Kein Anstand mehr?

Das ist eigentlich losgelöst vom Berufsfeld. Ich finde es inakzeptabel, dass sich das Individuum beruflichen Konventionen zu unterwerfen hat, die vollkommen unsinnig sind...

Ich stelle mir das grade Bildlich vor: :ugly:

- Herr Taxifahrer, fahren sie mich bitte zum Bahnhof.
- Nö, ich fahre sie ins Freibad!
- Da will ich aber nicht hin, mein Zug fährt in 20 Minuten!
- Mir doch egal.
- Bringen sie mich zum Bahnhof!
- Nein, ich WILL sie jetzt ins Freibad fahren!
- Lassen sie mich aussteigen!
- Ich fahre sie zum Bahnhof, ich habe es satt, mich beruflichen Konventionen unterordnen zu müssen...
 
Ich war auch mal Student und siehe da, ich arbeite trotzdem... irgendwann erwischt sie jeden, diese widerliche Arbeitswelt in der man sich anpassen muss... Gott ist das grausam. :ugly:

Deinen Spott in allen Ehren, aber es gibt Berufsfelder, die keinerlei Konformismus verlangen. Und ich würde eher auf einen Beruf verzichten, als mein Prinzip der individuellen Freiheit dem zu opfern.

@darkkurt: es ist wohl kaum eine unsinnige Konvention, das zu tun, was den Beruf auszeichnet, im Falle des Taxifahrers also, den Kunden dorthin zu bringen, wo er abgeliefert werden will.
 
naja, wie Du meinst, viel Spaß in deinem zukünftigen Beruf...

"Bitte streichen Sie mein Büro neu, die Farbe blendet mich!"
 
.. Sie wundert sich schon nicht mehr darüber, das Jugendliche nicht in der Lage sind, unaufgefordert ihre Taschen von (freien) Sitzplätzen zu räumen, wenn keine anderen Sitzplätze mehr im Bus frei sind….

Das ist – ohne Frage – sehr ärgerlich.

Aber wem gilt dein berechtigter Vorwurf? Den Jugendlichen? Oder den Eltern, die es versäumt haben, ihren Kids Werte zu vermitteln?
 
Das ist – ohne Frage – sehr ärgerlich.

Aber wem gilt dein berechtigter Vorwurf? Den Jugendlichen? Oder den Eltern, die es versäumt haben, ihren Kids Werte zu vermitteln?

Sowohl als auch. Die Eltern haben hier Dinge Versäumt, die imho im Zusammenleben von Menschen grundlegend sind. Allerdings sind die jugendlichen nicht stumpfe Produkte ihrer Erziehung - mit ein Bisschen Nachdenken und Aufmerksamkeit könnte man evtl auch selber darauf kommen, dass sich nicht so egozentrisch verhalten muss.
 
Das ist eigentlich das, was ich mit diesen "Essenslisten" ausdrücken wollte. Wenn die Leute schon im Kindergarten alles nach ihrem Willen bekommen, dann läuft es genau auf dieses Resultat hinaus.

Es gibt durchaus Bereiche, in denen es erforderlich ist, Kindern ihren Willen zu verbieten. Weil es eben Dinge gibt, mit denen sie sich nur schaden können. Aber andere Bereiche führen bei einer solchen Unterdrückung nur dazu, dass die Kinder später zwar großartige Glieder der Gesellschaft sind, aber charakterlose Idioten. Und ich finde, dass gerade das Essen als sinnliche Erfahrung ein Bereich ist, der von niemandem kontrolliert werden dürfte.
 
Allerdings sind die jugendlichen nicht stumpfe Produkte ihrer Erziehung - mit ein Bisschen Nachdenken und Aufmerksamkeit könnte man evtl auch selber darauf kommen, dass sich nicht so egozentrisch verhalten muss.

Jugendliche und denken? Was erwartest du bitte? Jugendliche denken nicht, sie wissen alles besser. Außerdem machen sie meistens nur das, was ihnen selbst Nutzen bringt. Und Höflichkeit oder Vorausschauen, da könnte sich jemand setzen wollen, ist denen nicht von Nutzen. Von daher ist der Denkapparat ausgeschaltet. ;)

(Achtung: Ironie)
 
Zuletzt bearbeitet:
Und ich finde, dass gerade das Essen als sinnliche Erfahrung ein Bereich ist, der von niemandem kontrolliert werden dürfte.
Gerade die Ernährung ist ein heikles Thema, da diese auf der ganzen Welt anders aussehen kann. Wenn ein Kind keinen Reis mag, dann fährt man mit ihm einfach nicht nach Asien, oder?
Lieber Kevin, wenn du mal groß bist, darfst du nicht nach Asien, da gibts nämlich viel Reis, Schweiz ist auch keine gute Idee, da gibts viel Käse und nach Argentinien wäre auch nicht so gut, da gibts nämlich viel Fleisch.

Ich sag ja nix, wenn ein Kind mal ne Sache nicht isst, es gibt genauso Sachen die ich weniger gern esse, aber wenn ein Kind ne Liste mit 15 - 30 Posten hat, welche es grundsätzlich nicht essen will, dann halte ich das schon für bedenklich.
 
Ich sag ja nix, wenn ein Kind mal ne Sache nicht isst, es gibt genauso Sachen die ich weniger gern esse, aber wenn ein Kind ne Liste mit 15 - 30 Posten hat, welche es grundsätzlich nicht essen will, dann halte ich das schon für bedenklich.

