein bestimmtes Pferd gewinnt. Deshalb ist es sehr wichtig, zu wissen, welches Pferd wirklich fit und schnell ist. Um das herauszufinden, schaut man ihm am besten ins Maul. Denn der Zustand der Zähne verrät viel über das Alter und die Fitness eines Pferdes.
 
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(England)
„Fair Play“
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Obwohl die englische Wendung "Fair Play" inzwischen vor allem im Sport verwendet wird, hat sie ursprünglich nichts mit der sportlichen Fainess zu tun. William Shakespeare verwendete den Ausdruck in mehreren seiner Dramen, beispielsweise in "Der Sturm", ein Stück, das 1611 in London uraufgeführt wurde. Dort wird "Fair Play" ganz allgemein im Sinne von "gerechtem Verhalten" verwendet.

Wenn man zum "Fair Play" aufgerufen wird, dann sollte man sich nicht nur an die vorgegebenen "Spielregeln" halten, sondern auch respektvoll mit den anderen "Mitspielern" umgehen, sich ihnen gegenüber fair und gerecht verhalten – ganz egal, ob es sich um einen sportlichen Wettkampf, ein Spiel, bei Beziehungen, bei der Arbeit … handelt. Übrigens ist das "Fair Play" längst nicht mehr nur im englischen Sprachraum bekannt, sondern taucht – genauso wie das englische Wort "fair" – auch im Duden auf.
 
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(England)
„I'll be a monkey's uncle“
(Ich werde der Onkel eines Affen sein)
Mit dieser Redewendung drückt man auf Englisch große Zweifel an einer Behauptung aus.
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Der Ausdruck geht auf die Zeit des großen britischen Naturforschers Charles Robert Darwin (1809-1882) zurück. Als Darwin sein revolutionäres Werk über die Abstammung des Menschen (1871) veröffentlichte, stieß er auf große Skepsis und Unglauben. Den Menschen erschien damals die Behauptung, daß der Mensch mit den Affen gemeinsame Vorfahren habe, abwegig und unglaubwürdig. Und deshalb verbreiteten die Darwin-Skeptiker bald die Redewendung "I'll be a monkey's uncle", um auszudrücken, daß sie etwas partout nicht glauben wollten.
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Auf Deutsch würden wir dazu vielleicht sagen "Also, wenn das stimmt, dann bin ich der Kaiser von China!“.
 
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(USA)
"To be on Cloud Nine"
(Wolke neun)
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Nun, die Amerikaner schweben schon länger ein Stück höher als die Europäer, wenn sie völlig glücklich und verliebt sind – auf "Cloud Nine". Daher ist es imPrinzip die selbe Aussage, wie „Wolke 7“
Einfach das "Wissen das man im Leben bestimmt nie braucht" anklicken und man kommt zum richtigen Beitrag "Wolke 7".
 
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(England)
„In the limelight“
(Im Rampenlicht stehen)
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Hollywood-Schauspieler wie Brad Pitt und Angelina Jolie und die skandalgebeutelte Sängerin Miley Cyrus haben eines gemeinsam: Sie stehen permanent im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit.
Auf Englisch nennt man das "to be in the limelight", was dem deutschen "im Rampenlicht stehen" entspricht. Aber warum "limelight"? Irgendwie klingt das nach Zitrusfrüchten, denn "lime" heißt schließlich auch "Limone". Damit hat das "limelight" aber überhaupt nichts zu tun.

Wie die Redewendung "In the limelight" entstand
Stattdessen stammt der Begriff daher, daß "lime" auch der chemische Name für die Substanz Calciumoxid (chemische Formel: CaO) ist. Wenn man Calciumoxid anzündet, dann verbrennt es in gleißend hellen, weißen Flammen.

Erstmals genutzt wurde dieser Effekt im Jahr 1826 von einem britischen Militäringenieur namens Thomas Drummond zum Erstellen von Landkarten bei schlechtem Wetter und schlechter Sicht. Das helle Licht der Calciumoxid-Flammen ("Drummond light") half ihm dabei, Abstände korrekt zu messen.

