Mögliche Helmpflicht für Radfahrer

Ich verstehe nur nicht, warum man da ein Gesetz für braucht.
Es sollte eigentlich auch eine Frage der Vernunft sein, daß man Eigentum, körperliche Unversehrtheit, Privatsphäre,... von anderen Leuten respektiert. Aber trotz bestehender Gesetze scheint das einige wenig zu jucken....

In einer pefekten Gesellschaft evtl., aber da sind wir ja meilenweit von weg.

Wichtig wäre nur, dass die Leute dann aber auch für die Konsequenzen gerade stehen!
Damit könnte ich leben... wer ohne Helm fährt bekommt bei einem Unfall automatisch Teilschuld und muss sämtliche Behandlungs- und Folgekosten aus eigener Tasche bezahlen. Dann hätten wir kein Gesetz und alle wären Glücklich...

Ich möchte nicht das der Staat vorschreibt, was ich zu unterlassen habe, weil ich mich selber in Gefahr bringe.
Da wir aber in der Regel ein Risiko abschätzen und es doch relativ gering ist, kann man es sicherlich verkraften ohne unvernünftig zu sein dieses Risiko einzugehen
Und das schreibt ihr euch im Ernstfall auch auf euren Rollstuhl? Oder druckt das auf T-Shirts für die Leute, die euch Pflegen müssen? :hö:

Gruß Aru

Edit:
Sinnvolle Gründe dagegen: Weniger Menschen haben Lust auf das Fahrrad fahren, dadurch steigt die Verkehrsbelastung der Straßen
Ach stimmt ja... Seit Einführung der Gurtpflicht hat sich der Anteil an Autos auf den Straßen ja praktisch halbiert. Manchmal sieht man sogar tagelang gar keins....
 
Es sollte eigentlich auch eine Frage der Vernunft sein, daß man Eigentum, körperliche Unversehrtheit, Privatsphäre,... von anderen Leuten respektiert. Aber trotz bestehender Gesetze scheint das einige wenig zu jucken....
Da stimme ich zu. Gesetze sind dazu da, das Leben der Menschen untereinander zu regeln und Rechte und Pflichten zu definieren.

Aber warum muss man Gesetz erlassen, dass Menschen sich selber zu schützen haben? Wem schade ich, wenn ich keinen Helm anziehe? Wem schade ich, wenn ich keinen Gurt nutze? Wenn ich dadurch Dritte gefährden würde, würde ich sofort dafür stimmen.

Und warum muss man dann einen Helm auf dem Motorad anziehen, darf aber trotzdem in der Badehose auf dem Hobel mit 200 über die Bahn rasen?
 
Man man man, was für ein Ton hier. Man könnte meinen einige fühlen sich bei so einem allgemeinem Thema sofort persönlich auf den Schlips getreten.
Aber zunächst mal so als Info, da es alle falsch geschrieben haben....ich bin kein Mann:roll:
So und nun möchte ich natürlich zu den Einzelnen "Argumenten" noch was schreiben.

Dieser Satz ist schon eine Leistung in sich: Ein Wenigfahrer, der sich bisher noch nicht einmal aus der Einsicht, die er weiter unten von sich gibt, einen Helm gekauft hat und nutzt, ist für die Einführung der Helmpflicht.
Also los, Herr "Wenigfahrer", ab sofort gilt für dich die individuelle Helmpflicht. Was passiert? Du kaufst dir für das wenige Fahren doch keinen Helm sondern verzichtest halt vollends darauf, oder? Aber gut, dann kannst du schon nicht mehr als Radfahrer verunglücken - die Helmpflicht hat dich gerettet :)

Ich werde mir einen Helm kaufen, oder hab ich irgendwo geschrieben, dass ich das nicht mache?
Und ich werde nicht auf das Fahrradfahren verzichten, bin hier in der Gegend und beruflich auf ein Auto angewiesen. D.h. Fahrrad fahre ich im Sommer, um mal schöne Touren zu machen, die werden nicht weniger schön, weil ich einen Helm aufm Kopf habe. Heutzutage gibt es ja auch schon richtig schöne.

Ich hoffe du trägst deinen bald gekauften Helm nun auch beim spazieren gehen (auch beim Straße überqueren kannst du angefahren werden), beim Hausputz, usw. Ich denke, wenn man die möglichen Schäden bei diesen Aktivitäten bedenkt, dann gibt es keinen relevanten Punkt der diesen Aspekt der Sicherheit aufwiegt, besonders wenn man bedenkt, dass du als Befürworter der Helmpflicht ja nun bald wie bereits erwähnt einen Helm besitzen solltest.

