Was denkt ihr gerade?

Als nächsten Gewinn wünsch ich mir einen 55 Zoll-Smart TV, oder ein zusammenklappbares Senioren-Elektro-Mobil, oder eine Woche Urlaub mit Halbpension auf Teneriffa in Puerto de la Cruz incl. 3000.- € Taschengeld, damit ich mir nach dem Urlaub die bereits genannten Dinge kaufen kann. So 35 Millionen € wären aber auch nicht schlecht, denn schließlich kostet mein Traumauto schon 2 - 3 Millionen Dollar. :D
 
Ja, ich weiß schon. Kenne das auch von früher aus der Eifel. Mein damaliger LAG meinte auch, ich solle mich schon vorab dran gewöhnen, dass wir öfters mal irgendwo eingeladen werden und außerdem war er im örtlichen Sportverein, hat Fußball gespielt und von den Fußballerfrauen wurde dann erwartet, dass sie sich zum Sommerfest mit einbringen. Mit einbringen hieß da: 2 Kuchen backen und eine grooooße Schüssel Salat machen und anschließend auch zu verkaufen. Darauf hatte ich natürlich null Bock, denn ich musste ja eh schon jeden Tag für 6 Leute kochen. Zum Glück hatten sich zum backen genügend Frauen gefunden, eben auch welche, die mehr als 2 Kuchen machten und so musste ich dann nur einen Salat machen. Nudel und Kartoffelsalat gab es da auch schon genug, also sollte ich irgend `nen Gemüsesalat machen. Hab dann den gemacht, den auch meine Kinder liebten, meinen Ampelsalat aus Tomate, gelbem Paprika und Gurke. Naja, und als Neuling wurde ich dann natürlich zu dem "Dienst" verurteilt, den keiner gern machte: ich musste die Theke machen. Bei dem schönen Wetter waren ja alle draußen, es kam halt nur ab und an mal jemand ein Bier selbst holen, oder die "Bedienung" holte ein ganzes Tablett voll. Es war also ein einsamer Job, doch ich war darüber sehr glücklich, ich brauchte den ganzen Trubel draußen nicht.
Als ich dann Jahre später meinen 2. Gatten kennenlernte, hab ich schon frühzeitig meine Bedenken geäußert, bevor ich seine Familie usw. überhaupt kannte,, doch der konnte mich beruhigen. Einzige Pflichtveranstaltung war Weihnachten bei seinen Eltern zum Gans essen, die 75 km weit weg wohnten und sonst wurden nur runde Geburtstage oder Hochzeiten gefeiert, was aber keine Pflicht war. Naja, und Freunde hatte er gar keine. Und er hatte ja, ohne, dass ich davon was wusste, dafür gesorgt, dass sich meine Familie auch nie mehr bei mir gemeldet hatte. Das war ein tolles ruhiges Leben.
Naja, und jetzt bin ich nicht mehr in der Lage irgendwelche Leute zu bewirten und bin froh, dass ich keine Einladungen bekomme.
Die meisten Menschen denken, dass ich sehr einsam sein muss ...... nur ein Mal die Woche raus und niemanden zum reden. Aber sooo einsam ist mein Leben ja nicht, da kommen ja jeden Freitag die Leute vom Seniorenservice und das sind auch jedes Mal andere und die meisten von denen bleiben meist noch `ne halbe bis eine Stunde zum quatschen da. Das reicht mir an Unterhaltung, ansonsten genieße ich meine Ruhe. Ich höre auch nie Radio oder Musik. Fernsehen tu ich frühestens mal mittags, wenn ich mich wegen meiner Schmerzen und Erschöpfung eh hinlegen und warten muss, bis ich die nächsten Tabletten nehmen kann. Ansonsten guck ich erst abends fern, wenn ich Abendbrot esse und bis ich in`s Bett geh.
Theoretisch hätte ich schon vor Jahren Pflegestufe beantragen können, denn ich könnte wirklich jemanden im Haushalt gebrauchen, aber ich hab einfach Null Bock darauf, dass hier jede Woche `ne fremde Person meine Wohnung putzt, vor allem aber hab ich kein Vertrauen.
Ich würde auch niemals in ein Altersheim gehen, denn dort herrscht ja Gruppenzwang, alle essen da immer gemeinsam und ständig wir man von irgendwem angesprochen, dass es da diese oder jene Beschäftigungsveranstaltungen gibt. Und in ein Pflegeheim würde ich nur gehen, wenn ich absolut nicht mehr in der Lage wäre aufzustehen und vor allem, wenn ich im Kopf bereits so verblödet bin, dass ich gar nicht mehr merke, dass mich wer anspricht.



