So kann man es sehen. Man kann aber auch sagen, dass sie sich der Aufgabe nicht gewachsen fühlen. Oder in der aktuellen Situation Angst haben, eine Bombe im Briefkasten zu haben.
Die Chance auf Letzteres hat sich nicht verändert, dürfte IMHO ziemlich gering sein. BREXIT-Gegner lebten in der näheren Vergangenheit DEUTLICH gefährlicher. Und wenn sie sich der Herausforderung "nicht gewachsen fühlen", dann sind sie genau das, für das ich sie halte: Weicheier und Schaumschläger!



Was es auch immer ist: An der Personalie wird der Brexit sicherlich nicht scheitern...

am ehesten am fehlenden Konzept seiner Verfechter. HÄTTEN sie eins, müssten sie nicht zurück treten...
 
Natürlich: Es ist ein erhöhter bürokratischer Aufwand, aber nicht unmöglich.

Es gibt zwei Seiten.
Das eine ist der Aufwand des Arbeitgebers, den er in anderen EU-Ländern nicht betreiben brauch. Damit ist das ein Kostenfaktor, zwar gering, aber er ist da.

Das andere Sicht ist die Attraktivität der Jobs für EUler.

Ich kann heute dorthin gehen und mir nen Job suchen. Werde ich arbeitslos, lebe ich von der Stütze und such mir was neues.
Passt mir die Nase vom Chef nicht, such ich mir nen anderen Job und wechsele.
Genau so, wie wir es hier im Land handhaben.

Und später?

Mal ganz abgesehen davon, dass die Anzahl rassistischer Übergriffe etc. seit dem Brexit zugenommen haben, was die Attraktivität auch nicht fördert.

Dabei reden wir nicht von Positionen, wo es die Leute gewohnt sich, Firma und Arbeits/Wohnort alle drei bis fünf Jahre zu wechseln.

gruss kelle!
 
Diese sog. Souväninität, ist doch kleinkariert und in einer globalen Weltwirtschaft ein "Luxus", den sich kein kleines Land leisten kann, wenn es wirtschaftlich abgehängt wird.

Je globaler die Welt desto eher kann man sich kleinere Länder erlauben. Es war technisch noch nie so simpel sich über Grenzen hinweg auszutauschen und gemeinsam zu interagieren. Ohne das man gleich die Demokratie abschaffen muss.

Was du mit Souvärinität verbindest ist Gedankengut von gestern (ein mehr an EU ist immer besser um gemeinsame Interessen durchzusetzen

Das geht auch mit zwangloseren Bündnissen. Machen Firmen ja auch, dass man die Nachfrage bündelt um mehr Marktmacht zu haben. Dafür müssen 2 Firmen aber nicht gleich fusionieren.

1großer Wirtschaftblock ist besser als 27 kleine).

Deswegen gibt es auch Kartellämter und die Staaten haben viele Wirtschaftszweige privatisiert. 27 Staaten im Wettbewerb, welche sich aber gegenseitig respektieren, werden immer innovativer, fortschrittlicher und flexibler sein als ein großes Konstrukt. Du bist zu sehr darauf versteift dich mit "Denken von Gestern" und "Denken von Heute" zu beschäftigen als dich mit echten Argumenten auseinander zu setzen.


ich fühle mich als Europäer auf jeden Fall von den Briten verarscht und ausgenutzt, aber die Folgen für ihr törichtes, saudummes Votum, müssen sie selbst tragen.

Und ich fühle mich als Deutscher von unserer älteren Generation verarscht, ausgenutzt und betrogen, weil sie es zugelassen haben dass uns Jüngeren ein stück weit Demokratie, Harmonie, Zukunftssicherheit durch ihr Experiment EU geklaut wurde. Dennoch denke ich nicht, dass man es nun den Älteren heim zahlen muss. Lösungen findet man nur gemeinsam, nicht gegeneinander.

Wenn man die europ. Idee, die eben nicht nur wirtschaftl. Interessen sind,m voran bringen will, dann ist Europa ohne die Briten besser dran, die haben sich nie für eine europ. pol. Union interessiert und haben in dem Bereich immer gebremst. Die wollten nur wirtschaftlich profitieren, damit ist ja jetzt Schluß, nach deren Willen.

Am meisten profitieren tut Deutschland. Und Deutschland ist dabei ziemlich scheiß egal, wie es Menschen in anderen Ländern geht. Eine wahrhafte Union kann es nur geben, wenn deutsche Kinder verzichten würden. Denn man bekommt ganz Europa nicht auf das deutsche Niveau. Wenn dann muss man sich in der Mitte treffen.

Die Börsenfusion von Frankfurt und London steht jetzt auch auf der Kippe, den Hauptsitz in London wird es in aller wahrscheinlichkeit, falls es die Fusion doch noch geben sollte, wird es nicht geben, das ist pol. nicht machbar:

Die Fusion ist noch lang nicht vom Tisch. Sie bietet große Chancen, besonders beim Brexit. Europa möchte die Börsenaufsicht verschärfen. Über GB könnte man das ggf. etwas aushebeln. Wenn es ums Kaptal geht, dann gehen Prinzipien schnell verloren.
 
Die Chance auf Letzteres hat sich nicht verändert, dürfte IMHO ziemlich gering sein. BREXIT-Gegner lebten in der näheren Vergangenheit DEUTLICH gefährlicher. Und wenn sie sich der Herausforderung "nicht gewachsen fühlen", dann sind sie genau das, für das ich sie halte: Weicheier und Schaumschläger!
Also falls sie Weicheier und Schaumschläger sind, dann haben die Brexit-Gegner ja so extrem versagt, dass sie sich nicht mehr öffentlich blicken lassen dürften. Dann haben sie ja gegen Schnacker und Blender verloren und haben überhaupt keine Ahnung, was das Volk bewegt. Und das ist ja beinahe noch schlimmer.

