(Bier)Kelle
BackRoad Fahrer
- 28 April 2006
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Stimmt. Bei so einer Kostenkalkulation für Zugestrecken sind die Lokführer der grösste Posten. Sollten da 5% dazukommen, müssen die Preise für Tickets eigentlich sofort auch um 5% erhöht werden. Weil Züge, Wartung, Wasserkopf ja quasi verschwindend gering sind. Die Lokführer sind schuld an den Preisen der Bahn.
Ist Dir das nicht zu einfach?
Nein, da man differenzieren muss.
Schreibt das Land als Auftraggeber das Komplettpaket aus, sprich Züge + Wartung + Fahrpersonal, dann hat die DB durchaus Chancen, die sogar soweit gehen, dass Ausschreibungen Klauseln enthalten, dass Dritte auch zum Zuge kommen, wenn sie teurer sind.
Beispiel Berlin und Baden Württemberg: Es werden mehrere Lose ausgeschrieben und kein Auftragnehmer darf alle Lose bekommen.
Das Land kann aber auch Züge selbst beschaffen, die Wartung ausschreiben oder gleich im Kauf mit vereinbaren, und für die Eisenbahnunternehmen bleibt dann die Bereitstellung von Zugpersonal.
Beispiele:
Bereich Hamburg - Bremen - Göttingen (ist-Stand):
Zugbesitzer: Landesgesellschaft
Wartung: OHE beauftragt von Bombardier
Betrieb: Metronom
Bereich Hannover - Braunschweig - Wolfsburg (ab 2015)
Zugbesitzer: Landesgesellschaft
Wartung: Alstom
Betrieb: Metronom
In dem Fall sind die Personalkosten nunmal der Knackpunkt.
Und da behaupte ich mal, dass es doch einige geben wird, die abschätzen können zwischen kurz mehr Geld, oder langfristiger Beschäftigung.
Und der BR wird da nicht wirklich weiterhelfen, da der zur Zeit damit beschäftigt ist, die Wogen zu glätten, die es intern gibt.
Das Verhalten der GDL ist nämlich zutiefst unsozial (um es mal höflich auszudrücken).
Die streiken nur für ihr Gehalt und verkrümeln sich, während sich die komplette Belegschaft im direkten Kundenkontakt mit den unzufriedenen Kunden rumschlagen darf, ohne was vom Streik zu haben.
Der Sohnemann vom Bekannten ist Eisenbahner. Er berichtet zur Zeit nix gutes über das Betriebsklima.
Vor allem weil alle wissen, dass es der GDL einzig und alleine um Macht geht.
Ginge es ihr um die Lokführer, es gibt aktuelle Angebote der DB AG, wo zumindest der prozentualen Lohnforderung entsprochen wird, aber darüber verhandelt die GDL nicht.
Und wer Machtkämpfe auf dem Rücken der Belegschaft, auf Kosten der reisenden Bevölkerung und zu Gunsten der Fernbusanbieter betreibt, der muss nicht mit dem Rückhalt in der Bevölkerung rechnen.