Führt er Dich dann in Handschellen zu den Grillabenden? :ROFLMAO: :LOL: :ROFLMAO:




Oh mein Gott. Da sind ja alle schon besoffen, wenn Du hin kämst.


Oh Hilfe! Mein Gott, da fehlen einem ja die Worte!



Genau wie bei mir. Manchmal kommen die vom Seniorenservice sogar mit 3 Leuten, da bin ich froh, wenn die nur schnell das Essen ausladen, ich aussortiere, was ich nicht will, ich dann nur noch schnell unterschreibe, dass ich denen das Geld für die kommende Woche mitgegeben habe und die wieder gehen.

Das klingt nach einer Menge durchlebter Erfahrungen. Es ist bewundernswert, wie du deine Ruhe gefunden hast und deine eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund stellst. Es ist völlig in Ordnung, wenn du dich nicht ständig unter Leute mischen möchtest. Jeder hat andere Bedürfnisse.
 
Das klingt nach einer Menge durchlebter Erfahrungen.
Oh ja, das kannst Du laut sagen. Und da zählen die, die ich da aufgeführt habe, trotz allem zu den durchaus positiven Erfahrungen. Letztendlich hat es Spaß gemacht.
Man muss aber auch sagen, die Eifeler machen es Zugezogenen extrem schwer, sich zu integrieren. Wenn ich Leute aus dem Nachbarhaus grüßte, bekam ich keine Antwort. Das änderte sich erst, als ich mich von mir aus in den Ort einbrachte. Dort wurde damals ein kleines "Bürgerhaus" gebaut, welches nur die Leute aus dem Ort für Hochzeiten und Geburtstage incl. Getränkebedienung mieten konnten. Und auch für andere Dinge wurde es genutzt, z.B. für die Weihnachtsfeiern für Rentner. Und kurz vor Fertigstellung des Hause war in der kostenlosen Zeitung, die im Ort auch eine Druckerei hat, eine Annonce, wo nach Leuten gesucht wurde, die ihre Freizeit opfern, um es quasi anderen zu ermöglichen dort zu feiern, indem man halt entweder den Tresen oder Bedienung machte. Darauf hatte ich mich beworben, machte mir aber keine Hoffnung, dass ich angenommen werde. Doch dann geschah ein Wunder: ich wurde tatsächlich angenommen. Und der Chef erklärte mir dann auch, warum er mich ausgewählt hatte. Er sagte, dass er selbst auch von dort ist, aber er hat eine farbige Frau und da hatte es einige Jahre gedauert, ehe diese eingeschworene Gemeinschaft es akzeptiert hatte, dass diese Frau nun mal zu ihm gehört. Und auch sonst wisse er, wie schwer es dort auch weißen Zugezogenen gemacht wird und ich werde dann sehen, dass man mich sofort akzeptieren wird, wenn ich dort meine Freizeit opfer. Und so war es dann auch. Die erste Veranstaltung war die Einweihung des Gebäudes. Die Baumaterialien bezahlt hatten zwei Privatleute aus dem Ort und gebaut hattes es nur Handwerker aus dem Ort und das aber auch nur in ihrer Freizeit und ohne Bezahlung und für eben diese Leute + Anhang war dann die Einweihungsfeier. Und schon an dem ersten Abend dort kamen 3- 4 Leute zu mir an den Tresen, um sich mit mir zu unterhalten, um mich besser kennenzulernen. Hat sich dann sehr schnell im Ort rumgesprochen und plötzlich wurde ich mit meinen 4 Kindern akzeptiert.
*Hihii* Ich hatte da ganz am Anfang noch ein ganz lustiges Erlebnis "der anderen Art". Wir kamen ja aus der Großstadt, meine Älteste war damals 15, hatte also den Mode Stil einer Großstädterin, sie hatte ein Augenbrauen - und Nasenpiercing. Eines Tages ging ich mit ihr zum Schlecker einkaufen, als wir an die Kasse kamen, fiel der Kassiererin die Kinnlade runter und sie starrte meine Große einfach nur mit offenem Mund an. So etwas hatte sie wohl noch nie gesehen. Als sie nach `ner halben Minute noch immer starrte, sagte ich zu meiner Großen in etwa folgendes: "IT, bitte geh raus und warte draußen auf mich, damit die Kassiererin ihre Arbeit machen kann, die Leute hier sind Besuch von Außerirdischen nicht gewohnt!" :ROFLMAO:

