Die meisten werden es bereits gehört oder gelesen haben: endlich wird auch in Deutschland die EU-Richtlinie zum Werbeverbot für Tabakprodukte umgesetzt und Politker fordern Rauchverbot in Restaurants und öffentlichen Gebäuden:
Seehofer will Verbot umsetzen
Das drohende EU-Tabakwerbeverbot stößt auf die scharfe Kritik der deutschen Wirtschaft. "Dies ist ein schwarzer Tag für den deutschen Tabakwarenhandel", erklärte der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels. Die Tabakindustrie wandte sich ebenfalls gegen ein Verbot. Die Verleger von Zeitungen und Zeitschriften sowie die Werbebranche sehen die Pressefreiheit bedroht.
Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe bezeichnete dagegen Zigaretten als "todbringendes Produkt". Die Bundesregierung will das EU-Tabakwerbeverbot für Zeitungen, Zeitschriften und Internet trotz einer laufenden Klage zügig umsetzen. Parallel dazu werden die Rufe nach einem gesetzlichen Rauchverbot lauter.
Der Generalanwalt der EU, Philippe Léger, schlug dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg vor, die deutsche Klage gegen die EU-Richtlinie zum Werbeverbot abzuweisen. Verbraucherminister Horst Seehofer (CSU) kündigte ein Gesetz zum Tabakwerbeverbot an. "Der Nichtraucherschutz ist mir ein besonderes Anliegen." Bei der Klage der rot-grünen Bundesregierung handele es sich um die Frage der Zuständigkeit wegen Bestimmungen des EU-Binnenmarkts, nicht um eine Blockade des Nichtraucherschutzes. Das EU-Recht soll umgesetzt werden, ohne dass der Ausgang des Verfahrens davon berührt wird.
Rauchfreie Restaurants
Die SPD-Fraktion im Bundestag plant einem Bericht zufolge einen neuen Antrag für ein gesetzliches Rauchverbot. Darin wolle sich die SPD für ein Verbot in Esslokalen, aber nicht in Eckkneipen aussprechen, sagte SPD-Gesundheitspolitikerin Carola Reimann der "Sächsischen Zeitung". Der SPD-Abgeordnete Lothar Binding hatte einen fraktionsübergreifenden Antrag für ein Verbot in Gaststätten und Bahnen auf den Weg gebracht. Die Bundesregierung setzt zunächst auf eine freiwillige Verpflichtung der Gaststätten bis 2008, Nichtraucherplätze zu schaffen. Die Grünen fordern neben dem Verbot für Tabakwerbung in Medien ein Ende des Sponsorings der Tabakindustrie.
Auch Bierbrauer haben Angst
Die Wirtschaft befürchtet Einbußen. Das Werbeverbot gefährde mehr als 40.000 Kioske, Tabakläden und Tankstellen, warnte der Einzelhandel. Er empfahl eine Ausnahme für Kundenprospekte und Kundenmagazine. Das Werbeverbot könnte die Medien nach Einschätzung der Werbewirtschaft 118 Millionen Euro kosten. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger hält es "nicht für nachvollziehbar", warum Zeitungen, die allenfalls national verkauft würden, aus EU-Sicht zu einer grenzüberschreitenden Verzerrung des Wettbewerbs führen sollten. Die Zeitschriftenbranche fürchtet wie die Bierbrauer Einschränkungen der Werbefreiheit durch die EU bald auch bei Alkohol.
Die Mehrheit der Deutschen spricht sich nach einer Umfrage des Instituts TNS Emnid gegen ein generelles Rauchverbot in Gaststätten aus. 70 Prozent der 1.000 Befragten wollten den Gastwirt entscheiden lassen, ob geraucht werden darf. Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Ernst Hinsken (CSU), appellierte an die Tourismusbranche, Nichtraucherbereiche zu schaffen. Er lobte die Deutsche Bahn. Bereits 2.500 von 5.400 Bahnhöfen seien rauchfrei.
Quelle: https://www.n-tv.de/677991.html
Ich bin selbst Raucherin und weiß nicht so ganz, was ich von diesen Forderungen halten soll. Als Maßnahmen zur Förderung der allgemeinen Gesundheit erscheinen sie mir fadenscheinig und scheinheilig.
Fakt ist:
1. Je nach genetischer Veranlagung führt Rauchen zur Sucht. (Bei mir liegt diese genetische Veranlagung leider vor. Sobald ich aufhöre zu Rauchen bricht bei mir der Kreislauf zusammen und mein Körper zeigt alle Syptome, die auch ein Alkoholiker auf Entzug zeigt. Ich habe mich bei meinem Hausarzt deshalb beraten lassen und die entsprechende Rechnung bei meiner privaten Krankenkasse eingereicht. Antwort der Krankenkasse: Erstattung wird abgelehnt. Rauchen ist keine Sucht.)
