Bist du für oder gegen den Bau von Stuttgart 21?

  • Dafür und ich komme aus der Region

    Stimmen: 52 15,2%
  • Dagegen und ich komme aus der Region

    Stimmen: 27 7,9%
  • Dafür und ich komme nicht aus der Region

    Stimmen: 125 36,4%
  • Dagegen und ich komme nicht aus der Region

    Stimmen: 139 40,5%

  • Umfrageteilnehmer
    343
Ich zitier jetzt nicht nochmal alles und halte dagegen. Einerseits weil Meinung eben Meinung ist und bei S21 sind die Meinungen festgefahren. Zudem halte ich mich zu wenig informiert. Dazu komm ich infach nicht aus der Region.

Aber eine Sache kann ich nicht so stehen lassen:

Es wird seit Monaten versucht, der Bahn ihr Recht zu nehmen, dafür werden jegliche Formen der Gesetzesüberschreitung in Kauf genommen.
Die Gegner gehen über Leichen, niemand sonst.

Was wird versucht der Bahn zu nehmen? es waren nie Straftaten der Demonstranten zu sehen. Ziviler Ungehorsam, dazu gehören Baggerbesetzungen, Sitzblockaden etc. ist im Grundgesetz festgeschrieben und Sitzblockaden gelten erst als Nötigung wenn die Blockade unüberwindbar ist (festketten usw.)
Das Demonstrationsrecht steht jedem zu und es ist gut das momentan so viel davon gebrauch gemacht wird, egal ob pro oder contra S21.
Es ist nie eine Gesetzüberschreitung passiert. Den Demonstranten kann man nicht ihre Grundrechte nehmen. Das wollte ich nur noch klarstellen.

LG, Aliverable
 
Was wird versucht der Bahn zu nehmen?

Das Recht, S21 zu bauen.

Ziviler Ungehorsam, dazu gehören Baggerbesetzungen, Sitzblockaden etc. ist im Grundgesetz festgeschrieben und Sitzblockaden gelten erst als Nötigung wenn die Blockade unüberwindbar ist (festketten usw.)

Besetzungen von Gebäuden von Firmen, deren Baustellen und Betriebsanlagen ist also ziviler Ungehorsam?

Bauherr ist die DB AG, eine Aktiengesellschaft, eine privatrechtliche Firma, gegen die kann man keinen zivilen Ungehorsam üben, das ist alles nur Nötigung, Hausfriedensbruch und gefährlicher Eingriff in den Schienenverkehr.
Entsprechende Verfahren sind anhängig.

Es ist nie eine Gesetzüberschreitung passiert.

Achso, das SEK hat nur zufällig auf dem Dach anwesende Personen gefunden, keine Hausbesetzer...

Den Demonstranten kann man nicht ihre Grundrechte nehmen.

Und warum versuchen sie andauernd der Bahn ihre Rechte zu nehmen?
Das Demonstrationsrecht beinhaltet keine Hausbesetzungen, keinen Hausfriedensbruch oder ähnliches.

gruss kelle!
 
Das Recht, S21 zu bauen.

Versuch mal ein Haus zu bauen ohne das deine Nachbarn einverstanden sind...


Besetzungen von Gebäuden von Firmen, deren Baustellen und Betriebsanlagen ist also ziviler Ungehorsam?

Bauherr ist die DB AG, eine Aktiengesellschaft, eine privatrechtliche Firma, gegen die kann man keinen zivilen Ungehorsam üben, das ist alles nur Nötigung, Hausfriedensbruch und gefährlicher Eingriff in den Schienenverkehr.
Entsprechende Verfahren sind anhängig.

Damit erkennst du allen Demonstranten und nicht nur den radikaleren ab zu demonstrieren. Dann könnte ja niemand mehr sein Recht auf Versammlung unter freiem Himmel geltend machen weil alles irgendwem gehört. Und wenn es der Marktplatz ist...
Oder was ist mit den Atomdemonstrationen?
Demonstrieren kann man immer aus welchem Grund auch immer. Das Recht abzuerkennen zeugt von mangelnden Demokratieverständnis.

