Das ist wohl eine Erfahrung, die Herr Schell anhand der Angebote der letzten Wochen gemacht hat. Das zeigt doch, dass er lernfähig ist.
Warten wir doch einfach bis er nächstes Jahr eh in Rente geht. Vielleicht kommt die GDL um Herrn Weselsky dann ja zur Vernunft.

Von mir aus kann die GDL bis dahin immer mal wieder streiken, ich steige trotzdem lächelnd jeden Tag in die NordWestBahn...
 
Ich habe vorgestern eine Geschäftsreise (die bereits vor 3 Monaten geplant & gebucht wurde) stornieren müssen. Herzlichen Dank an die Streiker - zahlt einer von euch mir nun die Stornogebühren und den Einkommensverlust?
 
Ach so, Vorstandsmitglieder müssen als Begründung für enorme Gehaltserhöhungen nur angeben, dass sie vor 20-30 Jahren studiert haben und bisher eben zuwenig bekommen haben?

Es geht nicht um Gründe für eine Gehaltserhöhung.
Sondern schlicht und ergreifend darum, dass die Verdienstmöglichkeiten ziemlich direkt mit der schulischen und beruflichen Ausbildung zusammenhängen.
Wer sich also mit 9. Klasse und Ausbildung zufriedengibt, braucht sich nicht zu wundern, dass Leute mit Abitur, Studium, Promotion ... ein mehrfaches bekommen.

Ich weiß, daß man das eigentlich trennen muss. Aber wie will ein Vorstandsmitglied, was gerade eine so enorme Gehaltserhöhung bekommen hat, einem seiner Mitarbeiter erklären, für ihn wäre jetzt kein Geld mehr da?

Es tun ja gerade alle so, als würde die Bahn 0% bei 10 Stunden Mehrarbeit fordern.
Tun sie aber nicht.
Sie bieten 4,5 % und 600 €.
Ohne jetzt Sachen wie Weihnachtsgeld, Betriebsrente ... reinzurechnen, macht das für nen Lokführer 140 € mehr pro Monat für ein Jahr.

Stimmt, die kam von der GDL bisher nicht...

Ey Chef, ich will 500 € mehr.
Frag mich nicht warum, keine Ahnung, sonst arbeite ich jedenfalls nicht weiter.

Spannende Argumentationslinie.

Zum Beispiel Reallohnverluste,

Was kann mein Chef für den Reallohn?
Wenig bis gar nichts, da ist maximal der Staat gefragt.

Reduzierung im Personalstamm etc...

Heißt im Umkehrschluss:
Wenn die Bahn zusätzliche Mitarbeiter einstellt, darf sie alle Gehälter senken.
Hervorragend.

Müssen sie das begründen, wenn es um einen Tarifvertrag geht? Bei Einzelverhandlungen sollte man das können, hier nicht.

Um das ganze transparenter zu machen.
Um mehr Akzeptanz zu bekommen.

Wenn die Zahlen stimmen, dann wäre alles im Lot, dann würde ein Lokführer bei einer 40-Stunden-Woche mit einem Jahr Berufserfahrung ja schon ungefähr 3.400 Euro brutto verdienen. Jetzt ist da die Gewerkschaft, die sagt, sie verdienen keine 2.000 Euro und zeigt als Beweis den aktuellen Tarifvertrag. Wie passt das zusammen?

Erstens würfelt der Kollege Schell gerne mal Brutto und Netto durcheinander.
Zum anderen sind im Tarifvertrag Grundgehälter festgeschrieben.
Reelle Zuschläge sind doch nirgendwo pro Monat festgeschrieben.
Und Lokführer unterscheiden sich nicht viel von Fließbandmitarbeitern.
Grundlohn - naja.
Zulagen dazuaddiert - richtig viel Geld.
Kleines Beispiel: Bei 20 € kommt man an einem Arbeitstag auf 160 €
Ein Lokführer bekommt bei 20 € einen Sonntag mit 320 € vergütet, und hat so ein zehntel seines Monatsgehaltes drin.
Andersrum: Ein Lokführer der im Monat vier Sonntagsschichten schiebt, hat 640 € mehr aufm Lohnstreifen stehen, als einer, der nicht sonntags arbeitet.

Wie sind denn die "definierten" Ziele der Bahn? Für einen privaten Börsengang kurzfristig blitzblank auszusehen, um die Deutschen mal kräftig abzusahnen?

In erster Linie ging es darum, aus zwei defizitären Unternehmen ein Unternehmen zu machen, was schwarze Zahlen schreibt.

Oder sollte das Ziel eines Staatsunternehmens nicht sein, seine Bürger pünktlich und regelmässig kostendeckend ans Ziel zu bringen?

Kostendeckend...
Das war doch vor den AG Zeiten ein Fremdwort.

Und hat ein Staatsunternehmen nicht auch eine soziale Verpflichtung?

Jedes Unternehmen hat soziale Verpflichtungen.
Und wie man soziale Verpflichtung auslegt, ist auch noch jedermanns Sache.
Ein Staatsunternehmen welches Gewinne einfährt, und somit den Bundeshaushalt unterstützt, ist eine sehr soziale Sache.

Wie sieht denn die "persönliche Haftung" bei einem Herrn Mehdorn aus, wenn er die Ziele nicht erreicht? Wird er dann mit einer Millionenabfindung in Rente geschickt?

Keine Ahnung wie das geregelt wird.
Ich denke da nur an meinen Ex Chef Klaus K. zurück.
Der wurde für Sachen zur Verantwortung gezogen, wo er nun gar nix für konnte.
Trotzdem musste er den Hut nehmen.

Exakt eine zuwenig, wie es aussieht. Werden sie für diesen Fehler auch "persönlich" haftbar gemacht?

Sie haben mit allen Gewerkschaften verhandelt.
Die Mehrheit der gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer hat das Angebot angenommen.
Ein störrischer Haufen nicht.
Vorstand und Aufsichtsrat sind sich darin einig, dass die GDL keine Extra Wurst gebraten kriegt, also ist es jetzt Mehdorns Aufgabe, die GDL auszuhungern.
Ist doch ein klares Ziel, wenn es heißt, ein Tarifvertrag für alle.