Naja, aber ich habe leider auch verdammt viel negatives erfahren müssen, was sich von meiner Kindheit an bis heut irgendwie durchzieht.


Es ist bewundernswert, wie du deine Ruhe gefunden hast
Das war ein echt langer Lernprozess. Mir hat dann eine "Liste" geholfen, die ich auch immer angewendet hatte, wenn ich eine Entscheidung treffen musste.
Ich schreibe dann immer eine Liste, auf die eine kommt die eine Sache, die wird dann noch in positiv und negativ aufgeteilt und auf die andere Seite kommt die andere Sache, auch in positiv und negativ aufgeteilt. Und dann schreibe ich alles auf, was bei den jeweiligen Sachen positiv, was negativ ist. Da einem ja nicht immer gleich alles einfällt, bleibt so eine Liste dann erst noch `ne ganze Weile liegen, so kann ich dann nach und nach immer noch was dazu schreiben. Wenn ich sicher bin, dass ich alles aufgeschrieben habe befasse ich mich noch bis zu 2 Wochen damit.
Tja, und in meinem Leben, wie es jetzt ist, gibts eine Menge negativer Dinge, allen voran meine ganzen Erkrankungen, ich wurde ja schon mit 45 Jahren Frührentnerin, doch da meine ganze Familie verkracht ist (keiner redet mehr mit den anderen), hab ich auch niemanden, der sich um mich kümmert. Aber genau da kommt meine Liste in`s Spiel: trotz dem negativen, gibt es auch positive Dinge und es gibt negative Dinge, die, wenn man sie von einer anderen Seite her betrachtet, doch positiv sind.
Alles in allem: klar, von meinen Krankheiten her ist es ein beschissenes Leben, aber, es gibt Leute, die auch diese Krankheiten haben, die aber nicht mehr in der Lage sind raus zu gehen und manche von ihnen kommen nicht mal mehr aus dem Bett. Ich habe da das große Glück, dass ich es noch ein Mal die Woche raus schaffe, um selbst einkaufen zu gehen und, obwohl es mir verdammt viele zusätzliche Schmerzen bringt und es aus gesundheitlicher Sicht einerseits kontraproduktiv ist, kümmere ich mich hier noch um den Gemeinschaftsgarten mit Wäscheplatz, denn das hat für mich aus gesundheitlicher Sicht auch was positives: die Gartenarbeit tut meiner Seele unglaublich gut


und deine eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund stellst.
Tja, das muss ich notgedrungen auch, denn irgendwann hab ich so starke Schmerzen, oder bin derart erschöpft, dass ich nur noch liegen kann. Und manche Dinge brauchen eine Art Vorbereitung. Beispiel: dienstags ist ja mein Einkaufstag, da kann ich schon montags nur leichte Hausarbeit machen, damit ich am Dienstag nicht so große Schmerzen habe und zu stark erschöpft bin. Wenn ich dienstags vom einkaufen komme, schaffe ich es nur noch, das Notwendigste der Einkäufe aus- und aufzuräumen, also nur das, was in den Kühl- oder Frostschrank muss und mich umzuziehen. Dann esse ich meinen Döner, denn an Einkaufstagen bin ich nicht mehr in der Lage, mir noch was zu kochen. Danach muss ich für mindestens 2 Stunden in mein Bett. Ob ich danach dann in der Lage bin, noch die restlichen Einkaufe weg zu räumen, steht in den Sternen. Und auch der Mittwoch ist ein "Sternen-Tag". Es kann sein, dass es mir da so schlecht geht, dass ich den ganzen Tag nur rumsitzen und liegen kann, aber es kann auch sein (was sehr selten vor kommt), dass ich mittwochs z.B. in der Lage bin die ca. 50 qm Rasen zu mähen (mit zwei Erholungspausen dazwischen). Ich weiß ja meist selbst nicht, wie der nächste Tag sein wird. Da kann ich einfach nicht immer auf die Bedürfnisse und Erwartungen anderer eingehen.
Und das ist auch kein Egoismus, sondern einfach eine Notwendigkeit.