Achso, das SEK hat nur zufällig auf dem Dach anwesende Personen gefunden, keine Hausbesetzer...

Das das Hausbesetzer waren ist mir neu. Ich dachte das wären S21 aktivisten. Das die sich rechtlich in eine grauzone begeben haben ist völlig klar. Sie haben auch mit den entsprechenden Anzeigen und Strafverfahren zu rechnen. Aber genau das zeigt wie emotional die Sache ist.
Ich persönlich halte diese Aktionsformen auch für überzogen aber hab nichts dagegen wenn andere das tun. Umso lustiger wird es dann wenn man auf der anderen Seite steht.
So ging es mir mal so das 300 Neonazis versuchten eine Gegendemonstration von ca. 1000 Leuten zu blockieren. Übrigens, eine Demonstration muss nichtmal immer angemeldet sein. Es gibt auch die sog. Spontandemonstrationen.

Und warum versuchen sie andauernd der Bahn ihre Rechte zu nehmen?
Das Demonstrationsrecht beinhaltet keine Hausbesetzungen, keinen Hausfriedensbruch oder ähnliches.

gruss kelle!

Das ist wohl wahr, dennoch musst du zugeben das ca. 99% der Demonstranten friedliche Menschen sind die ganz normal ihr Demonstrationsrecht ausüben.
 
Naja, die Gegner werden vor allem deshalb dagegen sein, weil das Land und der Bund da ein bisschen was zuschießen. Wär das alles nur ein Ding der Bahn, wär Protest wirkluch unangebracht, wegen mir kann die Bahn machen was sie will.

Inzwischen weiß ich nicht mehr, wem man da Glauben schenken kann. Es ist ja auch kein Zufall, dass der große Protest mit bundesprominenter Unterstützung vor allem der Grünen so kurz vor den Landtagswahl erst richtig losgeht. Am allerwenigsten ist die SPD zu verstehen: Erst mitplanen und plötzlich das Fähnchen wieder anders drehen und bei den Dagegen-Leuten mitmachen. Also alles was in der Hinsicht von den Grünen und der SPD zu hören ist, ist ganz klar mit kräftiger Wahlkampffärbung.

Dies alles zusammen macht die Sache völlig undurchschaubar. Von demher tendiere ich dazu, das Ding einfach bauen zu lassen, so wie es jetzt geplant ist. Einen vernünftigen Gegenplan gibts ja nicht: K21 ist bloß eine abstrakte Idee und würd bis zur Umsetzung wieder zig Jahre dauern. Und dagegen lassen sich dann nochmal mindestens so viele Argumente finden, und auch dort wird die Kostenplanung durch die Decke gehen, weil das bei großen Projekten immer so ist (mir ist kaum ein Projekt bekannt, das immer günstiger geworden wäre...). Wir hätten also das ganze Theater nochmal, und dann wird wieder neu gewählt und doch der Tiefbahnhof gebaut. Arrrrgh, die Stuttgarter sind in dem Punkt einfach völlig verrückt.
 
Versuch mal ein Haus zu bauen ohne das deine Nachbarn einverstanden sind...

Ich weiß ja nicht, wo Du wohnst, aber in Deutschland wird die Baugenehmigung von der örtlichen Behörde vergeben.
Da geht es danach, ob die Bestimmungen des Bebauungsplan und andere einschlägige Vorschriften eingehalten werden.
Auf den Nachbarn wird gesch***en.

Damit erkennst du allen Demonstranten und nicht nur den radikaleren ab zu demonstrieren.

Zeig mir eine Stelle, wo ich hier etwas gegen das Demonstrationsrecht sage.
Mir verursacht es nur massiven Sackgang, andauernd von friedlichen Demonstranten, Protesten und zivilem Ungehorsam zu lesen, während die Realität ganz was anderes sagt.

Dann könnte ja niemand mehr sein Recht auf Versammlung unter freiem Himmel geltend machen weil alles irgendwem gehört. Und wenn es der Marktplatz ist...

