Ehemaliger Regierungssprecher Heye warnt farbige WM-Gäste vor Ostdeutschland

StefanNRW schrieb:
interessant... auf das Argument wem diese Diskussion eigentlich nützt (wie vorher von mir schon beschrieben: den Rechtsextremen) geht hier niemand ein.

Das Argument ist alt und schlecht. Das Thema bewegt nunmal viele Menschen, was man auch daran sieht, wieviel Resonanz diese Themen finden. Solche Diskussionen können auch sehr gewinnbringend sein, allerdings ist mir aufgefallen, dass sich hier vornehmlich Leute beteiligen, die immer darüber schimpfen, dass das Thema hochstilisiert wird. Das Paradoxe daran: Würden all diese Leute sich gar nicht beteiligen, wäre hier kaum noch was los und diejenigen hätten dadurch ihr "Ziel" viel effektiver erreicht.

StefanNRW schrieb:
Nützlich wäre auch mehr Zivilcourage der Bevölkerung

Diese Aufforderung zB würd ich unterschreiben. Wenn sich dafür noch mehr finden würden, wäre das den Rechtsextremen sicherlich gar nicht recht.

StefanNRW schrieb:
wer von euch würde denn glauben, dass man in Deutschland ein Problem mit linksextremistischer Gewalt hat? Wer diskutiert darüber? Nun, ich glaube die wenigsten.

Hier muss ich HAM rechtgeben. Dann eröffnet doch endlich einen "Vorsicht vor Links"-Thread und verzichtet darauf, Probleme ständig mit anderen aufzuwiegen.
 
bennsenson schrieb:
Das Argument ist alt und schlecht.

äh, sorry! In meinem ersten Post steht einigermaßen ausführlich warum das in diesem Fall so ist. Bis jetzt hab ich noch kein Argument dagegen gehört und gelesen.

Das Paradoxe daran: Würden all diese Leute sich gar nicht beteiligen, wäre hier kaum noch was los und diejenigen hätten dadurch ihr "Ziel" viel effektiver erreicht.

vielleicht wollen sich diejenigen auch einfach dagegen wehren, dass hier Leute so tun, als wären die Deutschen so unglaublich ausländerfeindlich? vielleicht wollen diejenigen die diskussion auch einfach in vernünftige Bahnen lenken?

Hier muss ich HAM rechtgeben. Dann eröffnet doch endlich einen "Vorsicht vor Links"-Thread und verzichtet darauf, Probleme ständig mit anderen aufzuwiegen.

ich glaube du hast das Argument so nicht richtig verstanden. Niemand von euch scheint zu glauben, dass Linksextremismus hier in Deutschland ein Problem ist. Ich auch nicht (ich sehe die Gefahr hauptsächlich in einem sehr unselbstständigen Volk, aber das is ja ne andere Sache...). Warum sollte ich also einen Beitrag dazu eröffnen? Ich frage aber nur: Warum beurteilt ihr zwei gleich kleine Probleme so unterschiedlich?
 
StefanNRW schrieb:
interessant... auf das Argument wem diese Diskussion eigentlich nützt (wie vorher von mir schon beschrieben: den Rechtsextremen) geht hier niemand ein. Aber es scheint Deutsche sehr zu erfreuen Diskussionen zu führen, die ihnen selber schaden.
Es nützt auch den potentiellen Opfern (sprich den Ausländern). Und eigentlich sollte es ehern den Rechten schaden, wenn, ja wenn nicht immer diese üblichen Reflexe einsetzen würde. Da würd derjenige, der die Probleme anspricht, ehern durch den Ort "geprügelt" als das man in den Orten ein Zeichen setzt, daß der Großteil gegen rechts ist. Warum soetwas bisher ausblieb, darüber ließe sich trefflich spekulieren...

