Natürlich würde das keiner vorher erfahren versteht sich ja von selbst. Banken zu du weisst wie schnell das geht :p

Davon abgesehen würde das gar nicht gehen woher sollen die DM 2 für deine Auslands Euros kommen. Die sind alle gerecht verteielt nix mehr da.

Das heisst wenn du vorher deine Euros umgetauscht hast weil du helle warst kannst du sie auch nur im Ausland zb. $ nutzen und die sind die deppen.
 
Zuletzt bearbeitet:
[...] Was haltet ihr davon wäre das ein Ansatz oder nur Spinnerei ?? [...]
Spinnerei, aber ist egal, spinnen wir mal.

Punkt 1: Kein Geldsack hat sein Geld auf dem Tagesgeldkonto. Das meiste Geld liegt investiert in Aktien, Optionen, Zertifikaten, Immobilien, Edelmetallen, ... Du triffst mit der Maßnahme erstmal nur Kleinsparer.

Punkt 2: Die Leitwährung der Welt ist der US-Dollar. Alle anderen Währungen stehen immer nur im Verhältnis zu ihm. Dass das so bleibt, dafür sorgen vor allem die Rating-Agenturen, die nämlich bestimmen, wer wieviel Geld bekommt (und zu welchem Preis) - oder anders gesagt, wer wieviel wert ist. Wenn Du das machst, hat Deutschland noch am gleichen Tag etwa die Ramsch-Empfehlung wie Zypern, also CCC. Rating-Agenturen bwerten Länder, Immobilien, Firmen, Aktien, Fonds, ... einfach mal alles. Und ihnen wird geglaubt, wie Du eben auch glaubst, dass Dein 100-Euro-Schein eben auch jeder abnimmt und Dir eine Gegenleistung dafür gibt. Es basiert alles nur auf Glauben. Es ist damit eine Religion.

Punkt 3: Was glaubst Du, warum Nixon den Dollar vom Gold getrennt hat? Und was glaubst Du, warum Charles De Gaulle kein einziges Gramm bekommen hat?

Was Du hier vorschlägst, wäre die "Revolution von unten". Du willst Dich aus dem internationalen Machtspiel auf einen Schlag ausschließen, aber das ohne dass das Volk darunter leidet. Wie in dem von mir geposteten Link deutlich wird, liegt der Fehler im System allein in Köpfen der Menschen, die darin leben. Allein schon die Tatsache, dass die Menschen allgemein Zinsen befürworten, sagt doch schon alles. Du müsstest das Zinssystem abschaffen, um überhaupt eine dauerhafte Kopplung an die DM2 möglich machen zu können. Aber fast alle Menschen auf der Welt (so auch in Deutschland) empfinden Zinsen als gerechtfertigt, weil sie nicht verstehen, woher dieses mehr gezahlte Geld überhaupt kommt. Es kommt eben irgendwie irgendwo her.

Weißt Du, was völlig reichen würde? Das Zinssystem abzuschaffen. Dann pegelt sich zwar jetzt auch nichts mehr von ganz allein ein, aber es gibt auch keine Exponentialeffekte, dass etwa jemand mehr Zinsen am Tag bekommt, als ein anderer im ganzen Leben erarbeitet.
 
Schon allein, wegen dieser "an dem Bundestag-vorbei-regier-politik" sollten wir aufhorchen.

In meinem Augen ist das der große Skandal (vlg. https://www.spiegel.de/politik/deut...mung-im-bundestag-fuer-unnoetig-a-890692.html ).

Ich halte also fest: Schäuble will erst für Rettungspakete für Zypern entscheiden und hinterher den Bundestag befragen. Das ist eine Politik, die einer diktatorischen Kaste entspricht.

Angenommen das Parlament lehnt die Entscheidung nachträglich ab, dann sind die Zypern-Hilfen sowieso weg. Man kann Politikern wie Schäuble durch ihre politische Immunität dann auch nicht mehr nachträglich verfolgen.

Das Parlament wird also umgangen und das kommt einer diktatorischen Kaste gleich. Auch eine dringliche "Rettung" rechtfertigt dies ins keinster Weise. Diese Entwicklung, also die Entwicklung der Umgehung des demokratischen Parlaments, ist sehr besorgniserregend.

