Ehemaliger Regierungssprecher Heye warnt farbige WM-Gäste vor Ostdeutschland

Das an dieser Warnung was dran ist, daran kann ja niemand ernsthalft zweifeln. Das Problem sehe ich nur in der Wortwahl.
Alleine die Nennungs Brandenburgs, auch mit dem Zusatz Anderswo, suggeriert doch einen Sachverhalt, der so nicht stimmt.
Rassismus oder Rechtsextremismus ist ja nun keine Erfindung irgend eines der neuen Bundesländer. Dieses Problem gibt es im Westen auch und schon viel länger, als es die neuen Bundesländer in dieser Form gibt.
Wieso hat dieser Knilch, statt Brandenburg nicht Deutschland gesagt? Dann gäbe es den Grund für diese Diskussion nicht.
War es nicht Lübeck, wo vor einigen Jahren ein Asylantenheim von Neonazis angesteckt wurde? Achja SH war ja hat ja immer schon den Ruf eine Nazihochburg zu sein.
Nun, ich wohne seit 20 Jahren in SH, aber als Hochburg würde ich das nun nicht sehen, obwohl es genau wie in allen anderen Ländern dieses Problem gibt.
Das sich nun die Brandenburger gegen diesen offensichtlich total überzogegenen Vorwurf wehren, ist doch verständlich. Überzogen in der Form, weil es dieses Problem eben nicht nur in BB gibt. Den Zusatz Anderswo, den hat doch eh jeder überhört, oder überlesen. Ist ja für alle anderen auch bequem, wenn dieses Problem ausschließlich in BB besteht.
Es ist ja auch meistens so, das Rassismus und Nazitum, mit dem Osten in Verbindung gebracht wird. Das es Nazis schon in den 50er und 60er Jahren in der alten BRD gegeben hat, spielt da wenig bis keine Rolle.
 
darkkurt schrieb:
Klar, besser ist der Zeitpunkt beim Begräbniss der ersten Opfer... [ironieoff]
:roll:

darkkurt schrieb:
Was bringt es uns, wenn wir ebenso das Mäntelchen des Schweigens über ein soziales Problem legen "dürfen" wie andere Länder es tun? Nichts!
Och menno, keiner will ein Mäntelchen und Schweigen auch nicht. Aber was soll der Scheiß vor der WM? Darum geht es doch. Danach kann er von mir aus auch der Welt erzählen, dass hier lila Kühe durch die Luft fliegen...

darkkurt schrieb:
Es bringt doch nichts, Betroffenheit zu zeigen, NACHDEM es Opfer gab. Betroffen ist man schon, wenn es passiert, auch wenn man nicht das Opfer ist. Ein Minderheit stellt einen Stadtteil oder ein Bundesland in der Welt schlecht da. Einer, aus welchem Grund aus immer, spricht es aus, und der ist dann der Bumann?
Du scheinst ja felsenfest davon auszugehen, dass es zu Krawallen, Ausschreitungen oder wenigstens handfesten rassistischen Übergriffen kommt. Ich gehe davon aus, dass es kein angeborener Pessimismus ist, also woher kommt das? Noch immer wegen Rostock '92?

darkkurt schrieb:
Hey, du scheinst die Problemzonen besser zu kennen als ich... Tu mir einen Gefallen, und helf dort einem Fussballfan über die Straße - dann freui ich mich :mrgreen:
Nun bin ich kein Gott, kann folglich nicht überall sein. Stelle mich aber gern zur Verfügung, wenn es der Gerechtigkeit halber um eine "NO-GO-AREA"-Liste für Berlin gibt. Natürlich eine für jede Rasse, Herkunft, versteht sich. :mrgreen:

darkkurt schrieb:
Das er das ausschließlich aufgrund von Hautfarbe und Sprache fürchten muss... Einem Touristen wird es herzlich egal sein, ob es die Außnahme oder die Regel in (Wie hast du es oben so hübsch beschrieben?) "national befreite Zonen" ist. Wenn er angegriffen wird, wird er sich wünschen woanders zu sein.
Nun, der Begriff stammt ja nicht von mir, sondern so werden diese Zonen von den "Befreiern" selbst bezeichnet. Und sicher ist es dem Opfer völlig egal, ob er in einer "national befreiten Zone" oder in einer "türkisch/arabisch/russisch/... befreiten Zone" verprügelt wird. Es gibt leider nunmal Gegenden mit erhöhter Kriminalität. In einigen sind eben bestimmte Rassen besonders gefährdet. Das alles akzeptiere ich auch und sehe es genauso.

Aber ob es einen Grund gibt, die Welt präventiv vor halb Deutschland zu warnen, insbesondere im Angesicht des bevorstehenden Großereignisses, halte ich für eine ... naja, das hatten wir ja schon.

SeelenQuell schrieb:
[...]
Wieso hat dieser Knilch, statt Brandenburg nicht Deutschland gesagt? Dann gäbe es den Grund für diese Diskussion nicht.
[...]
Weil sich dieser Vollidiot dann nicht hätte profilieren können. Außerdem hätte es in dem Fall viel massiveren Widerstand gegen ihn gegeben. Wahrscheinlich hätte man ihm auch geistige Defizite öffentlich bescheinigt. Aber wenn man sich eine nette Phantasiekarte ausspinnt, dann ist ein "Feind" greifbar, geografisch eingeordnet und man kommt mal wieder ins Gerede...

Gruß,
Photon
 
Photon schrieb:
Ich glaube kaum, dass der gleiche Bürger dazwischen gehen würde, wenn ein Weißer von ein paar Negern zerlegt wird.

Hab so eine Formulierung schon ewig nicht mehr gelesen und muss wirklich den Kopf schütteln, sowohl über die alberne Formulierung "Weißer" als natürlich auch über den rassistisch geprägten Begriff "Neger".