Nur so ist es nämlich gelaungen, dass die Bahn letztes Jahr 2,5 Mrd. Euro Gewinn erzielt hat.

Dazu gehört deutlich mehr, als Du da hingeschrieben hast.
Aufkauf von Firmen, Aufbau von Firmenbeteiligungen etc.
Denn das lernt jeder BWLer: Durch Personalabbau kann man kein Gewinn erzielen, da keine Produkte entstehen, die verkauft werden können.

Aber dieser Vorstand verweigert seinen Mitarbeitern jede Beteiligung am Gewinn.

Kurz und knapp: Schwachsinn!

Es gäbe doch eine einfache Lösung, die müsste die Bahn nur mal anbieten: Beteiligung der Mitarbeiter am Gewinn. Die Bahn ist ein Staatsunternehmen, also sollte es nicht gewinnorientiert arbeiten.

Kann mir mal einer erklären, warum ein Staatsunternehmen nicht gewinnorientiert arbeiten soll?
Damit man es mit Steuern quersubventionieren kann?
Oder damit die Staatsverschuldung steigt?

Man könnte doch einfach anbieten, 30% des Gewinns an alle Mitarbeiter zu gleichen Teilen auszuzahlen.

Zum einen weigern sich Gewerkschaften an Verlusten beteiligt zu werden.
Warum an Gewinnen?
Zum anderen regeln AGs die Gewinnbeteiligung standardmäßig über Vorzugsaktien für Angestellte.

Das würde sich nur nicht gut machen für einen Börsengang, oder?

Ich habe den Eindruck, dass die meisten, die hier pro GDL und contra Börse argumentieren, seit Jahren nicht mehr auf deutschen Bahnhöfen waren.
Die Bahn ist kein Monopolist mehr.
Sie stehen im Wettbewerb mit zig verschiedenen größeren oder kleineren Konkurrenten.
Da heißt es Rücklagen erwirtschaften für härtere Zeiten, oder um einen strategisch wichtigen Wettbewerb zu finanzieren, Mittel aufbauen, um auch durch Forschung und Entwicklung Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen zu haben.

gruss kelle!
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht nicht um Gründe für eine Gehaltserhöhung.
Sondern schlicht und ergreifend darum, dass die Verdienstmöglichkeiten ziemlich direkt mit der schulischen und beruflichen Ausbildung zusammenhängen.
Ich hatte bisher auch noch von keinem Lokführer die Forderung gelesen, soviel zu verdienen wie der Vorstand. Es geht nur um przentuale Erhöhungen. Wieso kann ein Herr Mehdorn auf einmal das Dreifache von seinem Gehalt von 2003 bekommen, ein Lokführer soll aber mit dem zufrieden sein, was er vor drei Jahren bekommen hat? Welche Mehrleistung hat Herr Mehdorn denn vollbracht als 2003?
Wer sich also mit 9. Klasse und Ausbildung zufriedengibt, braucht sich nicht zu wundern, dass Leute mit Abitur, Studium, Promotion ... ein mehrfaches bekommt.
Ach so, Hauptschüler dürfen auch nur 4% auf ihr mikriges Gehalt bekommen, Doktoren aber 300%. Sorry, ich wusste bisher nicht, wie Dein Gerechtigkeitssinn dabei gepolt war.

Es tun ja gerade alle so, als würde die Bahn 0% bei 10 Stunden Mehrarbeit fordern.
Tun sie aber nicht.
Sie bieten 4,5 % und 600 €.
Wie sieht da denn die Reallohnentwicklung aus, wenn man mal den Zeitraum von 2000 bis heute betrachtet? Negativ vermutlich.

Ey Chef, ich will 500 € mehr.
Frag mich nicht warum, keine Ahnung, sonst arbeite ich jedenfalls nicht weiter.
"Hey Chef, ich habe die letzten 5 Jahren auf Gehaltserhöhungen verzichtet, als es dir schlecht ging. Jetzt geht es dir so gut, dass Du dreimal so viel verdienst wie vor 5 Jahren, wie wäre es, wenn ich dann auch mal etwas mehr bekomme, immerhin bin ich derjenige, der dir das Geld verdient."

Was kann mein Chef für den Reallohn?
Wenig bis gar nichts, da ist maximal der Staat gefragt.
Ach so, wenn der eigene Arbeitgeber zur Inflation beiträgt, indem er ständig die Preise erhöht, dann sind Politiker daran schuld? Klare Sache, Du bist kein Volkswirt.

Heißt im Umkehrschluss:
Wenn die Bahn zusätzliche Mitarbeiter einstellt, darf sie alle Gehälter senken.
Hervorragend.
Ist doch so, sie zahlen dann z.B. weniger Überstunden. Wobei, die bezahlen sie ja bisher anscheinend auch nicht, sondern lassen kostenlos Mehrarbeit leisten, sonst könnten sie es ja nicht als bahnbrechendes (cooles Wort) Angebot bezeichnen, wenn sie ihren Mitarbeiter jetzt auch mal ausnahmsweise Überstunden auszahlen wollen.

Erstens würfelt der Kollege Schell gerne mal Brutto und Netto durcheinander.
Zum anderen sind im Tarifvertrag Grundgehälter festgeschrieben.
Ach so, du willst wieder versuchen, Zuschläge mit in ein Gehalt zu verrechnen.
Reelle Zuschläge sind doch nirgendwo pro Monat festgeschrieben.
Doch, im Lohn- und Gehaltstarifvertrag. Da steht exakt drin, wieviel es für Nacht- und Wochenendarbeit gibt.