Wo bleibt der Aufschrei?
 
[...] Wo bleibt der Aufschrei?
Wofür wat denn?

Was glaubst Du, was wir hier für eine "Demokratie" haben. Oder anders gefragt: Wie hoch genau schätzt Du die Wahrscheinlichkeit ein, dass der Bundestag irgendwas ablehnt, was Schäuble aushandelt?

Außerdem hat er ja schon gehandelt. Und Konten über 100.000 sollen mit 50% zur Kasse gebeten werden, wenn ich das richtig verstanden habe. Das Ergebnis: Die reichen Russen haben trotz Bankenschließung ihr Geld abgehoben :D Ja, wie geht das denn? Na offensichtlich geht wohl alles, wenn man genug Geld hat ;)

Und was Schäuble betrifft: Alle unsere Volksverräter wollen doch Zypern und den Euro retten. Der Schäuble kann da im Grunde machen was er will, so lange Zypern in der EU bleibt und die auch weiter den Euro behalten. Um nichts anderes geht es doch.
 
Weißt Du, was völlig reichen würde? Das Zinssystem abzuschaffen. Dann pegelt sich zwar jetzt auch nichts mehr von ganz allein ein, aber es gibt auch keine Exponentialeffekte, dass etwa jemand mehr Zinsen am Tag bekommt, als ein anderer im ganzen Leben erarbeitet.

Und wer verleiht dann noch Geld? Wer übernimmt das Risiko? Wenn von 10 Schuldnern einer nicht zählt, dann ist das Geld schnell alle.

Marty
 
Und wer verleiht dann noch Geld? Wer übernimmt das Risiko? Wenn von 10 Schuldnern einer nicht zählt, dann ist das Geld schnell alle.
Nun bin ich ja der allerletzte Fan, den der Islam je hatte, aber dort gibt es das Zinsverbot. Und es funktioniert. Heißt auf deutsch, dass man nach wie vor sein Geld investieren kann und auch am Gewinn beteiligt wird, je nach Einlage. Im Grunde also das, was heute der Aktienhandel und Dividendenzahlungen betrifft.

Nun kann man das im weitestgehenden Sinne auch als Zinszahlung verstehen. Ist es aber nicht, weil ich einen Anteil an einem Unternehmen erwerbe, statt einen Schuldschein. Aber wenn es keine Zinsen mehr gäbe, dann wäre die Investition die überhaupt einzige Möglichkeit, die Geldbestände ohne eigene Arbeit zu vermehren. Und da sind wir wieder genau an dem Punkt, was wir ja eigentlich wollen.
 
Wie hoch genau schätzt Du die Wahrscheinlichkeit ein, dass der Bundestag irgendwas ablehnt, was Schäuble aushandelt?

Ich schätze die Wahrscheinlichkeit geht gegen Null. Naja manchmal bin ich doch schon ein wenig entsetzt, wie frech die Berichterstattung ist. Der von mir zitierte Spiegel-Beitrag verpackt geschickt die Bedeutungslosigkeit unseres Parlaments und wie Herr Schäuble andauernd mit Hilfe der Massenmedien die Gesetze brechen darf.

Außerdem hat er ja schon gehandelt. Und Konten über 100.000 sollen mit 50% zur Kasse gebeten werden, wenn ich das richtig verstanden habe. Das Ergebnis: Die reichen Russen haben trotz Bankenschließung ihr Geld abgehoben :D Ja, wie geht das denn? Na offensichtlich geht wohl alles, wenn man genug Geld hat ;)

Ich fürchte, dass so eine Maßnahme am Ende auch deutsche Geldbesitzer trifft. Gut, wer da wenig Geld hat. :mrgreen:

Und was Schäuble betrifft: Alle unsere Volksverräter wollen doch Zypern und den Euro retten. Der Schäuble kann da im Grunde machen was er will, so lange Zypern in der EU bleibt und die auch weiter den Euro behalten. Um nichts anderes geht es doch.

