Bücher, die einen die Welt besser verstehen lassen

Taladius

mokant
ID: 28
L
28 April 2006
418
79
Manche Bücher darf man nur kosten, andre muß man verschlingen und nur wenige kauen und verdauen.
Francis Bacon

Wie recht er doch hat!
Doch während die ersten beiden Kategorien von Büchern recht schnell wieder aus den Händen gelegt werden, so bleibt die letzte Kategorie lange bestehen, denn es ist manchmal ein hartes Stück Arbeit, sie wirklich zu verdauen und so manches Mal liegen sie einem schwer im Magen und man muss sich mehrmals alles wieder durch den Kopf gehen lassen und das Gelesene wiederkäuen in einem ruhigen Moment bis man wirklich behaupten kann, man hätte sie endgültig verdaut.
Bei manchen Büchern benötigt man dafür ein ganzes Leben...

Ich möchte euch hier eine Auswahl von Büchern präsentieren, die für mich in die letzte Kategorie fallen.
Weiterhin möchte ich euch auffordern, es mir gleichzutun und ebenfalls Bücher zu präsentieren, von denen ihr meint, daß sie entscheidend sind zum Verständnis des Lebens und sei es auch nur eines kleinen Aspektes davon.
Dabei ist es völlig gleichgültig, ob es sich um Fachbücher, populärwissenschaftliche Abhandlungen, philosophische Traktate, Romane oder Poesie handelt - solange ihr nach dem Lesen (und Verdauen) nur dieses bestimmte Gefühl hattet, als würdet ihr jetzt plötzlich ein bißchen klarer sehen im Leben, als hätte ein weiteres Puzzleteil seinen angestammten Platz gefunden!

An dieser Stelle möchte ich noch einmal auf unser Partnerprogramm hinweisen, Dank an DragonLilly, daß sie es aus dem alten Forum gerettet hat.
Bitte macht euch die Mühe, die Werke zu verlinken, das erleichtert es allen anderen jenen Wissensdurst zu stillen, der viele von uns, zumindest mich, immer wieder zu den Büchern treibt und der doch niemals vollständig gestillt werden kann.

Fangen wir an...

Massimo Livi-Bacci: A Concise History of World Population
Ehrlich gesagt habe ich dieses Buch gar nicht komplett gelesen! Jedoch scheint es mir am besten zusammenzufassen, was ich erst im letzten Semester in einem meiner Kurse begriffen habe und was durch eine Laune der Öffentlichen Meinung auch zur Zeit aktuell als Thema in den Medien kursiert:
Der demografische Übergang
Was ist das überhaupt, wann hat er eingesetzt, wie wirkt er sich aus, wie ist er mit der Industriellen Revolution verknüpft, was war vor ihm, was sind die Folgen und was für eine Bedeutung hat er für uns und die Menschheit an sich?
Wer dies begriffen hat, der hat die meiner Ansicht nach wohl wichtigste, ja elementarste Entwicklung verstanden, die der Mensch durchlaufen hat seit er vor Jahrtausenden die ersten Zivilisationen gründete.
Angesichts des Preises kann ich aber jedem nur wünschen, daß er ein Exemplar in einer Fachbibliothek entdeckt...

