Ich glaube das machen auch sehr viele (Auto Abmelden -Internet abmelden usw) nur das damit meistens auch die nächsten probleme kommen.

Wie zb das bei vielen Arbeitsplätzen ein Auto erwünscht ist weil man zb an verschiedenen Orten arbeiten soll.Oder das man zb nicht mehr so oft nach Arbeitstellen suchen kann ohne eigenes Internet.Und wenn man zb zum Arbeitsamt fährt um im Internet zu schauen kostet es ja auch Geld bei mir weren es zb 2,60€ für einmal in die Stadt und wieder zurück ,und das bekommt man nicht wieder vom AA.


Also das mit den Auoto ist sehr einleuchtend selbst für mich. Ohne Auto null Chance auf arbeit :-(
 
Kinder großziehen müssen?

Ich bin Single und war lange arbeitslos. Ich glaube nicht, dass ich mir hätte Kinder zu legen sollen, ohne ihnen eine glückliche Kindheit bieten zu können. Ich möchte keine Kinder haben, die in der Schule alberne "Was will ich einmal werde-Aufsätze" schreiben, und von zu hause wissen, dass sie nicht mehr als "Zumutbarkeit" verlangen dürfen. Ich glaube, Kinder haben heißt Verantwortung. Dass sollte keine Pflichtveranstaltung sein, wo halt jeder irgendwie mitmachen soll, egal wie.
 
Ich bin Single und war lange arbeitslos. Ich glaube nicht, dass ich mir hätte Kinder zu legen sollen, ohne ihnen eine glückliche Kindheit bieten zu können. Ich möchte keine Kinder haben, die in der Schule alberne "Was will ich einmal werde-Aufsätze" schreiben, und von zu hause wissen, dass sie nicht mehr als "Zumutbarkeit" verlangen dürfen. Ich glaube, Kinder haben heißt Verantwortung. Dass sollte keine Pflichtveranstaltung sein, wo halt jeder irgendwie mitmachen soll, egal wie.

In meiner Zeit als Vater bin ich noch nie auf die Idee gekommen, das eine "Fröhliche Kindeheit" direkt mit der Dicke des Geldbeutels zusammenhängt... Und das, obwohl es eine ganze weile mehr als knapp war...
 
Sorry...

Ich meine nicht, dass ein guter Vater, ein reicher Vater sein muss. Ich meinte - rein materiell - sollten Kinder essen können, wenn sie Hunger haben, annehmbare Kleider und Schulbücher haben und sich keine Ausreden einfallen lassen müssen, warum sie an der Klassefahrt nicht teilnehmen oder nicht mit ins Kino gehen können etc. Und die "ihr kriegt noch viel zu viel" oder "deine Eltern sind nur arbeitsscheu"-Sprüche sollten ihnen auch erspart bleiben. Damit hätte ich ein echtes Problem gehabt.
 
Zuletzt bearbeitet:
... und sich keine Ausreden einfallen lassen müssen, warum sie an der Klassefahrt nicht teilnehmen oder nicht mit ins Kino gehen können etc.

Das ist doch mal wieder typisch deutsch und dabei auch noch selbstgeschneidert...

Wieviele Kinder müssten sich denn Ausreden einfallen lassen?
Sicherlich mehr als nur eins oder zwei in einer Klasse.

Viele Eltern (ich glaube die Mehrheit) werden bei Preisen von 300 bis 400 € für eine Woche kräftig schlucken, und eigentlich nur zahlen, damit das Kind ja nicht auffällt.

Würden all diese Eltern mal den Mund aufmachen, könnten die Kiddies auch ne Woche für 100 € haben.

Gut, ist dann zwar nicht eine Woche Skifahrn in den Alpen sonder eher ne ländliche Gegend in Thüringen, aber was solls...

gruss kelle!
 
meinte ich nicht.

Bei 300 oder 400 Euro braucht man wohl keine Ausrede. Wenn man 50 oder 20 Euro nicht hat, ist das schon was anderes. Worum es aber hier ging - ich glaube nicht, dass es Hartz IV-Empfängern zu gut geht. Wollte ich nur sagen.
 