Ich sehs mit Humor, umso schneller Deutschland bankrott geht, umso besser. Und in der nächsten Schäuble-Show sehen Sie, was passiert, wenn die Rettungskasse leer ist und an wem man sich bei den deutschen Sparer willkürlich bedienen kann, um den Euro zu retten.
 
Nun kann man das im weitestgehenden Sinne auch als Zinszahlung verstehen. Ist es aber nicht, weil ich einen Anteil an einem Unternehmen erwerbe, statt einen Schuldschein. Aber wenn es keine Zinsen mehr gäbe, dann wäre die Investition die überhaupt einzige Möglichkeit, die Geldbestände ohne eigene Arbeit zu vermehren. Und da sind wir wieder genau an dem Punkt, was wir ja eigentlich wollen.

Wenn mich nicht alles täuscht, waren haufenweise ungedeckte Immobilienkredite für Einfamilienhäuser der Anstoß für die große Finanzkrise.

Stellt sich die Frage, wie man unter dem Zinsverbot Privatinvestitionen, Immobilien sind da das Paradebeispiel, realisieren will.

Ich würde mir dann eine Immobilien kaufen, die mir nicht gehört, um für die Immobilie dann fleißig weiter Miete zu zahlen.

Alternativ sehe ich das Beispiel von ner Freundin.
Diese hat auf Pump ne Fahrschule gekauft.
Klar hätte sie X% der Anteile an die Bank abtreten können, um diese über Jahre zurück zu kaufen.
Nur ist das Sinn der Sache?

gruss kelle!
 
Wenn mich nicht alles täuscht, waren haufenweise ungedeckte Immobilienkredite für Einfamilienhäuser der Anstoß für die große Finanzkrise.
Genau genommen haben die Rating-Agenturen in Amerika Immobilien bewusst viel zu hoch bewertet, um Wert zu schöpfen der gar nicht da war. Heute war eine Immobilie noch 10.000 Dollar wert, ein paar Tage später schon 100.000 und dann 1 Million.

Stellt sich die Frage, wie man unter dem Zinsverbot Privatinvestitionen, Immobilien sind da das Paradebeispiel, realisieren will.

Ich würde mir dann eine Immobilien kaufen, die mir nicht gehört, um für die Immobilie dann fleißig weiter Miete zu zahlen.
Du könntest eine Immobilie dann kaufen, wenn Du sie Dir leisten kannst. Dann kaufst Du eine Immobilie für den Preis, den sie wert ist und nicht für einen völlig überzogenen dank Zinsen. Denn was Zinsen bewirken, sieht man doch jeden Tag:

Jemand kauft eine Immobilie zum Preis von 200.000 Euro. Nehmen wir mal an, dass diese Immobilie auch genau diesen Wert hat. Dann nimmt man einen Bankkredit für 20 Jahre oder länger auf und zahlt etwa 350.000 Euro zurück. Aber bis man das zurückgezahlt hat, ist die Immobilie längst keine 200.000 mehr wert, von den gezahlten 350.000 reden wir besser erstmal gar nicht. Dafür werden aber spätestens dann die ersten Reparaturen fällig, die es ja allgemein auch nicht für umsonst gibt. Alternativ kannst Du Dir ja auch jemanden suchen, der so blöd ist, Dir das Geld zu leihen, allerdings dann zinsfrei.

Anders sieht es aus, wenn Du als Firma ein Gebäude für Deine Firma kaufst. Dann fließt diese Immobilie in das Vermögen der Firma ein. Und der Zweck einer Firma ist das Erwirtschaften von Gewinnen. Wer also in diese Firma investiert, wird am Gewinn und Verlust beteiligt. Wie es nach meinem Verständnis eigentlich auch sein sollte.