Zum "Weißen": In Deutschland hat es keine Tradition, sich als "Weißen" zu bezeichnen. Die Forumlierung zeugt von einem überzogenen ethnischen Farbdenken und impliziert vor allem die Abgrenzung zu anderen Farben. Wir sollten diese Unsitte nicht aus den USA importieren.

Zum Neger: Zwar kann man die äußerlichen und auch farblichen Unterschiede, die es unter Menschen gibt, nicht wegreden, aber man kann etwas gegen die jahrhunderte- und jahrtausendealte Wertung von Farben tun, und das kann man mit der Verwendung des Wortes "Neger" nicht. Ich empfehle ein weiteres Mal Wikipedia.de -> Neger.
 
Zuletzt bearbeitet:
bennsenson schrieb:
Hab so eine Formulierung schon ewig nicht mehr gelesen und muss wirklich den Kopf schütteln, sowohl über die alberne Formulierung "Weißer" als natürlich auch über den rassistisch geprägten Begriff "Neger".
Wenn Du Dich durch meine Wortwahl derart angegriffen fühlst, tut es mir leid. Vielleicht hilft es Dir ja, die "bösen" Worte "Neger", "Weißer", "Rasse" etc. wahlweise gedanklich zu ersetzen durch "stark pigmentierter Mensch", "schwach pigmentierter Mensch" und ehm "ethnischer Herkunft".

bennsenson schrieb:
Zum "Weißen": In Deutschland hat es keine Tradition, sich als "Weißen" zu bezeichnen. Die Forumlierung zeugt von einem überzogenen ethnischen Farbdenken und impliziert vor allem die Abgrenzung zu anderen Farben. Wir sollten diese Unsitte nicht aus den USA importieren.
Was interessiert Dich oder mich an diesem Punkt "Tradition"? Ist auch in dem Bezug eine völlig falsche Wortwahl. Vielleicht hilfst Du mir ja mal und sagst mir ein paar Worte zur Differenzierung zwischen "Menschen arabischer Herkunft", "Menschen mitteleuropäischer Herkunft", "Menschen afrikanischer Herkunft", "Menschen slavischer Herkunft", "asiatischer ~", "....". Und bitte jetzt keine Belehrung, dass alle Menschen gleich sind, das weiß wohl jeder. Stell' Dir vor, Du gehst zu den Bullen und musst eine Aussage machen, wer Dich überfallen hat. Sagst Du "es war ein schwach pigmentierter Mensch mit vermutlich mitteleuropäischer Herkunft"? Oder doch eher: "ein Weißer"?

Also vielleicht solltest Du vorher doch etwas mehr überlegen, bevor Du klugscheißt ;)

bennsenson schrieb:
Zum Neger: Zwar kann man die äußerlichen und auch farblichen Unterschiede, die es unter Menschen gibt, nicht wegreden, aber man kann etwas gegen die jahrhunderte- und jahrtausendealte Wertung von Farben tun, und das kann man mit der Verwendung des Wortes "Neger" nicht. Ich empfehle ein weiteres Mal Wikipedia.de -> Neger.
Ein weiteres Mal vielen Dank dafür. Zumal der Begriff für mich gar nichts mit einer Wertung zu tun hat, gleichgültig welcher Auffassung Wikipedia oder andere sind.

Gruß,
Photon
 
Photon schrieb:
Vielleicht hilfst Du mir ja mal und sagst mir ein paar Worte zur Differenzierung zwischen "Menschen arabischer Herkunft", "Menschen mitteleuropäischer Herkunft", "Menschen afrikanischer Herkunft", "Menschen slavischer Herkunft", "asiatischer ~", "....".

Na du zählst doch eine ganze Stange von Begriffen auf. Da du, wie es mir scheint, ein Mensch bist, der eher ein Wort mehr als zuwenig sagt, wieso hast du ausgerechnet ein Problem damit, von einem afrikanischstämmig aussehenden Menschen zu sprechen als von einem "Neger". Im Notfall ist auch der Begriff "Farbiger" noch da, der eine nicht so negativ konnotierte Vergangenheit hat wie "Neger".

Ein weiteres Mal vielen Dank dafür. Zumal der Begriff für mich gar nichts mit einer Wertung zu tun hat, gleichgültig welcher Auffassung Wikipedia oder andere sind.

Diese Aussage bzw Einstellung ist in höchstem Maße ignorant. Da wir in einer Gesellschaft leben, und man bei Kommunikation mit dem Gegenüber bzw vielen anderen interagiert, kann man nicht einfach nur von sich ausgehen, wenn man gesellschaftlich und historisch belastete Worte in den Mund nimmt. Zwei Beispiele: Wenn du eine Frau mit "Hallo Fotze" begrüßt, kann das Wort Fotze für dich vielleicht ganz normal sein, du musst aber damit rechnen, dein Gegenüber damit zu beleidigen. Zweites Beispiel: Du verabschiedest dich aus fröhlicher Runde mit "S**g H**l". Manche mögen das normal, manche lustig finden, die meisten würden aber den Kopf schütteln.

Wenn du also Neger benutzt, ist nicht nur ausschlaggebend, was du von dem Wort hälst, sondern welche Geschichte und Bedeutung es hier bei uns im Land hat. Da aber schlechter Geschmack nicht verboten ist und einen Sturkopf zu haben auch nicht, wünsche ich weiterhin gutes Gelingen mit diesem Wort.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich halte das ganze, wie Photon auch, mehr für Panikmache. Ja, teilweise habe ich wirklich das Gefühl, dass manche Leute anderen die Angst geradezu einreden wollen... wenn man manche Diskussionen anschaut, gerade auch gestern bei Christiansen, dann hat ein Nicht-Informierter auch tatsächlich das Gefühl als hätten wir jährlich Dutzende Todesfälle!

Das Problem des Rassismus hier ist nicht groß. Da wo es ein Problem ist - in einigen Kleinstädten Brandenburgs z.B. - wird längst etwas dagegen getan. Das heißt dieses "aufmerksam machen" ist für die betroffenen Regionen meiner Ansicht nach nicht nötig.