Bei 300 oder 400 Euro braucht man wohl keine Ausrede
bei diesen betraegen brauchen eher kinder von normalverdienern eine auserede
kinder von hartz4 empfaengern bekommen mehrtaegige klassenfahrten vom staat gezahlt
eine der wenigen positiven sachen von hartz4
 
Ich möchte keine Kinder haben... (die bescheuerten Aufsätze lass ich mal weg ;-)...
...und von zu hause wissen, dass sie nicht mehr als "Zumutbarkeit" verlangen dürfen.

Ich glaub' ich weiß was du meinst... :roll:
Man möchte auch mal "mehr"...mehr als nur das Minimum...mehr als nur am Rande oder gar unterm Existenzminimum rumkriechen und kämpfen und (r)ackern bis zum "geht nich mehr"...

Und die Kinder merken das,sie merken,dass die Eltern Sorgen haben,wegen Finanzen,wegen Angst um die Zukunft ihrer Kinder etc... und wünschen sich auch "nur" mal mehr als nur diese "Zumutbarkeit",wie krish das formuliert hat.

Ist das so schlimm?So unverständlich? :roll:

In meiner Zeit als Vater bin ich noch nie auf die Idee gekommen, das eine "Fröhliche Kindeheit" direkt mit der Dicke des Geldbeutels zusammenhängt... Und das, obwohl es eine ganze weile mehr als knapp war...

krish schrieb nirgends was von fröhlicher Kindheit bezüglich dickem Geldbeutel,oder? :roll:

Geld ist wirklich nicht alles,Kinder können natürlich auch ohne dicken Geldbeutel glücklich aufwachsen,gar kein Thema!

Aber:

...wenn es ständig selbst an banalsten Dingen fehlt,wenn die Kinder dauerhaft auf vieles verzichten müssen,was andere jede Woche oder jeden Monat haben können (Kinobesuch,Ausflüge,Hobbys nachgehen(die ja meistens auch "was" kosten ^^)...neue Kleidung, (ja,manche,viele? müssen selbst darauf verzichten) dann ist das nun mal eine Belastung,für die Kinder,für die Eltern,es lastet einfach auf der Familie,d.h. die ganze Familie leidet unter dieser Situation.

@darkkurt:

Das muss deswegen nicht gleich heißen,dass man immer "nur" das Geld mit "Glücklichsein" (der Kinder oder der ganzen Familie) in Verbindung bringt.

Im Großen und Ganzen sind sie vielleicht alle glücklich,vielleicht sogar glücklicher oder zufriedener (bescheidener?) als andere,aber das "finanzielle Problem" (gerade,wenn man eben ständig mit oder unter'm Existenzminimum rumkämpft) belastet jeden einzelnen dann vielleicht doch sehr... :roll:

darkkurt schrieb:
Und das, obwohl es eine ganze weile mehr als knapp war...

Es gibt Familien,bei denen ist es mehr als "nur eine ganze Weile" mehr als nur knapp...

Kelle schrieb:
Das ist doch mal wieder typisch deutsch und dabei auch noch selbstgeschneidert...

Was ist typisch deutsch?Selbstgeschneidert?
Ich kann hier gerade nicht ganz folgen. :roll:

Kelle schrieb:
Viele Eltern (ich glaube die Mehrheit) werden bei Preisen von 300 bis 400 € für eine Woche kräftig schlucken, und eigentlich nur zahlen, damit das Kind ja nicht auffällt.

Würden all diese Eltern mal den Mund aufmachen, könnten die Kiddies auch ne Woche für 100 € haben.
Gut, ist dann zwar nicht eine Woche Skifahrn in den Alpen sonder eher ne ländliche Gegend in Thüringen, aber was solls....

Entweder sitze ich gerade voll auf der Leitung oder du weißt nicht,wovon du redest... :roll:

Oder ich verstehe nicht so ganz wovon DU gerade redest...? :think:

Wenn z.B. eine Klassenfahrt ansteht, die xxx Euro kostet,dann müssen die Eltern den Mund aufmachen und dann gibts die Klassenfahrt für nur einhalb x Euro?Oder wie meinst du das? :roll:

Hier gehts doch nicht um Skifahren oder Golfspielen,Billigplätze oder Vip-Lounge,oder? :roll:

bei diesen betraegen brauchen eher kinder von normalverdienern eine auserede
kinder von hartz4 empfaengern bekommen mehrtaegige klassenfahrten vom staat gezahlt
eine der wenigen positiven sachen von hartz4

Normalverdiendend?Was ist das? ;)
Zu-wenig-verdiendend? ;

Ich sollte wohl mal zum Arbeitsamt gehen und Hartz 4 beantragen... :ugly:

Klassenfahrt bezahlt,BINGO.?