Alternativ sehe ich das Beispiel von ner Freundin. Diese hat auf Pump ne Fahrschule gekauft. Klar hätte sie X% der Anteile an die Bank abtreten können, um diese über Jahre zurück zu kaufen. Nur ist das Sinn der Sache?
Erstens stellt sich die Frage, ob wir dann überhaupt noch Banken brauchen. Oder ob Banken überhaupt noch die gleiche "Arbeit" machen, wie sie es heute tun. Die Aufgabe der Bank wäre dann im Grunde die Vermittlung zwischen Investoren und Firmen. Oder die Banken beteiligen sich an Unternehmungen selbst. Heißt: Deine Freundin hätte einen Teilhaber in ihrer Fahrschule: Die Bank oder irgendeinen privaten Investor. Vertraglich kann man ja aushandeln, dass der Investor neben den Gewinnanteilen auch noch monatlich/jährlich Anteile zurückverkaufen muss, was also nach heutigem Vokabular einer Tilgung entspräche, aber de facto keine ist - da es ja nie einen Kredit gab.
 
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Genau genommen haben die Rating-Agenturen in Amerika Immobilien bewusst viel zu hoch bewertet, um Wert zu schöpfen der gar nicht da war. Heute war eine Immobilie noch 10.000 Dollar wert, ein paar Tage später schon 100.000 und dann 1 Million.
Stimme dir bedingt zu. Das Feld der Subprime Krise ist umfangreicher. Politik fließt mit ein, sowie die Verbriefung von Hypothekenkrediten. Es wurden durch Druck seitens der Politik Kredite an Menschen vergeben, die diese nicht bedienen konnten. Zu Hochzeiten wurden Kredite nahezu ohne Eigenkapitaldeckung vergeben.

Das Kreditrecht ist im amerikanischen Raum ganz anders. Wenn man den Immobilienkredit nicht mehr bedienen kann, dann schickt man die Haustürschlüssel zur Bank, dann ist die Schuld für den Schuldner getilgt (Die Restschuld muss mit der Immobilie verrechnet werden, was normalerweise klappt, bei dem Platzen der Immobilienblase nicht mehr). Könnte hier seitenweise weiter schreiben. Das Buch "Kasino-Kapitalismus" von H.W. Sinn beschreibt die Krise sehr gut, zudem er seine Professur in Haftungsbechränkung gemacht hat. Das Buch ist echt lesenswert.
 
Nun bin ich ja der allerletzte Fan, den der Islam je hatte, aber dort gibt es das Zinsverbot. Und es funktioniert. Heißt auf deutsch, dass man nach wie vor sein Geld investieren kann und auch am Gewinn beteiligt wird, je nach Einlage. Im Grunde also das, was heute der Aktienhandel und Dividendenzahlungen betrifft.

Naja, auf dem Papier gibt es keine Zinszahlungen, real gibt es aber x-dutzend "Hergottsbescheißerle", die genau das darstellen, aber nicht so heißen. So gesehen funktioniert mit vielen Tricks und Kniffen das islamische Bankwesen genau so wie unseres...
 
darkkurt schrieb:

Die Bahnbediensteten bekommen ab Mai 3 % mehr und im April 2014 nochmal 3 % (LINK).
Was für ein sensationelles Plus :LOL:.

Natürlich wird diese Gehaltserhöhung wie immer, wieder auf den Bahnkunden umgeschlagen werden, sodass ich als Pendler diese Gehaltserhöhung bezahlen darf.

2 mal jährlich erhöht die Bahn bei uns ihre Preise. Die letzte Preiserhöhung war etwa 4 % (hab ich ausgerechnet) vom Fahrpreis eines Einzeltickets. Folglich kann man durch die Gehaltserhöhungen nun wieder sehen, dass diese Steigerung kaufmännisch betrachtet auf dem Bahnkunden abgewälzt wird. Mein Lohnt steigt aber nicht um 3 % pro Jahr, so ein Pech.
 
Stimme dir bedingt zu. Das Feld der Subprime Krise ist umfangreicher. Politik fließt mit ein, sowie die Verbriefung von Hypothekenkrediten. Es wurden durch Druck seitens der Politik Kredite an Menschen vergeben, die diese nicht bedienen konnten. Zu Hochzeiten wurden Kredite nahezu ohne Eigenkapitaldeckung vergeben. [...]
Ja, vermutlich kamen da mehrere Sachen zusammen. Aber die Tatsache, dass die Immobilienblase platze, lag letztlich daran, dass man Ramschimmobilien völlig überteuert an deutsche Banken verkauft hat. Und wo ist das Geld eigentlich hin? Na es ging an die, die auf den Verfall der Immobilienpreise gewettet haben an der Börse. Und wer das nun wohl war...?