Warum meint jeder, dass ich mir erst einen Helm kaufe, wenn es Pflicht ist? Hätte den Satz man weglassen sollen, scheint ja so, als liest jeder nur diesen einen Satz.
Klar Gefahren gibt es überall, aber man kann nicht leugnen, dass gerade Radfahrer sich besonderer Gefahr aussetzen. Ich selber bin ja Pendlerin und ich hab schon so unzählige Male Radfahrer gehabt, die ohne zu gucken über die Straße gefahren sind u. ä. (und nein das ich jetzt nicht das typische Autofahrer ./. Radfahrer). Wenn ich so jemanden tatsächlich mal anfahren soll, würde ich mir auch für mich wünschen, dass er einen Helm trägt.

Aufstand? Ich verstehe nur nicht, warum man da ein Gesetz für braucht. Das Gesetz braucht anscheinend nur Mockingbird, der sehr wohl der Meinung ist, dass ein Helm sinnvoll, sicher, günstig und gut ist, aber erst dann einen anzieht, wenn er dazu gezwungen wird.

Der Deutsche macht nichts aus Vernunft, er möchte bitte per Gesetz gezwungen werden. Dann entfällt nämlich der Rechtfertigungszwang im Bekannten- und Freundeskreis. So ein Mann im Anzug auf dem Fahrrad mit Helm sieht dämlich aus... aber wenn das Gesetz einen dazu zwingt...

Gut den letzten Absatz kann man ja gleich streichen, da ich weder Mann bin noch Anzug trage:yawn:

Ich habe auch nicht geschrieben, dass ich einen Helm erst trage, wenn er Pflicht wird. Nochmal die Frage, warum meint das jeder??? Ich wäre wohl kaum eine Befürworterin der Helmpflicht, wenn ich sooo Probleme damit hätte einen Helm zu tragen.
Wer einmal einen verletzten Radfahrer gesehen hat, der keinen Helm getragen hat, wird nie wieder gegen die Helmpflicht sein. Und ja, manche Leute muss man erst dazu zwingen sich zu schützen, so ist es ja auch mit der Gurtpflicht im Auto. Heute stört sich keiner mehr dran, aber sie hat bestimmt schon unzählige Leben gerettet.
Autofahrer, Motorradfahrer, alle sind sie mehr oder weniger geschützt, warum nicht der Radfahrer? Und nein, ich bin nicht der Meinung, dass ein Fußgänger Helm tragen sollte, wie Wannabe oben schrieb. Ein Fußgänger ist ganz anders im Verkehr unterwegs und kann auch eher auf Sachen reagieren als ein Radfahrer.
 
Aber warum muss man Gesetz erlassen, dass Menschen sich selber zu schützen haben? Wem schade ich, wenn ich keinen Helm anziehe? Wem schade ich, wenn ich keinen Gurt nutze? Wenn ich dadurch Dritte gefährden würde, würde ich sofort dafür stimmen.

Den der am Unfall beteiligt war, er wird den Anblick nicht vergessen, deiner Familie, wenn du ein Pflegefall wirst oder garnicht mehr da bist, dir, wenn du mit den Folgen des Unfalls psychisch nicht mehr klar kommst.

Für einen selber mag es ja vllt so ein "Ride or die" Ding sein, aber zu denken, dass niemand davon betroffen ist, wenn man sich selber so einer Gefahr aussetzt ist schon sehr egoistisch. Selber bekommt man das dann natürlich nicht mehr wirklich mit, aber man hat immer Menschen um einen herum, die darunter leiden. Wenn ich mal einen Unfall habe, soll es hinterher nicht heißen "Hätte sie mal einen Gurt angelegt..."
 
Den der am Unfall beteiligt war, er wird den Anblick nicht vergessen, deiner Familie, wenn du ein Pflegefall wirst oder garnicht mehr da bist, dir, wenn du mit den Folgen des Unfalls psychisch nicht mehr klar kommst.
Hast Du schon mal einen Motorradfahrer gesehen, der sich mit kurzer Hose und T-Shirt auf den Asphalt gelegt hat? Ist der Anblick schöner als der eines kaputten Kopfes?