StefanNRW schrieb:
woher ich den Glauben nehme, dass genung gegen Rechtsextremismus getan wird? Nun, einerseits daher, dass dieses Problem in Deutschland wirklich kleiner ist als in anderen Ländern. Andererseits laufen doch in den betroffenen Regionen Aussteigerprogramme usw. - und wie vorher auch schon beschrieben ist dies ein langer Prozess. Wenn man also nicht in zwei Jahren Erfolg hat, ist das nicht wirklich verwunderlich.
Wie's in anderen Ländern aussieht, mag ich nicht beurteilen. Dazu verfolge ich zuwenig die ausländische Presse. Aussteigerprogramm sind ja durchaus lobenswert, aber die greifen ja erst nach der rechtsextremistischen "Karriere". Man sollte auch nicht vergessen, daß im rechten Lager besonders mit der NPD sowohl mehr finanzielle Mittel als auch verbesserte Strategien zur Anwerbung vorhanden ist. Dagegen wird sowohl von der staatlichen und von der kommunalen Seite - natürlich hauptsächlich finanziell bedingt - als auch von der Gesellschaft an sich zu wenig unternommen.
StefanNRW schrieb:
wer von euch würde denn glauben, dass man in Deutschland ein Problem mit linksextremistischer Gewalt hat? Wer diskutiert darüber? Nun, ich glaube die wenigsten. Dabei gab es etwa 960 Gewalttaten von Rechtsextremisten und etwa 900 Gewalttaten von Linksextremisten. Sooooo weit liegen die also nicht auseinander! Aber das sieht niemand als Problem! Warum? Weil beides sehr kleine Probleme sind, wo eine oslche Diskussion eher schadet.
Ich hab's schon mal geschrieben. Bei Rechts sind 85% der Gewaltaten Körperverletzungen, bei Links sind fast die Hälfte der Gewaltaten Widerstandsdelikte oder Landfriedensbruch. Wenn man sich dann noch anschaut, wer die Opfer sind, werden schon Unterschiede deutlich.
Sicherlich sind's kleine Probleme - bezogen auf Deutschland. Aber es gibt nun Mal Regionen vor allem in Ostdeutschland, wo das ein größeres Problem ist (und da sind wir wieder bei der Aussage Heyes). 50% der Rechtsextremisten sind in Ostdeutschland aktiv und weitere Statistiken belegen dies.
 
bennsenson schrieb:
Also es ist wirklich unverschämt, sich so über die Äußerungen und Sorgen des Users "HAM" lustig zu machen, vor allem angesichts seiner Erlebnisberichte, die du bezeichnenderweise unkommentiert gelassen hast, selbst aber bei Geschichten über deine von Türken angepöbelte Ex-Freundin große Beispielhaftigkeit und Ernsthafttigkeit voraussetzt.
Sag mal, wen willst Du denn jetzt verscheißern? Ich habe es bewusst unkommentiert gelassen, weil ich hier keine Diskussion haben wollte, wem nun was schlimmeres passiert ist. Da Du es nun aber schon so plakativ provoziert hast, bekommst du nun auch Deinen Spaß:

Du willst eine versuchte Vergewaltigung und das anschließende aus der fahrenden S-Bahn Werfen meiner Ex vergleichen mit ein paar Wasserbeuteln, einkaufenden Skinheads, unfreundlichem Bahnhofspersonal und schlecht gelaunter Thoben-Bedienung? Weißt Du, was ich dazu sage? Disqualifiziert!

bennsenson schrieb:
Da haben wir wieder ein Parade-Beispiel des deutschen Michels, der damit überfordert ist, gesellschaftliche Probleme wie den Anstieg von Rechtsradikalismus anzusprechen, weil ihn das in seinem Harmoniebedürftnis stört. Gegen unsere Politiker darf immer geschimpft werden, aber eine wachsende Zahl von Anti-Demokraten ist kein Problem! Und verschone mich bitte mit Vergleichen zu anderen Staaten oder Vergleichen zu Übergriffen von Ausländern. Dieser Relativismus ist Teil der Realitäts-Verneinung, die ich hier anpranger.
Ich denke eher, dass ich hier ein Paradebeispiel für jemanden erlebe, der es nicht ertragen kann, dass der Rechtsradikalismus nicht ein so großes Problem ist, wie es überall erzählt wird und der deshalb nicht wilde Sau auf der Straße spielen kann. Hoffentlich irre ich mich!

Außerdem (und ich sage es jetzt zum letzten Mal, weil ich mir schon vorkomme wie eine kaputte Spieluhr) haben wir kein Problem mit Rechtsradikalismus. Jedenfalls nicht mehr oder weniger als ein beliebiges anderes Land der Welt. Kein Grund in Panik zu verfallen, kein Grund die Antifa zu befürworten, kein Grund der Polizei nicht zu vertrauen und schon erstmal gar kein Grund, die Welt vor uns zu warnen. Jedenfalls nicht als deutscher Politiker! Was eine afrikanische Vereinigung oder en Außenministerium tut, ist eine andere Sache. Letztlich ist es auch deren Job "übervorsichtig" zu sein.

perlini schrieb:
Ein sehr eigenwillige Auslegung der Statistik von dir (oh Wunder, oh Wunder). Rechte Gewaltstraftaten nahmen um fast 25 % zu, rechte Straftaten insgesamt um 27%. Die Zahl der Rechtsextremen nahm ab. Dies begründet sich aber fast ausschließlich auf die Parteiaustritte bei den Reps und der DVU. Die Zahl der Neonazi und sonstige gewaltbereite rechtsextreme nahm aber zu (spiegelt sich ja auch in der gestiegenen Zahl der Gewaltstraftaten wieder)
Hmm, und wie gehen wir dagegen vor? Ich hoffe nicht, dass Du uns jetzt vorschlägst, der Antifa beizutreten und auf alles draufzuschlagen, was irgendwie im Suff oder auf Hanf nach Nazi aussehen könnte!

