Welche politische Institution hat solchen Einfluss auf die Rating-Agenturen? Und wenn diese politische Institution solchen Einfluss hat, wieso hat das bei Griechenland und den anderen nicht geklappt, funktioniert aber bei Frankreich?
FR hat hohe Verbindlichkeiten in den USA - das ist scheinbar gut fürs Rating.

Und wieso muss Frankreich abgestraft werden, Deutschland aber nicht, Frankreich hat auch nicht signifikant mehr Schulden?
Es geht nicht darum abzustrafen, sondern um die Wahrscheinlichkeit eines Kreditausfalls und die ist bei FR höher als bei Deutschland. Mit der Höhe der Staatsschulden hat das nicht in erster Linie zu tun, sondern auch mit der Verschuldung der Privathaushalte und auch mit den sogenannten verdeckten Schulden, also Ansprüchen, die erst in Zukunft gestellt werden, z.B. Beamtenpensionen. Und auch mit der Wirtschaftsstruktur und der Handelsbilanz - das ist alles schlechter als bei D.

Das ist nicht das, was ich meine. Bonds verursachen keine Inflation.
Vor der Euro-Krise wurden diese Bonds von der EZB als Kreditsicherheit genommen und mittlerweile sogar direkt gekauft - bläht auch die Geldmenge auf.
 
Es wäre doch viel günstiger gewesen man hätte die Banken pleitegehen lassen.

Und wieso?

Ich bin auch dafür, dass diejenigen, die sich Staatsanleihen gekauft haben, auch über das Risiko des Ausfalls informiert gewesen sind.

Aber durch das jahrelange politische wegschauen, ist es soweit gekommen, dass keine Bank nur annähernd für die Verluste haftet und deshalb das ganze Finanzsystem in sich zusammenbricht. Was dann passiert ist unkalkulierbar.

Also so einfach mal pleite gehen lassen ist da nicht drinn, denn dann ist womöglich überhaupt kein Geld mehr für Bildung da...
Oder die Gleichung geht auf, 1 Billionen gespart für Bankenrettung, dafür 1 Bio in Bildung stecken ... Nur maße ich mir nicht an, das zu wissen.
 
Also so einfach mal pleite gehen lassen ist da nicht drinn, denn dann ist womöglich überhaupt kein Geld mehr für Bildung da...
Oder die Gleichung geht auf, 1 Billionen gespart für Bankenrettung, dafür 1 Bio in Bildung stecken ... Nur maße ich mir nicht an, das zu wissen.

Da habe ich einen Einwand. Man hätte sich die Bilanz eben aufteilen müssen. Der toxische Abfall unter den Banken untereinander hätte man in die Insolvenz führen können. Für Sparerschäden der Unternehmen und der Bürger hätte man hingegen haften müssen.

Die ganze Bank zu "retten" koste es was es wolle ist doch absurd.
Außerdem haben wir auch in jeder großen Stadt eine Bundesbank, die die Aufgaben der verzockten Banken übernehmen könnte.

Jedenfalls ohne Insolvenz ist keine Marktwirtschaft zu machen.
 