Das Argument "phsychische Belastung" von Rettungskräften und Angehörigen kann man doch bei jedem Unfall bringen, warum ist der Helm denn da so wichtig?
 
Hast Du schon mal einen Motorradfahrer gesehen, der sich mit kurzer Hose und T-Shirt auf den Asphalt gelegt hat? Ist der Anblick schöner als der eines kaputten Kopfes?

Das Argument "phsychische Belastung" von Rettungskräften und Angehörigen kann man doch bei jedem Unfall bringen, warum ist der Helm denn da so wichtig?

Ich kenn mich mit den Gesetzen für Motorradfahrern nicht aus, dachte bisher das Schutzkleidung Pflicht ist und wenn nicht, sollte es Pflicht werden, keine Frage.
Allerdings ist es nunmal so, dass ein Sturz auf dem Kopf meist größer Schäden nach sich zieht.


Der Helm kann die Folgen einiger Unfälle stark verringern, wie soll er da nicht wichtig sein? Das natürlich auch trotz Helm usw. schwere Schäden auftreten können ist klar, aber warum nicht das Risiko soweit es möglich ist, minimieren?

Ich wette keiner würde sein eigenes Kind ohne Helm fahren lassen und genau die Gründe, die bei einem Kind für einen Helm sprechen, sollte man auch für sich nehmen.
 
Und das schreibt ihr euch im Ernstfall auch auf euren Rollstuhl? Oder druckt das auf T-Shirts für die Leute, die euch Pflegen müssen? :hö:

Nein mache ich nicht. Mache ich aber auch nicht, wenn ich mich bei einem x-beliebigen anderen Unfall so verletze, dass ich in einen Rollstuhl muss. Sicherer geht in jeder Lebenslage immer. Es ist einfach nur lächerlich ausschließlich beim Fahrradfahren dann so zu tun, als wenn man dann selbst schuld ist und in allen anderen Lebenslagen nicht...

Ach stimmt ja... Seit Einführung der Gurtpflicht hat sich der Anteil an Autos auf den Straßen ja mehr als halbiert. Manchmal sieht man tagelang gar keins....

Ich denke nicht, dass man Autofahren mit Fahrradfahren vergleichen kann. Autos sind oftmals schlecht substituierbar ohne dadurch größere Umstände in Kauf zu nehmen.
 
Aber warum muss man Gesetz erlassen, dass Menschen sich selber zu schützen haben? Wem schade ich, wenn ich keinen Helm anziehe? Wem schade ich, wenn ich keinen Gurt nutze? Wenn ich dadurch Dritte gefährden würde, würde ich sofort dafür stimmen.

Die Frage ist, wie man Schaden für Dritte sieht.
Sicherlich gibt es keinen physischen Schaden Dritter, wenn man keinen Helm trägt.
Aber den Pflegesatz für dauerhafte Pflege durch Kopfverletzungen zahlt nunmal die Gemeinschaft, und da hat man dann einen wirtschaftlichen Schaden.

Und warum muss man dann einen Helm auf dem Motorad anziehen, darf aber trotzdem in der Badehose auf dem Hobel mit 200 über die Bahn rasen?

Dafür darf man aber die Verletzungen, die mangels Schutzkleidung passieren, auch selbst zahlen.
 
Ich kenn mich mit den Gesetzen für Motorradfahrern nicht aus, dachte bisher das Schutzkleidung Pflicht ist und wenn nicht, sollte es Pflicht werden, keine Frage.
Allerdings ist es nunmal so, dass ein Sturz auf dem Kopf meist größer Schäden nach sich zieht.

Der Helm kann die Folgen einiger Unfälle stark verringern, wie soll er da nicht wichtig sein?
Das ist doch alles richtig und gut, trotzdem muss man dafür keine Gesetze machen.

Es gibt soviele Dinge, wo man sich selber stark verletzen kann, sogar tödlich, trotzdem kommt niemand auf die Idee, gesetzlich vorzuschreiben, wie man sich selber schützen muss.

Du darfst ohne jeden Schutz eine Kreisssäge bedienen, auf dein Dach klettern, einen Baum fällen. Keine gesetze regeln dass. Warum muss es dann der Helm sein?