Schöner Gedanke...

Aber ich buckel dann doch lieber weiter "für 'nen Appel und 'n Ei" und seh' zu, wie ich das Geld für Klassenfahreten etc... für meine Kiddies zusammenkratzen kann...

...nur um nicht als "Sozialschmarotzer" dazustehen...
 
Zuletzt bearbeitet:
@Steinreich
1. dein Post ist mehr als unqualifiziert, aber ok jedem das Seine (und dir Wuensche ich mal so eine Zeit ohne Arbeit etc. dann kommt auch bei dir vielleicht mal das umdenken)
Also Fakt ist nicht das alle oder fast alle Arbeitslosen faul und keine Lust zu arbeiten haben. Da war doch erst eine "Untersuchung" vor einigen Monaten, die beschrieb das etwa 3-5% soziale Gelder, unverdient bekommen.
2. Fernseher verkaufen??? Aha ok, schade nur das selbst das Arbeitsamt einen ein Fernseher zugestehen muss, wegen der Informationsbeschaffung.
Auto verkaufen??? wie schon oben beschrieben von einigen, haste das eine nicht, kriegst das andere nicht.
3. Computer & Internet, Internet ok, koennte man auf vielleicht paar mal im Monate mit Modem begrenzen, aber warum sollte man das Spielzeug der Kindern oder wie auch immer verkaufen? Der PC hat eine Wertverlust aehnlich wie Autos, gerade gekauft ist es schon wida nur noch 2.klassige Ware.
4. kleinere Wohnung? ohh stimmt ja alle arbeitstuechtigen Leute wohnen in 100-150qm^2 und mehr. Und Alleinerziehende Eltern haben auch immer grosse Wohnung, damit sie dann in einer "geraeumige" 30-40qm^2 Wohnung duerfen.
5. Wieviel Erspartes hast du fuer den eventuellen Arbeitsverlust?
6. Initiative der Arbeitsbeschaffung - auja, tja nur bloed wenn man zum Beispiel von Arbeitsamt Angebot bekommt, zur Firma faehrt und dann doch nur gesatg bekommt, ja die Stelle wurde aufgeloest. Das hatte Muttern mittlerweile scho 2mal, es waren zwar nur 1Euro-Jobs (ok 1.89Euro und 1.77Euro) Aber was will man noch machen als so weit zu dingen, vielleicht sollte man ehrenamtlich fuer die Firmen arbeiten gehen, geht ja allen Firmen so schlecht, das sie keine 15% Rendite mehr schaffen sondern nur 19% Rendite. Da ist natuerlich schwer Arbeiter zu halten. *ironie off*

Ich weiss ja nicht ob du schon mal in der Lage warst, ueber einen laengeren Zeitraum und ohne der Gewissheit das es sich in 3 Monaten aendert, denn das ist was anderes, als manche Politiker jedesmal machen. Wenn sie sagen boah ich 2Wochen bei arbeitslosen mit gelebt und zugeschaut, vn mir aus auch nur mit dem finanziellen Rahmen des arbeitslosen ausgekommen etc.
was sie aber nicht fuehlen und verstehen ist diese langsam auftretende Krankheit der Hilflosigkeit, Mensch 2.Klasse zu sein, keine "Darseinsberechtigung" zu haben, einfach fuer nichts mehr gut zu sein, oder wie wuerdest du dich fuehlen, wenn du bei 2 so mickrigen Angeboten an Arbeit wegen meist organisatorischen Fehlern durch AA oder der Firma keinen Job bekommst, abwohl schon fast alles durch ist. So etwas schlaucht, und die Ungewissheit macht einen muerbe.
Aber so lange es solche Leute wie dich gibt, die anscheinend von nix ne ahnung haben, geht es uns deutschen ja noch viel zu gut.

also krish und gruftinchenich kann dir nur zustimmen.
 