Merkel bekräftigt Ablehnung von Eurobonds

Folgende News wurde am 23.11.2011 um 11:55:59 Uhr veröffentlicht:
Merkel bekräftigt Ablehnung von Eurobonds
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Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ihre Ablehnung gemeinsamer Anleihen der Euro-Länder zur Bekämpfung der Schuldenkrise bekräftigt und die EU-Kommission kritisiert. Sie halte es für außerordentlich bedauerlich und unpassend, dass die Kommission den Fokus jetzt auf derartige Eurobonds richte, sagte Merkel in der Generalaussprache über den Haushalt 2012 am Mittwoch im Bundestag. Denn die kommunikative Wirkung sei, durch Vergemeinschaftung der Schulden könne man aus den strukturellen Mängeln der Währungsunion herauskommen. «Genau das wird nicht klappen.» Merkel unterstrich, am Auftrag der Europäischen Zentralbank (EZB) solle sich nichts ändern. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso wollte am Mittwoch in Brüssel erste Ideen für gemeinschaftliche Staatsanleihen vorstellen. Zu seinem Paket sollten auch Gesetzesvorschläge für eine stärkere Aufsicht über die Wirtschafts- und Haushaltspolitik der Mitgliedstaaten gehören. Demnach soll Brüssel das Recht erhalten, nationale Budgets schon vor der Verabschiedung in den Hauptstädten zu prüfen. Merkel warb erneut für begrenzte Änderungen der EU-Verträge, um eine bessere Überwachung der Euro-Stabilitätsregeln zu erreichen. Die bereits vereinbarten Maßnahmen zur Banken-Rekapitalisierung und zur Verstärkung des Rettungsschirms EFSF müssten zudem rasch konkret umgesetzt werden. Nur dann könnten Investoren für den EFSF gesucht werden. Die Kanzlerin betonte erneut, dass es keine leichten Lösungen geben könne: «Es wird, weil politisches Vertrauen verloren gegangen ist, nur durch politische Maßnahmen Schritt für Schritt wieder Vertrauen gewonnen werden.» Mit Blick auf Rufe nach einer massiven Anti-Krisen-Intervention der EZB sagte Merkel, diese sei «einzig und allein verantwortlich für die Geldwertstabilität». Dies sei ihr Mandat, und dies übe sie aus. Die Unabhängigkeit der EZB bestehe «in jede Richtung: Ob sie etwas tut oder ob sie etwas nicht tut.» Es sei wichtig, dass Europa sich auf solche unabhängigen Instanzen gründe: «Und deshalb darf an dem Mandat nach meiner festen Überzeugung für die Europäische Zentralbank nichts, aber auch gar nichts geändert werden.» Die Kanzlerin räumte ein, dies habe zur Folge, «dass wir immer eine endliche Menge an Geld zur Verfügung haben, mit dem wir Schutzwälle aufbauen können». Man sei dadurch auch ein Stück weiter angreifbar als Länder, die nach ihrer Tradition zur Krisenbekämpfung Geld drucken lassen könnten. Umso wichtiger seien in der Eurozone durchsetzbare Regeln zur Einhaltung der Stabilitätsvorgaben. Die nächste Milliarden-Auszahlung an Griechenland sei erst zu gewähren, wenn alle Parteien der neuen Athener Regierung den Sanierungsplan unterzeichnet haben, betonte Merkel. Die Eurogruppe will am kommenden Dienstag über die Freigabe der von Griechenland dringend benötigten nächsten Hilfszahlung von acht Milliarden Euro entscheiden. Am Montag hatte der Chef der Konservativen, Antonis Samaras, die Forderung nach einer schriftlichen Erklärung abgelehnt. SPD-Chef Sigmar Gabriel warf der schwarz-gelben Bundesregierung Unglaubwürdigkeit vor. In einer Zeit mit gutem Wirtschaftswachstum und steigenden Staatseinnahmen vergrößere sie den Schuldenberg Deutschlands. Zugleich fordere Merkel von anderen Staaten in Europa einen ganz harten Sparkurs. Gabriel verwies darauf, dass der Aufkauf von Anleihen verschuldeter Staaten durch die EZB schon «Eurobonds durch die Hintertür» bedeute. Im Kampf gegen die Krise dürfe es keine reinen Sparprogramme für Schuldenländer geben. Nötig seien auch Wachstumsprogramme. Die Finanzmärkte müssten durch Steuern an den Kosten der Krise beteiligt werden.
 
Da werden jetzt schon wieder solche Winkelzüge versucht, aber Merkel hat keine Wahl als das abzulehnen, nach dem das Bundesverfassungsgericht die Eurobonds quasi verboten hat.
Hier sieht man wieder deutlich, dass die Erosion der Eurozone fort schreitet.
 