Ich habe den "Wahlkampf" nicht im Detail verfolgt, aber wollte man wirklich das Volk verzaubern, in dem man ihm von einem Binnenmarkt vorseiert, in dem die Reichen noch viel schneller reich werden können? Und hat man nicht geglaubt, dass das kein Aas interessiert?

Und wenn man sich die Kampagnen der Brexit-Befürworter angesehen hat, was hat man dann gedacht? Dass das Volk alles geil findet, was man macht und die anderen nur dämliche Querulanten sind? Tut mir leid, aber falls dem so sein sollte, wurde unbeschreibliche Arroganz abgestraft. Zu recht.

Und hey, ich bin mir sicher, dass sich jemand finden wird, der Camerons Job macht. Ganz sicher. Ob der dann die beste Wahl sein wird, steht auf einem anderen Zettel. Eher wohl nicht, weil die bekannten Köpfe ja schon jetzt abgesagt haben. Es wird also vermutlich ein niemand sein, den man notfalls auch die Rolle des Bauernopfers geben kann, wenn es denn schief geht.

Wie auch immer. Ich hoffe nur im Sinne aller, dass es erst mal einen Brexit geben wird. Danach kann man ja wieder neu aufbegehren und ein Referendum über einen Wiederbeitritt starten. Aber hoffentlich hört jetzt bald mal das Jejammere und Geflenne auf und man macht das beste aus der historisch bislang einmaligen Chance.

Es gibt zwei Seiten.
Das eine ist der Aufwand des Arbeitgebers, den er in anderen EU-Ländern nicht betreiben brauch. Damit ist das ein Kostenfaktor, zwar gering, aber er ist da.
Ja, deswegen wird es auch kaum neue Jobs geben, wo man auf internationale Zuwanderung angewiesen ist. Wie etwa so ein Kundensupport-Center, wo viele verschiedene Muttersprachler gebraucht werden. Dafür wird es aber andere Jobs geben und letztlich wollte man ja auch durch den Brexit die Zuwanderung stoppen. Also alles wie gewünscht.

Das andere Sicht ist die Attraktivität der Jobs für EUler.
Da sehe ich üerhaupt keine Probleme. Ich würde, sofern ich der Arbeit wegen auswandern will, mir das Land suchen, das mir am meisten bieten kann. Sei es in puncto Gehalt, Karriere, Spaßfaktor oder Sozialleistungen. Wenn mir GB das beste Angebot macht, nehme ich auch die Umstände mit Visum in Kauf. Und auch die Tatsache, dass mein Visum an den Arbeitsvertrag geknüpft ist und ich bei Arbeitslosigkeit wieder das Land verlassen muss. Ich habe so viele (Ex-) Kollegen aus Nicht-EU-Ländern gehabt, die alle diesen Deal gemacht haben. Und tatsächlich musste keiner zurück, haben alle irgendwo einen neuen Job gefunden.

Ihr tut immer so, als war Deutschland vor der EU wie die DDR. Nix durfte raus, nur mit Genehmigung der Stasi, falls es freie Plätze gibt. Man konnte doch auch vorher überall hin, vor allem und gerade als Deutscher! Und ich persönlich fand es sogar spannend, Visa zu sammeln im Reisepass. Sowas kann süchtig machen, genauso wie auch Geld aus anderen Ländern. Im Gegenteil haben sich die Zuwanderungsgesetze für Nicht-EU-Bürger sogar verschärft. Was meinst Du, was ich für einen Zirkus mit meiner Frau veranstalten musste, bis sie her kommen und bleiben durfte. Habe mich auch mit anderen unterhalten - sowas gab es früher alles nicht.

Ich persönlich habe nicht einen einzigen spürbaren Vorteil bislang aus der EU ziehen können. Nicht einen. Mir fällt folglich auch nicht ein Grund ein, weswegen ich dafür sein sollte.

Ich kann heute dorthin gehen und mir nen Job suchen. Werde ich arbeitslos, lebe ich von der Stütze und such mir was neues.
Passt mir die Nase vom Chef nicht, such ich mir nen anderen Job und wechsele.
Genau so, wie wir es hier im Land handhaben.
Man Kelle - wir kommen aus der IT. Wir finden überall auf der Welt mehr oder weniger problemlos einen Job. Vielleicht nicht immer zu allen Konditionen, die wir uns vorstellen, aber arbeitslos müssen wir nicht sein.

Aber andere können kreuz und quer durch die EU laufen und finden auch nix. Oder doch, nehmen dann aber den Einheimischen die Arbeitsplätze weg, weil sie billiger sind. Oder nehmen sogar begehrtes Wissen mit, weil sie hoch qualifiziert sind, aber woanders besser verdienen können.

Und dann gibt es noch jene, die nicht einfach umziehen können. Weil sie eben nicht wollen, dass ein Kind bis zum Abitur 8 mal umgeschult wurde. Oder gar jedes Jahr eine neue Sprache lernen muss. Ja, Europa ist nunmal nicht die USA. Und selbst innerhalb Deutschlands bringt es oft schon Probleme. Ich sehe es doch an mir selbst. Früher wollte ich unbedingt nach Malysia oder Dubai. Bin auch gern und oft allein verreist, manchmal auch mit Kumpels oder Freundin. Jahre später hat es mich schon Überwindung gekostet, nach Hamburg umziehen. Heute würde ich selbst das nicht mehr machen. Und wenn ich Kinder hätte, wäre das völlig ausgeschlossen.

Diese tolle Freizügigkeit nutzt meiner Meinung nach nur einem relativ kleinen Personenkreis. Vor allem Studenten und armen Schweinen aus den Ostblockstaaten. Auf letztere kann ich problemlos verzichten und erstere können, wenn sie es wirklich wollen, auch ohne Freizügigkeit mit etwas mehr Bürokratie das gleiche erreichen.