Grundlohn - naja.
Zulagen dazuaddiert - richtig viel Geld.
Könntest Du mal Beispiele bringen aus dem aktuellen Tarifvertrag, wo ich dieses "richtig viel Geld" sehe? ich finde die einfach nicht.
Kleines Beispiel: Bei 20 € kommt man an einem Arbeitstag auf 160 €
Ein Lokführer bekommt bei 20 € einen Sonntag mit 320 € vergütet, und hat so ein zehntel seines Monatsgehaltes drin.
Wo steht, das ein Lokführer 20 Euro die Stunde verdient, wenn im Tarifvertrag ein Grundgehalt von unter 2000 Euro steht? Das sind keine 20 Euro im Monat. Und wo steht in diesem Tarifvertrag, dass es Sonntags 100% Zuschlag gibt. Ich finde diese Stelle einfach nicht, könntest Du mal zitieren?

Ein Staatsunternehmen welches Gewinne einfährt, und somit den Bundeshaushalt unterstützt, ist eine sehr soziale Sache.
Dann sollten die Bahn die Preise weiter erhöhen und noch mehr Gewinn machen. Und weiter Personalabbau betreiben, damit wurden nämlich genau diese Gewinne bisher erreicht. Finde ich super. Arbeitsplatzabbau bei einem Staatsunternehme als sozial zu bezeichnen.

Vorstand und Aufsichtsrat sind sich darin einig, dass die GDL keine Extra Wurst gebraten kriegt, also ist es jetzt Mehdorns Aufgabe, die GDL auszuhungern.
Dann sind doch die Fronten klar und die Bahn braucht ja nur abzuwarten. Warum aber dann dieses Gejammer über Millionenverluste täglich. Das ist doch bestimmt einkalkuliert bei diesem "aushungern", oder nicht?

Denn das lernt jeder BWLer: Durch Personalabbau kann man kein Gewinn erzielen, da keine Produkte entstehen, die verkauft werden können.
Dann scheinen diese BWLer ja in kaum einem grossen deutschen Unternehmen das Sagen zu haben. Dort fand und findet genau wie bei der Bahn genau dieser Prozess ständig statt. Und wie erklärst Du Dir dann den Gewinn von mehreren Mrd. Euro bei gleichzeitig gesunkenen Personalkosten um den Betrag? Ach so: Bevor das Argument von Dir kommt: Die Arbeit wäre da, sie wird nur jetzte vom Rest als unbezahlte Überstunden geleistet...

Kann mir mal einer erklären, warum ein Staatsunternehmen nicht gewinnorientiert arbeiten soll?
Weil das in sehr vielen Fällen einen Interessenkonflikt darstellt. Was soll das bringen, wenn die Bahn die Preise erhöht, Gewinne einfährt von zahlenden Bürgern, die dem Staat weiterleitet und der sie den Bürgern durch Steuersenkungen wiedergibt? Da können sie einfach die Preise unten lassen und das Ergebnis ist dasselbe.

Zum einen weigern sich Gewerkschaften an Verlusten beteiligt zu werden.
Hast Recht: Bei Verlusten haben ja nur die Eigentümer zu leiden, die Mitarbeiter werden ja nur "freigesetzt"...
Zum anderen regeln AGs die Gewinnbeteiligung standardmäßig über Vorzugsaktien für Angestellte.
Und "standardmässig" macht die Bahn das gerade auch? Wüsste ich nichts von, Du etwa?

Da heißt es Rücklagen erwirtschaften für härtere Zeiten, oder um einen strategisch wichtigen Wettbewerb zu finanzieren, Mittel aufbauen, um auch durch Forschung und Entwicklung Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen zu haben.
Dazu gehören qualifizierte, zufriedene und hochmotivierte Arbeitnehmer. Und da arbeitet die Bahn gerade mit Hochdruck dran.

Marty
 
Wieso kann ein Herr Mehdorn auf einmal das Dreifache von seinem Gehalt von 2003 bekommen, ein Lokführer soll aber mit dem zufrieden sein, was er vor drei Jahren bekommen hat? Welche Mehrleistung hat Herr Mehdorn denn vollbracht als 2003?

2003: DB AG schrieb Verlust
2005: war als erstes verlustreiches Jahr angepeilt
2006: Der Gewinn stimmt
Mehr Umsatz, Kunden, ANGESTELLTE etc. inklusive.

Dagegen:
2003: Fahrzeit Göttingen - Berlin Spandau ca. 120 Minuten
2006: Fahrzeit Göttingen - Berlin Spandau ca. 120 Minuten

Ach so, Hauptschüler dürfen auch nur 4% auf ihr mikriges Gehalt bekommen, Doktoren aber 300%. Sorry, ich wusste bisher nicht, wie Dein Gerechtigkeitssinn dabei gepolt war.

Darum geht es nicht.
Es geht darum, dass man als z.B. Doktor eher in Regionen kommt, wo man sein Gehalt (mit)bestimmen kann.
Als Facharbeiter ist man i.d.R. in einer Situation, wo das Gehalt bestimmt wird.
Nicht unbedingt schön, aber Realität.

Wie sieht da denn die Reallohnentwicklung aus, wenn man mal den Zeitraum von 2000 bis heute betrachtet? Negativ vermutlich.

Sind die Lokführer da die einzigen?
Mussten aufgrund einer hängende Konjunktur, eines Börsencrash 2001, den Terrorangriffen etc. nicht alle kürzer treten?
Warum gibt es denn in letzter Zeit immer häufiger vernünftige Tarifabschlüsse, die auch beachten, dass wir nicht allein sind auf der Welt, sondern dass es um Standortsicherung/ausbau geht?

"Hey Chef, ich habe die letzten 5 Jahren auf Gehaltserhöhungen verzichtet, als es dir schlecht ging. Jetzt geht es dir so gut, dass Du dreimal so viel verdienst wie vor 5 Jahren, wie wäre es, wenn ich dann auch mal etwas mehr bekomme, immerhin bin ich derjenige, der dir das Geld verdient."

Ey Arbeiter, wenn Du mir darlegst, wo Dein konkreter Anteil an der Steigerung des Gewinnes ist, kriegst Du nen Teil ab. Aber irgendwie brauchst Du immer noch 120 Minuten von Göttingen nach Berlin.