Was ist also schlecht daran, Gewaltstraftaten insgesamt härter zu ahnden? Von mir aus auch nur die politisch motivierte Gewalt? Oder passt das nicht in das Bild der "guten linken Gewalt" versus "böse rechte Gewalt"? Schließlich handeln Linke und "Andersfarbige" stets aus "Notwehr" und insgesamt ist linke Gewalt nötig, um die rechte zu bekämpfen :mrgreen:

Meine "eigenwillige" Interpretation beschreibt nur das, was wirklich passiert. Insgesamt ist der Rechtsradikalismus rückläufig. Allerdings geht es den verbliebenen nicht radikal genug zu. Die wenigen gewaltbereiten Radikalen verüben häufiger und brutaler Übergriffe, womit sie wahrscheinlich stark an Sympathien im Volk einbüßen (was für mich auch die Erklärung für den insgesamten Rückgang ist). Wenn ich Dich richtg verstehe, stimmst Du mir da aber nicht zu und behauptest entgegen anderslautender Zahlen, dass der Rechtsradikalismus zunimmt. Was ist der Grund dafür? Wird doch wohl hoffentlich keine angeborene Ignoranz sein?

Gruß,
Photon
 
Photon schrieb:
und schon erstmal gar kein Grund, die Welt vor uns zu warnen.
Sind deine Sympathien eigentlich so groß, daß du aus einer Warnung vor Rechten immer ein "uns" und ein "wir Deutsche" machst!?
Photon schrieb:
Hmm, und wie gehen wir dagegen vor? Ich hoffe nicht, dass Du uns jetzt vorschlägst, der Antifa beizutreten und auf alles draufzuschlagen, was irgendwie im Suff oder auf Hanf nach Nazi aussehen könnte!
Was spricht dagegen!? Die falschen würd's nicht trefefn... :ugly:
Photon schrieb:
Meine "eigenwillige" Interpretation beschreibt nur das, was wirklich passiert. Insgesamt ist der Rechtsradikalismus rückläufig. Allerdings geht es den verbliebenen nicht radikal genug zu. Die wenigen gewaltbereiten Radikalen verüben häufiger und brutaler Übergriffe, womit sie wahrscheinlich stark an Sympathien im Volk einbüßen (was für mich auch die Erklärung für den insgesamten Rückgang ist). Wenn ich Dich richtg verstehe, stimmst Du mir da aber nicht zu und behauptest entgegen anderslautender Zahlen, dass der Rechtsradikalismus zunimmt. Was ist der Grund dafür? Wird doch wohl hoffentlich keine angeborene Ignoranz sein?
Yep, Parteiaustritte aus der Altherrenriege der Reps und dem Chaosverein DVU sind ein eineutiges Signal, daß der Rechtsradikalismus zurückgeht. Zunahme rechtsextremer Gruppierungen sind da nur Randerscheinungen.
 
perlini schrieb:
Sind deine Sympathien eigentlich so groß, daß du aus einer Warnung vor Rechten immer ein "uns" und ein "wir Deutsche" machst!?
Naja, ist mir völlig wurscht, als wer oder was Du Dich betrachtest. Dann fühle Dich zukünftig bitte nicht mehr angesprochen, wenn ich von "wir" oder von "uns Deutschen" rede. Ich selbst sympathisiere aber stark mit Gerechtigkeit. Wenn ein Rechtsradikaler als "Staatsfeind Nummer Eins" und ein Linksradikaler schlimmstenfalls als "notwendiges Übel" betrachtet wird, dann kriege ich immer so ein unbehagliches Kribbeln im Sack.

perlini schrieb:
Was spricht dagegen!? Die falschen würd's nicht trefefn... :ugly:
Was kribbelt mir gerade der Sack...

perlini schrieb:
Yep, Parteiaustritte aus der Altherrenriege der Reps und dem Chaosverein DVU sind ein eineutiges Signal, daß der Rechtsradikalismus zurückgeht. Zunahme rechtsextremer Gruppierungen sind da nur Randerscheinungen.
Aber nicht doch, perlini. Im Gegenteil werden die verbliebenen nur radikaler und suchen sich auch Gleichgesinnte. Die finden sie aber nicht in diesen Parteien, die ja noch immer nach demokratischen Grundsätzen verfahren.