Mal ganz abgesehen davon, dass die Anzahl rassistischer Übergriffe etc. seit dem Brexit zugenommen haben, was die Attraktivität auch nicht fördert.
Ja, also mit Rassismus hat jedes Land auf der Welt zu kämpfen. Buchstäblich jedes. Wenn es jetzt zu einer Zunahme gekommen sein sollte (ich habe davon noch nichts gehört), dann ist mag es ja sein, dass wegen des Brexits einige Irre jetzt glauben, einen Freifahrtschein gewonnen zu haben. Ähnlich wie die Hools in Frankreich, wenn es mal nicht sogar die gleichen Leute sind. Aber dem Brexit jetzt die Schuld an allem, einschließlich des miesen Wetters zu geben, halte ich jetzt doch für zu überzogen.
 
Ja, also mit Rassismus hat jedes Land auf der Welt zu kämpfen. Buchstäblich jedes. Wenn es jetzt zu einer Zunahme gekommen sein sollte (ich habe davon noch nichts gehört), dann ist mag es ja sein, dass wegen des Brexits einige Irre jetzt glauben, einen Freifahrtschein gewonnen zu haben.

Das ist ja die Ironie. Kommen mehr Flüchtlinge, gibt es mehr Rassismus. Aber dann käme Kelle niemals auf die Idee weniger Flüchtlinge zu wollen.

Wenn Menschen aber ihren demokratischen Willen äußern und dann bekloppte sich daneben benehmen, dann möchte Kelle nicht die Deppen bestrafen, die sich daneben benehmen, sondern gleich allen Menschen eine demokratische Meinung verbieten.
 
Also falls sie Weicheier und Schaumschläger sind, dann haben die Brexit-Gegner ja so extrem versagt, dass sie sich nicht mehr öffentlich blicken lassen dürften. Dann haben sie ja gegen Schnacker und Blender verloren und haben überhaupt keine Ahnung, was das Volk bewegt. Und das ist ja beinahe noch schlimmer.
in dem Zusammenhang fällt mir immer ein Satz ein, der über den SPD-Wahlkampf 1990 gesagt wurde, als man mit den Kosten und Risiken einer schnellen Wiedervereinigung gegen Kohls "blühende Landschaften" keinen Stich machen könnte (war, erwiesenermaßen, ebenfalls Nationale Polemik!): "Wenn ein Volk 40 Jahre kein Toastbrot bekommen hat, dann wollen sie Toastbrot, und keinen der Ihnen sagt, das Schwarzbrot aber gesünder ist." Genauso lief der Wahlkampf in GB. Nur mit dem einen Unterschied, dass Cameron selber jahrelang an der EU rumgemäkelt hat. Am Schluss hat man ihm seine Pro-Haltung ja kaum mehr abgekauft.



Ich habe den "Wahlkampf" nicht im Detail verfolgt, aber wollte man wirklich das Volk verzaubern, in dem man ihm von einem Binnenmarkt vorseiert, in dem die Reichen noch viel schneller reich werden können? Und hat man nicht geglaubt, dass das kein Aas interessiert?
Hat das Brexit-Lager nicht Wahlkampf damit gemacht, dass die EU und die ganzen Zuwanderer an einer Misere schuld sind, die vor 30 Jahren unter Thatchers Neoliberaler Wirtschaftspolitik ihren Anfang genommen hat?


Und hey, ich bin mir sicher, dass sich jemand finden wird, der Camerons Job macht. Ganz sicher. Ob der dann die beste Wahl sein wird, steht auf einem anderen Zettel. Eher wohl nicht, weil die bekannten Köpfe ja schon jetzt abgesagt haben. Es wird also vermutlich ein niemand sein, den man notfalls auch die Rolle des Bauernopfers geben kann, wenn es denn schief geht.
der Punkt daran ist, das die, die vermeintlich von ein Austritt total überzeugt sind, schneller als man gucken kann, in der Versenkung verschwinden. Herde von denen MUSS man als Brexiter dich ausgehen, das sie einen Plan oder zumindest eine Idee von einer neuen "splendid Isolation" hat. Diejenigen, die im Moment übrig geblieben sind, wirken ziemlich planlos...



Wie auch immer. Ich hoffe nur im Sinne aller, dass es erst mal einen Brexit geben wird. Danach kann man ja wieder neu aufbegehren und ein Referendum über einen Wiederbeitritt starten. Aber hoffentlich hört jetzt bald mal das Jejammere und Geflenne auf und man macht das beste aus der historisch bislang einmaligen Chance.
Wäre das Ergebnis anders 'rum gelaufen, hätte "das Jejammer und Geflenne" der Brexiter aufgehört? Wohl kaum! Also müssen die Sieger da jetzt durch. Aber die halten sich die Ohren zu und gehen pennen...


Ich persönlich habe nicht einen einzigen spürbaren Vorteil bislang aus der EU ziehen können. Nicht einen. Mir fällt folglich auch nicht ein Grund ein, weswegen ich dafür sein sollte.

DAS erinnert mich immer ganz stark hieran!!! :evil:
 
Das ist ja die Ironie. Kommen mehr Flüchtlinge, gibt es mehr Rassismus. Aber dann käme Kelle niemals auf die Idee weniger Flüchtlinge zu wollen.
Die Flüchtlinge sind schuld, dass das Volk rassistisch ist. Das ist keine Ironie, sondern Zynismus.

So, die 3 führenden Köpfe des Volksentscheids haben sich verabschiedet. Der eine, weil er den Machtkampf verloren hat. Der andere weil er einen Konkurrenten gestürzt hat, aber selbst machtpolitischen Spielen in seiner Partei zum Opfer gefallen ist. Und der andere, weil er sein persönliches Ziel, GB aus der EU zu führen, erreicht hat (wobei das nicht ganz stimmt).

Grundsätzlich für die Verhandlungen mit der EU gut. Setzt aber voraus, dass die Nachfolger entsprechende Qualitäten haben und einige vernünftige Politik vollziehen. Kenne mich mit der Politikerszene in GB nicht aus, aber das die Situation so anders sein als in D kann ich mir nur schwer vorstellen.
 