Ach so, wenn der eigene Arbeitgeber zur Inflation beiträgt, indem er ständig die Preise erhöht, dann sind Politiker daran schuld? Klare Sache, Du bist kein Volkswirt.

Wenn Du Dich über sinkenden Reallohn beschwerst, dann solltest Du beim Thema Gehaltserhöhung um bis zu 30% zurückhaltender sein, weil sowas schmälert die Reallöhne aller Bahnfahrer.

Ach so, du willst wieder versuchen, Zuschläge mit in ein Gehalt zu verrechnen.
Doch, im Lohn- und Gehaltstarifvertrag. Da steht exakt drin, wieviel es für Nacht- und Wochenendarbeit gibt.

Klar steht da ein Prozentsatz drin.
Was es aber für den Mitarbeiter am Monatsende ausmacht, das kann man nirgendswo festschreiben.
Bei einem 08/15 Angestellten wie bei mir, kann man in den Tarifvertrag gucken, da steht mein monatliches Einkommen (+/- 3%)
Bei der Bahn, allgemein Betrieben mit Schichtarbeit, geht eben dies nicht.

Könntest Du mal Beispiele bringen aus dem aktuellen Tarifvertrag, wo ich dieses "richtig viel Geld" sehe? ich finde die einfach nicht.

Da man keine tariflich garantierten Schichten hat, ist das monatliche Einkommen sehr variabel.

Wo steht, das ein Lokführer 20 Euro die Stunde verdient, wenn im Tarifvertrag ein Grundgehalt von unter 2000 Euro steht? Das sind keine 20 Euro im Monat.

Mein Gott, dann rechne ich mit 15 €.
Ändert es etwas an der Aussage, dass man durch Schichtzulagen sein monatliches Einkommen stark variieren, bzw. sehr schnell verdienen kann?

Und wo steht in diesem Tarifvertrag, dass es Sonntags 100% Zuschlag gibt. Ich finde diese Stelle einfach nicht, könntest Du mal zitieren?

Kenn ich so von der IG Metall.
Könnte ich mir bei der DB auch vorstellen.
Anders sind die Differenzen zwischen dem tariflichen Grundgehalt und dem reellen Monatseinkommen nicht zu erklären.

Arbeitsplatzabbau bei einem Staatsunternehme als sozial zu bezeichnen.

Wenn keine Arbeit da ist, wofür soll man die Leute anstellen?

Dann sind doch die Fronten klar und die Bahn braucht ja nur abzuwarten. Warum aber dann dieses Gejammer über Millionenverluste täglich. Das ist doch bestimmt einkalkuliert bei diesem "aushungern", oder nicht?

Klar, genauso wie das Jammern, dass erste Kunden abgesprungen sind und somit Lokführer entlassen werden müssen.

"Georg Brunnhuber, Mitglied im Bahn-Aufsichtsrat, warnte in der Zeitung vor dem Verlust von Arbeitsplätzen durch den Streik: "Die ersten Bahnkunden im Güterverkehr haben in Folge des Streiks bereits Jahresaufträge gekündigt. Die GDL bedroht massiv Arbeitsplätze. Jeder weitere Streik wäre eine Katastrophe.""

Man muss ja irgendwie Druck auf das arbeitsscheue Pack erzeugen.

Für die Bahn ist doch eins klar:
Kriegt die GDL nen eigenen Tarifvertrag, dann streikt übermorgen die Gewerkschaft der Fahrdienstleiter, in zwei Wochen die Gewerkschaft der Railion Disponenten, in vier Wochen streikt die Gewerkschaft der Energieeinkäufer...

Der Verlust der jetzigen Streiks ist gering im Vergleich zu den zu erwartenden Verlusten bei Aufgabe der Tarifeinheit.

Und wie erklärst Du Dir dann den Gewinn von mehreren Mrd. Euro bei gleichzeitig gesunkenen Personalkosten um den Betrag?

Quelle?

Ach so: Bevor das Argument von Dir kommt: Die Arbeit wäre da, sie wird nur jetzte vom Rest als unbezahlte Überstunden geleistet...

Dann sollen die armen Arbeiter sich doch mal gegen Überstunden wehren.
Oder mal abfeiern.
"Cheffe, ich hab 40 Überstunden, ich bleib die nächste Woche zu Hause."
Sofort sind die Überstunden bezahlt.

Abgesehen davon, stieg die Angestelltenzahl der DB AG von 2005 zu 2006 um ca. 13.000 Mitarbeiter.
Um mal Fakten zu bringen.

Weil das in sehr vielen Fällen einen Interessenkonflikt darstellt. Was soll das bringen, wenn die Bahn die Preise erhöht, Gewinne einfährt von zahlenden Bürgern, die dem Staat weiterleitet und der sie den Bürgern durch Steuersenkungen wiedergibt?

Die DB AG ist, falls Du als Profiautofahrer noch nicht weißt ;-), ein international tätiges Unternehmen.
Somit lässt sich die klare Aufteilung der Beteiligten nicht aufrechterhalten.
Was ist denn, wenn von dem Gewinn 90% im Ausland erwirtschaftet wurde?

Hast Recht: Bei Verlusten haben ja nur die Eigentümer zu leiden, die Mitarbeiter werden ja nur "freigesetzt"...

Was man in Teilen verhindern könnte, wenn sich die Gehälter 1:1 an das Unternehmensergebnis koppeln ließen.

Und "standardmässig" macht die Bahn das gerade auch? Wüsste ich nichts von, Du etwa?

Wie soll sie auch, wenn es keinen Börsengang zur Zeit gibt?

Dazu gehören qualifizierte, zufriedene und hochmotivierte Arbeitnehmer. Und da arbeitet die Bahn gerade mit Hochdruck dran.

Jo, mit mehr Geld, diversen Vergünstigungen bei Fortbildungen etc.

gruss kelle!
 