Aber was rede ich eigentlich? Du hast ja schon dargestellt, dass Du Gewalt gegen "Rechte" befürwortest. Ich denke, unsere Vorstellungen von einer modernen demokratischen Gesellschaft gehen viel zu weit auseinander, als dass wir da eine Einigung herbeiführen könnten. In dem Sinne wünsche ich Dir ein fröhliches "Glatzen-Klatschen" in stiller Hoffnung, dass Du noch groß wirst ;)

Gruß,
Photon
 
Photon schrieb:
Außerdem (und ich sage es jetzt zum letzten Mal, weil ich mir schon vorkomme wie eine kaputte Spieluhr) haben wir kein Problem mit Rechtsradikalismus.

Kaputte Spieluhr triffts denk ich ziemlich gut. Denn wenn ich zum Beispiel sage, ich hab damit eins? Oder HAM? Und viele viele andere Leute in ganz Deutschland? Ich glaube langsam wirklich, mit Deinem "wir" führst Du Selbstgespräche auf Schizo-Basis.

Photon schrieb:
Du willst eine versuchte Vergewaltigung und das anschließende aus der fahrenden S-Bahn Werfen meiner Ex vergleichen mit ein paar Wasserbeuteln, einkaufenden Skinheads, unfreundlichem Bahnhofspersonal und schlecht gelaunter Thoben-Bedienung? Weißt Du, was ich dazu sage? Disqualifiziert!

HAMs Schilderungen tragen jedenfalls deutlich mehr zu dem vorliegenden Thema bei, da sie weitaus repräsentativer sind als der definitiv tragischere Fall deiner Ex-Freundin.

"Einkaufende Skinheads": Was soll das?! Genau das meine ich, seinen Fall ziehst du ins Lächerliche, aber über deine Ex sollen alle entsetzt sein. Weißt Du, was ich dazu sage? Disqualifiziert!
 
Photon schrieb:
Ich selbst sympathisiere aber stark mit Gerechtigkeit. Wenn ein Rechtsradikaler als "Staatsfeind Nummer Eins" und ein Linksradikaler schlimmstenfalls als "notwendiges Übel" betrachtet wird, dann kriege ich immer so ein unbehagliches Kribbeln im Sack.
Ja ich weiß, die armen Rechten. Haben die doch so ein schlechtes Standig in Deutschland und werden total ungerecht behandelt. Dabei wollen die doch nur das Beste für uns...
 
bennsenson schrieb:
"Einkaufende Skinheads": Was soll das?! Genau das meine ich, seinen Fall ziehst du ins Lächerliche, aber über deine Ex sollen alle entsetzt sein. Weißt Du, was ich dazu sagen? Disqualifiziert!
Also ich darf nochmal kurz zitieren:
HAM schrieb:
[...] Nach ca. 700 Meter ist ein Auto voller Glatzen angehalten, ich bin in einen Laden gegangen, weil ich besorgt war. Der Besitzer (Ein Chinese) hat die örtliche Polizei angerufen. Das Auto hat vor dem Laden gewartet und die Glatzen sind ausgestiegen, der Chinese hat den Laden abgeschlossen und diese wollten jedoch rein.[...]

So, jetzt sage mir bitte, was Du zu dem folgenden nur sehr leicht abgewandelten Vorfall sagen würdest:

Frei erfunden schrieb:
Nach ca. 700 Meter ist ein Auto voller Türken angehalten, ich bin in einen Laden gegangen, weil ich besorgt war. Der Besitzer (eine ältere Dame) hat die örtliche Polizei angerufen. Das Auto hat vor dem Laden gewartet und die Türken sind ausgestiegen, die ältere Dame hat den Laden abgeschlossen und diese wollten jedoch rein.
Merkst Du es selbst oder brauchst Du Hilfe? Ich glaube, ich helfe mal lieber:

In diesem umgekehrten Fall würdest Du wahrscheinlich sagen: "Hmm, die wollten doch nur einkaufen. Die alte Dame hat völlig überreagiert!" Oder nicht?

Du hast (wie einige andere hier auch) einfach den objektiven Blick für die Dinge verloren. Ihr wollt nicht realisieren, dass jede politisch oder rassistisch motivierte Gewalttat gleich schlimm ist. Und die Medien geben euch teilweise sogar Rückendeckung, indem jede rechtsradikale Gewalttat hochgespielt, jede andere jedoch entweder verharmlost oder gar nicht erwähnt wird. Oder eben im Fall dass ein "Andersfarbiger" Mensch Opfer wird, automatisch von einem politisch motivierten Übergriff die Rede ist (oder es durch den Schreibstil suggeriert wird), wohingegen wenn es ein "weißer Deutscher" ist immer von einer "Rangelei" die Rede ist!