Wieviel Geld soll's denn sein? 500 € ? 600 € ? 800 € ? 1000 €?

Woher nehmen, wenn nicht stehlen? Wenn man kein Geld hat, bleibt einem halt nichts anderes übrig, als zu sparen. Das gilt für den Staat, wie für jeden Arbeitslosen.

Vielleicht sollte mal der ein oder andere mal Buch darüber führen, was er im Monat für was ausgibt. Zeit wäre ja da. Da tauchen dann oft folgende Posten auf:

- Handy
- Zigaretten
- Alkohol (wie wäre es mit Leitungswasser / qualitativ nicht schlechter als Mineralwasser)
- hohe Stromkosten (weil, der Fernseher halt im Hintergrund mitläuft)
- Fertiggerichte (anstatt selber zu kochen)
- usw.

Sicherlich macht es keinen Spaß auf manche Dinge zu verzichten, aber wo man früher 40 Std. in der Woche auf Arbeit war, muss man dann halt die Zeit eben für Jobsuche und Geld zusammenhalten verwenden.
 
Weniger als Harz4 dann ist es wohl kein Fulltime Job bzw eine Ungelernte kraft und wenn tweiteres zutrifft dann hat der oder diejenige selber schuld wenn man meint ohne Abgeschlossenen Beruf durch´s leben zu kommen.

Hier in der Nachbarschaft: Gelernte Bäckereifachverkäuferin: Arbeitszeit 44 Stunden (Samstag und Sonntag wird abwechseln gearbeitet), Arbeitszeiten ganz mies, Bruttolohn: 950 Euro

Frisörin: Ausgebildet, Arbeitszeiten genauso schlecht, Bruttolohn 830 Euro.

Ich habe beiden gesagt, dass es für sie günstiger wäre, zuhause zu bleiben, nichts zu tun und mehr Geld dafür zu bekommen.

Irgendwas läuft doch da falsch.

Marty
 
@ Scowl höhere Stromkosten ist doch was ganz normales,es ist ja wohl ein Unterschied ob man 10 nicht zu Hause ist oder zu Hause ist,ich könnte Wetten wenn du zb 2 Wochen Urlaub hast und nicht wegfährst das deine Stromkosten in den 2 Wochen auch steigen würden.

@ MartyMcFly ja da läuft einiges schief heutzutage wird man bei den meißten Job´s mehr oder weniger ausgenommen,entweder mehr Arbeiten bei gleichen Lohn oder der Stundenlohn wird gekürzt.

So ist das nunmal die heutzutage spricht man nicht von Gewinn sondern von Proffit.
Ich mußte mir zb von einen meiner damaligen Arbeitgeber auch sowas anhören wie" man muß auch mal 3 Monate ohne Geld auskommen" dieser satz ist natürlich besonders lustig wenn man gerade aus der Arbeitslosigkeit kommt und nunmal kein dickes Sparbuch hat aslo wie soll man dann 3 Monate ohne Geld auskommen geschweige denn jeden Tag zur Arbeit ( sind ja nur 60 km eine Strecke kann man ja wohl auch laufen) :roll:
 
Sorry das ich mich jetzt hier rein hänge, aber um weitere Diskussionen zu vermeiden sollten wir erstmal auf ne Antwort von reiseoma warten und ja man kann von Hartz IV gut leben, aber es liegt an jeden selber.

ZUM BEISPIEL:
-- Wie hoch ist der jetzige Lebensstandard und dies ist der wichtigestigste Punkt

Wen er zu hoch sollte man Kosten senken, wie Einkaufverhalten,Party, Telefon und und und
 
Was ist typisch deutsch?Selbstgeschneidert?
Ich kann hier gerade nicht ganz folgen. :roll:

Entweder sitze ich gerade voll auf der Leitung oder du weißt nicht,wovon du redest... :roll:

Es geht mir im wesentlichen darum, dass bei Kindern ein Wettbewerb mit Statussymbolen herscht, der von den Eltern mitfinanziert wird, damit das Kind ja nicht auffällt.

Es reicht nicht, dem Kind ne Jeans zu kaufen, nein es muss ne Levis sein.
Die Turnschuh für den Schulunterricht bitte von Nike, während der Trainingsanzug vorzugsweise doch von Adidas sein sollte.