Moody's warnt vor weiteren Staatspleiten und Zerfall der Eurozone

Folgende News wurde am 28.11.2011 um 11:54:05 Uhr veröffentlicht:
Moody's warnt vor weiteren Staatspleiten und Zerfall der Eurozone
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Frankfurt/Main (dpa) - Die Ratingagentur Moody's hat vor weiteren Staatspleiten im Euroraum und einem Zerfall der Währungsgemeinschaft gewarnt. Zwar geht die Agentur in ihrem Hauptszenario nach wie vor von einem Fortbestand der Eurozone aus, wie es in einem Sonderbericht zur Schuldenkrise heißt. In den letzten Wochen sei die «Gefahr negativer Entwicklungen» aber gestiegen. Als Gründe nennt die Agentur unter anderem politische Unsicherheiten in Griechenland und Italien sowie die trüben Wachstumsaussichten im Euroraum.
 
Diese Zerfallserscheinungen kann man schon seit Wochen sehen und jetzt fällts den Ratingagenturen auch mal auf. Sie konnten aber auch nicht früher davor waren, auch wenn sie es gewußt hätten, weil man ihnen sonst vllt noch die Schuld am Eurozerfall gibt.
Es ist natürlich auch möglich, dass der Euro nicht zerfällt und als Sekundärwährung mit hohen Inflationsraten weiter besteht.
 
Diese Zerfallserscheinungen kann man schon seit Wochen sehen und jetzt fällts den Ratingagenturen auch mal auf. Sie konnten aber auch nicht früher davor waren, auch wenn sie es gewußt hätten, weil man ihnen sonst vllt noch die Schuld am Eurozerfall gibt.
Es ist natürlich auch möglich, dass der Euro nicht zerfällt und als Sekundärwährung mit hohen Inflationsraten weiter besteht.

Genau! Es ist sicher, dass der Euro in der jetzigen Konstellation nicht bestehen bleiben kann und auch nicht wird.

Man gewinnt durch den Rettungsschirm Zeit, mehr aber nicht. Die sozialen Spannungen werden immer größer und sehr bald wird das Experiment Euro beendet. Spätestens wenn den Rettern das Geld ausgeht, ist der Euro weg.
Deutschland sollte aus der Währungsunion austreten.
 
Deutschland sollte aus der Währungsunion austreten.
Die Konsequenzen wären im ersten Schritt die Zahlungsunfähigkeit der anderen Länder und damit die Einforderung der Haftungszusage Deutschlands in Höhe von vielen, vielen Mrd...

Der zweite Schritt wäre eine massive Aufwertung der neuen deutschen Währung gegenüber anderen Währungen. Damit würden wir kurzfristig das Schweizer Problem bekommen, der Export nach Europa würde über Nacht zusammenbrechen...

Marty
 
Die Konsequenzen wären im ersten Schritt die Zahlungsunfähigkeit der anderen Länder und damit die Einforderung der Haftungszusage Deutschlands in Höhe von vielen, vielen Mrd...

Ja. Eigentlich führt der jetzige Weg zum selben Ergebnis. Sollte Deutschland die Währungsunion ruckartig verlassen ist das aber eher ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Wir sind doch nur noch in der Krise und kommen da gar nicht mehr raus.

Der andere Weg und den zieht man derzeit vor ist der Weg der Verzögerung des Zerfallprozesses. Es wird solange Geld gedruckt und gegeben, bis der Retter selber gerettet werden muss. Wenn Deutschland fällt, wars das.

Frankreich hat ein Tripel A bei den so genannten etablierten Ratingagenturen. Die Frage ist, wie lange noch und was passiert, wenn Frankreich herabgestuft wird? Heute wurden gleich wieder 2 Kandidaten mit der Aussicht auf negativ gestellt: Frankreich und die U.S.A.

Wer rettet die Retter?

