Mögliche Helmpflicht für Radfahrer

Es gibt soviele Dinge, wo man sich selber stark verletzen kann, sogar tödlich, trotzdem kommt niemand auf die Idee, gesetzlich vorzuschreiben, wie man sich selber schützen muss.

Du darfst ohne jeden Schutz eine Kreisssäge bedienen, auf dein Dach klettern, einen Baum fällen. Keine gesetze regeln dass. Warum muss es dann der Helm sein?

Am Verkehr nehmen aber weit mehr Menschen Teil und er ist einfach unberechenbar. Auf das was da passiert, kann man oft keinen Einfluss nehmen.

Wenn ich allerdings in meinem Garten einen Baum fälle, kann ich das Risiko mehr oder weniger abschätzen und ich kann mich voll auf die Kettensäge und den Baum konzentrieren. Da muss ich nicht damit rechnen, dass mich plötzlich unerwartet ein Fremder anrempelt und ich muss nicht noch 100 andere Leute im Blick behalten, die auch neben mir einen Baum fällen (um es mal etwas überspitzt zu sagen), für mich macht das den Unterschied.
 
Am Verkehr nehmen aber weit mehr Menschen Teil und er ist einfach unberechenbar. Auf das was da passiert, kann man oft keinen Einfluss nehmen.

Das stimmt nicht. Durch umsichtiges- und besonders wichtig vorausschauendes Fahren und Rücksichtnahme kann man sehr wohl Einfluss nehmen. Wenn du da anderer Meinung bist, dann ist für dich vielleicht wirklich ein Helm angebracht...
 
Das stimmt nicht. Durch umsichtiges- und besonders wichtig vorausschauendes Fahren und Rücksichtnahme kann man sehr wohl Einfluss nehmen. Wenn du da anderer Meinung bist, dann ist für dich vielleicht wirklich ein Helm angebracht...

Ja ich selber kann Einfluss nehmen, aber ich kann nicht Einfluss auf das Handeln der unzähligen anderen Verkehrsteilnehmer nehmen und genau das habe ich auch ausgesagt! Deshalb schenke ich mir jetzt mal einen Kommentar zu deinem letzten Satz.
 
Das stimmt nicht. Durch umsichtiges- und besonders wichtig vorausschauendes Fahren und Rücksichtnahme kann man sehr wohl Einfluss nehmen. Wenn du da anderer Meinung bist, dann ist für dich vielleicht wirklich ein Helm angebracht...


Das Problem ist, dass man vor allem hierzulande nicht davon ausgehen kann, dass alle Verkehrsteilnehmer umsichtig, vorausschauend und rücksichtsvoll am Straßenverkehr teilnehmen, auch wenn man es selber tut. Ich spreche sowohl vom motorisierten als auch vom muskelbetriebenen Individualverkehr. Von daher ist ein Helm trotz passiver Fahrweise auf jeden Fall empfehlenswert.
 
Von daher ist ein Helm trotz passiver Fahrweise auf jeden Fall empfehlenswert.
Das bezweifelt hier doch niemand. Sinnvoll, angebracht, vorbildlich, sicher... Aber vorgeschrieben?

Ich fahre immer mit Helm, ich brauche dafür kein Gesetz. Meine Kinder fahren selbst auf dem Hof mit Helm, dafür braucht es kein Gesetz. Wenn Leute dafür gesetze brauchen, sich selber zu schützen, dann benötigen die noch ganz anderen "Schutz".
 
Mit diesem Totschlagargument kannst du JEDEM Gesetz seinen Sinn und Nutzen absprechen, aber es läuft trotzdem an der Realität vorbei.

Bei bislang jeder Gelegenheit, bei der man es erst bei der Freiwilligkeit belassen hat, ist keine Besserung eingetreten.
 
Bei bislang jeder Gelegenheit, bei der man es erst bei der Freiwilligkeit belassen hat, ist keine Besserung eingetreten.
Welche Gesetze, die nur den persönlichen Einflussbereich betreffen und nicht das Zusammenleben tangieren, war das denn? Bzw. welche Gesetze gibt es überhaupt, die Menschen vorschreiben, dass sie nur sich selber zu schützen haben, wenn niemand anders betroffen ist?

Gurtpflicht fiele mir ein. Aber dann muss ich schon passsen.