Straßen und Plätze sind öffentliches Gelände und dürfen damit per se für Demos genutzt werden.
Baustellen und Gebäude von privatwirtschaftlichen Firmen sind eben kein Demonstrationsgelände.

Das Recht abzuerkennen zeugt von mangelnden Demokratieverständnis.

Zweifelsohne, aber hat hier irgendwer gegen das Demonstrationsrecht geredet?

Es gibt auch die sog. Spontandemonstrationen.

Da erzählst Du mir nix neues.
Trotzdem kein Grund dafür, andere Parteien an der Wahrnehmung der Rechte zu behindern.

gruss kelle!
 
Ich weiß ja nicht, wo Du wohnst, aber in Deutschland wird die Baugenehmigung von der örtlichen Behörde vergeben.
Da geht es danach, ob die Bestimmungen des Bebauungsplan und andere einschlägige Vorschriften eingehalten werden.
Auf den Nachbarn wird gesch***en.

Wenn du in Deutschland ein Haus bauen willst braucht du für die Genehmigung die Zustimmung der unmittelbaren Nachbarn in Form einer Unterschrift

Zeig mir eine Stelle, wo ich hier etwas gegen das Demonstrationsrecht sage.
Mir verursacht es nur massiven Sackgang, andauernd von friedlichen Demonstranten, Protesten und zivilem Ungehorsam zu lesen, während die Realität ganz was anderes sagt.

Straßen und Plätze sind öffentliches Gelände und dürfen damit per se für Demos genutzt werden.
Baustellen und Gebäude von privatwirtschaftlichen Firmen sind eben kein Demonstrationsgelände.

Die Realität sagt das 20 Leute auf dem Dach saßen und 5000 Leute davor friedlich demonstrierten. Wo ist denn da die relation. Leute die es übertreiben gibt es immer.
Die realität sagt das 5 Schüler cool sein wollten und auf einem Polizeiauto rumkletterten.
Also was sagt die Realität wirklich?

Zweifelsohne, aber hat hier irgendwer gegen das Demonstrationsrecht geredet?

Da erzählst Du mir nix neues.
Trotzdem kein Grund dafür, andere Parteien an der Wahrnehmung der Rechte zu behindern.

Natürlich, dafür leben wir in einer Demokratie. Man darf gegen alles und jeden und für alles und jeden Demonstrieren. Wenn die Menschen einen Grund sehen zu demonstrieren sollen sie das tun, ob das Bauprojekt genehmigt ist oder nicht oder das vorher demokratisch abgestimmt wurde ist dabei völlig irrelevant.
 
Wenn du in Deutschland ein Haus bauen willst braucht du für die Genehmigung die Zustimmung der unmittelbaren Nachbarn in Form einer Unterschrift
Also das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Die Realität sagt das 20 Leute auf dem Dach saßen und 5000 Leute davor friedlich demonstrierten.
Die Realität sagt aber auch, daß seit August mehrmals wöchentlich demonstriert wird. Die Demonstrationen, die all die Jahre zu vor mehr oder weniger ohne Berücksichtigung der Medien und der Stuttgarter Bevölerung stattfanden, mal außen vorgelassen. Man sollte also wegen diesem einem Vorfall nicht so tun bzw. behaupten, daß das Grundrecht auf Demonstrationen eingeschränkt wird.
 
Wenn du in Deutschland ein Haus bauen willst braucht du für die Genehmigung die Zustimmung der unmittelbaren Nachbarn in Form einer Unterschrift

Sagen das die Gebrüder Grimm?

Natürlich, dafür leben wir in einer Demokratie. Man darf gegen alles und jeden und für alles und jeden Demonstrieren. Wenn die Menschen einen Grund sehen zu demonstrieren sollen sie das tun, ob das Bauprojekt genehmigt ist oder nicht oder das vorher demokratisch abgestimmt wurde ist dabei völlig irrelevant.

Das bezweifelt ja keiner.
Wenn aber durch die Demonstrationen Rechte Dritter verletzen, dann muss die Polizei durchgreifen.

gruss kelle!
 