Nettes Spiel, war auch ganz witzig. Aber vielleicht wäre es beim nächsten Mal einfacher, wir würden einen Teil unserer Steuern gleich an Standard & Poors überweisen. Die können es ja dann weiter verteilen und man fühlt sich nicht so beschissen.

Naja, auf dem Papier gibt es keine Zinszahlungen, real gibt es aber x-dutzend "Hergottsbescheißerle", die genau das darstellen, aber nicht so heißen. So gesehen funktioniert mit vielen Tricks und Kniffen das islamische Bankwesen genau so wie unseres...
Dass auch islamische Banken nicht vor dem großen Börsenspiel gefeit sind, ist nunmal leider so. Aber inzwischen kritisieren ja schon alt eingesessene Börsianer die modernen Methoden der Börsen.

Börse war ja mal ein Ort, da man Unternehmen mit seinen Geldmitteln unterstützen konnte und so sich selbst und dem Unternehmen half. Eine tolle Win-Win-Situation. Heute ist die Börse eher ein Ort, an dem Unternehmen und Staaten ruiniert werden. Es ist einfach nicht mehr erklärbar, dass ein Unternehmen, das mehr Gewinne macht als im Vorjahr, (ruinös) im Kurs fällt, weil die Erwartung höher war. Oder dass Staaten sich den Arsch aufreißen können oder auch nicht - es zählt nur die Meinung der Rating-Agenturen.

Das sind alles Sachen, die sollte man auch mal mittelfristig angehen. Vor allem kann man ja mit ruhigem Gewissen sagen, dass wohl kaum noch jemand mit allem durch blickt, was man an der Börse alles handeln kann und was womit wie zusammen hängt. Und das war schon immer eine tolle Methode, die größten Sauerein zu veranstalten. Etwa gleich zu setzen, als wenn man sich im Mittelalter in Latein unterhielt, damit der Pöbel bloß nicht verstand, wie man ihn als nächstes ausbluten lassen wollte.

Aber mal ehrlich: Hat denn nicht jeder das Gefühl, dass es bald schon zu einem größeren Knall kommt? Also dass auch diese Immobilienblase in den USA nur gerade mal eine von etlichen Blasen war, die nur einfach zuerst geplatzt ist? Dass auch ein Dax niemals eine 100.000er Marke knacken wird, ja nicht mal die 15.000, weil es einfach gar nicht geht? Und dass sich auch Vermögen nicht ewig von unten nach oben verteilen kann? Will sagen, dass wohl niemand bis auf den Monat genau prophezeihen kann, wann der Knall kommt. Aber ich wage die Prognose, dass es innerhalb der nächsten 10 Jahre passiert. Das wäre auch die einzige Wette, die ich für Geld abschließen würde, was allerdings gerade bei dem Thema reichlich albern wäre :D
 
Nun bin ich ja der allerletzte Fan, den der Islam je hatte, aber dort gibt es das Zinsverbot. Und es funktioniert. Heißt auf deutsch, dass man nach wie vor sein Geld investieren kann und auch am Gewinn beteiligt wird, je nach Einlage. Im Grunde also das, was heute der Aktienhandel und Dividendenzahlungen betrifft.
Und wenn ein Privatmann ein Haus kaufen will, dann kauft im Islam nicht er das, sondern die Bank. Der Kunde zahlt dann quasi ein Miete, vergleichbar ist das ganze aber eher mit einem Leasingvertrag, vermute ich, der Kunde hat, obwohl er nicht Eigentümer ist, das Risiko.

Wo wäre für dich denn der Unterschied zu: eine Immobilie mit Geld kaufen, das dir nicht gehört und weiterhin Miete in Form von Zinsen zu zahlen? :think:
Keiner, wenn man es monetär betrachtet. Und deshalb besteht dann auch kein Unterschied zwischen einem Kredit auf Zinsen und einem zinslosen Kredit, der wie ein Leasingvertrag behandelt wird. In beiden sind Risiko- und Refinanzierungskosten enthalten.