Vorab eine Bemerkung: Langsam wird die Argumentation schwierig. ABer nicht, weil Argumente ausgehen, sondern weil Du anscheinend Deine eigenen "Tatsachen" produzierst. Du argumentierst mit Stundenlöhnen, die tatsächlich nicht gezahlt werden, Du argumentierst mit Zuschlägen, die es nicht gibt und wenn man Dir einen Hinweis darauf gibt, dann tust Du die Zahl eben als Nichtigkeit ab und korrigierst sie nach unten.

2003: DB AG schrieb Verlust
2005: war als erstes verlustreiches Jahr angepeilt
2006: Der Gewinn stimmt
Mehr Umsatz, Kunden, ANGESTELLTE etc. inklusive.
Gut, dann halte ich einfach mal mit Zahlen dagegen. Quelle ist die GDL, zu finden auf deren Webseite. Deine Quellen veröffentlichst Du ja nicht, deshalb kann ich das nicht verifizieren.

Der Ebit der Bahn AG ist seit 2003 positiv, im Jahr 2003 waren es 0,5 Mrd. Euro, ansteigend bis 2006, dort waren es 2,1 Mrd Euro. Tolle Leistung des Vorstands, würdest Du jetzt sagen. Ich rechne mal gerade, woher denn diese Zahlen kommen:

Arbeitsplatzabbau um 22.000 Mitarbeiter, davon alleine 4.000 Lokführer. 22.000 Gehälter weniger dürften so knapp 1 Mrd. Kosteneinsparungen ausmachen. Die restlichen 229.200 Angestellten der Bahn arbeiten seit Anfang 2005 stufenweise bis heute 3 Stunden pro Woche mehr. Macht im Jahr ca. 35,7 Mio Stunden Mehrarbeit. Diese Zeiterhöhung wurde ohne Lohnausgleich durchgeführt. Diese 35,7 Mio. Stunden können wir ja mal mit 20 Euro (inkl. Arbeitgeberkosten) rechen, macht noch mal 700 Mio. Euro pro Jahr.

Zusammen stammen also 1,7 Mrd. Euro dieser 2,1 Mrd, die die Bahn jetzt Plus macht, direkt von den Arbeitnehmern, es gibt weniger und diese arbeiten zeitlich auch noch mehr.

Diese Mehrleistung der Arbeitnehmer wirst Du nicht ernsthaft dem Vorstand zurechnen können.

Dagegen:
2003: Fahrzeit Göttingen - Berlin Spandau ca. 120 Minuten
2006: Fahrzeit Göttingen - Berlin Spandau ca. 120 Minuten
Du möchtest also Bahnangestellte grundsätzlich nach der Fahrzeit bezahlen? Dann bezahlen wir den Vorstand doch auch danach.

Oder ist der Vorstand alleine dafür verantwortlich, dass die Bahn jetzt besser ausgelastet ist, mehr Kunden hat und erfolgreicher arbeitet?

Darum geht es nicht.
Es geht darum, dass man als z.B. Doktor eher in Regionen kommt, wo man sein Gehalt (mit)bestimmen kann.
Wieso, die Lokführer können das auch. Sie sind gerade dabei. Du möchtest ihnen dieses Recht aber absprechen.

Ey Arbeiter, wenn Du mir darlegst, wo Dein konkreter Anteil an der Steigerung des Gewinnes ist, kriegst Du nen Teil ab. Aber irgendwie brauchst Du immer noch 120 Minuten von Göttingen nach Berlin.
Ey, Chef, dafür fahre ich jetzt 2 mal mehr pro Woche von Berlin nach Göttingen als vor 4 Jahren. Nämlich nicht mehr 19 mal in einer 38 Stunden-Woche, sondern knapp 21 mal in einer 41 Stunden Woche.

Wenn Du Dich über sinkenden Reallohn beschwerst, dann solltest Du beim Thema Gehaltserhöhung um bis zu 30% zurückhaltender sein, weil sowas schmälert die Reallöhne aller Bahnfahrer.
Das rechnest Du mir mal vor, wie eine Senkung des Gewinns der Bahn von 2,1 Mrd auf z.B. eine Mrd. den Reallohn des Bahnfahrers reduziert.

Klar steht da ein Prozentsatz drin.
Was es aber für den Mitarbeiter am Monatsende ausmacht, das kann man nirgendswo festschreiben.
Nein, aber man kann es statistisch erheben. Und bei den Lokführern sind es nach Aussage der GDL Zuschläge, die im Durchschnitt pro Mitglied der GDL 270 Euro betragen. Nachzulesen auf deren Webseite. Und Deine Argumentation war ja: Solange Zahlen nicht widersprochen wurde, stimmen sie.

Bei der Bahn, allgemein Betrieben mit Schichtarbeit, geht eben dies nicht. Da man keine tariflich garantierten Schichten hat, ist das monatliche Einkommen sehr variabel.
Bei Siemens gibt es also Schichtarbeiter, die 50% ihres Tarifeinkommens noch einmal obendrauf als Zulagen bekommen? Welche Berufe sind das dort?

Mein Gott, dann rechne ich mit 15 €.
Ändert es etwas an der Aussage, dass man durch Schichtzulagen sein monatliches Einkommen stark variieren, bzw. sehr schnell verdienen kann?
Ja, es ändert deutlich etwas. Und es sind als Einstiegsgehalt mal gerade 11,25 Euro pro Stunde. Aber das wird Dir auch egal sein, für Dich ist zwischen 20 Euro und 11,25 Euro pro Stunde anscheinend kein Unterschied.

Und ein Lokführer kann sich blöderweise nicht aussuchen, dass er nur die Sonntagsschicht fährt und Zulagen für Feiertage kassiert. Weil auch Montags-Freitags Züge fahren.

Also nochmal: Nenne Quellen, dass Lokführer durch Zulagen solche Gehälter tatsächlich erzielen und ich lasse das Argument gelten.

Wenn keine Arbeit da ist, wofür soll man die Leute anstellen?
Arbeit war da, sonst hätte man ja nicht die verbliebenden 3 Stunden mehr pro Woche arbeiten lassen in den letzten Jahren. Und die Überstunden, die die Bahn ja jetzt netterweise bezahlen wollte, müssen wohl auch irgendwo angefallen sein, oder?