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in dem Zusammenhang fällt mir immer ein Satz ein, der über den SPD-Wahlkampf 1990 gesagt wurde, als man mit den Kosten und Risiken einer schnellen Wiedervereinigung gegen Kohls "blühende Landschaften" keinen Stich machen könnte (war, erwiesenermaßen, ebenfalls Nationale Polemik!): "Wenn ein Volk 40 Jahre kein Toastbrot bekommen hat, dann wollen sie Toastbrot, und keinen der Ihnen sagt, das Schwarzbrot aber gesünder ist." Genauso lief der Wahlkampf in GB.
Ok. Und was ist passiert? Die Wiedervereinigung kam und viel zu schnell. Wir haben noch immer mit den Folgen zu kämpfen und Kohl wurde mehr als ein mal verflucht. Wir leben aber immer noch. Und vielen geht es wesentlich besser als vor der Wiedervereinigung. Freilich längst nicht allen, aber wenn Du heute mal fragst, wie viele hätten sich für eine langsame, schrittweise Wiedervereinigung entschieden? Jeder der ehrlich ist, hätte es nicht gewollt. Weil man viel zu viel Angst hatte, dass es doch nur ein Traum sein könnte. Ein Putsch des SED-Regimes womöglich oder sonst was.

Was ich sagen will: Auch diese Entscheidung damals hätte es in einer Demokratie eine Volksabstimmung geben müssen. Und zwar in Ost- und Westdeutschland. Erst die Frage ob man eine Wiedervereinigung wünscht und dann mit welchem Modell sie realisiert werden soll. Gut möglich, dass es dann niemals eine Wiedervereinigung gegeben hätte, weil es an einer Mehrheit in Westdeutschland gescheitert wäre. Dann wäre es halt so gewesen. Aber wenn ja, hätte es mit Sicherheit Mehrheit für sofort gegeben. Allein wegen der Euphorie zu dieser Zeit (bei den Befürwortern). Also hätte es das Volk so oder so auslöffeln müssen, meine ich.

Und der Brexit - beide Lager hatten die gleichen Voraussetzungen. Pro Brexit hat Wahlkampf mit Angst, Vorurteilen und Populismus gemacht? Keine Ahnung, kam mir jetzt nicht so vor. Aber gut, sagen wir, es war so: Was hat die Contra-Fraktion davon abgehalten, es gleich zu tun? Angst schüren vor nationaler Isolation, Arbeitslosigkeit, Inflation, ... die Palette wäre ja noch größer gewesen. Nee, man hat lieber dämliches Zeug geseiert, wie geil doch die EU sei. Erstaunlich, dass überhaupt so viele darauf abgefahren sind.

Wäre das Ergebnis anders 'rum gelaufen, hätte "das Jejammer und Geflenne" der Brexiter aufgehört? Wohl kaum!
Sicherlich nicht, hätte mich aber gleichsam geärgert. Ist ja wie im Kindergarten...

DAS erinnert mich immer ganz stark hieran!!! :evil:
Ah, das geliebte britische Monty Python :)

Ja, also abgesehen von der Bewässerung, der sanitären Einrichtungen, Straßenbau, medizinische Versorgung, Schulwesen, Medizin, der öffentlichen Ordnung, Wasseraufbereitung und der allgemeinen Krankenkassen (übrigens hat absolut nichts davon auch nur im Ansatz die EU zu verantworten) - Was hat die EU jemals für mich getan?

Ok, lass mich erstmal allein überlegen:
  • In puncto Umweltpolitik ist Deutschland (feder-) führend. Beim Atomausstieg behindert uns die EU eher als sie uns unterstützt (Die Welt). Danke, EU!
  • Mehr Verbraucherschutz (sagt meine Regierung). Hmm, da fällt mir doch sofort TTIP ein. Lecker Chlor-Hähnchen und so. Ach egal ist bestimmt irgendwie gut für mich, nicht wahr? Danke EU!
  • Mehr Freizügigkeit - das wird unsere Niedriglöhner besonders freuen. Denn die brauchen jetzt nicht mehr arbeiten gehen, können den ganzen Tag... die Tapete angucken. Gibt schlimmeres, meine ich. Außerdem will ich gar nicht wie ein Zigeuner durch Europa ziehen. Bin ganz zufrieden mit meiner Wohnung und so. Interessiert mich im Grunde also nicht.
  • Mehr Sicherheit (Europa bietet strenge Kontrollen an den Außengrenzen und gemeinsame Regelungen in der Visa-, Asyl- und Einwanderungspolitik) - Den Punkt finde ich witzig. Hat man wohl vergessen zu überarbeiten oder klammheimlich zu streichen, als die Massen kamen... Naja, kann schon mal passieren. Danke EU!
  • Mehr Arbeitsplätze - also ich weiß nicht, ob ein paar Leute mehr in Arbeit nun die große Revolution für Deutschland ist. Eigentlich ist die Quote seit Jahren und Jahrzehnten ziemlich unverändert. Besonders dann, wenn man dämliche Gesetze mir raus rechnet, die die Statistik schönen, aber keine Ursachen bekämpfen. Aber abgesehen davon können wir ja mal in Griechenland, Spanien und Portugal fragen, ob die es ähnlich witzig finden. Aber egal, ich hätte jedenfalls so oder so meinen Job, auch ohne EU.
  • Wasserprivatisierung - Wäre man ohne EU eigentlich auch auf diese komplett bescheuerte Idee gekommen? Na wohl eher nicht. Nicht mal die sonst so auf Profit ausgerichtete FDP hätte sich das getraut. Na ist ja zum Glück vom Tisch, aber das erinnert mich auch an die EU. Danke EU!

Also darkkurt, tut mir ehrlich leid, ich finde einfach nix. Beim besten Wille nicht mal einen einzigen beschissenen Punkt. Hast Du noch was anderes, woran ich noch nicht dachte? Haben wir wenigstens besseres Wetter durch die EU oder so?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, lass mich erstmal allein überlegen:
  • In puncto Umweltpolitik ist Deutschland (feder-) führend. Beim Atomausstieg behindert uns die EU eher als sie uns unterstützt (Die Welt). Danke, EU!
  • Zumindest in der eigenen Wahrnehmung ist Deutschland federführen in der Umweltpolitik. Und der EU-Kommissar, seines Zeichens der Deutsche Günter Ö., war mit seinem täglichen medialen Protest gegen die EU-Atompolitik geradezu penetrant.