Es gibt auch in Deutschland nicht mehr Toleranz für Rassismus als in anderen Ländern und auch nicht als für andere Straftaten. Natürlich sehen viele Deutsche weg, wenn irgendwo 5 Nazis einen Ausländer verprügeln, aber diese Leute schauen genauso weg, wenn Deutsche einen Deutschen verprügeln oder Ausländer einen Deutschen. Das hat etwas mit mangelnder Zivilcourage zu tun und nicht mit einem Rassismusproblem.

man muss auch einmal fragen, wem denn diese Diskussion nützt? Die betroffenen Regionen erleben eine ganz ordentliche Rufschädigung. Das wirft Deutschland tatsächlich zurück. Wir haben es doch geschafft im Ausland unseren Ruf einigermaßen wieder herzusellen. Und jetzt laufen wir rum und erzählen selber allen "hey, wir haben ein riesiges Rassismusproblem!" Obwohl das Problem in einem ganz kleinen nur Teil überhaupt eins ist.

Nun, den Regionen nützt es also nichts. Hilft es wenigstens der Bekämpfung von Rechtsradikalismus? Ich glaube, dass Deutschland da recht erfolgreich ist - bis auf diese ganz kleinen Regionen. Auch dort bemüht man sich aber ausreichend. Das ganze ist ein schwieriger Prozess. Das Problem ist dort dadurch entstanden, dass Jugendliche keine Perspektive hatten und von ihren Eltern praktisch keinen Halt bekamen (das erziehungsproblem haben wir überall). Die Kirchen sind auch nicht wirklich gut vertreten und so haben die Rechtsradikalen die Jugendlichen praktisch aus der Schule "abgeholt". Diesen Prozess rückgängig zu machen ist schwer, aber genau das versucht man. Das passiert, was soll also die zusätzliche Aufmerksamkeit, die der Region schadet?

Die ganze Diskussion hilft allerdings doch jemandem! Schön, nicht wahr? Sie hilft nämlich den Rechtsradikalen. Warum? Nun, erklärt man bestimmte Regionen zu "no-go areas" (warum eigentlich immer alles auf Englisch?) können die Rechtsradikalen denen gegenüber, die sie werben wollen, auf Erfolge verweisen. Nach dem Motto "hey, hier haben wir es schon geschafft, die Region ist rein, jetzt wenden wir uns der nächsten zu" - man kapituliert doch auf diese Art und weise! Man überlässt ihnen diese Region als ausländerfreie Region! Das kann doch nicht sein! So können sie gegenüber Interessierten auf Erfolge verweisen und sich mühelos der nächsten Region zuwenden. Denn die alten Regionen müssen sie nicht mehr "sauber halten" - denn das tun wir ja für sie... nicht wir, aber alle, die in diese Panikmache einstimmen...
 
bennsenson schrieb:
Na du zählst doch eine ganze Stange von Begriffen auf. Da du, wie es mir scheint, ein Mensch bist, der eher ein Wort mehr als zuwenig sagt, wieso hast du ausgerechnet ein Problem damit, von einem afrikanischstämmig aussehenden Menschen zu sprechen als von einem "Neger". Im Notfall ist auch der Begriff "Farbiger" noch da, der eine nicht so negativ konnotierte Vergangenheit hat wie "Neger".
Du, ich habe Dich durchaus verstanden. Aber ein "Farbiger" ist auch ein Inder, Indianer, Araber, Südamerikaner,... . Sage ich "Neger", weiß jeder sofort, was für ein Mensch gemeint ist. Gut, ich könnte auch sagen "Schwarzer", aber da für mich das Wort "Neger" nicht anrüchig ist (im Gegensatz zu "Nigger"!), wüßte ich nicht, warum ich Rücksicht auf eventuelle verletzte Pietätsgefühle nehmen müsste. Von daher verstehe ich noch immer den ganzen Rummel gar nicht. Schon gar nicht, weil der Begriff "Neger" ohnehin nur künstlich "auf den Index" gesetzt wurde, ebenso wie "Jude".

Echt, man kann alles auch übertreiben...

bennsenson schrieb:
[...]
Zwei Beispiele: Wenn du eine Frau mit "Hallo Fotze" begrüßt, kann das Wort Fotze für dich vielleicht ganz normal sein, du musst aber damit rechnen, dein Gegenüber damit zu beleidigen. Zweites Beispiel: Du verabschiedest dich aus fröhlicher Runde mit "S**g H**l". Manche mögen das normal, manche lustig finden, die meisten würden aber den Kopf schütteln.
Nun ist "Fotze" allerdings ein Schimpfwort, das ist ja nicht mal vergleichbar. "Neger" ist ein Schimpfwort? Wäre mir neu. "S**g H**l" ist zwar historisch vorbelastet, aber sieh es mal so, dass in vieler Leute Ohren selbst das Wort "Heil" vorbelastet ist. Es ist abzuwarten, dass ein freundliches "Petri Heil" verpönt wird. Die Kombination zu "S**g H**l" stellt natürlich einen eindeutigen Bezug zu H****r und dem "Endsieg der arischen Rasse" her. Aber ein "Heil Dir" auch? Nun, dann muss ich zukünftig bei Trinkgelagen wirklich auf meinen Wortlaut achten... :mrgreen:

@StefanNRW:Ich denke, dass es wichtig ist, überhaupt jede Form von Gewalttat härter zu ahnden. Mir ist es (wie jedem anderen auch) völlig egal, von wem ich verprügelt werde. Ich denke eher, dass nicht beim Thema "Rassismus" durchgegriffen werden muss, sondern viel eher bei der Durchsetzung bestehender Gesetze (eventuell sogar deren Verschärfung) zur Ahndung von Gewaltdelikten.

Gruß,
Photon
 
So... Nur zum Thema... Also ohne sich auf andere zu beziehen... :roll:


Meiner Meinung nach ist die ganze Diskussion -wie immer in der Medienwelt- komplett überzogen... Eine Art Vogelgrippesymptom... Etwas, was es schon immer gegeben hat, wird von nun auf jetz komplett dramatisiert dargestellt und der Weltuntergang scheint nicht mehr weit zu sein...