Klar, genauso wie das Jammern, dass erste Kunden abgesprungen sind und somit Lokführer entlassen werden müssen.
Bis jetzt ist das Dein Argument. Ich gehe davon aus, dass das den Gewerkschaftlern sehr klar ist, welches Risiko sie da fahren.

"Georg Brunnhuber, Mitglied im Bahn-Aufsichtsrat, warnte in der Zeitung vor dem Verlust von Arbeitsplätzen durch den Streik: "Die ersten Bahnkunden im Güterverkehr haben in Folge des Streiks bereits Jahresaufträge gekündigt. Die GDL bedroht massiv Arbeitsplätze. Jeder weitere Streik wäre eine Katastrophe.""
Schick, reduziert der Vorstand dann auch wieder seine Bezüge auf ein Viertel, wenn es soweit ist? Weil das Ergebnis der Bahn ja dann auch wieder schlechter wird. Aber der Zug Berlin-Göttingen wird auch dann noch in 120 Minuten fahren.

Man muss ja irgendwie Druck auf das arbeitsscheue Pack erzeugen.
Damit ist für mich die Diskussion erledigt. Auf so einem Level diskutiere ich nicht. Ich werde Dich bei gegebener Zeit daran erinnern, dass Du "arbeitsscheue" Kollegen bei Siemens hast, wenn diese mal streiken sollte, was bei der IG Metall ja deutlich häufiger passiert als bei der Bahn. Vielleicht gehörst Du ja auch dazu.

Marty
 
Damit ist für mich die Diskussion erledigt. Auf so einem Level diskutiere ich nicht. Ich werde Dich bei gegebener Zeit daran erinnern, dass Du "arbeitsscheue" Kollegen bei Siemens hast, wenn diese mal streiken sollte, was bei der IG Metall ja deutlich häufiger passiert als bei der Bahn. Vielleicht gehörst Du ja auch dazu.

Eine weise Entscheidung :yes:
Man muss nur ein bis zwei Newskommentare von Kelle durchlesen, um zu merken, dass man bei solchen menschenverachtenden "Argumenten" lieber nicht diskutieren mag.
 
Nürnberger Richter rügen die Bahn-Taktik
Drei Monate nach Erlass eines einstweiligen Streikverbots gegen die Lokführergewerkschaft GDL hat das Arbeitsgericht Nürnberg den Rechtsstreit mit der Deutschen Bahn AG an das Arbeitsgericht Frankfurt am Main verwiesen.

Aktuelle Nachrichten - Nürnberg (ddp-bay). Drei Monate nach Erlass eines einstweiligen Streikverbots gegen die Lokführergewerkschaft GDL hat das Arbeitsgericht Nürnberg den Rechtsstreit mit der Deutschen Bahn AG an das Arbeitsgericht Frankfurt am Main verwiesen. Die Anrufung des Nürnberger Gerichtes durch die Bahn sei «willkürlich und rechtsmissbräuchlich» gewesen, da allein das Arbeitsgericht am Sitz der GDL zuständig sei, teilte das Arbeitsgericht Nürnberg am Montag mit.

Gerichtssprecher Wilfried Eck erläuterte, dass die beiden betroffenen Bahn-Unternehmen Railion Deutschland AG und DB Fernverkehr AG eine Vielzahl von Arbeitsgerichten angerufen hätten, um Streikmaßnahmen der GDL bundesweit zu untersagen.

«Immer dann, wenn die Gerichte zu erkennen gegeben hätten, den Rechtsstreit nach Frankfurt verweisen zu wollen, hätten sie die Anträge wieder zurückgenommen und ein anderes Gericht angerufen», präzisierte Eck die Position der Richter. Die Bahn befürchtete am GDL-Standort Frankfurt tendenziell gewerkschaftsfreundlich gesonnene Richter.

Mit diesem Verhalten habe die Deutsche Bahn eine bestimmte Entscheidung herbeiführen wollen, sagte Eck. Konkrete Gesichtspunkte zur Begründung der vorgenommenen Gerichtswahl seien nicht erkennbar gewesen. Mit dieser Entscheidung distanziere sich das Arbeitsgericht jedoch ausdrücklich nicht von seinem Beschluss vom 8. August. Damals hatte sich eine Arbeitsrichterin für den Erlass einer von der DB Fernverkehr und der Railion beantragten einstweiligen Verfügung für zuständig erklärt.

In der mündlichen Verhandlung vor dem Arbeitsgericht Nürnberg am 14. August hatten sich Bahn- und Gewerkschaftsvertreter nach einem heftigen Schlagabtausch auf einen Streikverzicht bis Ende August geeinigt. Diese Zeit sollte zu einem Mediationsverfahren mit den beiden Schlichtern Kurt Biedenkopf und Heiner Geißler (beide CDU) genutzt werden. Daraufhin sah die Richterin keine Eilbedürftigkeit für ein Streikverbot mehr und hob alle einstweiligen Verfügungen auf.

(ddp)

Selbst die Gerichte haben langsam die Schnauze voll von der Taktik der Führung der Deutschen Bahn.