Darf ich mal rechnen?
Wir haben aktuell 5 Zufahrtsgleise.
Nehmen wir die 3:20 Minuten zwischen den Zügen pro Gleis, ergibt sich folgendes:
Fünf Züge fahren ein, bleiben 3:20 Minuten stehen, dann kommen die nächsten fünf Züge.
Nach weiteren 3:20 Minuten fahren die nächsten fünf Züge ein.
Wir sind bei 6:40 Minuten.
Jetzt können die ersten fünf Züge wieder ausfahren.
Wie Herr Hopfenzitz, der ehemalige Leiter des Stuttgarter Hauptbahnhofs im Rahmen der Schlichtungsgespräche am 29. Oktober erläutert hat, können gleichzeitig(!) 5 Züge in den Kopfbahnhof einfahren und 4 ausfahren. Das macht 9 Simultane Zugbewegungen. Der Tunnelwahnhof kann allenfalls 8 simultane Zugbewegungen, denn er hat exakt 4 Einfahrtsgleise und 4 Ausfahrtsgleise.
Und dann machst Du noch einen Fehler: es fahren 5 Züge gleichzeitig ein. Während die im Bahnhof stehen, und munter Fahrgäste ein- und aussteigen, können bereits die nächsten 5 Züge einfahren. Deine Rechnung macht nur Sinn, wenn man von 5 Gleisen ausgeh, der Kopfbahnhof hat aber 16 davon.


Und warum keine 43? :-D
Weil halt kein Platz frei ist
Du hattest die Frage aufgeworfen, warum man sich auf die Stunde zwischen 7 und 8 versteift. Die Behauptung der Gegner war, daß der Verkehr, der in dieser harten Stunde vom Kopfbahnhof abgewickelt wird, nicht durch den Tunnelbahnhof paßt. Inzwischen hat Herr Kefer ein neues Konzept vorgestellt, das den Tunnelbahnhof etwas besser dastehen läßt, aber immer noch nicht haushoch überlegen, sondern allenfalls gleich leistungsfähig wie den Kopfbahnhof. Wie dann aber noch zusätzlich S-Bahnen eingeflickt werden sollen, wenn mal eine Störung im S-Bahntunnel zwischen Hauptbahnhof und Schwabstraße ist, konnte bislang von der Bahn noch nicht erklärt werden. Deshalb steht die Aussage: das geht nicht. Daß der Kopfbahnhof das problemlos meistert, wird jeden Monat wenigstens einmal bewiesen.

Auch schön, dass für eine Stunde die Ankunft zitiert wird, für ne andere aber die Abfahrt.
Die Pendler wollen ja morgens nicht abfahren und Abends nicht ankommen. Wenn der Tunnelwahnhof die nötigen Ankünfte schafft, ist mir (und den anderen Gegnern wohl auch) wurscht, wie langes es braucht, die Züge wieder aus dem Bahnhof rauszukriegen. Und abends, wenn die Pendler wieder heimwollen, ist eigentlich egal, wann die Züge in den Bahnhof gefahren sind. Wichtig ist, wann sie abfahren um die Pendler nach Hause zu bringen.

Du verwechselst hier grundlegend Ursache und Wirkung
Die Leute gehen halt Kaffee trinken, weil sie keinen Zug kriegen, bzw. der überfüllt ist.
Du kennst Dich in Stuttgart supergut aus, oder? Stuttgart ist (im Moment noch, wer weiß wie das ist, wenn all die Bäume im Schloßgarten erst mal gefällt sind) sehr attraktiv. Ich selbst arbeite am Rande von Stuttgart, aber es kommt in der Tat nicht selten vor, daß ich mit meiner Frau oder mit Kollegen nach Feierabend in den Schloßgarten, also in die Innenstadt fahre, um dort beispielsweise ein Bierchen zu trinken. Warum sollte in Pendler nicht die gleiche Idee haben, nur daß der zum Feierabend schon in der City beginnt... Abends ist der Schloßgarten immer voll von Menschen, nicht nur im Sommer. Im Winter haben wir dann noch den größten Weihnachtsmarkt Deutschlands (oder Europas?), im Herbst ein Weinfest und was weiß ich nicht noch alles... Ich weiß von vielen, die in der Innenstadt arbeiten, daß sie gerade den Umstand, daß nach Feierabend dort viel geboten ist (shoppen, Erholung im Park etc.), als besonderen Vorteil ihres Arbeitsplatzes in der Innenstadt sehen.