Sind das Weimarer Verhältnisse? Wird Deutschland bald von Nationalsoziallisten übernommen? Sollte ich lieber schon meinen Stammbaum überprüfen? :mrgreen: :ugly:


Also, man ist sich ja einig, dass der Rechtsextremismus ein Problem ist... Aber es ist kein deutsches Problem... Fremdenfeindlichkeit gibt es überall...

Die lateinische Wort für Ausländer war barbarus... Was sagt uns das?
Die Menschen haben nunmal von Grund auf eine gewisse Reserviertheit und zum Teil Vorurteile gegenüber anderen...
Dass vor allem dümmere Zeitgenossen sich leichter von ihren tierischen Trieben leiten lassen und alles anfallen, das sie als Bedrohung ansehen, verwundert mich auch nicht... Auch das gehört (leider) in eine Gesellschaft und man sollte froh sein, dass das in Deutschland nur eine Randerscheinung ist...

Man sollte auch mal die Verhältnisse richtig stellen... Ich habe gelesen, dass es in Deutschland weniger als 500 fremdenfeindliche Straftaten in Deutschland gibt... In einem Land mit 80 Millionen ist das einfach (für mich) vernachlässigbar...
Mein Vater hat mir erzählt, dass allein in seinem Zuständigkeitsbereich ausländische Mitbürger bzw. Russlanddeutsche mehr als 300 Straftaten begehen (in einer ziemlich kleinen Stadt)...


Ich fände es angebracht Realitäten zu akzeptieren...

Natürlich gibt es Orte, in die ich als Farbiger nicht gerne gehen würde... Aber in diese Orte gehe ich als Weißer auch nicht gerne und nur mit unguten Gefühl... (wenn ich es überhaupt tun würde)...

Aber es gibt doch genauso Orte, in denen multikulturelle Banden Deutsche terrorisieren... Als Affen bezeichnen, die Schweine fressen... Auch das ist eine Realität und sollte genauso wenig überbewertet werden wie diese rechten Straftaten...

Man sollte sich mal vorstellen... Es werden jährlich 6 Millionen Straftaten begangen in Deutschland...
Und dann wird ein Bereich herausgerissen, der nicht einmal ein zehntel Promill der Kriminalität einnimmt...

Ratio... Ubi es tu?.... (<--- Wenn hier ein promovierter Lateiner hier ist, der verzeihe mir diesen Versuch intellektuell rüberzukommen... Hab schon seit 4 Jahren kein Latein mehr...)
 
/me jetzt mal einen Weissager spielt:

phip schrieb:
Also, man ist sich ja einig, dass der Rechtsextremismus ein Problem ist... Aber es ist kein deutsches Problem... Fremdenfeindlichkeit gibt es überall...
Gleich kommt der Spruch: "Aber nur weil es das überall gibt, ist es kein Grund, dass es sowas auch in Deutschland geben muss".

phip schrieb:
Man sollte auch mal die Verhältnisse richtig stellen... Ich habe gelesen, dass es in Deutschland weniger als 500 fremdenfeindliche Straftaten in Deutschland gibt... In einem Land mit 80 Millionen ist das einfach (für mich) vernachlässigbar...
Jetzt kommt gleich: "Das sind 500 zu viel! Außerdem spielst Du damit das Problem herunter, relativierst es und außerdem geht es hier nicht um andere Straftaten, sondern um rassistisch begründete..."

phip schrieb:
Mein Vater hat mir erzählt, dass allein in seinem Zuständigkeitsbereich ausländische Mitbürger bzw. Russlanddeutsche mehr als 300 Straftaten begehen (in einer ziemlich kleinen Stadt)...
Ui, ganz gefährlich, denn darauf folgt immer die Phrase: "Aber wir reden hier nicht über die Straftaten von Ausländern, sondern von Nazis!"

phip schrieb:
Natürlich gibt es Orte, in die ich als Farbiger nicht gerne gehen würde... Aber in diese Orte gehe ich als Weißer auch nicht gerne und nur mit unguten Gefühl... (wenn ich es überhaupt tun würde)...
Spätestens jetzt kommt der Spruch, dass wir hier nicht das Thema Kriminalität von Ausländern behandeln, sondern das ... wie gesagt.

Und danach gehen die pösen Relativierungen weiter... :mrgreen:

*lach*

Tut mir leid phip, dass ich Deinen Beitrag so zerpflückt habe, er hat mir gefallen und war lesenswert. Aber ich kann mir förmlich vorstellen, wie es in einigen Gehirnen hier im Forum beim Lesen Deines Beitrags getickt hat :mrgreen:

Gruß,
Photon
 
phip schrieb:
Man sollte auch mal die Verhältnisse richtig stellen... Ich habe gelesen, dass es in Deutschland weniger als 500 fremdenfeindliche Straftaten in Deutschland gibt...
Es sind bereits 950 Gewaltaten. Mit Volksverhetzung und Propaganda sind's insgesamt über 15.000 Straftaten. Ok, wenn man stark abrundet, kommt man vielleicht auf weniger als 500 Straftaten. :ugly:
phip schrieb:
Meiner Meinung nach ist die ganze Diskussion -wie immer in der Medienwelt- komplett überzogen... Eine Art Vogelgrippesymptom... Etwas, was es schon immer gegeben hat, wird von nun auf jetz komplett dramatisiert dargestellt und der Weltuntergang scheint nicht mehr weit zu sein...
Wie ich bereits schrieb: 50 Wochen im Jahr spielt das Thema gar keine Rolle oder nur eine Nebenrolle für Medien und die Öffentlichkeit, und die restliche Zeit wird's dramatisiert. Bedenklich wird's, wenn manche daraus ableiten, daß das Thema allgemein hochstilisiert wird und sich Leute nur profilieren wollen.
StefanNRW schrieb:
man muss auch einmal fragen, wem denn diese Diskussion nützt? Die betroffenen Regionen erleben eine ganz ordentliche Rufschädigung.
Genau so ist es. Nicht die rechten Schläger sind das Problem für die Region, sondern das sie in der Öffentlichkeit erwähnt werden bzw. Beachtung geschenkt bekommen. Um mal die Polemik von phip aufzugreifen: Da man dauernd sagt, bei Thema Ausländern gibt's Poblem mit der Ghettosierung, es gibt Ausländerkriminalität und es gibt welche, die sich nicht integrieren wollen, muß man sich fragen, wem nützt das!? Da mag sich ein Ausländer bemühen wie er will, wenn dann solch eine Meinung verbreitet wird, ist das nicht sehr motivierend. Wozu dann noch integrieren!? Und wenn dauernd von ghettos erzählt wird, ziehen da natürlich auch keine anderen Leute mehr hin. :ugly:
StefanNRW schrieb:
Das Problem des Rassismus hier ist nicht groß. Da wo es ein Problem ist - in einigen Kleinstädten Brandenburgs z.B. - wird längst etwas dagegen getan. Das heißt dieses "aufmerksam machen" ist für die betroffenen Regionen meiner Ansicht nach nicht nötig.
Vielleicht interpretier ich deinen Nick falsch, aber was weißt du denn als NRWler von den Verhältnissen z.B. in Brandenburg, Ostberlin, Sachsen?! Geh da mal auf Volksfeste. Du wirst deine wahre Freude mit diesem nicht so großen Problem haben.
StefanNRW schrieb:
Ich glaube, dass Deutschland da recht erfolgreich ist - bis auf diese ganz kleinen Regionen. Auch dort bemüht man sich aber ausreichend.
Worauf beruht dein Glaube? Auf den steigenden Zahlen sowohl der Straftaten als auch der Anhängerschaft oder weil man beabsichtigt, Gelder für den Kampf gegen Rechts zu kürzen?
 
phip schrieb:
Die lateinische Wort für Ausländer war barbarus... Was sagt uns das?

Das sagt uns zunächst mal nur, dass Halbwissen ziemlich gefährlich ist. Das Wort Barbar kommt nämlich aus dem Griechischen und ist ursprünglich nicht negativ besetzt, im Gegenteil. Die Griechen schätzten "barbarische" Menschen oft und strebten von ihnen zu lernen.

phip schrieb:
Die Menschen haben nunmal von Grund auf eine gewisse Reserviertheit und zum Teil Vorurteile gegenüber anderen...

Xenophobie nennt man das, ist aber nicht dasselbe wie Rassismus und deshalb auch nicht Teil der Problematik, über die wir reden.

phip schrieb:
Ich habe gelesen, dass es in Deutschland weniger als 500 fremdenfeindliche Straftaten in Deutschland gibt

Quelle? Zeitraum? Und im ersten oder im zweiten Deutschland :roll:
 
perlini schrieb:
[...]
Worauf beruht dein Glaube? Auf den steigenden Zahlen sowohl der Straftaten als auch der Anhängerschaft oder weil man beabsichtigt, Gelder für den Kampf gegen Rechts zu kürzen?
Ich glaube, hier liegt das Hauptproblem. Was zählt denn alles in diese Zahlen mit hinein?

Erstens natürlich das Zeigen verbotener Symbole. Zweitens: Verstöße gegen das Versammlungsrecht (also das Durchführen nicht genehmigter friedlicher Demonstrationen). Drittens: Zugehörigkeit zu einer verbotenen Organisation. Viertens: Der Vertrieb von verbotenem Material (Tonträger, Bücher, etc).

So, diese "Straftaten" kann man auch begehen, ohne jemals einen Ausländer angepöbelt, angegriffen oder sonstwas zu haben. Also auch jemand, der einen - ich sag's jetzt mal bewusst harmlos - gewaltfreien Widerstand gegen eine mögliche drohende Überfremdung führt; sich also nur den Mitteln bedient, die die Demokratie ihm gewährt (eigentlich). Auch das sind politisch motivierte Straftaten von rechts.

Aber ich persönlich kann daran nichts straffälliges finden. Wie ich schon geschrieben habe: Diese Leute lassen mit sich reden, auch diskutieren. Die sind weit davon entfernt, auf die Stufe eines Schlägers abzurutschen, der wahllos alles zerlegt, was in sein "Feindbild" passt. Trotzdem wird das alles in einem Atemzug in der Statistik erwähnt.

Vielleicht wäre eine Statistik mal hilfreich, zu wie vielen Gewaltverbrechen es gekommen ist und von wem diese verübt wurden. Das wäre wenigstens etwas objektiver...

Gruß,
Photon
 
perlini schrieb:
Es sind bereits 950 Gewaltaten. Mit Volksverhetzung und Propaganda sind's insgesamt über 15.000 Straftaten. Ok, wenn man stark abrundet, kommt man vielleicht auf weniger als 500 Straftaten. :ugly:

Wohl von der Petra Pau Homepage geklaut... Ich muss ja nich über dieses Jahr gesprochen haben... Und was sind denn schon unter 1000 Straftaten in einem so großen Land.. Man muss sich nur die Verhältnissen in anderen Ländern anschauen und schon sieht man, dass Deutschland eines der am wenigsten ausländerfeindlichen Länder ist (vgl. Polen/Russland)... Wo steht denn die NPD in den Wahlen? Ist sie im Bundestag? Und wie sieht es in anderen Ländern aus... Österreich, Dänemark, Frankreich, Niederlande...
Wie schon gesagt: Es ist genauso unrealistisch sich eine komplett gewaltfreie Gesellschaft zu wünschen... wie von Firmen zu verlangen, sie sollte nicht auf ihre Gewinne schauen, sondern für die Allgemeinheit wirtschaften... Naja, wers glaubt... :roll:
perlini schrieb:
Nicht die rechten Schläger sind das Problem für die Region, sondern das sie in der Öffentlichkeit erwähnt werden bzw. Beachtung geschenkt bekommen. Um mal die Polemik von phip aufzugreifen: Da man dauernd sagt, bei Thema Ausländern gibt's Poblem mit der Ghettosierung, es gibt Ausländerkriminalität und es gibt welche, die sich nicht integrieren wollen, muß man sich fragen, wem nützt das!? Da mag sich ein Ausländer bemühen wie er will, wenn dann solch eine Meinung verbreitet wird, ist das nicht sehr motivierend. Wozu dann noch integrieren!? Und wenn dauernd von ghettos erzählt wird, ziehen da natürlich auch keine anderen Leute mehr hin. :ugly:
Man kann deine Argumentation auch umdrehen... Wenn in periodischen Abständen halb Deutschland als nationalsozialistisch stilisiert wird, hat man keine große Lust mehr etwas gegen sie zu unternehmen... Diese Stimatisierung durch die Vergangenheit ist eins der Dinge, die mich am meisten aufregt...
Als vernünftiger Mensch sollte es doch jedem klar sein, dass man nicht überall hingehen kann... Ein Schwarzafrikaner kann ruhig fordern, dass er am nächsten Stammtisch der NPD sitzen will und kann sich danach aufregen, dass man in Deutschland durch Rassisten in der Freiheit eingeschränkt wird... Unsereins (um Aufregung zu vermeiden: Damit meine ich natürlich alle Deutschen egal welcher Rasse/Hautfarbe) kann ja nichteinmal zeichnen was er will, soweit geht die Toleranz in der westlichen Welt... :mrgreen:
Und ja, ich will die Gewalttaten relativieren... Das heißt ja nichts anderes, dass man die Gewalt in Relation zu anderer Gewalt stellt... Aus persönicher Erfahrung kann ich sagen, dass ich vor allen Gruppen, die stark alkoholisiert sind, Angst habe... Ich denke auch, dass viele von diesen Menschen, sich duch ihre Organisation, egal welcher Richtung, definieren um aus ihrem eigenem kümmerlichen Dasein flüchten zu können...
Da spielt Alkohl dann natürlich eine große Rolle... Und dass dann, sobald Ausländer Opfer sind, fremdenfeindliche Begrfflichkeiten fallen, ist für mich kein unbedingter Hinweis darauf, dass es eine fremdenfeindliche Tat ist... Und ob das jetzt Neonazis die Täter sind, oder linksradikale Peta-Anhänger spielt für mich keine Rolle... :roll:
Sind Beleidigungen ausländischer Mitbürger an Deutschen dann auch rassistisch? Man denke nur mal an das Türkei-Schweiz Spiel...

perlini schrieb:
Worauf beruht dein Glaube? Auf den steigenden Zahlen sowohl der Straftaten als auch der Anhängerschaft oder weil man beabsichtigt, Gelder für den Kampf gegen Rechts zu kürzen?

Die Wirtschaft Afghanistan wächst auch um 10 Prozent und trotzdem merken die nichts davon... Was sagt uns das? Auf niedrigen Niveau sind schnell große prozentuelle Veränderungen zu erreichen... Das erinnert mich an ein Diagramm aus einem DDR Schulbuch, das eine 4800%ige Steigerung der Stahlproduktion innerhalb von 30 Jahren skizziert hat... Es kommt halt immer auf den Ausgangswert an (der nicht angegeben war...)...

Man kann auch andere Daten angeben... Beispielsweise:
2006
Rechte Gewalttaten im Januar: 54
Rechte Gewalttaten im Februar: 43
Rechte Gewalttaten im März: 28

Also wenn das keine Tendenz erkennen lässt... Achja, hab ich von der Linkspartei und die haben ja wohl kein Interesse etwas schönzureden, da die ja selber mit der rechten Gewalt Propopanda betreiben..(subjektiv)


Meiner Meinung nach wollen sich auch viele Rechtsextremismusexperten alle paar Monate ins Gespräch bringen, denn ohne Rechtsextremismus wären die ja überflüssig...
Außerdem lenkt das das dumme Wahlvolk von den wirklichen Problemen ab...
Achja, was mich stört an der Diskussion in Deutschland ist vor allem, dass man nicht vernünftig diskutieren kann...
Das Damoklesschwert der Vergangenheit baumelt stets über den Köpfen und wartet nur darauf über "verbale Entgleisungen" herzufallen... Ich denke da beispielsweise auch an Martin Hohmann, der aufgrund einer Äußerung von der CDU ausgeschlossen wurde, die aber bestimmt ein Gros der Wähler verständlich fand...
 
Zuletzt bearbeitet:
Photon schrieb:
Trotzdem wird das alles in einem Atemzug in der Statistik erwähnt.
Wird's eben nicht. Es wird klar getrennt zwischen Gewaltstraftaten und sonstigen Straftaten wie Propagander, Volksverhetzung, Sachbeschädigung usw. Diese Gewalttaten erfuhren einen Anstieg von ca. 23%. Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen belegen - teils mit deutlichen Abständen - die ersten 3 Plätze bei der Statistik der rechten Gewaltaten je 100.000 Einwohner. Und da kommen wir wieder zurück auf die Aussage von Herrn Heye.
phip schrieb:
Wohl von der Petra Pau Homepage geklaut...
Nö, Verfassungsschutzbericht für 2005.
phip schrieb:
Man kann deine Argumentation auch umdrehen... Wenn in periodischen Abständen halb Deutschland als nationalsozialistisch stilisiert wird, hat man keine große Lust mehr etwas gegen sie zu unternehmen... Diese Stimatisierung durch die Vergangenheit ist eins der Dinge, die mich am meisten aufregt...
Und das wiederum find ich sehr erstaunlich: Solche Aussagen beziehen sich für mich auf Rechte/Nazis, für dich und andere irgendwie auf Deutsche allgemein. Wir haben kein (besonderes) Problem mit Nazis, aber wenn einer das anspricht, wird's gleich wieder mit Deutschen gleichgesetzt?
phip schrieb:
Und dass dann, sobald Ausländer Opfer sind, fremdenfeindliche Begrfflichkeiten fallen, ist für mich kein unbedingter Hinweis darauf, dass es eine fremdenfeindliche Tat ist... Und ob das jetzt Neonazis die Täter sind, oder linksradikale Peta-Anhänger spielt für mich keine Rolle... :roll:
Und was wären dann Hinweise für dich!? Nun, für die Opfer ist es sicherlich egal, nur die Wahrscheinlichkeit, von 'nem Nazi zusammengeschlagen zu werden ist - rein statistisch gesehen - höher als von 'nem Linken.
phip schrieb:
Sind Beleidigungen ausländischer Mitbürger an Deutschen dann auch rassistisch?
Warum denn auch nicht?! Ist Rassismus was Deutsches für dich!?
phip schrieb:
Achja, was mich stört an der Diskussion in Deutschland ist vor allem, dass man nicht vernünftig diskutieren kann...
Und das sähe wie aus!? Jedesmal die Ausländerkriminalität ins spiel bringen?
 