Eigentlich eine Zwickmühle: Erhöht die Zentralbank den Leitzins kommt die (Hyper-) Inflation und senkt die Zentralbank den Leitzins dann haben wir auch den Crash, weil dann zu viel Geld im Markt ist und das Geld somit auch entwertet wird (weil es ja nichts kostet).

Eigentlich zappeln alle Staaten nur noch so und dem Patienten wird noch einmal ein bisschen eingespritzt, damit er noch einmal den Rausch genießen kann.

Besorgniserregend ist auch das Zahlungsbilanzdefizit der USA. Unglücklicherweise ist der Dollar die Weltleitwährung, sodass alle Zentralbanken Dollardevisen haben (außer Libyen, bis neulich). Aber das wird China zu verhindern wissen erstmal, immerhin halten die 3 Billionen Dollar.

Trotzdem erwarten viele Menschen die Sekundärkrise. Es wird in Deutschland sehr viel Geld ausgegeben. Eigentlich ein Zeichen dafür, dass sparen kein großes Thema in dieser Zeit ist.
 
Alles sehr richtig und nachvollziehbar, was Du schreibst. Die aktuellen Probleme sind beschrieben, ich sehe nur nicht die Lösung im Austritt aus der Währungsunion. Das hilft weder uns noch den anderen.

Es würde aus meiner Sicht aktuell helfen, wenn die "Pleite-Kandidaten" austreten, um sich durch Abwertung einer eigenen Währung gesund zu schrumpfen. Gerade bei Griechenland sind die Staatsausgaben an das eigene Personal wohl ein grosses Problem, das könnte man durch Abwertungs runden reduzieren.

Ich bin immer noch nicht sicher, wo denn die Beteiligung der Gläubiger gesehen wird? Fakt ist doch: Alle Staaten (bis auf kleine Ausnahmen) haben Schulden. Die haben sie in der Regel bei der eigenen Bevölkerung. Wo ist deren Beteiligung?

Ich meine: Ich als Staatsangehöriger nutze den Staat, dann muss ich ihn auch finanzieren.

Die Lösung für ein Land kann nur sein: Ausgaben so runterfahren, dass ein Haushaltsüberschuss bleibt oder Einnahmen durch Steuern so steigern.

Eine globale Finanztransaktionssteuer wäre nicht schlecht, wird aber nicht durchsetzbar sein. Eine Vermögenssteuer würde ich in gewissem Rahmen für sinnvoll halten. Und grundsätzlich mal einen Zinsverzicht der Gläubiger.

Marty
 
Man gewinnt durch den Rettungsschirm Zeit, mehr aber nicht.
Dieser Rettungsschirm verursacht auch noch eine Ansteckung der anderen Länder. Er ist die Schuldenunion light, also mit begrenzter Haftung.

Die Konsequenzen wären im ersten Schritt die Zahlungsunfähigkeit der anderen Länder und damit die Einforderung der Haftungszusage Deutschlands in Höhe von vielen, vielen Mrd...
Nicht unbedingt, es gibt im Völkerrecht die sogenannten "odious debts", also Schulden, die nicht mehr zurück gezahlt werden müssen. MM sind diese Haftungen gerade diese Kategorie von Schulden. Deshalb werden Eurobonds auch nie funktionieren.

Eigentlich eine Zwickmühle: Erhöht die Zentralbank den Leitzins kommt die (Hyper-) Inflation und senkt die Zentralbank den Leitzins dann haben wir auch den Crash, weil dann zu viel Geld im Markt ist und das Geld somit auch entwertet wird (weil es ja nichts kostet).
Das Fiese an der Inflation ist, dass dadurch eine Geldknappheit - Preise gehen rauf -> mehr Geld wird benötigt - entsteht, dann die Zentralbank mehr Geld druckt um sie sie zu bekämpfen und dadurch noch mehr Inflation produziert. Irgendwann gibts dann auch mal eine Lohnerhöhung, aber der Lebensstandard wird insgesamt schrumpfen.