Die Frage ist, wie man Schaden für Dritte sieht.
Sicherlich gibt es keinen physischen Schaden Dritter, wenn man keinen Helm trägt.
Aber den Pflegesatz für dauerhafte Pflege durch Kopfverletzungen zahlt nunmal die Gemeinschaft, und da hat man dann einen wirtschaftlichen Schaden.
Ach, die Helmpflicht wird also nicht gesetzlich vorgeschrieben, um Menschen vor Verletzungen zu schützen, sondern um den Staat vor Kosten zu schützen?

Marty
 
...

Ich werde mir einen Helm kaufen, oder hab ich irgendwo geschrieben, dass ich das nicht mache?
Und ich werde nicht auf das Fahrradfahren verzichten, bin hier in der Gegend und beruflich auf ein Auto angewiesen. D.h. Fahrrad fahre ich im Sommer, um mal schöne Touren zu machen, die werden nicht weniger schön, weil ich einen Helm aufm Kopf habe. Heutzutage gibt es ja auch schon richtig schöne

Sorry wg. "Mann" da hab ich überhaupt nicht darauf geachtet gehabt...
Aber immer noch, deine Aussage lautet: Ich fahre aktuell OHNE Helm Rad. Aber ich bin FÜR die Helmpflicht. Und das ist iwi ein Widerspruch.
Und gerade im Hochsommer: Da ist es auch unter dem besten Helm irgendwann zu heiß, genauso wie es im Winter zu kalt ist - also brauche ich Alltagsradler gleich 2 Helme und zusätzlich noch ´nen regendichten Überzug ...
Wenn wg. Helmpflicht weniger Radler unterwegs sein werden, dann steigt die Gefahr für die "Restradler" weil frau weniger mit ihnen rechnet -
 
Sorry - es sind immer Luxusargumente, die für dich gegen einen Helm sprechen. Nein - im Sommer ist es unter einem guten Helm NICHT zu heiß. In Winter kann man z.B. einen Buff tragen oder - wenn der Helm VORHER entsprechend ausgesucht wurde, ist er so weit verstellbar, dass auch eine enganliegende Mütze drunter passt - gut, die alte CCCP-Fellschapka geht nicht, aber da wir in gemäßigten Klimazonen radeln, ist das Problem zu vernachlässigen. Regenschutz braucht man imho nicht.
Und ja, ich fahre regelmäßig und IMMER mit Helm - schon aus Vorbildfunktion für meinen Nachwuchs, für den Helmtragen absolut normal und keinesfalls uncool oder kompliziert ist. Und wir haben alle nur einen Ganzjahreshelm.
 
Was für eine Monstermütze musst du denn da tragen? :think: mir langt normalerweise ein dünner Buff, und nur ab ca. -5° ne einfache Fleecemütze - passt alles unter den Helm. :biggrin:
 
Es gibt soviele Dinge, wo man sich selber stark verletzen kann, sogar tödlich, trotzdem kommt niemand auf die Idee, gesetzlich vorzuschreiben, wie man sich selber schützen muss.

Du darfst ohne jeden Schutz eine Kreisssäge bedienen, auf dein Dach klettern, einen Baum fällen. Keine gesetze regeln dass. Warum muss es dann der Helm sein?
Öhm... erstmal: Das ist so nicht richtig. Ich selbst muss auf der Arbeit z.T. Schutzausrüstung tragen, obwohl mein Job alles andere als Gefährlich ist. Sobald ich die Produktion betrete, muss ich Sicherheitsschuhe tragen. In bestimmten Bereichen auch Hörschutz und/oder Schutzbrille.

Der Schreiner, Dachdecker oder Garten-Landschaftbauer muss auch entsprechende Schutzausrüstung tragen und bei Umgang mit bestimmten Geräten entsprechend geschult und ausgebildet sein.

Natürlich gilt das nur bedingt, wenn du das privat auf dem eigenen Grundstück machst. Da ist es im Endeffekt eine reine Versicherungsfrage, aber dort dürftest du ja auch weiterhin ohne Helm radeln solange du Lust hast.

Btw.: Wenn ich mich hier darüber aufregen würde, daß ich mein Auto nicht auf dem Radweg parken darf und mich entsprechende Gesetze in meiner persönlichen Freiheit einschränken, wäre mir der Shitstorm sicher... ;)

Gruß Aru
 
Was für eine Monstermütze musst du denn da tragen?