2. Beim Rauchen werden Schadstoffe freigesetzt, die auch Nichtraucher einatmen und dadurch gefähren wir Raucher nicht nur unsere Gesundheit sondern auch die von unseren Mitmenschen.
3. Sowohl Rauchen als auch Passivrauchen kann zu Lungenkrebs führen.
4. Sowohl Rauchen als auch Passivrauchen kann zu Herz-Kreislaufbeschwerden führen.
5. Sowohl Rauchen als auch Passivrauchen kann zu Diabetes führen.
Aufgrund dieser Fakten unterstütze ich die Forderung einiger Politker, das Rauchen an öffentlichen Plätzen zu verbieten. Eine Gefährdung der Gesundheit von Nichtrauchern sollte ausgeschlossen werden. Dies würde aus meiner Sicht - auch als Raucherin - Sinn machen.
Fakt ist aber auch:
1. Obwohl die Zahl der Raucher in Deutschland zurück geht, steigt die Zahl der Herz-Kreislauf- und Diabetes-Erkrankungen. Grund dafür ist nicht das ungewollte Passivrauchen sondern die zunehmende Fettleibigkeit der Deutschen.
=> Sollte man daher Werbung für alle ungesunden Lebensmittel (z.B. Fast-Food-Snacks aus der Microwelle oder Schoko-Riegel) und Fast-Food-Restaurants verbieten?
2. Der Alkoholkonsum in Deutschland steigt von Jahr zu Jahr und die Konsumenten werden immer jünger.
=> Sollte man daher Werbung für alle Alkolika, Kneipen und Restaurants verbieten?
3. Die Zahl der AIDS-Neuinfektionen steigt in Deutschland stetig an.
=> Sollte man daher Werbung für Sexhotlines, Swingerclubs und ähnliche Etablissements verbieten? Und wie ist es mit dem Spruch aus der Bibel: Seid fruchtbar und mehret Euch? Verbieten? Immerhin sieht die katholische Kirche den Gebrauch von Kondomen nicht so gern.
Daher meine Frage an Euch: Können Werbeverbote wirklich etwas für die allgemeine Gesundheit tun - oder wären hier nicht andere Maßnahmen (z.B. öffentliche Aufklärung) besser geeignet?
Seehofer will Verbot umsetzen
Das drohende EU-Tabakwerbeverbot stößt auf die scharfe Kritik der deutschen Wirtschaft. "Dies ist ein schwarzer Tag für den deutschen Tabakwarenhandel", erklärte der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels. Die Tabakindustrie wandte sich ebenfalls gegen ein Verbot. Die Verleger von Zeitungen und Zeitschriften sowie die Werbebranche sehen die Pressefreiheit bedroht.
Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe bezeichnete dagegen Zigaretten als "todbringendes Produkt". Die Bundesregierung will das EU-Tabakwerbeverbot für Zeitungen, Zeitschriften und Internet trotz einer laufenden Klage zügig umsetzen. Parallel dazu werden die Rufe nach einem gesetzlichen Rauchverbot lauter.
Der Generalanwalt der EU, Philippe Léger, schlug dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg vor, die deutsche Klage gegen die EU-Richtlinie zum Werbeverbot abzuweisen. Verbraucherminister Horst Seehofer (CSU) kündigte ein Gesetz zum Tabakwerbeverbot an. "Der Nichtraucherschutz ist mir ein besonderes Anliegen." Bei der Klage der rot-grünen Bundesregierung handele es sich um die Frage der Zuständigkeit wegen Bestimmungen des EU-Binnenmarkts, nicht um eine Blockade des Nichtraucherschutzes. Das EU-Recht soll umgesetzt werden, ohne dass der Ausgang des Verfahrens davon berührt wird.
Rauchfreie Restaurants
Die SPD-Fraktion im Bundestag plant einem Bericht zufolge einen neuen Antrag für ein gesetzliches Rauchverbot. Darin wolle sich die SPD für ein Verbot in Esslokalen, aber nicht in Eckkneipen aussprechen, sagte SPD-Gesundheitspolitikerin Carola Reimann der "Sächsischen Zeitung". Der SPD-Abgeordnete Lothar Binding hatte einen fraktionsübergreifenden Antrag für ein Verbot in Gaststätten und Bahnen auf den Weg gebracht. Die Bundesregierung setzt zunächst auf eine freiwillige Verpflichtung der Gaststätten bis 2008, Nichtraucherplätze zu schaffen. Die Grünen fordern neben dem Verbot für Tabakwerbung in Medien ein Ende des Sponsorings der Tabakindustrie.