Lawrence A. Cunningham: The Essays of Warren Buffett
Warren Buffet ist der Chairman von Berkshire Hathaway, der wohl beste Investor, der zur Zeit lebt und mit einem geschätzten Vermögen von rund 40 Milliarden $ laut Forbes-Liste aktuell zweitreichste Mensch der Welt.
Wer dies 1969 gewüßt hätte, der hätte damals eine Anteilsschein von Berkshire Hathaway für 43$ kaufen können. Dieser Anteilsschein ist aktuell 89.503$ wert! Das entspricht einer Wertentwicklung von 208.146%. Wer damals also 10.000$ investiert hätte säße heute auf einem Vermögen von über 20 Millionen!
Jedem klar denkenden Menschen sollte sich da eine Frage auftun: Wie macht er das?
Und auch wenn er niemals explizite Tips gibt (was aus seiner Sicht unseriös wäre), so besitzt er doch die große Freundlichkeit, es jedem offen zu sagen! Denn auf der oben verlinkten Seite sind sämtliche Jahresberichte Warren Buffets an die Anteilseigner seines Unternehmens gespeichert.
Wer es etwas kompakter und auch geordneter haben möchte, der sollte zu Cunninghams Buch greifen, denn hier ist alles in verschiedene Bereiche geordnet und mit entsprechenden Auszügen aus seinen Essays verknüpft.
Die Lektüre von Warren Buffet ersetzt nicht die Vorarbeit zum Erlernen der "Mechanik" der Aktienbewertung und wer wirklich tief ins Thema eintauchen möchte, der kommt um Dinge wie Buchhaltung und Jahresabschlüsse nicht herum. Hier jedoch erhält man eine Ahnung davon, worauf es wirklich ankommt, was wirklich zählt jenseits all dieser theoretischen Mechanik!
Buffet selbst besticht durch simple Eloquenz jenseits des alltäglichen Finanzmarkt-BlaBlas, wie man ihn jeden Tag von "Analysten" und ähnlichen Leuten präsentiert bekommt.
Sein Scharfsinn, sein Sachverstand, sein Humor und seine Bodenständigkeit machen die Lektüre von Buffet zu einem Muss für jeden, der sich mit Geldanlage beschäftigt!
Ach ja, das Buch ist übrigens auch auf Deutsch erhältlich. ;)

Angesichts der fortschreitenden Uhrzeit möchte ich an dieser Stelle kurz pausieren und euch auf den heutigen Abend vertrösten, an dem ich meine Vorstellungen weiterführen werde.
So long...
 
Oh man, was für ein Schock, dachte gestern abend, als das Forum nicht lief, ich hätte 3 Studen lang umsonst getippt, aber glücklicherweise war der Text noch vorhanden und ich konnte ihn speichern:

Weiter gehts und ich hoffe auch auf eure Beiträge!

Albert Camus: Der Mensch in der Revolte
An dieses Buch muss man mit einiger Zeit und wachem Verstand herangehen, doch wer sich dem unterwirft, der wird reichlich belohnt werden.
In diesem Buch geht Camus dem revoltierenden Menschen nach, seinen Ursachen, seinem Leiden und dem unausweichlichen Ende, den die Revolte am Ende nimmt.
Er schlägt dabei einen großen Bogen vom klassischen Aufbegehren gegen Unterdrückung über die Revolte gegen Gott und seine ungerechte Welt (Das ewige "Warum?", das wir dem stummen Himmel entgegenschleudern.), die schließlich zum Sturz Gottes durch Nitzsche führte und wie die Revolte von dort aus weitergetragen wurde in die neuen Heilsbewegungen des Nihilismus, des Nationalsozialismus und des Kommunismus, die in ihrer letzten vollen Konsequenz nur noch den Massenmord, das KZ und die Gulags kennen.
Nach der Lektüre dieses Werkes habe ich zum ersten Mal begriffen, was die Verfechter obiger Ideologien antreibt, habe begriffen, warum sie ihre Ideologien mit einer derartig fanatischen Dogmatik auch gegen Argumente und Vernunft in Schutz nehmen und warum sie zuletzt nur scheitern oder das Blut Unschuldiger auf sich laden können.

George Orwell: 1984
Dieses Buch werden wohl fast alle kennen, doch was dieses Buch in meinen Augen so besonders macht ist nicht der Entwurf einer totalen Diktatur, denn unter diesem Blickwinkel wurde der Roman häufig genug betrachtet, nicht umsonst steht 1984 bereits heute als Synonym für den Überwachungsstaat.
Im Vordergrund steht für mich vielmehr Orwells simple, aber doch brilliante Analyse der Gesellschaft und der Ursachen der in ihr ablaufenden Veränderungsprozesse:
Es gibt drei Schichten, die obere, die mittlere und die untere. Das Interesse der oberen Schicht ist es, ihre Position zu erhalten, oben zu bleiben. Die mittlere Schicht dagegen möchte aufsteigen und den Platz der Oberschicht einnehmen und manchmal gelingt ihr das auch, insbesondere wenn die Gesellschaft durchlässig genug ist.
Die unterste Schicht letztlich hat kein gesondertes Interesse, denn es fehlt ihr sowohl an Potenzial als auch schlicht an der notwendigen Zeit, da sie sich in ihrem Leben hauptsächlich mit Arbeit abmühen.
Der einzige Zeitpunkt, an dem die untere Schicht aufwacht ist, wenn sich jemand aus der Mittelschicht findet, der sie eint, aufstachelt und zum Sturz der Oberschicht führt unter dem Versprechen einer Besserung ihrer Situation.
Dieses Versprechen wird natürlich gebrochen und für die Unterschicht ändert sich nichts, einzig die Oberschicht hat sich gewandelt.
In einem Essay, welches weitgehend mit Orwell deckungsgleich war, las ich noch von der Erweiterung, daß in einer ziemlich offenen Gesellschaft wie der unseren die Gefahr auch von Menschen ausgeht, die aus der Oberschicht abgerutscht sind und ihre Rückkehr an die Spitze "klassisch" auf dem Rücken der Unterschicht und angeblich zu derem Nutzen versucht.
Ein Schelm, dem dabei spontan der Gedanke an Oskar Lafontaine durch den Kopf geistert...