Ne Freundin von mir kutschiert als Busfahrerin zwei bis dreimal im Winter Schulklassen in die Alpen zum Wintersport.

Und all das machen die Eltern mit, nur damit die Kinder nicht "auffallen", anstatt das auf ein Maß zurückzuführen, wo alle mit leben können.

Klar, brauch ich für Kinder die im Wachstum sind, drei Hosen im Jahr, und gebe dafür 300 € aus, ist schon klar, dass Kinder zu teuer sind, geb ich nur 90 € aus, sieht die Sache freundlicher aus...

gruss kelle!
 
Ja das mit der Kleidung ist schon so eine sache am besten wer es ja wenn es so wer wie in England Schuluniform dann haben alle das gleiche an und nichts mehr mit ich habe Markenklamotten und du ja nicht.

Also DAFÜR ;)
 
komisch

...dieser thread beschäftigt mich nun schon eine Weile. Reiseoma hat ein Problem, geht zu Klamm ins Forum und sucht Hilfe. Es gibt eine hitzige Debatte und ich blöder Vollidiot steige auch noch richtig ein. Stell dir vor, du bekommst auf Arbeit Bauchschmerzen, und statt dir einen Tee oder eine Tablette zu geben, fangen die Kollegen an zu streiten, ob du nicht eigentlich viel schmerzhaftere Leiden verdienst. Also ich entschuldige mich hiermit bei reiseoma.
 
Hier in der Nachbarschaft: Gelernte Bäckereifachverkäuferin: Arbeitszeit 44 Stunden (Samstag und Sonntag wird abwechseln gearbeitet), Arbeitszeiten ganz mies, Bruttolohn: 950 Euro

Frisörin: Ausgebildet, Arbeitszeiten genauso schlecht, Bruttolohn 830 Euro.

Ich habe beiden gesagt, dass es für sie günstiger wäre, zuhause zu bleiben, nichts zu tun und mehr Geld dafür zu bekommen.

Irgendwas läuft doch da falsch.

Marty

Guten Morgen.

Ich hätte eigentlich Lust soviele Postings zu kommentieren. Ich erinnere mich aber auch nur zu gut an die letzte Hartz4 Diskussion und steige nicht voll ein.

Hier, bei diesem Posting, wüsste ich aber doch mal gerne, welcher Hartz4 Empfänger diese Beträge bekommt.

Laut Brutto-Netto-Rechner von Spiegel-Online würdest du für Beispiel 1 in Wuppertal, ohne Kinder, bei Lohnsteuerklasse 1, 734,68 Euro Netto bekommen. Ich selber beziehe zur Zeit zB. 345 Euro Grundsicherung + 193,34 Euro für Miete und Heizung = 538,34 Euro Hartz4 Bezug.
https://www1.spiegel.de/active/bruttonettorechner/fcgi/bnrget.fcgi

Natürlich sind die Zustände in einigen Berufen eine Katastrophe. Habe selber Jahrelang in der Gastronomie gearbeitet und kenne die heftigen Arbeitszeiten, die harte Arbeit für sowenig Lohn (7,16 Euro Brutto - viel oder? - hätte ich mein Trinkgeld nicht gehabt, hätte ich auch nichts anderes mehr machen können als rein zu überleben). Doch man darf auch nicht die Arbeitszustände mit der Entlohnung in die Diskussion mit einbeziehen. Denn wie gesagt, wer bekommt diese Grundsicherrung als Hartz4 Bezieher?

Was ich auch wichtig finde:
Wurde denn überhaupt auch mal das Thema von der Betrachtungsweise eines ehemals viel einzahlenden Arbeitnehmers in die Alo-Kasse gesehen, der jetzt Arbeitslos ist?

Wie gerecht ist es denn Menschen gegenüber, die 10, 15, 25, 35 Jahre Beiträge zur Arbeitslosenversicherung gezahlt haben und nun nicht einmal das herrausbekommen, was sie einbezahlt haben? Das sie mit ansehen müssen, wie andere (wirklich Faule Leistungsbezieher oder so junge, die noch gar nicht wirklich im Leben stehen) die gleichen Leistungen beziehen? Ist das Gerechtigkeit?