Ich bin immer noch nicht sicher, wo denn die Beteiligung der Gläubiger gesehen wird? Fakt ist doch: Alle Staaten (bis auf kleine Ausnahmen) haben Schulden. Die haben sie in der Regel bei der eigenen Bevölkerung. Wo ist deren Beteiligung?
Nicht bei der Bevölkerung, sondern bei inländischen Banken, die dann zusammenbrechen.

Ich meine: Ich als Staatsangehöriger nutze den Staat, dann muss ich ihn auch finanzieren.
Stimmt mal und mal nicht, und die extreme Gegenthese stimmt auch ab und zu. Kannst vergessen.

Die Lösung für ein Land kann nur sein: Ausgaben so runterfahren, dass ein Haushaltsüberschuss bleibt oder Einnahmen durch Steuern so steigern.
Funktioniert nicht, wie man sieht. Die einzige verbleibende Lösung ist das Gelddrucken, damit ist der Euro jetzt in der eher wie Lira oder Drachmen und nicht mehr wie Mark.
Das ist ganz schlecht für die deutsche (Automobil-)Wirtschaft, denn wer kauft sich ein neues Auto, wenn er immer mehr Geld für (lebens-)wichtigere Dinge braucht. Da wird dann eben die alte Karre noch mal notdürftig geflickt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht unbedingt, es gibt im Völkerrecht die sogenannten "odious debts", also Schulden, die nicht mehr zurück gezahlt werden müssen. MM sind diese Haftungen gerade diese Kategorie von Schulden.
Puh, sich darauf zu berufen dürfte aber dann die totale Verweigerung potentieller zukünftiger Gläubiger sein, oder?


Das Fiese an der Inflation ist, dass dadurch eine Geldknappheit - Preise gehen rauf -> mehr Geld wird benötigt - entsteht, dann die Zentralbank mehr Geld druckt um sie sie zu bekämpfen und dadurch noch mehr Inflation produziert. Irgendwann gibts dann auch mal eine Lohnerhöhung, aber der Lebensstandard wird insgesamt schrumpfen.
Schlecht für die Bevölkerung, gut für einen Staat, der viel Geld für eigenes Personal ausgibt. So werden Beamtenvergütungen und Pensionen im Wert reduziert.

Nicht bei der Bevölkerung, sondern bei inländischen Banken, die dann zusammenbrechen.
Die Deutsche Bank hat gerade ihre "Liquiditätsreserve" auf 180 Mrd. Euro erhöht... Und weiter stellt sich die Frage: Wem gehören die Banken? Irgendwer muss das Geld ja zur Verfügung gestellt haben, dass die Staaten da jetzt als Schulden haben. Und wenn das die Banken waren, woher hatten die das Geld? Am Ende ist das "der Steuerzahler muss das alles zahlen" die logische Konsequenz.

Wenn man sich bei der DB mal ansieht, wem die Bank gehört, dann findet man als Grossaktionäre ganz viele andere Banken, Fonds und Institutionen und nur 25% Privataktionäre. Genauso ist das bei anderen Banken, es gibt da reihenweise Querbeteiligungen und Überkreuzeigentümer. Gehört jetzt die DB der Credit Suisse (weil die CS 5% an der DB hält) oder ist es umgekehrt?

Funktioniert nicht, wie man sieht.
Leider. Das liegt an der immer höheren Versorgungsquote durch den Staat. Solange ein Viertel aller Einnahmen für die Versorgung von Rentnern draufgeht, weil man diese Klientel nicht als Wähler verlieren will, wird das auch nichts.

Die einzige verbleibende Lösung ist das Gelddrucken, damit ist der Euro jetzt in der eher wie Lira oder Drachmen und nicht mehr wie Mark.
Wenn man sich das Verhältnis zum Dollar anschaut, dann darf man erstmal die Anzahl Euros fast verdoppeln, um an den Anfangsstand zu kommen. So schlimm wäre das nicht. Es würde aber das Problem nur temporär bremsen. Die Leistungsunterschiede der EU bekommt man mit einer Währung nicht in den Griff.