Link... :)
Aber ernsthaft: Mein Helm passt und hat KEIN Luft nach oben. Ist so - und wg. Mütze nen neuen kaufen ?!
Und noch einmal: Alle, die eine HelmPFLICHT verlangen müssen sich klar sein, dass sie damit die umweltfreundlichste Fortbewegungsmethode massiv einschränken und reduzieren werden!
Ich warte immer noch auf eine große Vergleichsstudie zu Unfällen MIT und OHNE Helm. Immer wieder liest man in der Zeitung Berichte wie "schwer verletzt trotz Helm" oder "schwer Verletzt und kein Helm" aber mal ne saubere Aufstellung, in welchen Fällen ein Helm tatsächlich die Verletzungen deutlich gemindert hat, Fehlanzeige.
Und in meiner persönlichen "Sturzstatistik" bin ich selber nie mit dem Kopf irgendwo aufgeprallt, den hab ich immer rechtzeitig eingezogen :)
 
Öhm... erstmal: Das ist so nicht richtig. Ich selbst muss auf der Arbeit z.T. Schutzausrüstung tragen, obwohl mein Job alles andere als Gefährlich ist. Sobald ich die Produktion betrete, muss ich Sicherheitsschuhe tragen. In bestimmten Bereichen auch Hörschutz und/oder Schutzbrille.
Arbeitsschutzgesetz. Dein Arbeitgeber kann Dich sogar simpel verpflichten, beim Radfahren einen Helm zu tragen bei der Arbeit.

Natürlich gilt das nur bedingt, wenn du das privat auf dem eigenen Grundstück machst.
Nein, das hat nichts mit Grundstück zu tun, sondern rein mit der Frage, in welcher Funktion ich das mache. Ich kann das auch auf fremden Grundstücken.

Wenn ich mich hier darüber aufregen würde, daß ich mein Auto nicht auf dem Radweg parken darf und mich entsprechende Gesetze in meiner persönlichen Freiheit einschränken
Dafür gibt es Gesetze, die das Leben untereinander regeln. Gemeinschaften brauchen das, ohne geht es nicht. Aber ein Gesetz zur Helmpflicht betrifft nur Dich persönlich, keine Gemeinschaft.
 
Ich warte immer noch auf eine große Vergleichsstudie zu Unfällen MIT und OHNE Helm. Immer wieder liest man in der Zeitung Berichte wie "schwer verletzt trotz Helm" oder "schwer Verletzt und kein Helm" aber mal ne saubere Aufstellung, in welchen Fällen ein Helm tatsächlich die Verletzungen deutlich gemindert hat, Fehlanzeige.
Ohne Was-wäre-wenn-Maschine wirst du da auch keinen Vergleich ziehen können... ;)
Aber glaubst du die "schwer verletzt trotz Helm"-Fälle hätten sich ohne Helm weniger verletzt? Dann wären wir zumindest auf dem untersten Niveau der Diskussion, die es damals bei Einführung der Gurt-Pflicht gab, angekommen. Evtl. hat sich ja sogar mal jemand beim Sturz mit Helm am Verschluss gekratzt? :roll:

Arbeitsschutzgesetz.
Genau...

Dafür gibt es Gesetze, die das Leben untereinander regeln. Gemeinschaften brauchen das, ohne geht es nicht. Aber ein Gesetz zur Helmpflicht betrifft nur Dich persönlich, keine Gemeinschaft.
Und was ist mit der Gemeinschaft, die ggf. deine Krankenhaus- und Folgekosten zahlt? Zählt nicht?
Selbst dann bleibt noch die Vorbildfunktion... Wenn ich bei rot, an der Schulklasse vorbei, über die Ampel renne, gefährde ich damit auch in erster Linie mich selbst.

Es fällt mir wohl wesentlich schwerer meine Kinder davon überzeugen, daß ein Helm wichtig ist, wenn "coole" und, zumindest in Augen der Kinder, "vernünftige" Erwachsene aus reinem Protest oder modischen Gründen (SWAG über Gesundheit) grundsätzlich ohne Helm fahren?

Gruß Aru
 
Aber glaubst du die "schwer verletzt trotz Helm"-Fälle hätten sich ohne Helm weniger verletzt? Dann wären wir zumindest auf dem untersten Niveau der Diskussion, die es damals bei Einführung der Gurt-Pflicht gab, angekommen.