    [*]Mehr Verbraucherschutz (sagt meine Regierung). Hmm, da fällt mir doch sofort TTIP ein. Lecker Chlor-Hähnchen und so. Ach egal ist bestimmt irgendwie gut für mich, nicht wahr? Danke EU!
    GB und D sind wahrlich die größten Widerstandskämpfer gegen TTIP.

    [*]Mehr Freizügigkeit - das wird unsere Niedriglöhner besonders freuen. Denn die brauchen jetzt nicht mehr arbeiten gehen, können den ganzen Tag... die Tapete angucken. Gibt schlimmeres, meine ich. Außerdem will ich gar nicht wie ein Zigeuner durch Europa ziehen. Bin ganz zufrieden mit meiner Wohnung und so. Interessiert mich im Grunde also nicht.
    Kein Danke EU? Ok, wäre auch wieder Quatsch. GB hat die Arbeitnehmerfreizügigkeit als eines der wenigen Länder sofort eingefügt; ohne Übergangszeit (wie z.B. Deutschland). Und Johnson hat ja bezeichnenderweise gesagt, dass man nur einer Freizügigkeit will, die gut für die Wirtschaft ist.

    [*]Mehr Sicherheit (Europa bietet strenge Kontrollen an den Außengrenzen und gemeinsame Regelungen in der Visa-, Asyl- und Einwanderungspolitik) - Den Punkt finde ich witzig. Hat man wohl vergessen zu überarbeiten oder klammheimlich zu streichen, als die Massen kamen... Naja, kann schon mal passieren. Danke EU!
    Es waren doch die Nationalstaaten, die die Gemeinschaft aufgekündigt haben. Grenzen geschlossen. Flüchtline "durchgeschleust". Weigerung, Asyl zu gewähren Allein schon das Dublin-Abkommen. Da hat man doch z.B. Griechenland alleingelassen.

    [*]Mehr Arbeitsplätze - also ich weiß nicht, ob ein paar Leute mehr in Arbeit nun die große Revolution für Deutschland ist. Eigentlich ist die Quote seit Jahren und Jahrzehnten ziemlich unverändert. Besonders dann, wenn man dämliche Gesetze mir raus rechnet, die die Statistik schönen, aber keine Ursachen bekämpfen.
    Der Brexit-Wahlkampf hat doch auch suggeriert (vielleicht sogar versprochen), dass es mehr Arbeitsplätze für Briten gibt. Und das auf Kosten von (EU-)Ausländern. Das die Rechnung auch noch leicht aufgeht, darf bezweifelt werden.

    Sprich alles natürlich für die EU. Warum nun aber die nationalen Parlamente, die mit Hilfe der EU Lobbypolitik durchgesetzt haben, nun eine Perspektive darstellen soll, ist mir ein Rätsel.
 
Ok. Und was ist passiert? Die Wiedervereinigung kam und viel zu schnell. Wir haben noch immer mit den Folgen zu kämpfen und Kohl wurde mehr als ein mal verflucht. Wir leben aber immer noch. Und vielen geht es wesentlich besser als vor der Wiedervereinigung. Freilich längst nicht allen, aber wenn Du heute mal fragst, wie viele hätten sich für eine langsame, schrittweise Wiedervereinigung entschieden? Jeder der ehrlich ist, hätte es nicht gewollt. Weil man viel zu viel Angst hatte, dass es doch nur ein Traum sein könnte. Ein Putsch des SED-Regimes womöglich oder sonst was.

Was ich sagen will: Auch diese Entscheidung damals hätte es in einer Demokratie eine Volksabstimmung geben müssen. Und zwar in Ost- und Westdeutschland. Erst die Frage ob man eine Wiedervereinigung wünscht und dann mit welchem Modell sie realisiert werden soll. Gut möglich, dass es dann niemals eine Wiedervereinigung gegeben hätte, weil es an einer Mehrheit in Westdeutschland gescheitert wäre. Dann wäre es halt so gewesen. Aber wenn ja, hätte es mit Sicherheit Mehrheit für sofort gegeben. Allein wegen der Euphorie zu dieser Zeit (bei den Befürwortern). Also hätte es das Volk so oder so auslöffeln müssen, meine ich.
nicht verstanden, dass die Wahlen damals einen Volksabstimmungsersatz darstellten? Dass man die Wahl hatte zwischen (zugegebenermaßen guter) Polemik und vorsichtigem Pessimismus? Es ging in diesem Wahlkampf, und auch im aktuellen in England, NIE um Fakten, sondern um das Gefühl. Nur hätte Kohl immerhin die Vision von einem Ziel, die Brexiter haben gar nichts...

Und der Brexit - beide Lager hatten die gleichen Voraussetzungen. Pro Brexit hat Wahlkampf mit Angst, Vorurteilen und Populismus gemacht? Keine Ahnung, kam mir jetzt nicht so vor. Aber gut, sagen wir, es war so: Was hat die Contra-Fraktion davon abgehalten, es gleich zu tun?
der gesunde Menschenverstand? Das Brexitlager hat, erwiesenmaßen, mit falschen Fakten Stimmung gemacht.

Angst schüren vor nationaler Isolation, Arbeitslosigkeit, Inflation, ... die Palette wäre ja noch größer gewesen. Nee, man hat lieber dämliches Zeug geseiert, wie geil doch die EU sei. Erstaunlich, dass überhaupt so viele darauf abgefahren sind.
Die Waliser zum Beispiel wollten nicht hören, das in den letzten 10 Jahren 2,5 Mrd (Pfund, nicht Euro!) in Strukturmaßnahmen in ihren Landstrich geflossen sind: Infrastruktur, Ausbildung, Sozialmaßnahmen. In meinen Augen ist es Sinnvoller, positive Effekte hervorzuheben als Ängste zu schüren. die Brexiter haben das getan. Und das ist Polemik. Ich bin ehrlich gesagt froh, dass sich wenigstens ein Lager die Scheiße verkniffen hat.