Lohnt sich die Anlage in chinesischer Währung?

Marty
 
Die Deutsche Bank hat gerade ihre "Liquiditätsreserve" auf 180 Mrd. Euro erhöht...
Interessant, warum legt sich die DB mehr Geld in den Tresor? Hast nen Link?

Leider. Das liegt an der immer höheren Versorgungsquote durch den Staat. Solange ein Viertel aller Einnahmen für die Versorgung von Rentnern draufgeht, weil man diese Klientel nicht als Wähler verlieren will, wird das auch nichts.
Wenn ich dann mal 40 Jahre gearbeitet habe, will ich auch eine entsprechende Versorgung.

Wenn man sich das Verhältnis zum Dollar anschaut, dann darf man erstmal die Anzahl Euros fast verdoppeln, um an den Anfangsstand zu kommen. So schlimm wäre das nicht. Es würde aber das Problem nur temporär bremsen. Die Leistungsunterschiede der EU bekommt man mit einer Währung nicht in den Griff.
Der Wechselkurs EUR/USD ist kein guter Maßstab, weil ja beides inflationiert wird.
Außerdem hängt er von Angebot und Nachfrage am Devisenmarkt ab.

Lohnt sich die Anlage in chinesischer Währung?
Ich hab vor kurzem eine Reportage über den chinesischen Immobilienmarkt gesehen. Es wurden Leute aus ihren Häusern "vertrieben" um dort neue Wohnblocks hinzustellen, die sich diese Leute dann aber nicht leisten können, also Leerstand. Sieht nach einer Immoblase aus. Ähnliche Reportagen kamen auch kurz vor dem Platzen der amerikanischen Immoblase.
 
Interessant, warum legt sich die DB mehr Geld in den Tresor? Hast nen Link?
Link Vermutlich auch, um zukünftige Anforderungen an Banken in Stress-Tests schon vorher zu erledigen.

Wenn ich dann mal 40 Jahre gearbeitet habe, will ich auch eine entsprechende Versorgung.
Sicher, aber warum sollte der Staat diese aus Steuergeldern zahlen? Ich meine den mehr als 80 Mrd. Euro fetten Zuschuss aus Steuergeldern zur Rentenversicherung.

Der Wechselkurs EUR/USD ist kein guter Maßstab, weil ja beides inflationiert wird.
Welcher wäre besser? Der zum Goldpreis? Zur Zeit wohl eher nicht.

Ich hab vor kurzem eine Reportage über den chinesischen Immobilienmarkt gesehen.
Die Chinesen haben zur Zeit einen enormen Vorteil. Sie können mit ihren Arbeitskräften den Weltmarkt billig fluten, ohne Import (wegen Zöllen) oder soziale Forderungen der Bevölkerung fürchten zu müssen. Spätestens wenn die Bevölkerung dort auch mal den Aufstand probt, wird es da auch anders aussehen.

Ich dachte, wenn der Yuan (oder Rinminbi) mal nicht mehr künstlich so schwach gehalten wird und frei handelbar wäre, dann müsste er ja explodieren.

Marty
 
Link Vermutlich auch, um zukünftige Anforderungen an Banken in Stress-Tests schon vorher zu erledigen.
Oder wenn der Test zur Realität wird. Wer weiß. ;)

Sicher, aber warum sollte der Staat diese aus Steuergeldern zahlen? Ich meine den mehr als 80 Mrd. Euro fetten Zuschuss aus Steuergeldern zur Rentenversicherung.
War das nicht wegen der Ost-Rentner, die gar nicht oder nur zum Teil in die RV eingezahlt hatten und Kraft Gesetzes trotz dem Ansprüche erworben haben. Wenn heute jemand im Osten in Rente geht, hat er doch auch nur maximal 20 Jahre eingezahlt und hätte entsprechend geringe Ansprüche.