Das schafft der jetzige auch nicht.
K21 kann im Bahnhof zwar nen ITF, ob das die Zuführungsstrecken zulassen ist fraglich.
Prof. Hesse hat dafür ein Fahrplanmodell entworfen. Da ein Fahrplan durchgerechnet vorliegt, kann das als gegeben betrachtet werden.

Die K21 Präsentation veranschaulicht die Nachteile ziemlich deutlich.
Wartezeiten beim Umsteigen bis zu 30 Minuten, eine Kapazität pro Gleis von zwei Zügen pro Stunde, eine enorme Anzahl von Gleisen, daraus resultierende Kosten für Technik, Baugrund etc.
Öhm, integraler Taktfahrplan heißt für K21: Es sind zweimal die Stunde alle Züge so im Bahnhof, daß in alle Richtungen umgestiegen werden kann. Selbst wenn Du einen Umstieg nicht schaffst, hast Du eine halbe Stunde später Anschluß. Der Fahrplan für den Tunnelwahnhof, der durch die Bahn im Rahmen der Schlichtung vorgelegt wurde, weißt allerdings in der Tat umsteigezeiten von bis zu 59 Minuten (beispielsweise von Tübingen in Richtung Frankfurt) auf. Ein integrierter Takt ist da offenbar nicht möglich.

Und Kosten für die enorme Anzahl von Gleisen, Baugrund für das Vorfeld etc: Das ist doch alles schon da und bezahlt. Es geht um vergleichsweise bescheidene Verbesserungen der Infrastruktur. Daß im Kopfbahnhof einiges an Technik zu erneuern ist, weil man ja seit Jahren auf Verschleiß fährt, ist nicht die Schuld des Konzepts, sondern die Schuld des Betreibers, der vieles hat verkommen lassen.

Pünktlichkeit ist Zufall und damit wissenschaftlich nicht verwertbar.
Irrtum: Pünktlichkeit ist in erster Linie das Resultat einer sorgfältigen Planung, die den tatsächlichen Bedarf berücksichtigt. Unpünktlichkeit ist Zufall, etwa, wenn sich jemand vor den Zug wirft oder eine Lokomitive kaputt geht.

Ich zieh hier nichts ins lächerliche, ich rede nur von Fakten, nämlich einer Bahn in bis zu 30 Metern Tiefe, die seit mehreren Jahren problemlos betrieben wird.
Der Stuttgarter Talkessel ist ein Felsental, daß unten mit Erdreich aufgefüllt ist. Dort, in diesem Erdreich hat man keinen Gipskeuper, die Straßenbahn wurde in Tunnel verlegt, die in diesem Erdreich in Tagebauweise vergraben wurde.
Die Wanne, in der der Bahnhof das Tal wie eine im Erdreich versumpfte Brücke überspannt, ist technisch auch keine Meisterleistung. Aber: am Rande des Tals muß man in den Felsen bohren. Und im Felsen stößt man auf Gipskeuper.
Die Straßenbahnlinie, die nach Degerloch führt, unterquert den Charlottenplatz parallel zum geplanten Bahnhof unterirdisch, kommt dann aber an die Oberfläche um erst ziemlich weit oben wieder im Berg zu verschwinden, auf einer Höhe, in der man im Berg oberhalb des Gipskeupers liegt...
Vor dem Bonatzbau läuft eine Straße, die in Südlicher Richtung in einen Tunnel, den sogenannten Wagenburgtunnel mündet. Dieser Tunnel sollte eigentlich zwei Röhren haben, man hat die zweite aber nie zu Ende gebohrt, weil man den Gipskeuper nicht wirklich in Griff bekommt. Die eine Röhre, die durchgestoßen ist, muß aber dauernd gewartet werden. Gleich nebenan sollen nun die Eisenbahnröhren problemlos funktionieren? Und dann soll noch mit dünneren Tunnelwänden gearbeitet werden, denn man muß ja irgendwie die Kosten von 4.9Mrd auf 4.088 Mrd herunterrechnen. Nur ein Vergleich: Der Engelbergtunnel, der die A81 von Heilbronn kommend mit der A8 verbindet führt übrigens auch durch eine Gipskeuperschicht. Dessen Wände sind 3m dick, massiv Beton. Und es gibt immer noch dauernd Probleme.