Im Fall von meiner Ex gehe ich persönlich feslenfest davon aus, dass es nichts mit sexueller Befriedigung zu tun hatte, sondern schlicht mit Demütigung. Da nie wenigstens einer der 3 Täter gefasst wurde, bleibt es nur eine Vermutung. Aber erzähle mir nicht, dass 3 oder 4 Skins, die einkaufen gehen wollen, mit diesem Vorfall gleichzusetzen wären. Das ist unreif und (obwohl ich es selten und äußerst ungern sage) dumm wie 5 Meter Feldweg...

Gruß,
Photon
 
Photon schrieb:
Du hast (wie einige andere hier auch) einfach den objektiven Blick für die Dinge verloren. Ihr wollt nicht realisieren, dass jede politisch oder rassistisch motivierte Gewalttat gleich schlimm ist.
Deiner Meinung nach werden rechte Gewaltaten aber schlimmer dargestellt als sie wirklich sind. Und das ist das bedenkliche.
 
Finds einfach nur armselig, hier mit allen Mitteln das Problem, was de facto in Teilen Brandenburgs besteht, durch Relativierungen, scheppe Vergleiche und wilde Statistiken förmlich wegreden zu wollen. Allerdings sind die Fronten nun hier vollends verhärtet, und deshalb denke ich führt das zu nichts mehr.
 
perlini schrieb:
Deiner Meinung nach werden rechte Gewaltaten aber schlimmer dargestellt als sie wirklich sind. Und das ist das bedenkliche.
Nein.

Ich habe es schon mehrfach geschrieben und schreibe es gern nochmal: Wir alle beziehen unsere Informationen aus der Presse, dem Rundfunk und dem Fernsehen. Gelegentlich auch aus dem Internet, dann aber meist auch wieder von Presseseiten. Die Manipulation, der wir dabei unterliegen, ist zwar latent, aber vorhanden.

Nur selten liest man "Es gab in der Nähe von XY eine Messerstecherei. X Personen verletzt", wenn daran mindestens 1 Deutscher und 1 Ausländer beteiligt waren. Die Formulierung kommt nur dann zum tragen, wenn sich 2 Deutsche gleicher Hautfarbe oder 2 Ausländer gleicher Herkunft das Prügeln bekommen. Sobald sich die Hautfarben "mischen", ändert sich die Berichterstattung und plötzlich ist nicht mehr von Menschen die Rede, sondern von "Nazis" und "farbigen Mitbürgern".

Nun macht aber jeder seine eigenen Erfahrungen. Von den Medien aufgestachelt, ist schon ein Auto voller "Glatzen" ein NPD-Erschießungskommando und der Döner verkaufende Türke ein Schläfer. So ist es eigentlich nur verständlich, dass sich die Fronten immer weiter verhärten und jeder Angst vor dem anderen hat. Tja - aus Angst wird Wut, dann Widerstand...

Wer sich dann aber bewusst auf eine der beiden Seiten schlägt, ist entweder ein Medienopfer (folglich geistig schwach) oder ein überzeugter Extremist. Entschuldige bitte perlini, dass ich für den Linksextremismus ebenso wenig Sympathien entwickeln kann, wie für den Rechtsextremismus, aber das wird sich definitv auch nicht ändern.

Gruß,
Photon
 
Photon schrieb:
Ich habe es schon mehrfach geschrieben und schreibe es gern nochmal: Wir alle beziehen unsere Informationen aus der Presse, dem Rundfunk und dem Fernsehen. Gelegentlich auch aus dem Internet, dann aber meist auch wieder von Presseseiten. Die Manipulation, der wir dabei unterliegen, ist zwar latent, aber vorhanden.

Klingt nach Paranoia, wie man sie von einer bestimmten Sorte von Bundesbürgern kennt, weist bestimmt, welche ich meine.

Photon schrieb:
Von den Medien aufgestachelt, ist schon ein Auto voller "Glatzen" ein NPD-Erschießungskommando

Wieder ein Seitenhieb gegen HAM, der de facto von diesen Leuten bedroht wurde. Wenn irgendwas hier latent ist, dann Deine unterschwellige Fremdenfeindlichkeit.
 
@Photon

Die Glatzen im Auto haben mich schon, bevor ich in den Laden gegangen bin gesehen und mir langsam gefolgt. Als ich dann wusste was ansteht bin ich in den Laden gegangen und diese sind dann ganz provokativ vor dem Laden angehalten.