Und wenn es hundert Posten wären: na und? Es hat doch niemand das Recht, dem Kind der Erziehung wegen vorzuschreiben, was ihm schmeckt und was nicht, oder was es probieren soll und was nicht...
 
Und wenn es hundert Posten wären: na und? Es hat doch niemand das Recht, dem Kind der Erziehung wegen vorzuschreiben, was ihm schmeckt und was nicht, oder was es probieren soll und was nicht...
Nein, dann braucht man sich aber auch nicht wundern, wenn das Kind auf Grund von mangelnder Neugierde nicht einmal einen qualifizierten Hauptschulabschluss schafft.
 
Sowohl als auch. Die Eltern haben hier Dinge Versäumt, die imho im Zusammenleben von Menschen grundlegend sind….

Ja, ich denke, das dies der Hauptgrund ist. Kinder und Jugendliche leben und praktizieren das, was ihnen vermittelt und vorgelebt wird. Und in dem von dir geschilderten Fall wurden den Kindern bzw. Jugendlichen keine Verhaltensmuster vermittelt.

…Allerdings sind die jugendlichen nicht stumpfe Produkte ihrer Erziehung ...

Doch, größtenteils sind sie es. Und deshalb ist es unfair, diese „Produkte“ an den Pranger zu stellen. An den Pranger gehören – wenn dort überhaupt jemand hingehört - die Produkterzeuger.

….mit ein Bisschen Nachdenken und Aufmerksamkeit könnte man evtl auch selber darauf kommen, dass sich nicht so egozentrisch verhalten muss.

Wie soll jemand darauf kommen, der es nicht gelernt hat, nachzudenken und aufmerksam zu sein? Wie soll jemand darauf kommen, mit dem nie darüber geredet wird/wurde, dass es wichtig ist, nachzudenken und aufmerksam zu sein?
 
Nein, dann braucht man sich aber auch nicht wundern, wenn das Kind auf Grund von mangelnder Neugierde nicht einmal einen qualifizierten Hauptschulabschluss schafft.


Nur, weil es kein Interesse am Essen hat, heißt das nicht, dass es ein vollkommen apathisches Wesen ist, dass sich für nichts interessiert. Und vom Zwang, alles zu probieren, wird auch kein echtes Interesse erwirkt...
 
Und wenn es hundert Posten wären: na und? Es hat doch niemand das Recht, dem Kind der Erziehung wegen vorzuschreiben, was ihm schmeckt und was nicht, oder was es probieren soll und was nicht...

Wie soll denn ein Kind erkennen, was es isst oder nicht, was ihm schmeckt oder nicht, wenn es nicht alle Komponenten des Essens jemals probiert hat?
Bei der Zubereitung gibt es hunderte von Varianten. Nur weil es eins nicht isst, kann es doch das andere mögen. ;)

Probieren sollte jedes Kind, solange keine Allergie vorliegt. Dann darf es entscheiden.
 
Und wenn es hundert Posten wären: na und? Es hat doch niemand das Recht, dem Kind der Erziehung wegen vorzuschreiben, was ihm schmeckt und was nicht, oder was es probieren soll und was nicht...

Man kann einem Kind aber nicht nur Süssigkeiten geben, oder jeden Tag zur einer Fast food kette gehen, weil das Kind andere sachen nicht mag oder will.
 
Wie soll denn ein Kind erkennen, was es isst oder nicht, was ihm schmeckt oder nicht, wenn es nicht alle Komponenten des Essens jemals probiert hat?


Optik und Geruch spielen eine wichtige Rolle. Wenn etwas für dich abstoßend aussieht und riecht, würdest du es essen, weil dir jemand sagt, dass du es auf jeden Fall zu essen hast? Zum Beispiel: würdest du ein blutiges Stück Fleisch essen, wenn du Vegetarier wärst, wenn man dich dazu aufforderte?


Edit: Ich erinnere mich, diese Diskussion gab's an anderer Stelle schon einmal. Und auch da kam cocaboys Einwand. Aber irgendwann wird auch dem Kind der ewige Zucker oder der ewige Burger langweilig, und dann sucht es neue Sachen..
 
*g*

dein Weltbild in Ehren, aber es funktioniert nicht. Wie wir bereits mehrfach in verschiedenen Threads festgestellt haben.

Aber andere Bereiche führen bei einer solchen Unterdrückung nur dazu, dass die Kinder später zwar großartige Glieder der Gesellschaft sind, aber charakterlose Idioten. Und ich finde, dass gerade das Essen als sinnliche Erfahrung ein Bereich ist, der von niemandem kontrolliert werden dürfte.

Nur, weil man gegessen hat, was einem vorgesetzt wurde, ist man noch lange kein charakterloser Idiot...
Außerdem kann sich der Mensch m.M. nicht der Gesellschaft entziehen. Er würde ohne sie zugrunde gehen.

Essen als sinnliche Erfahrung? Diese Möglichkeit besteht nur in einer Gesellschaft in der Arbeitsteilung vorhanden ist.


Nur, weil es kein Interesse am Essen hat, heißt das nicht, dass es ein vollkommen apathisches Wesen ist, dass sich für nichts interessiert. Und vom Zwang, alles zu probieren, wird auch kein echtes Interesse erwirkt...

Also ich wurde konservativ erzogen und hab trotzdem unheimlich viel Spaß und Freude am Kochen und Ausprobieren von Lebensmitteln :ugly:



edit: das Ganze geht übrigens hier voll am Thema vorbei o_O