In puncto Umweltpolitik ist Deutschland (feder-) führend. Beim Atomausstieg behindert uns die EU eher als sie uns unterstützt (Die Welt). Danke, EU!
Um auch mal Polemisch zu werden: Warum hat die Pöse EU den deutschen Atomausstieg überhaupt ZUGELASSEN? Normalerweise hätte uns doch die europäische Atomlobbx unter französischer und brittischer Führung doch ZWINGEN müssen, sämtliche Meiler bis zum
jüngsten Tag weiterlaufen zu lassen und mindesten 2 Dutzend neue Blöcke in Rekordzeit ohne Rücksicht auf Sicherheit hochzuziehen... :roll:
Mehr Verbraucherschutz (sagt meine Regierung). Hmm, da fällt mir doch sofort TTIP ein. Lecker Chlor-Hähnchen und so. Ach egal ist bestimmt irgendwie gut für mich, nicht wahr? Danke EU!
Auch wenn ich TTIP aus anderen Gründen ablehne - Europäische VW-Kunden haben aktuell ca. 15 MRD Gründe, FÜR Verbraucherschutz-Richtlinien nach US-Vorbild zu sein. Soviel Entschädigung bekommen die Us-Kunden des Konzerns. In Europa: 0,0
Mehr Freizügigkeit - das wird unsere Niedriglöhner besonders freuen. Denn die brauchen jetzt nicht mehr arbeiten gehen, können den ganzen Tag... die Tapete angucken. Gibt schlimmeres, meine ich. Außerdem will ich gar nicht wie ein Zigeuner durch Europa ziehen. Bin ganz zufrieden mit meiner Wohnung und so. Interessiert mich im Grunde also nicht.
Dummerweise bekommst du mit einheimischen Niedriglöhnern keine Fachkräftestellen besetzt. Bedeutet weniger Wachstum, weniger Entwicklung. Die Alternative sind Anwerbungen, aber dass das keine "Gast-"Arbeiter sind, wissen wir seit 20 Jahren. Jetzt können Sie kommen und auch wieder gehen.
Mehr Sicherheit (Europa bietet strenge Kontrollen an den Außengrenzen und gemeinsame Regelungen in der Visa-, Asyl- und Einwanderungspolitik) - Den Punkt finde ich witzig. Hat man wohl vergessen zu überarbeiten oder klammheimlich zu streichen, als die Massen kamen... Naja, kann schon mal passieren. Danke EU!
Sicher, hier besteht noch Verbesserungsbedarf. Allerdings muss da erst der Spagat zwischen Sicherheitsbedürfnissen und den Bürgerrechten geschafft werden. Aber das Problem hat jeder Nationalstaat.
Mehr Arbeitsplätze - also ich weiß nicht, ob ein paar Leute mehr in Arbeit nun die große Revolution für Deutschland ist. Eigentlich ist die Quote seit Jahren und Jahrzehnten ziemlich unverändert. Besonders dann, wenn man dämliche Gesetze mir raus rechnet, die die Statistik schönen, aber keine Ursachen bekämpfen. Aber abgesehen davon können wir ja mal in Griechenland, Spanien und Portugal fragen, ob die es ähnlich witzig finden. Aber egal, ich hätte jedenfalls so oder so meinen Job, auch ohne EU.
Ich auch, allerdings vergisst du, dass die Steuereinnahmen seit Jahren sprudeln wie selten, und der größte Einnahmeposten des Finanzministers SIND die Einkommenssteuern. Also, irgendwer muss das Einkommen ja haben, was da besteuert wird...
Wasserprivatisierung - Wäre man ohne EU eigentlich auch auf diese komplett bescheuerte Idee gekommen? Na wohl eher nicht. Nicht mal die sonst so auf Profit ausgerichtete FDP hätte sich das getraut. Na ist ja zum Glück vom Tisch, aber das erinnert mich auch an die EU. Danke EU!
und WO wurde es vom Tisch gefegt? Auch dumme Ideen kommen vor Parlamente, dass kann man auch National nicht verhindern. Ich erinnere nur an das Lieblingskind der deutschen Verkehrsminister - Finanzierung von Straßenbaumaßnahmen über PPP, obwohl da drin beträchtliche Risiken für die öffentlichen Kassen stecken.

Also darkkurt, tut mir ehrlich leid, ich finde einfach nix. Beim besten Wille nicht mal einen einzigen beschissenen Punkt. Hast Du noch was anderes, woran ich noch nicht dachte? Haben wir wenigstens besseres Wetter durch die EU oder so?

ich korrigiere: Du WILLST nichts finden...
 
[...] Deutschland federführen in der Umweltpolitik. [...] GB und D sind wahrlich die größten Widerstandskämpfer gegen TTIP.
Die Frage war nicht, was hat Deutschland (oder meine Regierung) für mich getan (oder nicht getan), sondern die EU!

Nee, wofür denn? Betrifft mich nicht. Mein Job ist nicht durch Niedriglöhner bedroht und ich habe kein Interesse, außerhalb von Deutschland zu leben und zu arbeiten. Und wäre ich es, wüßte ich auch, wie es ohne Freizügigkeit realisiert bekäme. Allerdings: Ja, wäre ich so eine Wanderseele, dann würde mir die Freizügigkeit vieles vereinfachen. So fehlen mir halt nur Stempel im Reisepass. Kann ich ertragen, sehe darin aber keinen Vorteil oder Nachteil für mich.

Es waren doch die Nationalstaaten, die die Gemeinschaft aufgekündigt haben. Grenzen geschlossen. Flüchtline "durchgeschleust". Weigerung, Asyl zu gewähren Allein schon das Dublin-Abkommen. Da hat man doch z.B. Griechenland alleingelassen.
Was die EU ja auch gleich brutal sanktioniert hat. Ach nee, wie war denn das noch gleich? Wehe, wer die Grenzen schützt, bekommt gleich Ärger weil die armen Flüchtlinge ja nicht umsonst los gelatscht sein sollen. Und wenn Frau Doktor die Leute beinahe schon persönlich einlädt, ja dann tun sie doch gut daran, die Flüchtlinge durch zu lassen oder nicht? Sollen sie Frau Doktor etwa vergrätzen?