Es wird seit Monaten versucht, der Bahn ihr Recht zu nehmen, dafür werden jegliche Formen der Gesetzesüberschreitung in Kauf genommen.
Die Gegner gehen über Leichen, niemand sonst.
Du hast Recht: der Bau des Bahnhofs ist nach Recht und Gesetz legal. Auch H****r kam legal an die Macht. Das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens war nach der dort geltenden Rechtslage legal. Aber der Aufstand der Ossis 1989 war illegal. Ich schließe daraus, daß nicht alles, was legal ist, gut sein muß und nicht alles was illegal ist, schlecht sein muß. Und: Demokratie bedeutet immer, daß der Souverän, nämlich das Volk, über allem steht. Das Volk muß die Macht haben, eine Entscheidung der Regierung zu kippen, andernfalls handelt es sich nicht um eine Demokratie.
 
Aktueller Stand: Bei 211 Stimmen gibt es in der Region ein Plus von 16 Stimmen, von" Außerhalb" ein Minus von 7 Stimmen.
Wenn die letzten Statements so gelesen werden hat Kelle doch einige gute Argumente "pro" geliefert, die Gegenseite bleibt aber eigentlich nichts schuldig. Den Bereich "Demokratieverständnis" möchte ich einmal ausklammern.

Interessant wird es sein, diesen Thread (bzw. die entsprechenden Veröffentlichungen) zu lesen, wenn S21 gebaut ist oder eine Variante von K21 (Wie auch immer die aussehen wird) realisiert ist und dann die Argumente zu prüfen. Ansonsten hat sich die Sache hier gerade etwas "totgelaufen", so wie die realen Proteste, SChlichtungsgespräche, etc. auch. Ich habe das Gefühl, dass die meisten Interessierten ihre Argumente geordnethaben und nun ihre Position eingenommen haben und nun abwarten, was als nächstes von "offizieller" Seite aus passiert.
 
Interessant wird es sein, diesen Thread (bzw. die entsprechenden Veröffentlichungen) zu lesen, wenn S21 gebaut ist oder eine Variante von K21 (Wie auch immer die aussehen wird) realisiert ist und dann die Argumente zu prüfen.

Glaubst Du, in zehn Jahren erinnert sich noch jemand daran? ;-)

gruss kelle!
 
Glaubst Du, in zehn Jahren erinnert sich noch jemand daran? ;-)

Mal sehen. Oft ist es ja so, dass hinterher alle besser gewußt haben, was "damals" richtig gewesen wäre. Das ist zumindest etwas, was man dann mittels solcher Threads partiell nachprüfen könnte. Ob sich andererseits in 10 Jahren noch für meine Meinung über S21 interessiert wage ich zu bezweifeln :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat von Aliverable
Wenn du in Deutschland ein Haus bauen willst braucht du für die Genehmigung die Zustimmung der unmittelbaren Nachbarn in Form einer Unterschrift
Sagen das die Gebrüder Grimm?

Nee, aber du kannst ja ml googeln ;)
Stichwörter: Mauer, Baugenehmigung verhindern

Da es auch beim Bau eine verordnung gibt, gibt es eine Kann-Vorschriften. Also wo das Amt es genehmigen kann, aber nicht muß. Und somit gibt es auch Möglichkeiten, wo der Nachbar ein Einspruch gegen eine Baugenehmigung einlegen kann.

Vorallem was eine Mauerbetrifft muß unter umständen eine Erlaubnis eingeholt werden. Stell dir vor um dein haus herum würden deine Nachbarn eine 2,xx m Mauer bauen. Wärst du erfreut? Nein, brauchst aber auch keine Angst haben, denn genau das kannst du verhindern.
 