Cya Nightfire
 
[N] Gespräche zwischen Bahn und GDL beendet

Folgende News wurde am 20.11.2007 um 22:32:38 Uhr veröffentlicht:
Gespräche zwischen Bahn und GDL beendet
DPA-News

Frankfurt/Main (dpa) - In ihrem monatelangen Tarifstreit haben die Deutsche Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL ihre Gespräche wieder aufgenommen, am Dienstag jedoch keine Einigung erzielt. Bahnchef Hartmut Mehdorn und der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Manfred Schell, verließen am Abend nach einem rund vierstündigen Austausch die alte Bahnzentrale in Frankfurt wieder, ohne sich zum Inhalt oder den Ergebnissen zu äußern. Konkrete Stellungnahmen wurden erst am Mittwoch erwartet. Die Gespräche hatten am Dienstagvormittag in Egelsbach bei Darmstadt begonnen und waren dann zunächst unterbrochen worden. Die GDL hatte ursprünglich angekündigt, nach Ende des Treffens über den Verlauf zu informieren. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verlangte von den Tarifparteien «volle Konzentration» auf eine schnelle Einigung. «Der Tarifkonflikt bei der Bahn darf nicht bis Weihnachten dauern», sagte Merkel der «Bild»-Zeitung (Mittwoch). Zuvor hatte Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) betont, die Bahn wolle der GDL ein neues Angebot vorlegen. Das bekräftigte er am Rande der deutsch-italienischen Regierungskonsultationen in Meseberg bei Berlin, an der zeitweilig auch Bahnchef Hartmut Mehdorn teilnahm. Ob das dann eine tragfähige Basis für neue Verhandlungen darstelle, sei offen. «Die Positionen sind leider davon noch weit entfernt», sagte Tiefensee am Dienstagnachmittag. Er appellierte an die Konfliktparteien, in Verhandlungen einzutreten. Mehdorn, Bahn-Personalvorstand Margret Suckale, GDL-Chef Schell und GDL-Vize Claus Weselsky hatten sich nach Informationen des Hessischen Rundfunks am Vormittag am Flugplatz Egelsbach bei Darmstadt in einem Restaurant getroffen. Kurz vor Mittag flog Mehdorn dann nach Berlin, um wie Tiefensee an den Regierungskonsultationen teilzunehmen. Das Treffen von Bahn und GDL wurde daher unterbrochen, später aber in Frankfurt fortgesetzt. Nach monatelangem Tarifstreit und zuletzt einem Streik im gesamten Schienenverkehr der Bahn war in den vergangenen Tagen plötzlich wieder Bewegung in den festgefahrenen Konflikt gekommen. In der ARD- Talkshow «Anne Will»*trafen am Sonntagabend Suckale und Schell aufeinander. Dabei rief Suckale Schell zu neuen Verhandlungen auf Grundlage des bestehenden Angebots vom Oktober auf. Am Montag waren dann Mehdorn und Schell mit Bundesverkehrsminister Tiefensee zusammengetroffen. Er sagte danach, Mehdorn habe zugesagt, ein neues Angebot vorzulegen. Ziel sei, eine Verhandlungsgrundlage zu schaffen, die der GDL ermögliche, weitere Streiks auszusetzen. Die Gewerkschaft hatte Ende vergangener Woche mit unbefristeten Streiks bei der Bahn gedroht. Das bisherige Angebot der Bahn enthält 4,5 Prozent mehr Geld, 600 Euro Einmalzahlung sowie weitere Verdienstmöglichkeiten durch Mehrarbeit. Die GDL fordert einen eigenständigen Tarifvertrag für das Fahrpersonal und deutliche Einkommensverbesserungen im zweistelligen Prozentbereich. Schon vor Beginn des Treffens der Spitzenvertreter von Bahn und GDL forderte der Vorsitzende der Verkehrsgewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, ebenfalls ein neues Angebot der Bahn. Er gehe davon aus, dass die Bahn «auch die Interessen der übrigen Bahnangestellten» berücksichtige. Auch Transnet führe seit Monaten Verhandlungen um die Verbesserung der Entgeltstruktur bei der Bahn.
 
Und? Hast du sie gesehen? Kannst du was dazu sagen? Wäre doch nett, wenn du uns an deinem Wissen teilhaben lassen könntest... :ugly:
 
Du argumentierst mit Stundenlöhnen, die tatsächlich nicht gezahlt werden, Du argumentierst mit Zuschlägen, die es nicht gibt und wenn man Dir einen Hinweis darauf gibt, dann tust Du die Zahl eben als Nichtigkeit ab und korrigierst sie nach unten.

Es ist schlicht und ergreifend Fakt, dass die GDL irgendwelche tariflichen Grund/Einstiegsgehälter angibt, die so vielleicht zweifelsohne stimmen.

Die DB Ag weiß aber alleine, was sie den Lokführern real jeden Monat im Schnitt ausbezahlt.

Wie erklärst Du Dir diese Differenz?

Diese Mehrleistung der Arbeitnehmer wirst Du nicht ernsthaft dem Vorstand zurechnen können.

Das nicht.
Aber wer hat denn die Entscheidungen getroffen, so zu agieren, um dieses Ergebnis zu erreichen?

Du möchtest also Bahnangestellte grundsätzlich nach der Fahrzeit bezahlen? Dann bezahlen wir den Vorstand doch auch danach.

Bezahlung ist in meinen Augen erstmal zeitabhängig.
Ab einer gewissen Gehaltsgrenze rückt der zeitliche Aspekt immer mehr in den Hintergrund.
So werden Überstunden pauschal mit abgegolten, der erfolgabhängige Anteil steigt kontinuierlich.
Nennt sich außertariflich.
Wer sich also hocharbeitet, wird somit entsprechend belohnt, bzw. werden solche Jobs erst halbwegs attraktiv gehalten.

Oder ist der Vorstand alleine dafür verantwortlich, dass die Bahn jetzt besser ausgelastet ist, mehr Kunden hat und erfolgreicher arbeitet?

Sicherlich kann man nicht jeden Fahrgast an Entscheidungen der Bahn festmachen.
Da spielen viele Faktoren eine Rolle, allein schon bei Berufspendlern.

Wieso, die Lokführer können das auch. Sie sind gerade dabei. Du möchtest ihnen dieses Recht aber absprechen.

Ich nicht.
Es ist nun mal in 99,9% der Fälle so, dass die Bezahlung an ein Job gebunden ist, für den man gewissen Voraussetzungen und Erfahrungen benötigt.
Qualifiziert man sich weiter, erweitert seine Fähigkeiten und können, gibt es dann entsprechend mehr, wenn man einen passenden Job bekommt.

Ein Herr Mehdorn, Baujahr 42, hat sich vom Planungsingenieur zum Konzernchef hochgearbeitet.
Ein Herr Schell, Baujahr 43, hat sich vom Maschinenschlosser zum Lokführer hochgearbeitet.