Es ist völlig in Ordnung, wenn du dich nicht ständig unter Leute mischen möchtest. Jeder hat andere Bedürfnisse.

Naja, ab und zu würde ich mich auch gern mehr unter Leute mischen. Ich würde ganz gern mal wieder zum Hafengeburtstag, oder auf den Hamburger Dom, oder einfach nur mal abends auf den Weihnachtsmarkt. Aber, da kommt die erste Frage: ist es so ein Event auch wert, dafür viele zusätzliche Schmerzen auf sich zu nehmen? Und dann wäre da ja auch noch der finanzielle Aspekt, mehr als `ne Portion Knobi-Champions und `ne Zuckerwatte ist da nicht drin. O.K., kaufen könnte ich mir schon was mehr, da ich sonst ja sehr sparsam bin, aber ich bin einfach nicht bereit für `ne Cola, die nichts weiter als Zuckerwasser ist, so viel Geld zu bezahlen!

Naja, aber, im allgemeinen: mit zunehmendem Alter hat man auch nicht mehr das Bedürfnis nach viel Trubel. Alle älteren Frauen, mit denen ich so gesprochen hab, sagten, dass sie froh sind, nun Ruhe zu haben.
 
Positives Denken: Pro und Contra
Positives Denken kann viele Vorteile haben, aber es ist wichtig, auch die Schattenseiten zu betrachten:
Vorteile:
* Höhere Lebenszufriedenheit: Eine positive Einstellung kann dazu beitragen, dass du dich besser fühlst und mehr Freude am Leben hast.
* Bessere Stressbewältigung: Positive Gedanken können helfen, Stress abzubauen und Herausforderungen besser zu meistern.
* Stärkeres Immunsystem: Studien deuten darauf hin, dass positive Emotionen das Immunsystem stärken können.
* Erfolgreichere soziale Beziehungen: Menschen mit einer positiven Ausstrahlung ziehen oft andere an.
* Erhöhte Kreativität: Positive Stimmung fördert oft das kreative Denken.
Nachteile:
* Verdrängung von Problemen: Übermäßiges Positivdenken kann dazu führen, dass du wichtige Probleme ignorierst oder verdrängst.
* Unrealistische Erwartungen: Wenn du nur das Positive siehst, könntest du enttäuscht werden, wenn die Realität nicht deinen Erwartungen entspricht.
* Mangelnde Empathie: Ein zu starker Fokus auf das Positive kann dazu führen, dass du weniger Mitgefühl für andere empfindest.
* Druck, immer glücklich zu sein: Der ständige Anspruch, positiv zu denken, kann zu einem Druck führen, der demotivierend wirkt.
Fazit:
Positives Denken ist ein wertvolles Werkzeug, aber es sollte ausgewogen eingesetzt werden. Eine gesunde Balance zwischen Optimismus und Realismus ist ideal.
Tipps:
* Akzeptiere negative Gefühle: Es ist normal, auch negative Gefühle zu haben. Versuche, sie anzuerkennen und zu verstehen.
* Setze realistische Ziele: Überfordere dich nicht mit zu hohen Erwartungen.
* Übe Dankbarkeit: Konzentriere dich auf die positiven Aspekte deines Lebens.
* Suche Unterstützung: Sprich mit Freunden, Familie oder einem Therapeuten, wenn du Schwierigkeiten hast.
 
Positives Denken kann viele Vorteile haben, aber es ist wichtig, auch die Schattenseiten zu betrachten:
Ich betrachte immer zuerst die Schattenseiten. (Siehe meine Liste)

Vorteile:
* Höhere Lebenszufriedenheit: Eine positive Einstellung kann dazu beitragen, dass du dich besser fühlst und mehr Freude am Leben hast.
Das auf jeden Fall, denn wer immer nur darüber nachdenkt, wie schlecht es ihm geht, dem geht es doppelt so schlecht.
Und wer immer wieder nur schlecht redet, vor allem auch über andere,, hat garantiert letztendlich auch nicht mehr viel Freude. Eine solche Person kenne ich: meine frühere Pflegemutter. Oder besser gesagt: kannte ich, denn ich hab vor 8 Jahren den Kontakt zu ihr abgebrochen.