Ständige Diffamierungen, Einkategorisierung in eine Zweiklassengesellschaft, stetig schmelzendes Selbstwertgefühl und soviele andere einschneidende Erlebnisse sind an der Tagesordnung für die meisten Bezieher von ALG II. Wer selbst keine solchen Leistungen bekommt ist nicht in der Lage hierrüber wirklich diskutieren zu können. Diese Schmach ist teils Menschenverachtend. Ich selbst muss zB. zur Zeit einen 3monatigen Qualifizierungslehrgang mit 1monatigem Praktikum im Dienstleistungssektor - Verkauf, absolvieren. Mit der Betonung auf ich muss. Denn mache ich das nicht, bekomme ich 30% weniger Leistung - dann kann ich mich gleich erschiessen. Wohlgemerkt wird dir aber mitgeteilt, das du dich selbstverständlich nicht verpflichtend dort eintragen musst - es sei ja eine "Freiwilligkeit". Nunja, nur mit den Konsequenzen muss man dennoch selber klar kommen. Und jetzt das Beste?: Ich habe mein Leben nichts als Dienstleistung und Verkauf bislang gemacht. Ich bin hier so überqualifiziert, es ist ein Angriff auf meinen Stolz, mein Selbstwertgefühl und mein Recht, machen zu dürfen was ich will. Kann jemand mit nachempfinden wie man sich fühlt als "Praktikant" in einem Betrieb wo man teils qualifizierter ist als alle anderen, sich gleichzeitig von Auszubildenden (die einen höheren Status haben) zurechtweisen lassen muss oder auch von allen anderen?

Es gibt soviele Punkte die in diesen ganzen Hartz4 Diskussionen hier im Forum nicht beachtet werden, was ich persönlich sehr traurig finde.

Warum sollte ein Bezieher nicht das Recht auf Informationsfreiheit haben? Sprich, warum sollte er sich Internet und TV abschaffen? Warum sollen hier in diesem Land, wo Gleichberechtigung für alle herrscht, Zweiklassengesellschaften entstehen (siehe Kastenprinzip Indien, aber nicht direkt vergleichbar). Informationsfreiheit ist übrigens ein Grundrecht und somit auch im Grundgesetz verankert.

Diejenigen, die Hartz4 wirklich zu Unrecht oder aus Faulheit beziehen sind im Vergleich wirklicher Hartz 4 Bezieher, die Arbeit suchen, extrem selten. Die meisten haben bereits ausserdem schon soviel in die Sozialkassen eingezahlt, das es einfach absolut ungerecht ist, nicht nur wie seitens des Staates mit einem umgegangen wird, sondern auch wie soviele andere Menschen, die die Materie nicht am eigenen Leib spüren, Äusserungen in den Raum stellen, die bei entsprechender Überlegung demjenigen selbst im Normalfall als ziemlich "unter der Gürtellinie" fällt. Und am besten äußern sich dann auch noch so richtig qualifiziert, Jugendliche bzw. junge Menschen, die gerade erst bei "Hotel Mama" ausgezogen sind.

Das Leben ist hart, es ist aber auch oft sehr gemein und ungerecht. Nur diejenigen, die meinen Ihnen ergeht es anders oder besser sind sich nicht im klaren, in was für prekären Situationen Deutschland steckt. Heute noch Kavier reingestopft - morgen schon die Hand in der Fussgängerzone aufhaltend. Schaut Euch doch mal an wieviele "Bettler" von Monat zu Monat immer ungnädigender, die Fussgängerzonen beflastern. Ich selbst (egal ob Leistungsbezieher oder nicht) traue mich nichteinmal mehr beim Bummeln mein Brötchen zu essen. Es schmeckt mir auch gar nicht mehr wenn ich mir dieses ganze Leid mitansehen muss.

Aber wie gesagt ist hier jetzt niemand direkt angesprochen. Nur sollte mal auch aus anderen Perspektiven gedacht werden wie ich finde.
 