Denkst du wirklich, dass es sich hierbei um drei oder vier Wasserkaufende Glatzen mit Bomberjacken und typisch rechts Merkmalen handelt?

Und dass du die Erfahrung am Bahnhof und der Bäckerei als unfrendlich und schlecht gelaunt abstempelst "disqualifiert" dich jetzt.

Wenn ich irgendwo hingehe erwarte ich, dass mich jeder so behandelt wie jeder einen blonden Jungen mit blauen Augen behandeln würde. Dass der Bahnhofangestellte seinen Job auch für Ausländer ausübt und die die Bäckerei Tante ihre Brötchen und die anschließende Konversation und Unterstützung, um in die Destination anzukommen wo ich ankommen muss, auch an Ausländer anbietet.

Ansonsten macht es für mich keinen Sinn mehr in Deutschland zu leben, das Land indem ich geboren und aufgewachsen bin. Wenn ich in einem Ort bin wo mich Menschen nicht sehen und Türen abschließen, um evt. Begenungen auszuschließen, dann macht es für mich keinen Sinn mehr mein Leben in diese Gegend der Welt zu verbringen.

Ein anderes Beispiel:

Ich habe zwei Jahre lang für einen Berlin Abgeordneten gearbeitet. Ich habe in einer Zeitung eine Kleinanzeige aufgegeben, dass ich einen kleinen Job als Bürohilfe etc suche. Dieser Herr hat mich angerufen und wir hatten ein gutes Gespräch gehabt und er hat mich in sein Hausbüro eingeladen, wo er arbeitet.

Nun wusste er nicht, dass ich kein Deutscher bin. Da ich ein fehlerloses und akzentfreies deutsch spreche hat er auch garnicht danach gefragt. Als ich dann bei ihm in Büro ankam hat er mich an der Tür begrüßt und ersteinmal sehr verwirrd gewesen. Dann hat er mich gefragt, sind sie Türke? Ich meinte ja. Er daraufhin welcher Generation? Ich sagte ihm 3..

Dann haben wir Kaffee getrunken und geredet, nicht über die Tätigkeit, über mich. Da ich ein sehr anderer Türke bin von dem was die meisten Menschen kennen und dieser Herr meinte dann nur, sie haben mein Türkenbild verändert.

Das Lustige am Ganzen ist er ist aus dem rechten Eck des preußischen Landtages und wenn er wissen würde, dass er mit einem Türken telefoniert würde er mch nicht zu einem Gespräch einladen und er würde vielleicht nie verstehen, dass es keinen Einheitstürken gibt.

Nun sind wir sehr gute Freunde geworden, ich arbeite nicht mehr fürihn weil ich seit langer Zeit nicht in Deutschland bin.

Was ich hiermit sagen will, nebem der Dekoration. Es geht hier nicht nur um direkte Gewalt. Ausländer, besonders gute Ausländer, leiden unter den Klischees welche die Gesellschaft einer Gruppe zuordnet. Wenn man nun sagt, dass es 3 Mio Türken gibt und alle unsozial und ungebildet ist vergißt man die sehr große Gruppe in der Gruppe die wahrscheinlich viel Deutscher als man reinrassiger Deutscher ist.

Wenn man sich dann bewirbt bekommt eine Absage aufgrund der Staatsangehörigkeit in manchen Fällen. Und mein Besipiel ist ein simples Beispiel dafür gewesen... Gewalt ist die kleine Seite der rechten Macht, die große Seite ist die gewaltlose Macht, die rechte haben...
 
Photon schrieb:
Nur selten liest man "Es gab in der Nähe von XY eine Messerstecherei. X Personen verletzt", wenn daran mindestens 1 Deutscher und 1 Ausländer beteiligt waren.

Ich würd das mal differenzierter betrachten.

Die normale Messerstecherei findet man nur im Lokalteil der Presse, weil was interessiert mich, wenn sich irgendwo in Buxtehude zwei Leute nicht grün waren.
Überleg Dir mal, die Bild würde täglich über alle tödlichen Unfälle in Deutschland berichten... Das wären schon Seiten.

Gut, es wird in manchen Gegenden nicht jede Messerstecherei erwähnt, aber es gibt sie trotzdem.

Bleibt die Frage, was in die Deutschlandweite Presse kommt...
- Maikrawalle in Kreuzberg
- Kastortransporte
- türkische Ehrenmorde
- Familiendramen
- rassistisch motivierte schwere Gewalt
- Straftaten wo Kinder Opfer sind

Es ist leider so, aber um national bekannt zu werden, reicht ne Messerstecherei nicht aus.