John Locke: Zwei Abhandlungen über die Regierung
Dieses Buch, genauer gesagt die zweite Abhandlung, sind so etwas wie die Initialzündung von Demokratie und Liberalismus.
Wer sich auch nur ein bißchen für die Theorie des Staatswesens interessiert, für Konzepte von Gewaltenteilung, Staatsmacht, Legitimität der staatlichen Gewalt usw. interessiert, der kommt an Locke und seiner zweiten Abhandlung einfach nicht vorbei!
Besondere Aufmerksamkeit verdient dabei imho die Herleitung und Legitimation des Privateigentums; spätestens seit ich seine Herleitung kenne ist mir bewußt, daß jeder, der dessen Abschaffung fordert im Grunde genommen im gleichen Atemzug auch die Freiheit und Selbstbestimmung eines jeden Individuums aberkennt und mit der Forderung nach Abschaffung des Privateigentums sogleich auch die Versklavung der Menschheit fordert!


Volkmar Weiss: Die IQ-Falle
Ist Intelligenz vererblich? Und wenn ja, gibt es ein bestimmtes Muster der Vererbung? Was für Auswirkungen hat das auf die Gesellschaft, auf Wirtschaft und Politik?
Wie man sich denken kann beantwortet Volkmar Weiss die ersten beiden Fragen mit Ja und gibt auch auf die letzte Frage einige Antworten.
Dieses Buch ist unbequem, den es sagt Sachen, die man ungerne hört. Dieses Buch ist politisch unkorrekt, denn es sagt Sachen, die man eigentlich in der öffentlichen Diskussion nicht sagen darf, ohne nicht zumindest schräg angeschaut zu werden.
Und es ist ein Buch, bei dem ich sehr bedaure, daß es über den rein beschreibenden und erklärenden Ansatz hinaus wohl auch eine Meinung und Anschauung verbreiten möchte.
Immer dann, wenn aus Wissenschaft heraus weitreichende Politik betrieben werden soll muss man aufpassen, hellhörig werden und ganz genau zuhören, was warum gemacht werden soll.
Nichtsdestotrotz bietet das Buch in den ersten Teilen einen hohen Erkenntniswert und darum steht es trotz aller weiteren Mängel hier auf dieser Liste.


Eine Schale, ein Gewand - Zen-Gedichte von Ryokan
Als ich zum ersten Mal ein Gedicht von Ryokan las traten mir Tränen in die Augen angesichts der stillen, aber kraftvollen Poesie, die uns der Zen-Mönch Ryokan aus seinem Leben vor 200 Jahren hinterlassen hat.
Seine Gedichte ziehen mich immer wieder in seinen Bann, zeigen mir freundlich, aber doch bestimmt einen Weg auf, den ich zwar gerne gehen würde, für den ich mich aber immer noch nicht bereit fühle in seiner ganzen Konsequenz.