perlini schrieb:
[...]Und da kommen wir wieder zurück auf die Aussage von Herrn Heye.
Gut, die Zahlen von Dir konnte ich auf die Schnelle weder verifizieren, noch widerlegen, deshalb mal nur so viel:

https://www.rp-online.de/public/article/nachrichten/politik/deutschland/332824 schrieb:
Dem Vorabbericht zufolge registrierte das Bundesamt für Verfassungsschutz einen Anstieg der Zahl der Neonazis von 3800 im Jahr 2004 auf 4100 im vergangenen Jahr sowie der gewaltbereiten Rechtsextremisten von 10.000 auf 10.400. Die Zahl der Rechtsextremen insgesamt ging dagegen leicht zurück - von 40.700 auf rund 39.000.
Heisst eigentlich weiter nix, als dass der Rechtsextremismus insgesamt rückläufig ist, die wenigen verbliebenen dagegen immer brutaler vorgehen, oder?

Und unter "gewaltbereiter Rechtsextremer" zählte auch Anfang der 90er Jahre jeder Hooligan. Ich weiß nicht, wie das heute ist, aber wenn dem so ist, dann können wir beruhigt davon ausgehen, dass die Zahl der echten Rechtsextremen bei etwa der Hälfte liegt...

EDIT: Und da spricht der Heye von einem Problem? Von Gefahr? Wenn diese Zahlen stimmen, dann wäre es ja fast so wahrscheinlich wie ein Lottogewinn, wenn ein Neger in der Nacht auf einen Nazi trifft...

Gruß,
Photon
 
Zum Theman Brandenburg:

Ich bin zwei mal in meinem Leben in Brandenburg gewesen:

Vor zwei Jahren habe ich in der Musik- Akademie in Rheinsberg getagt. Ein sehr schöner Ort, wunderbar in seinen Schätzen.

Nun habe ich die Musikakademie verlassen und bin in der Gegend spazieren gegangen. Nach etwa 300 Meter wurde ich mit Wasserbaloons aus dem Fenster beworfen. Nach ca. 700 Meter ist ein Auto voller Glatzen angehalten, ich bin in einen Laden gegangen, weil ich besorgt war. Der Besitzer (Ein Chinese) hat die örtliche Polizei angerufen. Das Auto hat vor dem Laden gewartet und die Glatzen sind ausgestiegen, der Chinese hat den Laden abgeschlossen und diese wollten jedoch rein. Die Polizei kam und hat mich zur Akademie gefahren und mir auf dem Weg gesagt "Sie sollten nicht ohne eine Gruppe hier rumlaufen."

Einen Tag später habe ich die Akademie verlassen und bin zurück nach Berlin gefahren.

Zweite Erfahrung:

Da ich ein Austauschschüler bin musste ich nach Brandenburg zu einer Orienetierungstagung fahren. Nun habe ich den Zug nach (ich weiß garnicht mehr wie der Ort heißt, irgendwas mit Rh...) genommen und bin am Bahnhof ausgestiegen.

Leider fuhren keine Busse mehr am Samstag, so musste ich mich in dieser kleinen Stadt ersteinmal orientieren. Am verlassenen Bahnhof war ein Angestellter, der mich einfach ignoriert hat. Er hat einfach so getan, als ob er mich nicht gehört hat und ist in seine Kabine gelaufen und hat die Tür zugeknallt. Ich natürlich knallrot und wütend... hysterisch geworden...

Ich bin in die Stadt gelaufen und musste mir dumme Sprüche von jungen Deutschen anhören beim Vorbeilaufen.

Nun bin ich in eine kleine Ecke gekommen wo eine Bäckerei (Thoben) war. Die Frau, die mich sehen kam hat frecherweise die Tür abgeschloßen und ist reingelaufen. Nun habe ich ein Taxi auf der Straße gesehen, ein Thailänder der mich dann netterweise mitgenommen hat zum Ort, der ein wenig weggelegen war. Bezahlen musste ich die Taxifahrt nicht. Würde mich 70-80 € kosten...

Nun warne ich mit voller Überzeugung anders aussehende Menschen nach Brandenburg zu fahren... Und ich stehe dazu...
 
HAM schrieb:
Nun habe ich ein Taxi auf der Straße gesehen, ein Thailänder der mich dann netterweise mitgenommen hat zum Ort, der ein wenig weggelegen war. Bezahlen musste ich die Taxifahrt nicht. Würde mich 70-80 € kosten...

Nun warne ich mit voller Überzeugung anders aussehende Menschen nach Brandenburg zu fahren... Und ich stehe dazu...

Naja, sowas ist mir noch nie passiert... :roll:

Aber ist natürlich schon erschreckend, dass sowas wirklich passiert... und dann bei beiden Besuchen...

Trotzdem sind das Einzelerfahrungen, die nicht eine ganze Region diskreditieren sollte...
 