* Bessere Stressbewältigung: Positive Gedanken können helfen, Stress abzubauen und Herausforderungen besser zu meistern.
Auf jeden Fall, denn ein "Ich schaffe das, wenn nicht heut, dann vielleicht morgen" ist auf jeden Fall besser, als zu denken, dass man es bestimmt nicht schafft.

* Erfolgreichere soziale Beziehungen: Menschen mit einer positiven Ausstrahlung ziehen oft andere an.
Und vor allem hilft diese positive Ausstrahlung auch anderen Leuten, sich besser zu fühlen. Bei meinem Seniorenservice ist eine kleine Inderin, sie stahlt immer übers ganze Gesicht, wenn sie kommt und schon fühle ich mich besser.

Positives Denken ist ein wertvolles Werkzeug, aber es sollte ausgewogen eingesetzt werden. Eine gesunde Balance zwischen Optimismus und Realismus ist ideal.
Ganz meiner Meinung.
Die positiven Gedanken sollten sich auf jeden Fall auf die Realität fokussieren.
Wobei es aber auch ab und zu erlaubt ist, zu träumen. Ich z.B. träume dann von einem großen Lottogewinn. Als erstes würde ich irgendwo erst mal 3 Wochen Urlaub machen um Kraft zu sammeln. Dann wären alle anderen Gesundheitlichen Aspekte dran und danach müsste ich erst noch zwei Leute finden, denen ich voll vertrauen kann und die Lust darauf hätten, mit mir gemeinsam in einem großen Wohnmobil die Welt zu bereisen, so lange ich das noch kann. Und wo, also in welchem Land ich mich dann zur Ruhe setze, würde ich auf dieser Reise entscheiden.

Es ist zwar nicht sehr wahrscheinlich, dass ich so einen fetten Lottogewinn jemals haben werde, aber dennoch ist es gut, sich über das "was wäre wenn" Gedanken zu machen, weil man dann, falls so ein Gewinn wirklich in`s Haus flattert, nicht überfordert ist.


* Setze realistische Ziele: Überfordere dich nicht mit zu hohen Erwartungen.
Das mach ich.
Zeitliche Ziele kann ich mir kaum noch setzen, da ich nie weiß, wie es mir den nächsten Tag gehen wird. Ich kann also selten wirklich vorher sagen, am Mittwoch mach ich das, am Donnerstag jenes. Es sei denn, ich plane den Tag davor einen Ruhetag ein. So wie ich es beim Einkaufs-Dienstag mache, dass ich am Tag davor keine für mich schwere Arbeiten mache.
Manche Dinge, die längere Zeit brauchen, da kann ich vorher zwar sagen, dass ich das schaffe, allerdings kann ich nicht sagen, wann ich damit anfangen und fertig sein werde.
Es hat ein paar Jahre gedauert, bis ich gelernt hatte, damit umzugehen und das war eine sehr schwere Zeit, aber mittlerweile habe ich an mich selbst nur noch geringe Erwartungen und akzeptiere es, wenn Dinge nicht, oder eben nicht mehr so schnell gehen. Mein Körper ist mit all den Krankheiten ca. 20 (manchmal auch bis zu 30) Jahre älter als ich wirklich bin. Ich habe also nur noch so hohe Erwartungen an mich selbst, wie ich sie an eine über 80 jährige alte und kranke Frau haben würde.
Meine Erwartungen an andere, sind quasi fast Null. Aber, das war schon lange bevor ich krank wurde so.
Wer keine Erwartungen an andere hat, kann letztendlich von denen auch nicht enttäuscht werden.