Und befürwortet Ihr dann auch Kleidervorschriften für das Radfahren und Motorradfahren. Schutzvorschriften für Skateboardnutzer? Warnwesten für Menschen, die in der Dunkelheit unterwegs sind?

Wo fängt es an, lächerlich zu werden?
 
Wo fängt es an, lächerlich zu werden?


Wo der (persönliche) Aufwand in keinem Verhältnis mehr zum Nutzen steht. Und auch, wenn das hier herbeigeredet wird - bei der Helmpflicht sehe ich das nicht. Die Tatsache, das halbwegs vernunftbegabte Zeitgenossen freiwillig einen Helm benutzen, gibt mir da wohl auch recht. Aber 20 Jahre Freiwilligkeit haben offenbar nicht bei allen gereicht...
 
Wo der (persönliche) Aufwand in keinem Verhältnis mehr zum Nutzen steht. Und auch, wenn das hier herbeigeredet wird - bei der Helmpflicht sehe ich das nicht.
Ich schon. Zumindest dann, wenn man so inkonsequent vorgeht. Als nächstes kommt vermutlich die Helmpflicht für Fussgänger.
 
Wo der (persönliche) Aufwand in keinem Verhältnis mehr zum Nutzen steht.

Wo ist denn der Aufwand bei den von Marty genannten Beispielen größer als einen Helm zu tragen? Also Nachts eine Weste zu tragen oder mindestens 4 reflektierende Flächen auf der Kleidung gesetzlich einzuführen macht erst mal nicht mehr Aufwand. Beim Skaten und Fahrradfahren Protektoren vorzuschreiben macht auch nicht mehr Aufwand als ein Helm. Der Nutzen beim Fahrradfahren ist nicht größer als bei anderen Gefahrensituationen, in denen es keine Vorschriften gibt.


Die Tatsache, das halbwegs vernunftbegabte Zeitgenossen freiwillig einen Helm benutzen, gibt mir da wohl auch recht. Aber 20 Jahre Freiwilligkeit haben offenbar nicht bei allen gereicht...

Es ist eher ökonomisch unvernünftig sich einen Helm zu kaufen für ein sehr niedriges Risiko. Und bei den Horrorszenarien der Befürwortern hier, die meinen, dass selbst achtsames Verhalten im Straßenverkehr nicht schützt frage ich mich, wie ein vernünftiger Zeitgenosse überhaupt rechtfertigen kann am Straßenverkehr mit dem Fahrrad teilzunehmen. Der Helm schützt weder Wirbelsäule noch vor inneren Verletzungen. Also nur für eine geringen Anteil der Verletzungen. Also im Grunde müsste deiner Auffassung nach jeder vernunftbegabte Zeitgenosse sein Fahrrad stehen lassen und auf ÖPNV und die Beine umsteigen. Denn im ÖPNV reist man sicherlich sicherer und zu Fuß hat man sicherlich ein wenig mehr Kontrolle.
 
Ich warte immer noch auf eine große Vergleichsstudie zu Unfällen MIT und OHNE Helm. Immer wieder liest man in der Zeitung Berichte wie "schwer verletzt trotz Helm" oder "schwer Verletzt und kein Helm" aber mal ne saubere Aufstellung, in welchen Fällen ein Helm tatsächlich die Verletzungen deutlich gemindert hat, Fehlanzeige.

Die wird auch ganz scvhwer zu erstellen sein, weil die konkrete Schutzwirkung bei einem Unfall mit/ohne Helm zu beurteilen wird extrem schwierig.

Ich kenn aber was anderes:
Vor Jahren wurde in einem US Bundesstaat die Helmpflicht für Motorradfahrer abgeschafft, woraufhin sich die Anzahl der tödlichen und schweren Kopfverletzungen um 80% (glaub ich) erhöht haben.

Was evtl. möglich wäre, wie viele der über 300 Toten trugen Helme und starben trotzdem durch Kopfverletzungen.
Wie viele nicht Helmträger starben an Kopfverletzungen.
 