Später wurde die Erfindung von Wissenschaftlern weiterentwickelt, die nun besonders helle Scheinwerfer mit Calciumoxid als Leuchtstoff herstellten. Diese kamen seit Anfang des 20. Jahrhunderts für die ersten Filmprojektoren in Kinos und bei Theateraufführungen zum Einsatz. Der Schauspieler, auf den auf der Bühne das helle Scheinwerferlicht gerichtet war, stand im absoluten Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Und in dieser Bedeutung ist die Redewendung "to be in the limelight" auch außerhalb der Theaterbühnen bis heute erhalten geblieben.
 
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(England)
„It's raining cats and dogs“
(Es Regnet Katzen und Hunde)
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Wenn sich ein Mensch aus dem englischen Sprachraum über einen heftigen Regenguss beschwert, hört man ihn zuweilen schimpfen: "It's raining cats and dogs." Natürlich regnet es vom britischen oder amerikanischen Himmel keine Katzen und Hunde. Doch was hat der heftige Regen mit unseren beliebtesten Haustieren zu tun?

Es gibt verschiedene Theorien, woher genau die Redensart kommt und wann sie entstanden ist. Eine mögliche Quelle könnte die nordische Mythologie sein. Dort gelten Hunde und Wölfe als Diener des Sturmgottes Odin, Katzen als Vertraute von Hexen, die ja bekanntlich fliegen können. Ein Regenguss aus Katzen, die versehentlich vom Hexenbesen gefallen sind? Wahrscheinlicher ist, dass die Redewendung im 17. oder 18. Jahrhundert geprägt wurde. Zu dieser Zeit waren englische Städte von unzureichender Müll- und Abwasserentsorgung und damit starker Verschmutzung der Straßen geplagt. Das könnte auch dazu geführt haben, daß bei starkem Regen ab und zu tote Tiere durch die Gassen geschwemmt wurden.
Wir Deutschen sagen stattdessen, daß es mal wieder "schüttet wie aus Eimern" oder " Bindfäden regnet". Beide Redewendungen lassen sich durchaus im wörtlichen Sinne verstehen: Man kommt sich nämlich vor, als würden über einem Eimer ausgeleert oder als würde der Regen strichweise, also ohne Unterbrechung, auf einen niedergehen.
 
Eine unglaubliche aber wahre Geschichte:
Erst einmal ein Fakt, der für die Geschichte wichtig ist: Die Werft „Harland & Wolff“ in Belfast baute für die "White Star Line" drei Schwesterschiffe. Diese waren die Olympic, die Britannic – und das wohl berühmteste Schiff der Welt: die Titanic.

Die Olympic:
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Die Olympic war das erste dieser Schiffe – somit wurden die drei Schiffe „Olympic-Klasse“ genannt. Die Olympic hatte ihren Stapellauf 1910. Sie diente als Passagierschiff, auch im Ersten Weltkrieg als Truppentransporter. Sie war bekannt als die "Old Reliable" (Alte Zuverlässige) aufgrund ihrer langen und erfolgreichen Dienstzeit.

Die Titanic:
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Das zweite Schiff der Olympic-Klasse war die Titanic. Ihr Stapellauf war 1911. Wie wohl bekannt ist sank sie 1912 auf seiner Jungfernfahrt nach einer Kollision mit einem Eisberg. Das bekannteste Schiff der Klasse aufgrund des Untergangs mit vielen Todesopfern

Die Britannic:
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Das dritte und letzte Schiff der Olympic-Klasse war die Britannic. Ihr Stapellauf war 1914.
Aufgrund des Ersten Weltkriegs wurde sie nicht als Passagierschiff eingesetzt, sondern als Hospitalschiff (HMHS Britannic). Sie sank 1916 nach einer Seeminen-Explosion in der Ägäis. Das Wrack wurde 1975 von Jacques-Yves Cousteau entdeck


Die unglaubliche Geschichte:
Violett Jessop

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Violett Constance Jessop wurde am 02. Oktober 1887 in Argentinien geboren und starb am 05. Mai 1971 in England. Sie arbeitete in den frühen Jahren des 20. Jahrhundert für die Schifffahrtsgesellschaft "White Star Line". Bekannt wurde sie unter dem Namen „Miss Unsinkable“

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Am 20. September 1911 war Violet Jessop an Bord der Olympic, als diese mit dem britischen Kreuzer Hawke kollidierte. Beide Schiffe wurden stark beschädigt, sanken jedoch nicht.