Auch Bierbrauer haben Angst
Die Wirtschaft befürchtet Einbußen. Das Werbeverbot gefährde mehr als 40.000 Kioske, Tabakläden und Tankstellen, warnte der Einzelhandel. Er empfahl eine Ausnahme für Kundenprospekte und Kundenmagazine. Das Werbeverbot könnte die Medien nach Einschätzung der Werbewirtschaft 118 Millionen Euro kosten. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger hält es "nicht für nachvollziehbar", warum Zeitungen, die allenfalls national verkauft würden, aus EU-Sicht zu einer grenzüberschreitenden Verzerrung des Wettbewerbs führen sollten. Die Zeitschriftenbranche fürchtet wie die Bierbrauer Einschränkungen der Werbefreiheit durch die EU bald auch bei Alkohol.
Die Mehrheit der Deutschen spricht sich nach einer Umfrage des Instituts TNS Emnid gegen ein generelles Rauchverbot in Gaststätten aus. 70 Prozent der 1.000 Befragten wollten den Gastwirt entscheiden lassen, ob geraucht werden darf. Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Ernst Hinsken (CSU), appellierte an die Tourismusbranche, Nichtraucherbereiche zu schaffen. Er lobte die Deutsche Bahn. Bereits 2.500 von 5.400 Bahnhöfen seien rauchfrei.
Quelle: https://www.n-tv.de/677991.html
Ich bin selbst Raucherin und weiß nicht so ganz, was ich von diesen Forderungen halten soll. Als Maßnahmen zur Förderung der allgemeinen Gesundheit erscheinen sie mir fadenscheinig und scheinheilig.
Fakt ist:
1. Je nach genetischer Veranlagung führt Rauchen zur Sucht. (Bei mir liegt diese genetische Veranlagung leider vor. Sobald ich aufhöre zu Rauchen bricht bei mir der Kreislauf zusammen und mein Körper zeigt alle Syptome, die auch ein Alkoholiker auf Entzug zeigt. Ich habe mich bei meinem Hausarzt deshalb beraten lassen und die entsprechende Rechnung bei meiner privaten Krankenkasse eingereicht. Antwort der Krankenkasse: Erstattung wird abgelehnt. Rauchen ist keine Sucht.)
2. Beim Rauchen werden Schadstoffe freigesetzt, die auch Nichtraucher einatmen und dadurch gefähren wir Raucher nicht nur unsere Gesundheit sondern auch die von unseren Mitmenschen.
3. Sowohl Rauchen als auch Passivrauchen kann zu Lungenkrebs führen.
4. Sowohl Rauchen als auch Passivrauchen kann zu Herz-Kreislaufbeschwerden führen.
5. Sowohl Rauchen als auch Passivrauchen kann zu Diabetes führen.
Aufgrund dieser Fakten unterstütze ich die Forderung einiger Politker, das Rauchen an öffentlichen Plätzen zu verbieten. Eine Gefährdung der Gesundheit von Nichtrauchern sollte ausgeschlossen werden. Dies würde aus meiner Sicht - auch als Raucherin - Sinn machen.
Fakt ist aber auch:
1. Obwohl die Zahl der Raucher in Deutschland zurück geht, steigt die Zahl der Herz-Kreislauf- und Diabetes-Erkrankungen. Grund dafür ist nicht das ungewollte Passivrauchen sondern die zunehmende Fettleibigkeit der Deutschen.
=> Sollte man daher Werbung für alle ungesunden Lebensmittel (z.B. Fast-Food-Snacks aus der Microwelle oder Schoko-Riegel) und Fast-Food-Restaurants verbieten?
2. Der Alkoholkonsum in Deutschland steigt von Jahr zu Jahr und die Konsumenten werden immer jünger.
=> Sollte man daher Werbung für alle Alkolika, Kneipen und Restaurants verbieten?
3. Die Zahl der AIDS-Neuinfektionen steigt in Deutschland stetig an.
=> Sollte man daher Werbung für Sexhotlines, Swingerclubs und ähnliche Etablissements verbieten? Und wie ist es mit dem Spruch aus der Bibel: Seid fruchtbar und mehret Euch? Verbieten? Immerhin sieht die katholische Kirche den Gebrauch von Kondomen nicht so gern.
Daher meine Frage an Euch: Können Werbeverbote wirklich etwas für die allgemeine Gesundheit tun - oder wären hier nicht andere Maßnahmen (z.B. öffentliche Aufklärung) besser geeignet?