Stimmt nicht ganz. Du musst in einem Auto in der Regel deine Ladung immer gut sichern (Vor Gurtpflicht war der Mensch da eine Ausnahme), da du bei einem Unfall als frei fliegendes Objekt durchaus Schadenspotential hast für einen anderen. Daher war die Diskussionsgrundlage schon anders. Und wie gesagt, Autos sind nicht so einfach zu substituieren wie ein Fahrrad.

Selbst dann bleibt noch die Vorbildfunktion... Wenn ich bei rot, an der Schulklasse vorbei, über die Ampel renne, gefährde ich damit auch in erster Linie mich selbst.

Und ich bin gerne Vorbild für Kinder, dass Erwachsene selbstverantwortlich entscheiden dürfen. Bei Rot über die Straße zu gehen wäre ungesetzlich (Ich würde auch nicht ohne Helm Fahrrad fahren, wenn es ein Gesetz gebe. Wie bereits erwähnt würde ich dann gar kein Fahrrad mehr fahren und auf das Auto umsteigen für kurze Strecken), dass ist das negative Vorbild.

Es fällt mir wohl wesentlich schwerer meine Kinder davon überzeugen, daß ein Helm wichtig ist, wenn "coole" und, zumindest in Augen der Kinder, "vernünftige" Erwachsene aus reinem Protest oder modischen Gründen (SWAG über Gesundheit) grundsätzlich ohne Helm fahren?

Wieso Protest? Es ist noch kein Gesetz verabschiedet. Also ist es durchaus Vernünftig beim Abwiegen der Risiken für sich festzustellen, dass bei umsichtiger Fahrweise ein Helm nicht notwendig ist. Das entscheidest du bei anderen Situationen ja auch, in denen durchaus was geschehen kann. Und die Erziehung zwischen dir und deinen Kindern ist eine Angelegenheit von deiner Familie und damit haben andere einfach nichts zu tun.
 
Und was ist mit der Gemeinschaft, die ggf. deine Krankenhaus- und Folgekosten zahlt? Zählt nicht?
Nein. Gerade dann nicht, wenn es nur um Kosten geht. Wo ist sonst das Gesetz gegen den Verzehr von Zucker und Fett (Fettleibigkeit kostet vermutlich 1000 mal mehr als Kopfverletzungen von Fahrradfahrern), das Gesetz gegen Extremsport, das Gesetz gegen Rauchen, Trinken, ungesundes Leben, zuwenig Bewegung, zuviel Arbeit, zu hohen Stress? Kostet alles die Gemeinschaft Geld, aber beim Fahrradfahrerkopf, da muss man wegen der Kosten Gesetze erlassen?

Selbst dann bleibt noch die Vorbildfunktion... Wenn ich bei rot, an der Schulklasse vorbei, über die Ampel renne, gefährde ich damit auch in erster Linie mich selbst.
Und andere Verkehrsteilnehmer, sonst wäre es vermutlich nicht verboten. Und wenn jetzt Vorbildfunktionen gesetzlich geregelt werden sollen.... Puh, muss ich da wirklich wichtigere Dinge nennen als einen Fahrradhelm?

Es fällt mir wohl wesentlich schwerer meine Kinder davon überzeugen, daß ein Helm wichtig ist, wenn "coole" und, zumindest in Augen der Kinder, "vernünftige" Erwachsene aus reinem Protest oder modischen Gründen (SWAG über Gesundheit) grundsätzlich ohne Helm fahren?
Also mir fällt es z.B. nicht schwer, meinen Kindern zu erklären, warum rauchen Mist ist, auch wenn andere "coole" Erwachsene das tun. Aber beim Fahrradhelm, da klappt das nicht. Hm... Meine Kinder finden die Helme cool, immerhin ist da Lightning McQueen und Batman drauf. Diese Bilder draufzudrucken ist viel sinnvoller als jedes Gesetz.

Als nächstes würde ich die Winterjackenpflicht fordern bei Temperaturen unter 10 Grad... wegen der Folgekosten einer Erkältung für die Allgemeinheit und der Vorbildfunktion für die Kinder.
 
... Evtl. hat sich ja sogar mal jemand beim Sturz mit Helm am Verschluss gekratzt?

Nein, ich dachte eher an so Sachen wie hier - vor allem der letzte Grund. Und ich habe das schon am eigenen Leib erfahren, was es heißt, wenn Autos dicht überholen - bei meinem "Rekordhalter" hätte keine Hand mehr zwischen Lenker und Auto gepasst.