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Am 10. April 1912, war sie eine der dreiundzwanzig Stewardessen an Bord der Titanic. Nach dem Zusammenstoß des Schiffes mit einem Eisberg nach vier Tagen Fahrt im Nordatlantik sank die Titanic mit einem erheblichen Verlust an Menschenleben. Jessop gelangte in das Rettungsboot Nr. 16 und wurde acht Stunden später von dem Passagierschiff Carpathia aufgenommen, welches die Überlebenden nach New York brachte.

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1916 war Violett Jessop als Krankenschwester an Bord der Britannic stationiert. Am 21. November des Jahres befand sich das Schiff im griechischen Mittelmeerraum und sank aufgrund einer Explosion, die wahrscheinlich von einer deutschen Seemine herrührte. Violet Jessop saß in einem der beiden Rettungsboote, die in die noch rotierenden Schiffsschrauben gezogen wurden, konnte aber im letzten Moment herausspringen. Obwohl sie nicht schwimmen konnte und unter Wasser mit dem Kopf gegen den Kiel eines Rettungsbootes schlug, schaffte sie es noch aufzutauchen, so daß sie von der Besatzung eines anderen Rettungsbootes gerettet werden konnte. Jahre später erfuhr sie, dass sie sich bei der Rettungsaktion eine Schädelfraktur zugezogen hatte.

Das muß man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen: Bei allen drei Unglücken der drei Schwesterschiffe Olympic, Titanic und der Britannic war Violett Jessop auf den Schiffen angestellt. Alle drei Unglücke überlebte diese Frau. Ob nun Schicksal oder einfach nur wahnsinniges Glück – so etwas kann man sich einfach nicht ausdenken. So eine Geschichte schreibt nur das Leben!
 
Warum heißt der „Bienenstich“ eigentlich Bienenstich?
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Hinter dem Namen "Bienenstich" steckt eine abenteuerliche Geschichte: Als Kaiser Friedrich III den Rheinzoll *1 von Linz nach Andernach übertrug entstand eine lnage Fehde zwischen den Städten. Das erboste die Linzer Bürger derart, daß sie 1474 die Einwohner von Andernach in den frühen Morgenstunden im Schlaf angreifen wollten. Zwei Andernacher Jungen gingen zufällig um diese Zeit an der Stadtmauer entlang und naschten Honig von den Bienenstöcken, die dort hingen. Als die beiden Bäckerlehrlinge die Angreifer sahen, warfen sie ihnen geistesgegenwärtig die Bienenstöcke entgegen. Von wild gewordenen Bienen verfolgt und mit Stichen übersät, flüchteten die Linzer. Die Andernacher Bürger aber feierten. Anlässlich des Sieges servierten sie einen besonders leckeren Kuchen, der zu Ehren des genialen Tricks fortan den Namen Bienenstich trug.
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Die beiden Bäckerlehrlinge und die Bienenstöcke
am Andernacher Brunnen am Marktplatz


*1: Der Rheinzoll:
Der Rheinzoll war eine mittelalterliche Zollabgabe, die auf dem Rhein für den Handel zu Wasser erhoben wurde. Diese Zölle waren eine wichtige Einnahmequelle für die jeweiligen Landesherren und führten oft zu Konflikten zwischen den verschiedenen Herrschaftsgebieten am Rhein. Die Zölle wurden an bestimmten Zollstationen, oft an Burgen oder befestigten Orten, erhoben.
 