Der Brexit-Wahlkampf hat doch auch suggeriert (vielleicht sogar versprochen), dass es mehr Arbeitsplätze für Briten gibt. Und das auf Kosten von (EU-)Ausländern. Das die Rechnung auch noch leicht aufgeht, darf bezweifelt werden.
Ja, also wie nun schon mehrfach festgestellt: Wir werden sehen, welche Ökonomen recht und welche unrecht haben werden. Alles andere ist aus unserer Position heraus ja nur Raten.

Allerdings darf bezweifelt werden, dass sie alle EU-Ausländer raus schmeißen werden. Das würde GB in die Isolation treiben und daran wird GB ebenso wenig Interesse haben, wie auch die EU nicht. Man wird schon einen Konsenz finden, weil man beidseitig auch einen finden will.
 
nicht verstanden, dass die Wahlen damals einen Volksabstimmungsersatz darstellten?
Doch, aber es bleibt (Deine) Interpretation. Kohl war der Bundeskanzler, den Mann sah man im Osten als den aktuellen Macher.

Ich würde jederzeit die Wette halten, dass man für Schmidt und die SPD gestimmt hätte, wenn die zur damaligen Zeit den Kanzler gestellt hätte. Wenngleich vielleicht mit etwas weniger Überzeugung, wenn man in dem Fall auch von Seiten der SPD zur Zurückhaltung gemahnt hätte.

Und das ist Polemik. Ich bin ehrlich gesagt froh, dass sich wenigstens ein Lager die Scheiße verkniffen hat.
..die Scheiße verkniffen und verloren haben. Ja, kann man froh sein oder nicht, aber offensichtlich dennoch "Ziel verfehlt", würde ich meinen.

Außerdem: Ist es billiger Populismus, wenn man die Gefahren benennt, die bei einem Brexit ein mögliches Szenario darstellen? Jeder hat seine Pfeile im Köcher. Wer sie nicht abschießt, weil er sich für etwas "besseres" hält (oder wie man das auch immer wertend ausdrücken soll), braucht aber danach auch nicht flennen, dass man nicht trifft. Im Übrigen gehört Polemik und Populismus zum Tagesgeschäft eines Politikers. Schließlich will man ja des Volkes Stimme bei der nächsten Wahl haben. Also reden sie allesamt ihrer Clientel nach dem Mund. Das war schon immer so. Immer und überall. Nur im Falle des Brexits bist Du froh, wenn sie ihre Wähler mit Binnenmarktgeseiere betören wollen? Naja, hat ja wenigstens beinahe geklappt.

Um auch mal Polemisch zu werden: Warum hat die Pöse EU den deutschen Atomausstieg überhaupt ZUGELASSEN?
Nee nee nee! Die Frage war, was die EU für mich getan hat. Sie hat zumindest eine Sache nicht getan: Den Atomausstieg und dem Umwelt- bzw. Verbraucherschutz auf den Weg gebracht. Ich glaube, ich bin den ekelerregenden Grünen mehr Dank schuldig als der EU.

Auch wenn ich TTIP aus anderen Gründen ablehne - Europäische VW-Kunden haben aktuell ca. 15 MRD Gründe, FÜR Verbraucherschutz-Richtlinien nach US-Vorbild zu sein. Soviel Entschädigung bekommen die Us-Kunden des Konzerns. In Europa: 0,0
Ja, also wer jetzt einen VW-Diesel fährt und auf das große Geld hofft, hat hier eher Pech im Gegensatz zu einem Amerikaner. Aber ich fahre keinen Diesel.

Und selbst wenn: Du bekommst in den USA auch ein paar Millionen, wenn Du Dir die Schnauze bei McDonalds verbrennst oder Deinen Pudel in der Mikrowelle trocknen willst. ich bin ganz zufrieden, dass wir hier nicht diesem Wahnsinn zum Opfer gefallen sind. Aber schön wäre es, wenn man sich mal bei Kapitalverbrechen ein Beispiel an den USA nähme. Nicht unbedingt an der Todesstrafe, aber so wundervolle Dinge wie x-mal lebenslänglich wäre schon geil. Aber davon habe ich nichts mitbekommen, dass sich die EU dafür einsetzen will.

Wenn ich es mir recht überlege, würde ein entsprechender Einsatzwille für eine Justiz, die diesen Namen auch verdient, mich sogar zu einem EU-Fanboy machen. Mich, der die EU immer abgelehnt hat! Denn dass meine Regierung und mein Land sowas allein hin bekommt, halte ich inzwischen für ausgeschlossen.

Dummerweise bekommst du mit einheimischen Niedriglöhnern keine Fachkräftestellen besetzt.
Mit ausländischen auch nicht.

Die Alternative sind Anwerbungen, aber dass das keine "Gast-"Arbeiter sind, wissen wir seit 20 Jahren. Jetzt können Sie kommen und auch wieder gehen.
Gehen können unsere aktuellen ehemaligen Gastarbeiter auch. Jederzeit. Machen aber keinerlei Anstalten, wie ich es so überblicke.

Darüber hinaus: Wenn man die richtigen Leute anwirbt, will sie ja auch niemand los werden. Dann stellt sich allerdings die Frage, ob diese Fachkräfte dann nicht in ihren Heimatländern eigentlich viel dringender gebraucht würden. Kann mir zwar egal sein, Hauptsache meinem Land geht es gut. Da wir aber in der EU dann das Geld, was die Fachkräfte hier erwirtschaften, gleich wieder zurück überweisen, interessiert es mich dann doch.