Mein Senf

für mich zeigt die ganze debatte - sowohl politisch, als auch hier im forum -, dass zum großteil nur in schwarz und weiß, nur in gut und böse gedacht wird. das ist ein ganz großes problem von deutschland.
wie ich schon zu ner klamm-news geschrieben hatte, wird rechtsradikalismus in deutschland hyperstilisiert. deutschland ist gebranntmarkt und fühlt sich bis heute schuldig - bzw. wird das vom ausland auch gerne weiter so gehalten. zumindest kann man so deutsche politiker schnell zum schweigen (oder zum zahlen) bringen, wie man immer wieder mal sehen kann. auch IN deutschland werden diese argumente gerne benutzt. ich nenn nur den namen friedmann, aber das ist ein anderes thema. mal ganz ehrlich: natürlich müssen wir aus der vergangenheit lernen und verhindern, dass so etwas noch einmal geschieht. aber ich fühle mich garantiert NICHT schuldig für irgendwas, was mein großvater verbockt hat (die beide übrigens nicht am krieg teilgenommen oder die nazis unterstützt haben).
dennoch ist das in deutschland ein verdammt heikles thema und wird gerne als titelthema genommen, weil es so schön wirkt - ich hab für die medien gearbeitet, ich weiß, wie das läuft. der normalbürger ansich ist nun mal sensationssüchtig und die rechte szene ist ein gefundenes fressen. als politiker kann man sich durch diverse aussprüche auch schön ins rampenlicht stellen.

nun kommt das große ABER. ABER:
man darf andersherum nicht den fehler machen das ganze unter den teppich zu kehren. ich war in letzter zeit aus musikalischen gründen sehr häufig im osten und dort ist die rechte szene wirklich wesentlich präsenter. ich komme aus siegen, was mal so was wie die west-hochburg von neo-nazis war (sogar stern-titelthema), aber so wie in gewissen teilen im osten war es hier selbst in schlimmsten tagen nicht. und der erfahrungsbericht von HAM zeigt das auch. ich könnte auch andere erfahrungen von bekannten von mir schreiben, aber das würde den rahmen sprengen.
ich denke, dass rechte gewalt tatsächlich ein ernst zu nehmendes problem ist, man darf aber nicht in panikmache verfallen. noch ist es überschaubar und deshalb einzudemmen. wenn man jetzt, ohne in hektik zu verfallen, dagegen vorgeht, sehe ich keine probleme. fragt mich nur nicht wie, ich bin kein politiker ;)

mein fazit: nicht immer nur alles einseitig sehen. rechts ist nicht gleich rechts und links nicht gleich links. ein überzeugter rechter, mit hintergrundwissen und echter überzeugung (ich sag bewusst NICHT radikaler) ist mir wesentlich lieber als ein linker irgendwas, der gar keinen plan hat, was er da tut. und andersrum auch. das problem sind immer die mitläufer, die eigentlich keinen plan haben, was sie da tun. ich find viele der rechtsradikalen von heute eh lustig, weil die NIX mit dem von vor siebzig jahren zu tun haben, aber danach streben. nach den maßstäben von damals wären viele der nazis von heute ebenfalls im kz gelandet...

und zum schluss noch: rechtsradikalismus ist scheiße (und diesmal bewusst das wort radikal). aber in deutschland gibt es leider genug themen, die deswegen unter den teppich gekehrt werden. und das kann nicht sein!!! typisch deutsch und typisch klamm-news-schreiber ist es einfach, als weltverbesserer mit weißer weste da zu stehen... aber leute, wir ham doch alle ne leiche im keller. nur manche stehen dazu und manche nicht. und letzteren sind die, die mir angst machen...
der baron

p.s. fragt mich jetzt bitte nicht nach meiner leiche :D
 
phip schrieb:
Trotzdem sind das Einzelerfahrungen, die nicht eine ganze Region diskreditieren sollte...
Dieses Einzelerfahrungen - gerade wie bei dem Beispiel in Rheinsberg - und regelmäßige Meldungen in den Medien beweisen genau das, was Heye gesagt hat: Es gibt Orte (!!!!!), die man als Ausländer (oder sonstige anders aussehende Menschen) lieber meiden sollte. Das hat nix mit "ganze Region diskreditieren" zu tun.
Der_Baron schrieb:
wird rechtsradikalismus in deutschland hyperstilisiert
Und das soll ein Problem sein!? Diese pure Menschverachtung kann nicht genug an den Pranger gestellt werden.
Der_Baron schrieb:
für mich zeigt die ganze debatte - sowohl politisch, als auch hier im forum -, dass zum großteil nur in schwarz und weiß, nur in gut und böse gedacht wird.
Was gibt's bei Rechten / Rassismus zu differnzieren?!
Der_Baron schrieb:
dennoch ist das in deutschland ein verdammt heikles thema und wird gerne als titelthema genommen,
2005 gab's fas 1000 Gewaltaten mit rechtsradikalen Hintergrund. Wie oft war Rechtsradikalismus ein Titelthema?
Der_Baron schrieb:
mein fazit: nicht immer nur alles einseitig sehen. rechts ist nicht gleich rechts und links nicht gleich links. ein überzeugter rechter, mit hintergrundwissen und echter überzeugung (ich sag bewusst NICHT radikaler) ist mir wesentlich lieber als ein linker irgendwas, der gar keinen plan hat, was er da tut.
Starker Tobak. Keine Ahnung, wo du die Grenze zur Radikalität ziehst. In Deutschland ist "rechts" ein Synonym für "Nazi". Und die befinden sich in Mitten der Radikalität. Die ursprünglichen Rechten werden heutzutage als Konservative bezeichnet. Hoffe mal, du meinst letzteres. Ansonsten fände ich es mehr als bedenklich, daß dir ein Mensch - was in diesem Zusammenhang sicherlich der falsche Begriff wäre - lieber ist, der dir in überzeugter und gebildeter Art seine Rassentheorien erläutert als ein anarchischer Punk, der gegen alles ist.