Aber ich für meinen Teil halte die Berichterstattung (ARD, ZDF) als doch ausgewogen.
Ein Haken hat die Sache allerdings:
Straftaten werden seltenst parallel begangen bzw. davon berichtet.
Somit verschiebt sich einiges in der Wahrnehmung der Bürger, und sofern man zu einer bzw. gegen eine Seite tendiert, kann es einem im falschen Moment vorkommen, als wäre jemand bevor/benachteilt.

Wenn man so zwei drei Jahre zurückdenkt, was haben da auf einmal im Sommerloch die Hunde kleine Kinder angefallen. Seitdem offensichtlich nie wieder. - Klar, es gibt temporär begrenzte Fokusierung, aber man sollte es als Konsument zu schätzen wissen, wie schwer etwas wirklich wiegt.

gruss kelle!
 
perlini schrieb:
Es nützt auch den potentiellen Opfern (sprich den Ausländern).

wenn wir den Rechten durch solche Diskussionen viel mehr Möglichkeiten geben, nützen wir den Opfern. Wundervolle Logik...

und gewarnt werden sie doch schon von ihren eigenen Leuten, genauso wie wir uns vielleicht denken, dass es nicht unbedingt geschickt ist nachts in Paris in St. Denis rumzulaufen...
Und eigentlich sollte es ehern den Rechten schaden,wenn, ja wenn nicht immer diese üblichen Reflexe einsetzen würde.

lies dir nochmal mein erstes Post hier durch. Das hat nix mit Reflexen zu tun, sondern da ist mit reiner Logik und mit Fakten, um die es manchen hier schon gar nicht mehr geht, begründet, warum diese Diskussion wem nützt oder schadet. Interessant, dass du mein erstes Post zwar zu einem ganz kleinen Teil weit vorher zitiert hast, aber das lieber übergangen hast.

bei Links sind fast die Hälfte der Gewaltaten Widerstandsdelikte oder Landfriedensbruch.

nun, freundlicherweise splittet der Verfassungsschutzbericht das ein wenig auf. Immerhin 84 Taten würden zu den von dir genannten Sachen passen. Von 50 % ist das weit entfernt.
Wenn man sich dann noch anschaut, wer die Opfer sind, werden schon Unterschiede deutlich.

stimmt. Bei Linken sind es Deutsche, bei Rechten Ausländer. Dazu verprügeln sich beide Gruppen gerne gegenseitig. Mir ist nicht ganz klar, wo du den Unterschied siehst. Ich finde eine Gewalttat gegen einen Deutschen genauso schlimm, wie gegen einen Ausländer...

Sicherlich sind's kleine Probleme - bezogen auf Deutschland. Aber es gibt nun Mal Regionen vor allem in Ostdeutschland, wo das ein größeres Problem ist (und da sind wir wieder bei der Aussage Heyes). 50% der Rechtsextremisten sind in Ostdeutschland aktiv und weitere Statistiken belegen dies.

In Berlin und Sachsen (wenn ich mich richtig erinnere) gibt es mehr linksextremistisch als rechtsextremistisch motivierte Gewalttaten. Fein, nicht? Bezogen auf Deutschland ist beides ein äußerst kleines Problem, immerhin hast du das erkannt. Bezogen auf sehr kleine Städtchen Ostdeutschlands ist es natürlich ein Problem. Aber indem wir alle auf sie zeigen wirds nicht besser!

Das ist zum einen ein Problem von (wirtschaftlicher) Perspektivlosigkeit. Da schadet diese Diskussion (neben den schon von mir genannten Punkten) mal ganz besonders...

zum anderen muss man den Rechtsradikalen beim organisieren von Jugendtreffs und Ähnlichem Konkurrenz machen. Aber nun begreift es doch, dass das dauert! Da nützen keine Diskussionen, sondern Zeit.

das Witzige (naja, eher Traurige) an dieser Sache ist: Sowohl Photon als auch ich sind hier gegen rechtsradikale Gewalt. Wir sind sogar gegen jede Gewalt. Und weil wir das möglichst effizient haben wollen und darum nicht in die allgemeine Hysterie fallen wird jemand wie Photon plötzlich als fremdenfeindlich bezeichnet. Ein sehr schönes Beispiel für diesen Verfolgungswahn in Deutschland.

interessant dabei natürlich auch, dass jemand wie perlini dann auch nix gegen Gewalt hat, wenn sie gegen Rechte geht. Und wenn jemand daneben stand is auch egal... Und Demokratie, Gewaltmonopol des Staates, was ist das schon?
 