Marty
 
Und wenn ein Privatmann ein Haus kaufen will, dann kauft im Islam nicht er das, sondern die Bank. Der Kunde zahlt dann quasi ein Miete, vergleichbar ist das ganze aber eher mit einem Leasingvertrag, vermute ich, der Kunde hat, obwohl er nicht Eigentümer ist, das Risiko.
So viel "Islamist" bin ich nun nicht um zu wissen, wie alles in diesen Ländern im Detail funktioniert. Ich rede hier auch allerdings mehr von einer idealisierten Welt, wobei ich davon ausgehe, dass es auch im Islam nicht so läuft, wie es laufen sollte.

Allerdings sehe ich ein Einfamilienhaus auch als ausgesprochenen Luxus an. Da bin ich nach wie vor der Ansicht, dass man es sich gern kaufen kann, wenn man denn das Geld dafür hat. Ansonsten gewinnt de facto nur die Bank durch Wucher.

Die Verhältnisse ändern sich ja schon, wenn man sich Immobilien zum Broterwerb kauft, wie etwa einen Bauernhof. Dann ist das Haus ja, obgleich buchhalterisch etwas verwässert, Teil des Betriebsvermögens zur Erwirtschaftung von Gewinnen. Ebenso verstehe ich es, wenn man das Haus vermietet. Aber ein Haus zum privaten Bewohnen ist purer Luxus und erstmal nur ein Kostenfaktor. Und da ist es wie mit jedem Luxus: Man sollte ihn sich leisten, wenn man ihn sich leisten kann und nicht, wenn man ihn sich leisten möchte.
 
Allerdings sehe ich ein Einfamilienhaus auch als ausgesprochenen Luxus an. Da bin ich nach wie vor der Ansicht, dass man es sich gern kaufen kann, wenn man denn das Geld dafür hat. Ansonsten gewinnt de facto nur die Bank durch Wucher.
Aber denk das doch mal weiter. Wenn jeder nur noch eine Immobilie kaufen soll, wenn er vorher das gesamte Geld dafür erspart hat (und die Ersparnisse ja auch keine Zinsen bringen), wo wohnen dann die Leute vorher? Zur Miete? Wie stellt man sicher, dass die Miethöhe exakt nur so hoch ist, wie die Instandhaltung und die Abnutzung und nicht noch zusätzlich eine Verzinsung des Kapitals des Vermieters enthält? Und wer wird noch aus welchem Grund eine Immobilie zur Vermietung errichten, wenn er daraus keinen Ertrag ziehen darf?

Und wenn ich erst 30 Jahre sparen soll, bevor ich mir ein Haus kaufe, wie stellt man sicher, dass die Inflation das Geld nicht in der Zwischenzeit auffrisst?

Dann ist das Haus ja, obgleich buchhalterisch etwas verwässert, Teil des Betriebsvermögens zur Erwirtschaftung von Gewinnen. Ebenso verstehe ich es, wenn man das Haus vermietet.
Ach so, bei der Vermietung darf man also durchaus Gewinne erzielen, also einen Zins aus seinem Kapital ziehen, ohne das dadurch wirtschaftlich ein Mehrwert entsteht? Ich meine, wenn ich einen Bauernhof habe und meien Hühner Eier legen, dann erschaffen die neue Werte. Welche neuen Werte erschafft eine stehende Immobilie? Und warum sollte dafür ein "Zins" erlaubt sein, für einen Kredit aber nicht?

Marty
 
Das Problem ist doch nicht der Zins allgemein.

Das Problem ist, dass Zinsen auf ausgeliehenes Giralgeld verlangt werden. Diese Zinsen wurden nämlich nie erschaffen.

Genauso, wie die EZB Geld immer nur gegen Zinsen verleiht. Auch dort werden die Zinsen nicht mit erschaffen.

Somit ist es gar nicht möglich, die gesamte Schuld (Kredit und Zinsen) zurückzuzahlen, was dazu führt, dass immer weiter aufgeschuldet werden muss.