Welcher wäre besser? Der zum Goldpreis? Zur Zeit wohl eher nicht.
Gute Frage, wenn Geld seine Funktion als Wertmaßstab einbüßt, dann ist es wohl eine Währungskrise.

Ich dachte, wenn der Yuan (oder Rinminbi) mal nicht mehr künstlich so schwach gehalten wird und frei handelbar wäre, dann müsste er ja explodieren.
Du meinst weil dann alle Yuan brauchen, um in China einkaufen zu können? Das würde aber die chinesischen Produkte verteuern.
 
War das nicht wegen der Ost-Rentner, die gar nicht oder nur zum Teil in die RV eingezahlt hatten und Kraft Gesetzes trotz dem Ansprüche erworben haben.
Das mag sein. Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass die max. 1 Mio. Rentner im Osten, die das betrifft, 80 Mrd. Euro Rente im Jahr bekommen.

Gute Frage, wenn Geld seine Funktion als Wertmaßstab einbüßt, dann ist es wohl eine Währungskrise.
Das ist unbestritten.

Du meinst weil dann alle Yuan brauchen, um in China einkaufen zu können? Das würde aber die chinesischen Produkte verteuern.
Natürlich. Aber auch China kann nicht endlos an einem festen Wechselkurs festhalten.

Marty
 
Sicher, aber warum sollte der Staat diese aus Steuergeldern zahlen? Ich meine den mehr als 80 Mrd. Euro fetten Zuschuss aus Steuergeldern zur Rentenversicherung.
Aus was denn sonst?
Du kannst natürlich auch auch auf das geldwertunabhängige, äußerst effektive Umlageverfahren verzichten... dann leg doch deine ganze Rente in US-Immobilien an, oder auch griechische Staatsanleihen, ist mir egal, aber ich bevorzuge es, wenn die Rente aus der Realwirtschaft kommt, und nicht aus der Finanzwirtschaft.

War das nicht wegen der Ost-Rentner, die gar nicht oder nur zum Teil in die RV eingezahlt hatten und Kraft Gesetzes trotz dem Ansprüche erworben haben. Wenn heute jemand im Osten in Rente geht, hat er doch auch nur maximal 20 Jahre eingezahlt und hätte entsprechend geringe Ansprüche.
Die Ostrentner haben auch eingezahlt. Oder meinst du, in der DDR gab es keine Rentenversicherung?
 
Aus was denn sonst?
Aus der Rentenversicherung vielleicht? Oder wofür ist die da?
Du kannst natürlich auch auch auf das geldwertunabhängige, äußerst effektive Umlageverfahren verzichten.
Seit wann sind Steuern ein Umlageverfahren?

Bitte beachte: ich rede nicht von der gesetzlichen Rentenversicherung, sondern von den Zuschüssen aus Steuergeldern, die die gesetzliche Rentenversicherung bekommt, um überhaupt noch existieren zu können.

Und diese Steuern werden auch von Beamten, Selbstständigen gezahlt. Ich hoffe, Dir ist klar, dass das eine eine Sozialversicherung ist und das andere Steuergelder.

dann leg doch deine ganze Rente in US-Immobilien an, oder auch griechische Staatsanleihen, ist mir egal, aber ich bevorzuge es, wenn die Rente aus der Realwirtschaft kommt, und nicht aus der Finanzwirtschaft.
Was soll diese Polemik?

Die Ostrentner haben auch eingezahlt. Oder meinst du, in der DDR gab es keine Rentenversicherung?
Es ist doch auch völlig in Ordnung, dass man diese Ansprüche überführt. Aber warum muss man 22 Jahre nach Ende der DDR immer noch 80 Mrd. Euro pro Jahr aus Steuergeldern aufbringen, um Ostrenten zu bezahlen?

Marty