The „Unsinkable Sam“ - Vom Maskottchen zum Unglückskater
Schiffskatzen wie den unsinkbaren Sam gab es bereits in der Antike. Sie hatten vor allem eine Aufgabe: das Schiff frei von Ratten zu halten. Die Nager fraßen sich durch die Vorräte der Mannschaft und konnten Krankheiten übertragen.
Im Ersten und Zweiten Weltkrieg gab es zahlreiche Katzen, die als Rattenfänger für unversehrten Proviant und Sauberkeit auf Zerstörern, Flugzeugträgern und Schlachtschiffen sorgten. Manche wurden zu bekannten Maskottchen.

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"The Unsinkable Sam"

"Unsinkable Sam" begann seine Reise Anfang der vierziger Jahre. Wann genau er an Bord des deutschen Schlachtschiffs "Bismarck" kam, ist nicht überliefert und auch nicht, wie ihn die deutsche Besatzung nannte, nur daß er durch die Gänge des damals weltgrößten Schlachtschiffs strich. Am 24. Mai 1941 hörte der Kater das Donnern der Salven, als die "Bismarck" auf den britischen Schlachtkreuzer "HMS Hood" feuerte - das britische Schiff (der Stolz der britischen Marine) sank, und mit ihm mehr als 1400 Menschen.

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Die „Bismarck“

Die britische Marine nahm die Verfolgung der "Bismarck" auf, sie sank drei Tage später - ob durch die Hände der eigenen Besatzung, die das Schiff nicht in feindliche Hände fallen lassen wollte, oder durch die britischen Torpedos und der Artillerie, ist bis heute umstritten. Fest steht: Die Bismarck wurde am 27. Mai 1941 - einem Tag vor ihrem Untergang - durch einen Torpedotreffer in der Ruderanlage manövrierunfähig. Die Flugzeuge, die diese Torpedos abwarfen waren veraltete Fairey Swordfish Doppeldecker von dem britischen Flugzeugträger „Ark Royal“.

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Die „HMS Cossack“

Als die deutsche Bismarck unterging, zog sie rund 2100 Mann mit in die Tiefe. Die Briten nahmen die wenigen Überlebenden an Bord. Ein Zerstörer, die "HMS Cossack", fischte keinen Menschen aus dem Wasser. Dafür den Kater, einen "Nazi" wie das "Nautical Magazine" schrieb. Die Besatzung taufte ihn Oscar.

Auf der "Cossack" lebte Oscar immerhin fünf Monate - bis auch sie unterging: Während der Zerstörer einen Konvoi von Gibraltar nach Großbritannien begleitete, feuerte das deutsche U-Boot 563 auf das Schiff, die "Cossack" sank am 26. Oktober. Ein Großteil der Crew wurde gerettet, unter ihnen auch der Kater. Man brachte ihn nach Gibraltar, wo er auf die "Ark Royal" kam – genau dem Schiff, das die Bismarck manövrierunfähig gemacht hatte. Jetzt, nachdem er zum zweiten Mal einen Schiffuntergang überlebt hatte, gab man ihm auf der "Ark Royal" den Namen „Unsinkable Sam“.

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Die „HMS Ark Royal“

Einen Tag, nachdem der britische Flugzeugträger "HMS Ark Royal" von einem deutschen U-Boot torpediert worden war, wurde das letzte Besatzungsmitglied aus dem Wasser gefischt. Am 13. November 1941 hatte U 81 vor Gibraltar zugeschlagen, die Mannschaft des getroffenen Trägers war sofort evakuiert worden. Am Tag darauf sollte die "Ark Royal" in den nächsten Hafen geschleppt werden, doch sie rollte sich auf die Seite und sank. Zurückblieben nur im Wasser treibende Wrackteile - und ein triefnasser Kater.

Er klammerte sich, "verärgert, aber weitgehend unverletzt" an ein Holzstück. Ein britischer Marinesoldat entdeckte das Tier, als er von einem der zur Rettung herbeigeeilten Schiffe auf das Wasser hinunterblickte. Die tropfende Katze wurde an Bord der "HMS Legion" gehievt …

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Die „HMS Legion“

Nachdem auch die HMS Legion" versenkt worden war, wollte keine Mannschaft das „Unglückstier“ mehr an Bord haben. In Belfast setzte man den Kater aufs Trockene. Dort lebte er bis 1955 in einem Seemannsheim.