Ne, das ist doch relativ eindeutig, wenn die Zahl der Toten um diesen Prozentsatz gestiegen sein sollte.
Bei Radfahrern müsste man also folgende Studie(n) machen:
1. Ist-Zustand: Wie viele Radfahrer, wie viele Tote/Verletzte
2. Helmpflicht-Einführung - mit strengen Kontrollen, ... und dann checken: Wie viele Radfahrer fahren dann, wie viele Tote/Verletzte.
3. Auswerten - hat sich das Verhältnis gebessert - weil dass es weniger Tote geben wird ist SICHER - weil weniger Leute Rad fahren werden!
 
Mehrheit tödlich verunglückter Radfahrer war ohne Helm unterwegs

Folgende News wurde am 12.10.2014 um 09:56:16 Uhr veröffentlicht:
Mehrheit tödlich verunglückter Radfahrer war ohne Helm unterwegs
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Berlin (dts) - Die Mehrheit der ums Leben gekommenen Radfahrer in Deutschland war ohne Helm unterwegs. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf eine Studie des Instituts für Rechtsmedizin München. Im Auftrag der Unfallforschung der Versicherer (UDV) hatten die Experten 543 Fahrradunfälle in München und Münster aus den Jahren 2012 und 2013 analysiert. Zudem werteten sie die "Getötetendatenbank" der Ludwig-Maximilians-Universität München aus. Dabei stellte sich "Focus" zufolge heraus, dass von 117 tödlich verunglückten Radfahrern lediglich sechs einen Helm trugen, das sind etwa fünf Prozent. Mehr als die Hälfte der Opfer starb an einem Schädel-Hirn-Trauma. UDV-Leiter Siegfried Brockmann sagte: "Mit Schutzhelm hätten die meisten Radfahrer überlebt." Auch bei den nicht-tödlichen Unfällen zeigte sich, dass Helmträger besser geschützt sind: Sämtliche schwer am Kopf verletzte Radfahrer waren ohne Helm unterwegs, Helmträger erlitten nur leichte bis mittelschwere Kopfverletzungen. In Deutschland existiert keine Helmpflicht. Derzeit tragen etwa 15 Prozent aller Fahrradfahrer Schutzhelme.
 
sinnfreie Studien kosten nur Geld

welche Erkenntnis :roll:

wieder eine der Studien, welche nur Geld kostet.
Das Unfalle mit Helm eher überlebt werden, und das die Verletzungen weniger schwer sind, dass wußte man auch schon zu meiner Kindheit vor 15 Jahren.

Wer ohne Helm fährt tut dies auf eigene Gefahr.
Wer sich dabei schwer verletzt oder stirbt ist selber Schuld.
Nur sollte dies auch bei der Beurteilung von Verkehrsunfällen berücksichtigt werden.
Hätte z.B. ein Radfahrer einen Helm getragen und dann keine Folgeschäden erlitten, dann muß er, meiner Meinung nach, auch für die Folgen und Kosten gerade stehen. Selbst wenn er den Unfall nicht verschuldet hat.

Zur Freiheit gehört auch immer die Verantwortung
 
Ja, so ist das mit den Statistiken. Keine leichte Aufgabe. Ich würd eine Helmpflicht auch nicht gut finden, denn es gibt auch Situationen, wo der Helm mehr stört als nützt, z.B. hört man nicht mehr so gut.

Aber gut, fürs Gehirn mag er ein brauchbarer Schutz sein, kann aber im Ernstfall auch ein Hindernis für den Notarzt darstellen ...
 
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Hätte z.B. ein Radfahrer einen Helm getragen und dann keine Folgeschäden erlitten, dann muß er, meiner Meinung nach, auch für die Folgen und Kosten gerade stehen. Selbst wenn er den Unfall nicht verschuldet hat.

Zur Freiheit gehört auch immer die Verantwortung

Da lehnst du dich aber weit aus dem Fenster - wenn du das Prinzip anwenden willst auf alle möglichen Belange...
Dann zahlt auch der Radler MIT Helm, weil OHNE Rad wäre ihm nichts passiert
und der Fußgänger OHNE Helm, weil ihm MIT nichts passiert wäre.
Viele AUTOFahrer sterben an Kopfverletzungen - wie wäre es, wenn wir auch da auf die Helme bestünden? Blos wegen des Aussehens ist kein Argument - zumindest bei Radlern angeblich nicht.
Und was machen wir mit allen denjenigen, die irgendeine (Risiko-)Sportart betreiben?!

Also du siehst, so einfach ist das nicht mit Eigenverantwortung!