Und das zeitlich ziemlich parallel.
Dass der eine, der deutlich mehr Anstrengungen und Wechsel hinter sich hat, deutlich mehr bekommt als einer, der sich jahrelang auf nem Lokstuhl den allerwertesten plattgesessen hat, ist mehr als verständlich und gerecht.

Nein, aber man kann es statistisch erheben. Und bei den Lokführern sind es nach Aussage der GDL Zuschläge, die im Durchschnitt pro Mitglied der GDL 270 Euro betragen.

Bloß gut, dass Du das Wort statistisch verwendest.
Statistisch verdient ein Angestellter in den östlichen Bundesländern weniger als einer der westlichen Bundesländern.
Fakt ist, ein Großteil der GDLer sind Angestellte in den östlichen Bundesländern.
Somit sind die Zahlen die die GDL liefert, zwar mathematisch richtig, spiegeln aber nicht die Gesamtheit der Lokführer wieder.

Bei Siemens gibt es also Schichtarbeiter, die 50% ihres Tarifeinkommens noch einmal obendrauf als Zulagen bekommen? Welche Berufe sind das dort?

Dazu braucht man nicht mal Schichtarbeiter zu sein.
Arbeit am Samstag: Bis zur dritten Stunde 25%, ab der 4 Stunde 50%.

Und ein Lokführer kann sich blöderweise nicht aussuchen, dass er nur die Sonntagsschicht fährt und Zulagen für Feiertage kassiert. Weil auch Montags-Freitags Züge fahren.

Jo, deshalb gibt ja auch die GDL durchschnittliche Zulagen an.

Schick, reduziert der Vorstand dann auch wieder seine Bezüge auf ein Viertel, wenn es soweit ist? Weil das Ergebnis der Bahn ja dann auch wieder schlechter wird. Aber der Zug Berlin-Göttingen wird auch dann noch in 120 Minuten fahren.

Mehdorn hatte 2006 ein Fixgehalt von 750.000 €.
Der Rest war variabel, somit wahrscheinlich abhängig von diversen Geschäftszahlen. Das waren irgendwie nochmal 2,4 Mio €.
Geht es der DB AG schlechter, schmilzt dieser variable Beitrag sofort zusammen und Mehdorn bekommt spürbar weniger.

Ich werde Dich bei gegebener Zeit daran erinnern, dass Du "arbeitsscheue" Kollegen bei Siemens hast, wenn diese mal streiken sollte, was bei der IG Metall ja deutlich häufiger passiert als bei der Bahn. Vielleicht gehörst Du ja auch dazu.

Du scheinst immer noch nicht die Gefahr für einzelne Unternehmen, für Gewerkschaften und somit für das ganze Land zu erkennen, die in dieser Art Streik steckt.
Die IG Metall bestreikt nicht einen Betrieb, um dort höhere Löhne durchzusetzen, sondern es wird die komplette Branche bestreikt.
Somit erzeugt man breiten gleichmäßigen Druck.
Der Kunde kann dann nicht eben mal schnell seine Lok statt bei Siemens bei Bombardier kaufen, da beide keine Loks bauen können.
Und wie sah die Realität bei den Streiks der GDL aus?
Unternehmen die auf die Bahn angewiesen sind, haben Ihre eigenen Bahnbetriebe, die nicht bestreikt wurden.
Ich bin als Nahverkehrskunde auf private Anbieter umgestiegen, die nicht bestreikt wurden.
Was folgt daraus?
Die Position von Unternehmen wurde gestärkt, wo die GDL oder andere Transportgewerkschaften null Einfluss haben.
Das heißt in letzter Konsequenz, dass, durch die mit dem Streik weiter angeregte Diversifizierung im Bahnmarkt, der Einfluss der Gewerkschaften auf die Arbeitgeber mittelfristig sinkt.

gruss kelle!
 
Hier die Gehaltsaussagen beider Parteien:

Derzeit verdient ein Lokführer als Anfangsgehalt rund 1970 Euro brutto. Nach vier Jahren bekommt er 2142 Euro. Hinzu kommen monatlich mehrere hundert Euro Zulagen wie etwa Verpflegungspauschalen, Urlaubsgeld und weitere Zuschläge. Die GDL spricht von monatlich durchschnittlich 300 Euro, die Bahn hingegen von 600 Euro. Ein Zugbegleiter erhält ein Einstiegsgehalt von 1776 Euro brutto. Nach vier Jahren bekommen Zugbegleiter 1885 Euro. Auch hier kommen Zuschläge in gleicher Höhe wie bei den Lokführern hinzu.

Quelle: Tagesschau.de

gruss kelle!
 
"Verpflegungspauschalen" sind freiwillige Leistungen der Unternehmen, die jeder Arbeitnehmer aber auch in gleicher Höhe bei der EkSt.-Erklärung geltend machen kann.

Von daher kann man diese "Mehrleistungen" vernachlässigen.
 
Joo, die Bewerbung bei der DB AG war ne freiwillige Leistung der Arbeitnehmer.

Von daher kann man deren Gehaltsforderung vernachlässigen, oder wie?

Was hat das eine mit dem anderen zu tun ?

Fakt ist, dass Verpflegungspauschalen kein Bestandteil des Gehaltes sind.
Demnach ist die Auflistung von Verpflegungspauschalen in den "Zuschlägen" sinnlos.
 
Fakt ist, das es bares Geld ist, was die Leute bekommen.

Zweifelsohne kann man sich das auch über die Steuererklärung holen, nur dann ist es auch bares Geld.

... und genau aus diesem Grund finde ich es lächerlich, diese Pauschalen (die sowieso jedem arbeitenden Steuerzahler zustehen da es Entschädigungen für Zusatzaufwendungen sind) als Bezüge bzw. Zuschläge zu nennen.

Mein Chef bekommt diese Zuschläge auch wenn er 2x die Woche dienstlich unterwegs ist ... und er hat ein sechsstelliges Jahresgehalt.