Murray Newton Rothbard: Das Schein-Geld-System
Wer das Wortspiel im Titel in seiner ganzen Konsequenz versteht, der braucht dieses Buch wohl nicht mehr zu lesen, denn er hat wohl längst ein paar Barren Gold oder Silber irgendwo deponiert.
Wer sich noch keine Gedanken darüber gemacht hat, was Geld eigentlich ist, welchen Zweck es erfüllt, welche Rolle es in einer Ökonomie hat und vor allem was daraus geworden ist, seit der Staat das Geld unter seine Kontrolle gebracht hat, der sollte dieses Buch unbedingt einmal lesen.
Dieses Buch ist eine Mahnung an den Bürger und eine Warnung vor dem Staat. Es zeigt, warum unser aktuelles Weltfinanzsystem auf tönernen Füßen steht und warum es langfristig nicht in seiner jetzigen Form überstehen wird, denn seine Grundlage, das Geld selbst, ist pervertiert!
Angesichts der aktuell abhebenden Preise bei Rohstoffen, einer gewaltigen Dollarschwemme auf der ganzen Welt, ungeahnten Defiziten sowohl in den Haushalten als auch in den Außenhandelsbilanzen der Staaten dieser Welt, der versteht Rothbards Warnungen und steht letztlich vor der Frage, was er tun kann, um sich und die Menschen, die man liebt und schätzt abzusichern.


Samuel P. Huntington: Kampf der Kulturen
Wohl kaum ein politisches Werk wird heftiger diskutiert als dieses, wohl kaum ein anderer Titel hat es als gebräuchliches Schlagwort so schnell und weitreichend in den allgemeinen Wortschatz geschafft wie Huntingtons 'Kampf der Kulturen' (KdK).
Doch wie das so häufig bei Schlagwörtern der Fall ist, sie haben die Tendenz ein Eigenleben zu entwickeln und sich mit Inhalten zu füllen, die die Menschen ihnen zuschreiben, ohne daß ihr Begründer dies auch getan hätte.
Denn sehr häufig wenn ich das Schlagwort vom KdK irgendwo höre oder lese, habe ich das Gefühl, daß der Autor dieses Buch überhaupt nicht gelesen hat, sondern nur lose etwas in diesen Begriff hineininterpretiert.
Und auch die Tatsache, mit welcher Vehemenz die Thesen dieses Buches teilweise angegriffen werden bürgt eigentlich nur für dessen Qualität.

Eines sollte man bei der Lektüre niemals vergessen:
Es ist eine Theorie und das Wesen einer jeden Theorie ist es, daß sie komplexe Vorgänge vereinfacht, um allgemeingültige Richtlinien ausmachen zu können!
Auch fordert oder wünscht Huntington einen derartigen Kampf nicht, er sieht ihn einfach als existent an und versucht von dieser Warte aus sogar Strategien aufzuzeigen, um jene Konflikte zu vermeiden, bzw. sie dort, wo sie doch auftreten, einzudämmen oder zu beenden.
Dass sich sein Heimatland nicht darum schert und mit seiner Außenpolitik diese Konflikte sogar noch schürt... nun, Huntington kann man das nicht in die Schuhe schieben!


Robert A. Heinlein: Starship Troopers
Ihr kennt den Film? Vergesst den Film, denn er hat nur wenig mit dem Buch gemein!
Denn Heinlein hat keinen plumpen Action-Sci-Fi-Roman geschrieben, sondern ein Buch, das sich durchaus differenziert mit Sinn und Funktion einer Armee auseinandersetzt, mit ihren Aufgaben, ihrer Funktion und ethischem Hintergrund.
Ich würde dieses Buch gerne zur Pflichtlektüre eines jeden Soldaten machen, denn aus meiner Wehrdienstzeit weiß ich eines: Das, was sich bei uns Soldat nennt ist im Grunde nur ein müder Abklatsch dessen, was ein Soldat eigentlich sein sollte.


David D. Friedman: Das Räderwerk der Freiheit
Dies ist so etwas wie die Bibel der Libertären und Anarchokapitalisten.
Es entwirft Ideen und Utopien einer staatslosen, anarchistischen, aber nicht chaotischen und zerstörerischen Gesellschaft.
Seine Überlegungen zu einem freiem Rechtssystem ohne staatliches Gewaltmonopol machen hierbei imho das Herzstück aus, seine Ausführungen zum alten isländischen Rechtssystem wirken dabei unterstützend.
Und auch wenn es vielleicht niemals Realität wird, so sind seine Überlegungen doch hochinteressant und der Leser bleibt mit der Erkenntnis zurück, daß(zumindest theoretisch) eine andere Welt möglich wäre.