StefanNRW schrieb:
das Witzige (naja, eher Traurige) an dieser Sache ist: Sowohl Photon als auch ich sind hier gegen rechtsradikale Gewalt. Wir sind sogar gegen jede Gewalt. Und weil wir das möglichst effizient haben wollen und darum nicht in die allgemeine Hysterie fallen wird jemand wie Photon plötzlich als fremdenfeindlich bezeichnet. Ein sehr schönes Beispiel für diesen Verfolgungswahn in Deutschland.

Effizient? Also die Diskussion hier und Erfahrungen von Ausländern als Hysterie abtun, halte ich für wenig effizient. Und zum Thema Verfolgungswahn steht ja etwas weiter oben etwas. Finde eher, die Leute, die sich sofort auf den Plan gerufen fühlen, wenn man seine Stimme gegen Rechtsextremismus erhebt, um erstmal zu sagen "alles nicht so schlimm"...DIE fühlen sich verfolgt oder angegriffen. Da liegt es nahe zu fragen warum. Und Photon als fremdenfeindlich zu bezeichnen erschließt sich für jeden, der halbwegs zwischen Zeilen lesen kann.
 
StefanNRW schrieb:
Das ist zum einen ein Problem von (wirtschaftlicher) Perspektivlosigkeit. Da schadet diese Diskussion (neben den schon von mir genannten Punkten) mal ganz besonders...

*g*
Ich meine, im Westen sind die Perspektiven für nen Hauptschüler auch nicht gerade rosig, oder?

Diese Perspektivlosigkeit ist doch in großen Teilen selbstverschuldet.
Ich mein, wenn ich schon zu Hause höre "Die Ausländer nehmen uns die Arbeit weg." "Die Wessis haben sich durch die Wende eh nur bereichert, ohne Rücksicht auf uns." "Die Politiker schmeißen das Geld nur für unnützes Zeug raus, anstatt Arbeitsplätze zu schaffen." da brauch ich mich in der Schule nicht antrengen, weil wird ja eh nix.

Da hängt noch ein Ding aus DDR Zeiten nach, nämlich dass sich der Staat um alles gekümmert hat, vom Grippenplatz bis zum Altersheim.
Und dann sollen Leute nach zwei Generationen selbstständig werden? Manche sind da einfach zu bequem für.

Summasummarum: Für Perspektivlosigkeit liegt die Schuld zu großen Teilen bei jedem selbst.
Und wenn diejenigen unter dreißig sind, zu 99,9%!

StefanNRW schrieb:
zum anderen muss man den Rechtsradikalen beim organisieren von Jugendtreffs und Ähnlichem Konkurrenz machen. Aber nun begreift es doch, dass das dauert! Da nützen keine Diskussionen, sondern Zeit.

Tschuldigung, aber das ist etwas gewagt.
Zeit ist das letzte was wir brauchen.
Aus meiner Region (Nordwestliches Thüringen) weiß ich, dass sich schon seit Ende der neunziger sich der Staat immer mehr und mehr aus der Jugendbetreuung zurückgezogen hat.
Jugendclubs wurden hier i.d.R. von kirchlichen Verbänden übernommen.
Aber auch bei der Förderung von Jugendarbeit freier Träger (Kirche, DRK, Malteser, Pfadfinder...) wurde massiv gespart.

Historisch bedingt sind diese freien Träger sowohl personell wie finanziell alles andere als gut ausgestattet.

Somit hat der Rückzug des Staates Löcher hinterlassen, die sich sicher gut von westfinanzierten rechten Parteien besetzen lassen.

Zeit braucht man nicht.
Sondern Geld für ne vernünftige Jugendarbeit.
Wenn es in jedem zweiten ostdeutschen Dorf ne Pfadfindergemeinschaft gäbe, bräuchte man nicht zur NPD Jugend zu gehen, wenn man zelten will.

gruss kelle!
 
Kelle schrieb:
...
Da hängt noch ein Ding aus DDR Zeiten nach, nämlich dass sich der Staat um alles gekümmert hat, vom Grippenplatz bis zum Altersheim...

Na so was - in der DDR gab es sogar ein Staatlich garantieres Anrecht auf Infektionskrankheiten? :biggrin:

Aber mal ernsthaft: Allein das Ansprechen des Problems beinhaltet noch nicht die Relativierung der Gegenseite oder der Überhöhung des Problems.

Es ist auch vollkommen wurscht, ob es laut verafssungsschutzbericht x oder y rassistisch motivierte Straftaten gibt oder nicht. Im Vorfeld und während einer internationalen Großveranstalltung ist jede so motivierte Straftat zuviel, eben weil sie dem deutschen Ansehen schadet.

Reisewarnungen hätte es auch ohne den Vorstoß von Herrn Heye gegeben - eben weil die gefahr nicht von der Hand zu weisen ist.