Laut Brutto-Netto-Rechner von Spiegel-Online würdest du für Beispiel 1 in Wuppertal, ohne Kinder, bei Lohnsteuerklasse 1, 734,68 Euro Netto bekommen. Ich selber beziehe zur Zeit zB. 345 Euro Grundsicherung + 193,34 Euro für Miete und Heizung = 538,34 Euro Hartz4 Bezug.
Hier in Wuppertal werden bis zu 300 Euro Warmmiete übernommen. Wären also mit der Grundsicherung schon 645 Euro. Ein Hartz IV-Empfänger darf ausserdem 100 Euro abzugsfrei hinzuverdienen. Und schon hat man mit 15 Stunden Arbeit im Monat mehr als mit 180 Stunden. Und Fahrtkosten zur Arbeit, Arbeitskleidung etc. muss der Werkstätige auch zahlen.

Ich will damit nicht schön rechnen wieviel Du bekommst, ich will nur mal zeigen, was Arbeitnehmer teilweise bekommen.

Wie gerecht ist es denn Menschen gegenüber, die 10, 15, 25, 35 Jahre Beiträge zur Arbeitslosenversicherung gezahlt haben und nun nicht einmal das herrausbekommen, was sie einbezahlt haben?
Dann rechnen wir doch mal: 2000 Euro Brutto ergibt bei Steuerklasse 1 exakt 65 Euro für die Arbeitslosenversicherung. Macht einen jahresbeitrag von 780 Euro. Nach 10 Jahren also 7800 Euro. Das reicht mal gerade für 12 Monate Arbeitslosengeld. Bei niedrigeren Einkommen noch nicht mal das.

Das sie mit ansehen müssen, wie andere (wirklich Faule Leistungsbezieher oder so junge, die noch gar nicht wirklich im Leben stehen) die gleichen Leistungen beziehen? Ist das Gerechtigkeit?
Deshalb bekommt jemand, der vorher gearbeitet hat ja auch erstmal ALG I.

Ständige Diffamierungen, Einkategorisierung in eine Zweiklassengesellschaft, stetig schmelzendes Selbstwertgefühl und soviele andere einschneidende Erlebnisse sind an der Tagesordnung für die meisten Bezieher von ALG II.
Das finde ich auch unmöglich. Leider werden sämtliche Bezieher über einen Kamm geschoren. Ist eben einfacher als zu differenzieren. Das wird aber bei Beamten, Politikern und AG-Vorständen auch gemacht.

Wer selbst keine solchen Leistungen bekommt ist nicht in der Lage hierrüber wirklich diskutieren zu können.
Das mag sein. Da ich aber fast zwei Bezieher alleine mit meinen Steuern finanziere, erlaube ich mir, auch darüber zu diskutieren.

Warum sollte ein Bezieher nicht das Recht auf Informationsfreiheit haben? Sprich, warum sollte er sich Internet und TV abschaffen?
Er kann es ja behalten, solange er es bezahlen kann. Aber mit welcher Berechtigung sollte er diese Leistung von Arbeitnehmern fordern dürfen, die es sich selber nicht leisten dürfen. Die von mir beschriebenen Verkäuferinnen und Fisörinen können sich kein Internet leisten.

Informationsfreiheit ist übrigens ein Grundrecht und somit auch im Grundgesetz verankert.
Sicher, aber Infromationsfreiheit bedeutet nicht, dass Dir jemand die Informationsbeschaffung zahlen muss.

Diejenigen, die Hartz4 wirklich zu Unrecht oder aus Faulheit beziehen sind im Vergleich wirklicher Hartz 4 Bezieher, die Arbeit suchen, extrem selten.
Natürlich. Und das wissen die meisten auch. An den Stammtischen der Republik hört man aber lieber, dass Ihr alle Schmarotzer seid. Damit kann man Stimmung machen. So blöd das nun mal ist.

Die meisten haben bereits ausserdem schon soviel in die Sozialkassen eingezahlt
Und das bezweifle ich ganz entschieden. Wenn Du mal ausrechnest, wieviel Du selber schon eingezahlt hast, wirst Du merken, dass das vielleicht bei Dir zutrifft, bei jedem anderen unter 40 aber kaum zutreffen kann.