Lösung des Problems?
--> Freies privates Marktgeld ohne staatlichen Zwang
--> Trennbankensystem mit Banken, welche keine Giralgeldschöpfung betreiben dürfen, sondern nur so viel Geld ausleihen dürfen, wie sie auch Einlagen der Bürger bekommen haben.
 
Genauso, wie die EZB Geld immer nur gegen Zinsen verleiht. Auch dort werden die Zinsen nicht mit erschaffen.
Interessanter Gedanke. Staaten könnten sich zinsfrei Geld bei der EZB leihen und so ihre Haushalte nicht mit Zinsen belasten, die sie am freien Markt zahlen müssten.

--> Trennbankensystem mit Banken, welche keine Giralgeldschöpfung betreiben dürfen, sondern nur so viel Geld ausleihen dürfen, wie sie auch Einlagen der Bürger bekommen haben.
Das wäre das Optimum, hätte dann aber eine temporäre Geldknappheit zur Folge. Die könnte man aber ja problemlos schnellstens lösen.

Marty
 
[...] Wie stellt man sicher, dass die Miethöhe exakt nur so hoch ist, wie die Instandhaltung und die Abnutzung und nicht noch zusätzlich eine Verzinsung des Kapitals des Vermieters enthält? Und wer wird noch aus welchem Grund eine Immobilie zur Vermietung errichten, wenn er daraus keinen Ertrag ziehen darf?
Derjenige, dessen Immobilie Teil seines Geschäftsmodells ist. Das heißt, dass sich der Vermieter um die Instandhaltung, Modernisierung und dergleichen kümmern muss. Sicherlich dürfte die eigentliche Miete der Wohnung nur das abdecken plus Rücklagen. Aber der Vermieter könnte dann kostenpflichtige Zusatzleistungen erbringen, wie etwa ein guter Concierge-Dienst. Vielleicht auch ein Fahrdienst oder dergleichen, was unter dem Strich dann dem Mietpreis von heute nur bei gutem Service entsprechen würde. Es wird noch viel mehr Möglichkeiten geben eine Vermietung profitabel ohne Zinsen zu gestalten, über die ich mir jetzt aber keine Gedanken machen muss, weil wir derzeit noch kein Zinsverbot haben und ich derzeit nicht mal das Geld für ein schönes Dach habe.

[...] Und wenn ich erst 30 Jahre sparen soll, bevor ich mir ein Haus kaufe, wie stellt man sicher, dass die Inflation das Geld nicht in der Zwischenzeit auffrisst?
Also erstmal tragen ja Zinsen die Hauptschuld an der Inflation. Ohne Zinsen fällt die Inflation ja auch erstmal wesentlich geringer aus. Zweitens wird sich kaum jemand heute für ein Haus entscheiden, dass er in 30 Jahren kaufen will. In 30 Jahren kann ein Gebiet sehr attraktiv, aber auch völlig unattraktiv werden. Ich wohl wohl eher die 30 Jahre abwarten und sparen. Dann erst würde ich mal schauen, wo ich für mein Geld die bestmögliche Immobilie erwerben kann.

Und wenn in 30 Jahren mein Geld nichts mehr wert ist (weil der Staat trotz Zinsverbot immer mehr Geld gedruckt hat, aus Gründen, die mir gerade nicht einfallen), dann habe ich ganz andere Sorgen als mein Platz an der Sonne.

[...]
Lösung des Problems?
--> Freies privates Marktgeld ohne staatlichen Zwang
--> Trennbankensystem mit Banken, welche keine Giralgeldschöpfung betreiben dürfen, sondern nur so viel Geld ausleihen dürfen, wie sie auch Einlagen der Bürger bekommen haben.
Das wären für mich die ersten und notwendigen Schritt auf dem Weg zum Zinsverbot. Auch hier würde sich vieles schon verbessern.

Einziger Nachteil: Das Problem des Kollapses wird nur (viel) weiter in die Zukunft verschoben. Denn die Zinsen, die hier anfallen, müssen auch irgendwo her kommen. Dafür sind die beiden Dinge heute schon machbar, wenn die Politik es wollte.