Übrigens kanns dir passieren, dass du einen Baum, den du auf deinem Grundstück gepflanzt hast, nicht fällen darfst, selbst wenn er Schaden anrichtet.

Auch ne Kann-Bestimmung, die Genehmigung zum Baumfällen ;)
 
Da es auch beim Bau eine verordnung gibt, gibt es eine Kann-Vorschriften. Also wo das Amt es genehmigen kann, aber nicht muß. Und somit gibt es auch Möglichkeiten, wo der Nachbar ein Einspruch gegen eine Baugenehmigung einlegen kann.

Hier sind zwei Fälle zu unterscheiden.
Es gibt in der Regel eine Bauordnung, wo grundlegende Vorgaben enthalten sind.
Wichtig sind hier die Regelungen zu Abständen zwischen Gebäuden und Grundstücksgrenzen oder auch die Gebäudehöhen.

Hält man diese Vorgaben ein, kann der Nachbar genau gar nix machen.

Klar, will man mehr als diese Regelungen zulässt, zum Beispiel die Garage bis an die Grenze bauen, dann braucht man die Genehmigung des Nachbarn.

Übrigens kanns dir passieren, dass du einen Baum, den du auf deinem Grundstück gepflanzt hast, nicht fällen darfst, selbst wenn er Schaden anrichtet.

Frag mich, ich kann Dir genug Tipps geben, wie man einen Baum so kaputt kriegt, rein zufällig natürlich, dass das zum Schluss nur noch ein toter Stamm ist, so dass das Projekt dann nicht mehr unter "Baum fällen" läuft :ugly:

Jetzt mal was zu der aktuellen Situation mit dem Hauptbahnhof, wo sich mir ne Frage stellt.
Verschiedentlich liest/hört man, dass der Hauptbahnhof als Rückfallebene für S-Bahn Störungen herhalten muss und das nicht nur in der Theorie, sondern auch öfters in der Praxis.

Ich kenne aus meiner Berliner Zeit das dortige System:
Weder S-Bahn, noch U-Bahn, noch die "normale" Bahn sind zueinander kompatibel.
Die Spurbreite passt zwar, aber weder die Stromversorgungen noch die Zugbeeinflussungssysteme sind zueinander kompatibel.

Trotzdem funktioniert das System dort, selbst bei Störungen.
(Mal abgesehen von den dezenten Wartungsmängeln an dem Wagenmaterial :ugly:)
Da stellt sich mir erstmal die Frage, warum im S-Bahn System Stuttgart offensichtlich vergleichsweise häufig Störungen vorkommen, und ob man das S-Bahn System nicht autark konzipieren kann, bzw. flexiblen Ersatz schaffen kann.

gruss kelle!
 
...
Verschiedentlich liest/hört man, dass der Hauptbahnhof als Rückfallebene für S-Bahn Störungen herhalten muss und das nicht nur in der Theorie, sondern auch öfters in der Praxis.
...
Da stellt sich mir erstmal die Frage, warum im S-Bahn System Stuttgart offensichtlich vergleichsweise häufig Störungen vorkommen, und ob man das S-Bahn System nicht autark konzipieren kann, bzw. flexiblen Ersatz schaffen kann.

gruss kelle!

Wenn in dem einzigen S-Bahn-Tunnel z.B. eine S-Bahn stehenbleibt, dann ist die S-Bahn de Facto lahmgelegt. Sicher können auch ohne Kopfbahnhof neue Auffangmöglichkeiten geschaffen werden, z.B., dass S-Bahnen dann eben schon in Untertürkheim oder Nordbahnhof enden. Und genau das ist ein großer Nachteil, da ich dann eben nicht von der S1-S3 auf die S4-S6 umsteigen kann. Das Gesamtbetriebskonzept wird dadurch folglich weniger leistungsfähig sein. Heute können solche S-Bahnen im Notfall in den Hauptbahnhof einfahren und via Gäubahntrasse nach Vaihingen weiterfahren.