So, damit bin ich jetzt endgültig am Ende angelangt mit meinen Empfehlungen.
Ich hoffe, der eine oder andere kann meiner Liste ein paar Anregungen zu eigener Lektüre entnehmen.
Auch hoffe ich natürlich, daß auch ihr mir Einblick gewährt in Bücher, die ihr empfehlen würdet auf der Suche nach Wissen und Weisheit, denn abgesehen von meinem Wunsch, meine Erkenntnisse zu teilen erhoffe ich mir vor allen Dingen weitere Anregungen von euch!

Haut in die Tasten und teilt euer Wissen mit der Welt!
 
Ein Buch, das hier noch fehlt ist meiner Meinung nach "Nathan der Weise". Eine der wenigen Schullektüre, die ich damals echt gern gelesen habe und die auch heute noch wahnsinnig akktuell ist!
 
Lynn schrieb:
Ein Buch, das hier noch fehlt ist meiner Meinung nach "Nathan der Weise". Eine der wenigen Schullektüre, die ich damals echt gern gelesen habe und die auch heute noch wahnsinnig akktuell ist!

Wie Du siehst, hat Taldius das etwas eingehender erläutert, vielleicht magst Du das für Deine Empfehlung auch tun. :) das wäre super!
 
Ich bin ja schon froh, daß überhaupt jemand einen Beitrag geschrieben hat! ;)

Btw, ich habe festgestellt, daß ich ein Buch total vergessen habe, was daran liegt, daß ich es nicht im Regal stehe habe, da ein Freund es mir mit Empfehlung geliehen hat:

Vilaynur S. Ramachandran: Die blinde Frau, die sehen kann. Rätselhafte Phänomene unseres Bewußtseins.
Vilaynur S. Ramachandran ist Direktor am Center for Brain and Cognition der Universität Kalifornien in San Diego. Es ist einer der weltweit führenden Neurowissenschaftler und in diesem Buch hat er seine aufsehenerregensten Erkenntnise und Versuche niedergeschrieben. Dabei benutzt Ramachandran oftmals die simpelsten Alltagsgegenstände, um bei seinen Patienten und Probanden die verblüffendsten Ergebnisse hervorzurufen und die Aufschlüsse zur Funktionsweise unseres Gehirns geben!
Da ist zum Beispiel die erblindete Frau, die trotz ihrer Blindheit zielsicher auf ein Kreuz auf einem Blatt Papier tippt, immer und immer wieder.
Da ist das armamputierte Unfallopfer, der seinen Arm immer noch zu spüren meint und den der Schmerz und die Unbeweglichkeit seines Phantomgliedes wahnsinnig macht. Ramachandran läßt ihn vor einem Spiegelapparat Platz nehmen, so daß das Spiegelbild des realen Armes so aussieht, als sei es sein amputierter Arm und plötzlich vermeint er den, den verlorenen Arm wieder bewegen zu können und der Schmerz verschwindet.
Er erzählt von dem Sohn, der nach einem Autounfall seine Eltern nicht mehr erkennt und steif und fest behauptet, sie seien nur gleichaussehende Doppelgänger, er sie am Telefon jedoch einwandfrei identifiziert und fragt, wann sie sich wiedersehen werden und warum die Doppelgänger daseien.
Wer mehr darüber erfahren möchte, wer wissen möchte, warum diese Phänomene auftreten und was im Gehirn dabei passiert, wer wissen möchte, warum wir gähnen, wenn andere Menschen gähnen, warum Berührungen am Hals und hinter den Ohrläppchen eine erregende Wirkung haben und noch vieles mehr, der sollte unbedingt zu Ramachandrans Buch greifen!
 
Musashi

Hallo ihr Lieben!

Das Buch, das sich mir in meiner elendslagen Leserlaufbahn am meisten eingeprägt hat heißt Musashi..
Die Geschichte handelt vom Werdegang eines Ronin, also einem Söldner, zum Samurei und seinem langen und mühsamen Weg zur geistigen, seelischen und menschlichen Größe.
Natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz.
Diese wahre Geschichte war auch indirekt für das Buch "Shogun" verantwortlich, da der Autor von Musashi dazu inspiriert wurde.
Wer Interesse an anspruchsvoller Lektüre hat und nicht lesefaul ist( 1175 Seiten) sollte sich diesen Roman nicht entgehen lassen.
Ich für meinen Teil lernte etwas mehr über Selbstbeherrschung und die buddhistische Lehren sowie den verschiedenen Pfaden der Wahrheit.

Liebe Grüße

gianpedro