Und am besten äußern sich dann auch noch so richtig qualifiziert, Jugendliche bzw. junge Menschen, die gerade erst bei "Hotel Mama" ausgezogen sind.
Ich gebe zu, ich kenne das Leben nicht, dass man führt (führen muss) mit so wenig Geld. Aber ich kann durchaus die andere Seite vertreten. Ich verdiene das Geld nämlich (zur Zeit zumindest). Und ich möchte schon wissen, was mit "meinem" Geld geschieht. So, wie ich es verurteile, wenn mit Steuergeldern Schindluder getrieben wird, so fordere ich auch, dass ganz entschieden darauf hingearbeitet wird, dass nur die Leistungen beziehen, die sie auch brauchen. Und ich würde schätzen, dass 10-15% der ALG II Bezieher nicht hilfsbedürftig sind, sondern entweder Vermögen haben (was nicht bekannt ist) oder schlicht auf Staatskosten leben wollen.

Das Leben ist hart, es ist aber auch oft sehr gemein und ungerecht. Nur diejenigen, die meinen Ihnen ergeht es anders oder besser sind sich nicht im klaren, in was für prekären Situationen Deutschland steckt.
Deutschland entwickelt sich zu einem immer kapitalistischeren System. Trotzdem bekommt (hoffentlich) jeder soviel, dass er daqvon leben kann.

Schaut Euch doch mal an wieviele "Bettler" von Monat zu Monat immer ungnädigender, die Fussgängerzonen beflastern.
jaja, dieses Klischée brauchst Du nicht aufwärmen. Diesen Bettlern geht es meist besser als einem Hartz IV-Bezieher. Manche wählen auch einfach das Leben auf der Strasse.

Aber wie gesagt ist hier jetzt niemand direkt angesprochen. Nur sollte mal auch aus anderen Perspektiven gedacht werden wie ich finde.

Betrachte es doch mal aus meiner Perspektive. Ich gebe 50% meines Bruttoeinkommens ab. Für Steuern und Sozialabgaben. Ich stehe morgens um 5 Uhr auf und komme abends um 18 Uhr nach Hause. Und muss trotzdem jeden Monat schauen, wie ich mit meinem Geld hinkomme. Und andere, die lange schlafen können und nicht arbeiten, fordern jetzt von mir, dass ich noch mehr zahle, weil es ihnen so schlecht geht.

Ich weiss, überspitzt ausgedrückt. Aber was würdest Du denn der Frisörin für Argumente bringen, weshalb sie noch mehr Steuern und Sozialabgaben zahlen soll, damit Du Internetzugang hast und sie nicht?

Marty
 
Wie gerecht ist es denn Menschen gegenüber, die 10, 15, 25, 35 Jahre Beiträge zur Arbeitslosenversicherung gezahlt haben und nun nicht einmal das herrausbekommen, was sie einbezahlt haben?

Wieviel Haftpflichtversicherung hast Du schon im Leben bezahlt?
Welche Schäden haben Sie für Dich beglichen?

Wieviel ging an die Krankenkasse?
Wieviel haben die für Dich ausgegeben?

Versicherungen sind nie gerecht!

gruss kelle!
 
@MartyMcFly

Übrigens gibt es bei solchen Einkommensverhältnissen auch Unterstützung. Einfach mal nachfragen. Ich gehe nicht davon aus, dass es Deinen Bekannten großartig hilft, wenn es anderen noch schlechter geht. Manchmal hab ich das Gefühl, als dieses verhungerte Mädchen gefunden wurde, das zum Schluß die eigenen Haare gegessen hat, muss die halbe Nation vor Schadenfreude auf den Tischen getanzt haben.

PS: Deutschland hat etwa 40 Millionen Erwerbstätige und 4 Millionen Arbeitslose. Wenn jeder Erwerbstätige 2 Arbeitslose finanziert, wo bleibt das Geld für die 76 Millionen zuviel bezahlten Arbeitslosen?

PPS: Wenn deine Bekannten wirklich für wenig Arbeit viel Geld bekommen wollen, sollten sie lieber 1 Euro-Jobs vermitteln. Wenn man jede Woche 2 Leute für jeweils einen Monat vermittelt, hat man immer 6 bis 8 aktive und bekommt vom Arbeitsamt 3 Euro je Vermittelten und Arbeitsstunde, also bei 6 bis 8 Arbeitsstunden 102 bis 192 Euro am Tag, fast ganz ohne Arbeit. War zumindest vor kurzem noch so.