Ich auch, allerdings vergisst du, dass die Steuereinnahmen seit Jahren sprudeln wie selten, und der größte Einnahmeposten des Finanzministers SIND die Einkommenssteuern. Also, irgendwer muss das Einkommen ja haben, was da besteuert wird...
Da wird auch mit rein spielen, dass man weniger bescheißt als früher. Weil man ja auch regelmäßig Steuer-CDs kauft. Und auch der, der sich freiwillig im Zuge der Amnestie gemeldet hat, wird wohl wissen, dass er fortan unter besonderer Beobachtung steht und sehr gehau mit seinen Steuern umgehen. Das wird in der Masse über die letzten Jahre nicht unwesentlich sein.

Dazu kommt, dass der Leitzins knapp über Null gehalten wird, weil man Angst vor Negativzinsen hat. Folglich wird auch mehr investiert als früher. Das kann sich aber mit steigender Inflationsrate und Zinsen auch wieder ganz schnell ändern.

Aber ich will auch gar nicht bestreiten, dass es mehr Arbeitsplätze gibt. Auch wenn es im Löwenanteil jene Stellen sind, von denen kein Schwanz leben kann. Aber erstens betrifft das nicht jedes Land in Europa und ist somit kein Verdienst der EU. Zweitens betrifft es mich ebenfalls nicht und die Frage war, was die EU für mich getan hat.

ich korrigiere: Du WILLST nichts finden...
Ich korrigiere meinerseits: Ich FINDE NICHTS. Gar nix. Nada.

Es mag ja ein paar Leute geben, die direkt oder indirekt von der EU profitieren. Der Student vielleicht. Oder der osteuropäische Maurer. Und natürlich die Geldsäcke mit ihren Konzernen, die in ganz Europa und der Welt arbeiten. Aber ich gehöre zu keinem dieser Personenkreise.

Also hast Du nun noch wenigstens einen klitzekleinen Punkt? Irgendwas? Wenigstens was oberflächlich wie ein Vorteil für mich wirkt?
 
Also ist es das Ziel, die eigene Währung abzuwerten? Komisch, dass die Aktienmärkte dieses Ziel nicht honorieren... Liegt vielleicht daran, dass die zukünftigen Unwägbarkeiten (Zölle, Einfuhrbeschränkungen) den Effekt eines schwachen Pfund wettmachen wird.

Die Börse hasst eben Unsicherheit, die schwachen Kurse haben dann auch wenig mit einer realistischen Einschätzung zu tun sondern sind eben der normale Abschlag für ein gefühlt höheres Risiko.

Zölle und Einfuhrbeschränkungen wird es nicht im erheblichen Umfang geben, denke ich, weil beide Seite wissen das sie die Mauern nicht hochziehen können ohne das es die andere Seite genauso macht und dann schadet man sich halt nur selbst
 
Brexit zum Trotz: CSU fragt Mitglieder nach Volksentscheid

Folgende News wurde am 09.10.2016 um 11:41:03 Uhr veröffentlicht:
Brexit zum Trotz: CSU fragt Mitglieder nach Volksentscheid
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München (dpa) - Trotz Skepsis in der Schwesterpartei CDU will die CSU-Führung die eigene Parteibasis über Volksentscheide auf Bundesebene abstimmen lassen. Am Montag soll der CSU-Vorstand bei einer Sitzung in München die genaue Fragestellung beschließen.
«Ich bin dafür», sagte CSU-Chef Horst Seehofer in den vergangenen Wochen, wenn er auf das Thema Volksentscheid angesprochen wurde. Führende CDU-Politiker hatten zuletzt angekündigt, ihre Partei werde sich, falls es soweit kommen sollte, einer entsprechenden Grundgesetzänderung widersetzen.
Seehofer argumentierte, die direkte politische Beteiligung der Bürger über Volksbefragungen, Volksentscheide und Bürgerbegehren sei Kern seiner Politik. Er wolle möglichst viel «Koalition mit den Menschen». Auch das Votum für den EU-Austritt Großbritanniens (Brexit) änderte da nichts. Seehofer: «Man kann eine solche Grundfrage - Teilhabe der Bevölkerung an den politischen Prozessen - nicht davon abhängig machen, ob eine Wahl oder eine Umfrage gerade mal positiv oder negativ ausgeht.»
Nach den vielen Wochen der Worte will Seehofers CSU das Thema nun konkreter angehen: Per Mitgliederbefragung will die Partei in Bayern ab Dienstag klären, ob sie sich künftig in der Bundesregierung für mehr direkte Demokratie einsetzen soll. «Bayern hat mit seinen bisher 19 Volksentscheiden gute Erfahrungen gemacht», sagte CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer der Deutschen Presse-Agentur in München. Mit Volksentscheiden würden teils langwierige Streitthemen durch die Kraft des Bürgervotums befriedet. Mit einem Ergebnis wird für den 4. November gerechnet.
Wie die genaue Frage lautet, die die rund 144 000 CSU-Mitglieder im Freistaat mit ja oder nein beantworten sollen, will der CSU-Vorstand am Montag beschließen. Abgesehen von Formulierungsfragen ist der Tenor klar: *«Soll sich die CSU für bundesweite Volksentscheide einsetzen?»
Sollte das Votum die Ansicht Seehofers stützen, und davon ist wohl auszugehen, soll der Punkt auch im neuen Grundsatzprogramm der Partei festgeschrieben werden. Auf dem CSU-Parteitag Anfang November in München soll dies - so Seehofers Wunsch - schon geschehen.
In der CDU*sehen sie das bislang ganz anders. Bei der Schwesterpartei überwiegen erhebliche Vorbehalte gegen bundesweite Volksentscheide. Die CDU-Führung hält die gängige Regelung auf Ebene der Bundesländer für absolut ausreichend. Schon während der Koalitionsverhandlungen 2013 hatte die CDU entsprechenden Überlegungen von CSU und SPD eine Absage erteilt. Anders als Seehofer sehen sich viele führende Christdemokraten in ihrem Nein auch vom Brexit-Votum bestätigt. Die repräsentative Demokratie wie in Deutschland mit dem Bundestag habe sich «wahrhaftig bewährt», sagte Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU)*Anfang Juli.