* Suche Unterstützung: Sprich mit Freunden,
Meine einzige und gleichzeitig auch beste wirkliche Freundin, die ich in meinem Leben hatte, mit der ich über all das reden konnte, was mich beschäftigt, ist leider dieses Jahr im Februar 4 Tage vor meinem Geburtstag verstorben.
Und ansonsten: ich bin in meinem Leben sehr oft umgezogen, das dann nie mal nur um die Ecke, sondern immer weit weg. Dadurch gehen Freundschaften zwar nicht in die Brüche, aber sie sind nicht mehr so intensiv. Mit meiner früheren Freundin aus dem Schwarzwald ist der Kontakt fast ganz eingeschlafen. Mein Leben ist halt für andere langweilig geworden.
Und früher hatte ich genug mit meinen Kindern zu tun, für Freundschaften blieb da kaum Zeit und ich hab die wenige Freizeit lieber allein, bzw. mit meinen Kindern verbracht. Als die Kinder älter waren, hab ich viel gearbeitet, Vollzeit plus stundenweise nach Bedarf ein bis 5 Tage die Woche noch einen Nebenjob. Ohne den Nebenjob hätte ich noch aufstockend Sozialhilfe haben müssen und das wollte ich nicht.
Naja, und Arbeits- und Privatleben wollte ich immer getrennt haben.


Familie hab ich keine (mehr). Meine Kinder sind untereinander alle miteinander verstritten. Die reden seit 25 Jahren nicht mehr miteinander und ich hab auf den ganzen Zirkus auch keinen Bock mehr. Jeder redet, wie er es gerade braucht und macht dabei andere schlecht und/ oder erzählt Lügen, nur um selbst besser da zu stehen. So habe ich sie nicht erzogen!
Mit dem Thema habe ich abgeschlossen, für mich sind das nun einfach nur noch irgendwelche Menschen.
Und weitere Familie hab ich nicht wirklich. Wie schon erwähnt, bin ich bei einer Pflegemutter aufgewachsen. Von meiner leiblichen Mutter kenne ich nur den Namen und sie ist vor ein paar Jahren gestorben. Von meinem Erzeuger weiß ich absolut nichts und er scheint ja auch kein Interesse an mir zu haben, denn sonst hätte er ja schon längst alle Hebel in Bewegung gesetzt, um mich zu finden.
Mit 16 hatte ich durch einen Zufall meinen Halbbruder kennengelernt, doch als er dann eine Lehre als Polizist anfangen wollte, mussten wir den Kontakt abbrechen, denn durch meine Pflegemutter hatte ich Westkontakt. Es gab nur zwei Möglichkeiten: entweder hätte meine Pflegemutter den Kontakt zum Westen völlig abbrechen müssen, oder aber mein Halbbruder und ich durften keinen Kontakt mehr haben. War in der DDR halt damals so. Aber, ich war auch sehr westlich geprägt, ich war stinksauer auf ihn, dass er Polizist werden wollte, denn Polizei war für mich quasi das selbe, wie Stasi. Also wollte ich auch keinen Kontakt mehr. Erst vor 14 Jahren hab ich dann mal sporadisch im Internet nach ihm gesucht und gefunden. Seit dem haben wir zwar wieder Kontakt, aber er meldet sich frühestens nach 4 Monaten mal wieder. Und irgendwie mal schwere Arbeit abnehmen kann er auch nicht, denn er wohnt 500 km weit weg. Mein Halbbruder war mit 18 dann beim Jugendamt, weil er unsere leibliche Mutter unbedingt kennenlernen wollte, dadurch hatten wir dann erfahren, dass wir noch eine Halbschwester gaben, die aber bei unserer Mutter lebte. Zu ihr hab ich erst seit ein paar Jahren Kontakt, sie wohnt aber genau so weit weg und sie hat auch nicht wirklich Interesse mich und unseren Halbbruder kennenzulernen.


oder einem Therapeuten, wenn du Schwierigkeiten hast.
Das wäre fast der einzige Punkt, wo ich Hilfe bekommen könnte, doch ehe man dort einen Termin bekommt, hab ich das Problem schon selbst gelöst.

Und das einzige, wo ich Hilfe brauche, ist im Haushalt und da kann mir auch kein Therapeut helfen. Einzige Hilfe: ich muss endlich Pflegestufe beantragen, damit man eine Haushaltshilfe bekommt . Und auch das Pflegegeld wäre wichtig, da könnte ich dann auch mal andere Leute beauftragen, etwas für mich zu erledigen, denn für umsonst macht doch heutzutage kaum noch jemand etwas.
Tja, doch da muss ich erst noch an mir selbst arbeiten, dass ich es akzeptieren muss, dass da irgendwann eine fremde Person quasi Einblick in mein ganzes Leben bekommt.