So sehe ich das auch...

Schon alleine die Tatsache, dass die Motorrad-Saison auch bald losgeht und dann Biker als auch Autofahrer mit der Situation völlig überfordert sind und es leider sehr oft zu Unfällen kommt, bei denen Blutkonserven gebraucht werden.

Also Spenden und neue Spender werben ;) egal wo
 
bin zwar nicht gesund und darf nicht spenden aber finde es noch immer ne Sauerei das man den Spendern nicht wenigstens ne kleine Aufwandsentschädigung von sagen wir 20 Euro zukommen lässt - ganz besonders weij es ja nun knapp ist könnte man ja anfangen Spender "hinterm-Ofen-vor-zu-motivieren"
 
Als langjähriger ehrenamtlicher Helfer kann ich das nicht nachvollziehen. ;)

Aber Du wirst sicher Deine eigenen Erfahrungen gemacht haben, die Deine Überzeugung untermauern und Dich an den verlinkten Informationen zweifeln lassen.
 
Der Punkt ist, dass es ja auch viele kommerzielle Blutspendedienste gibt, die trotz der Zahlung einer Aufwandsentschädigung gewinnbringend arbeiten können.

Meines Wissens gehen viele Blutspenden gar nicht in die Blutbanken, sondern in die Industrie zur Herstellung von Medikamenten - auch die Spenden beim DRK, die dadurch nicht schlecht verdienen.

Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass Blutkonserven gerade knapp sind.
 
Ich bin da nicht mehr so gut im Thema wie noch vor ein paar Jahren. Deshalb erspare ich mir hier eine tiefergehende Diskussion.

Zwei Gedanken nur.

1. Das DRK sorgt nach wie vor für den ganz überwiegenden Teil der Blutspenden. Die hierfür notwendige Infrastruktur kann ich mir jeden Tag ansehen, da ich quasi gegenüber vom Blutspendedienst West wohne. Um diese aufrechtzuerhalten und auch durch hauptamtliches Personal zu betreiben, braucht man eben Geld. Man hat sich entschieden, dies marktwirtschaftlich zu organisieren. Die einzige Alternative wäre m. E. das staatlich zu machen und durch Steuergeld zu finanzieren.

2. Wer der Auffassung ist, er müsse für sein Blut bezahlt werden, der kann dies tun, wenn er in der Nähe eines privaten Betreibers wohnt. Falls nicht, dann rechnet sich der "Einkauf" der Blutspenden schlicht nicht. Weder für den Spender, der dann Fahrtkosten in Kauf nehmen müsste, noch für die privaten Betreiber, die den infrastrukturellen und personellen Aufwand nicht zu dem Preis leisten könnten, den sie beim Roten Kreuz bezahlen müssen.
 
Der Punkt ist, dass es ja auch viele kommerzielle Blutspendedienste gibt, die trotz der Zahlung einer Aufwandsentschädigung gewinnbringend arbeiten können.

Eben im Prinzip nimmt das DRK die Marktpreise für Blutkonserven ein ( ca. 270 Euro pro Liter = 2 Konserven) und während die anderen Anbieter davon noch die Aufwandsentschädigung zahlen können streicht sich das DRK dieses Geld lieber zusätzlich ein
 
das ist alles korrekt. Das Problem vom DRK ist, dass die genauen Umstände der Finanzierung und der Verwendung der Spenden nicht kommuniziert wird. Und dass sie den privaten Spendediensten Methoden und Intentionen vorwerfen, die sie selber verfolgen. Niemand kann dem DRK vorwerfen, zum Betreiben einer dezentralen Blutspende-Infrastruktur Geld einnehmen zu müssen.

Aber dann darf man sich nicht hinstellen und mit dem Finger auf die privaten Zeigen und sagen "die machen das aber nur wegen dem Geld". Faktisch tut das DRK nämlich genau das gleiche.
 
Es kann sein, dass diese Einschätzung mittlerweile zutrifft. Wie gesagt, ich habe mich lange nicht mit dem Thema beschäftigt (und habe auch wenig Lust, mich einfach so - nur für diesen Thread - detailliert neu einzulesen).

Zu meiner Zeit (etwa 10 - 15 Jahre her) gab es beim Blutspendedienst West mehrere ReferentInnen, welche die von Dir gewünschte Transparenzarbeit gemacht haben und da auch mit konkreten Zahlen und mit Argumenten gegen die auch damals schon stark vertretenen Kritiker und deren Punkte informiert haben. Diese Menschen waren auf DRK-Veranstaltungen unterwegs, konnten aber auch von anderen Gruppen angefragt werden.

Da ich damals bei der Öffentlichkeitsarbeit für meinen DRK-Kreisverband mitgearbeitet habe, habe ich öfter mit diesen Menschen gesprochen und auch Info-Veranstaltungen von ihnen besucht. Die Informationen, die ich dort bekam, haben mich davon überzeugt, dass die Finanzierung "sauber" ist und dass die Vorwürfe der "Geldmacherei" in aller Regel auf Verkürzungen und falscher Interpretation des Aufwands beruhten. Es gab aber damals auch einige echte Negativbeispiele, in denen sich einzelne Mitarbeiter oder Teilorganisationen des DRK falsch und tlw. (meine ich zu erinnern) sogar illegal verhalten haben. Das ergibt dann natürlich insgesamt eine gefährliche Gemengelage bei der Kommunikation mit der Bevölkerung, inbesondere auch, was das Vertrauen in die Aussagen angeht.

Das alles kann heute schon wieder ganz anders aussehen, aber wie gesagt, da bin ich nicht auf dem neuesten Stand. Die Infos auf der von mir verlinkten Seite sehen aber im wesentlichen noch so aus wie damals, deshalb würde ich von meiner (alten) Überzeugung erst dann (möglicherweise) abrücken, wenn ich eine substantielle Kritik sehen, bzw. hören würde. Hier war mir das bisher zu allgemein gesprochen.

Aber vielleicht habt ihr ja was interessantes aus den letzten zehn Jahren, was ich dazu mal lesen sollte? Bis dahin bin ich #TeamDRK ;)