Konnte man nicht. Jede Partei hatte am Anfang oder auch noch heute mit Extremisten zu kämpfen. Extremisten haben natürlich immer das Ziel, selbst zu erstarken und wenn möglich, die Macht an sich zu reißen. Duldet doch ein Extremist ohnehin nur seine eigene Meinung.

Eine Partei kann nicht viel dagegen tun, unterwandert zu werden. Das wirkungsvollste Mittel ist, wenn die Basis insgesamt breit genug aufgestellt und zahlenmäßig den Extremisten weit überlegen ist. Ein Parteiausschlussverfahren ist langwierig und es bedarf schon mehr als mal hier und da eines falschen Wortes, um jemanden aus der Partei zu schmeißen. Und wenn erst mal genug "falsche" Leute in den entsprechenden Positionen installiert sind, dann funktioniert auch der Filter bei den Zugängen nicht mehr, weil gar nicht mehr geprüft oder sogar manipuliert wird.

Prinzipiell würde ich Dir da zustimmen, nicht aber bei der AfD.

Die in der Luckevariante verabschiedenten Positionen zum Theme EU und €uro waren national-betont bis reaktionär.
Damit stand die Partei in dem Bereich rechts neben der CDU/CSU.

Die CDU/CSU selbst als (ehemals) konservative Partei wird aber schon seit ~15 Jahren vom BVerfG vor selbigen her getrieben. Ich erinnere da bloß an die gescheiterte Klage gegen die eingetragenen Lebenspartnerschaften bzw. die erfolgreiche Klage gegen die Herdprämie der CSU.

Auch die Klagen einzelner Mitglieder wie z.B. von Gauweiler von der CSU zum Thema €uro und EU wurden vom BVerfG negativ beschieden, bzw. es wurden Änderungen angeregt, aber dem Kern der Klage nie stattgegeben.

Das BVerfG gibt somit einen politischen Spielraum vor, den ich gerne als Straße beschreibe.
Links ne Leiplanke, rechts ne Leitplanke, dazwischen kann jeder fahren, wie es ihm gefällt.
Die Linke würde wohl regelmäßig links anditschen, wenn sie denn Gesetzt effektiv einbringen könnte, und die CSU ditscht halt rechts an.

Wenn man jetzt eine Partei gründet, die per Definition (in Teilen) schon in einem der beiden Straßengräben unterwegs ist, gibt es für diese Partei keine unabhängige Instanz, die weitere Planken aufstellt, dafür ziehen sie aber genug Volk an, welches mit der FDGO so seine Probleme hat.

Sicherlich hast Du noch die Grenze VS und Verbotsverfahren, aber dann ist es imho schon zu spät.

Von daher konnte die AfD nur ins extreme abrutschen oder, mangels Masse, in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.

Als Gegenbeispiel können hier die Piraten dienen, die grundsätzlich zwischen den Leitplanken unterwegs waren, und damit deutlich mehr Möglichkeiten und Willen hatten, dieses auch so zu belassen, und so der Radikalisierung entgingen.

Die AfD wirbt zwar gerne damit, den Platz zu besetzen, den die CDU/CSU verlassen hat, was auch stimmt wenn man so an den Anfang der 90er zurückdenkt, nur ist da der Fehler, dass Konservatismus nie absolut ist.

Die CDU/CSU hat hier in meinen Augen den Fehler gemacht, nie wirklich eine Konservatismus Debatte geführt zu haben.
Sowohl intern als auch extern nicht.
Ein Adenauer-Deutschland taugt halt nicht als Vorbild in einer globalisierten Welt mit einem vereinten Europa.
Eine Partei, die im Bundestag Abgeordnete afrikanischer und türkischer Herkunft sitzen hat, sollte dann auch mal klar sagen, dass wir ein Einwanderungsland sind und entsprechende Gesetze benötigen, und nicht in Generation vier der Gastarbeiter meinen, ein Doppelpass wäre schädlich.
Da wird dann irgendwie aus Konservatismus Ignoranz der Realtät.

Die Grünen haben ja ein ähnliches Problem, dass ihr Kernthema inzwischen allgemein anerkannt ist, von einem mehr, vom anderen weniger.

Die Parteien haben, glaube ich, noch nicht gelernt, ihre Klientel mit der Zeit mitzunehmen, egal ob sie progressiv vorne weg rennen, oder konservativ auf der Bremse stehen.
Das wird eine sehr große Aufgabe der Parteien für die Zukunft, weil es sowas irgendwie noch nie gab.
Früher kam ja zuverlässig alle paar Jahrzehnte ne Revolution, nen Krieg oder ähnliches dazweischen, wo man dann eh immer wieder von null anfangen musste.

gruss kelle!
 
Das Ding mit Satire ist, dass ihr es leicht fällt, Probleme anzusprechen, es aber bei den Lösungen hakt. Der Kritiker hat es immer leichter als der Künstler (gut - in den Parlamenten wohl eher Arbeiter), da Kritik in erster Linie eingängig sein muss und unterhalten soll, aber den Fehler nicht aus der Welt schaffen darf, da sie sonst ja selber obsolet wird.

Kritik ist schon mehr als das. Ohne Kritik kein Problem und keine Lösung und ein kritikloses Umfeld ist dazu verdammt auf der Stelle zu treten. Satire greift imo da, wo konstruktive Kritik kein Gehör mehr findet. Darüber zu lachen sollte man nur nicht als letzten Schritt, sondern als ersten begreifen.
 
Und, wie lautet jetzt eure Prognose für die AfD... Ich hoffe auf über 12 Prozent... :)

Immerhin hat sich diese Hoffnung erfüllt... Dass die AfD in Sachsen stärkste Kraft ist, ist besonders beachtenswert... Vielleicht gibt es 2019 einen Afd-Ministerpräsidenten und Pegida hatte recht mit dem Slogan "Wir sind das Volk"... Wenn die Alten nicht traditionell immer gleich wählen würden (gerade die uralten Frauen) und sich nicht nur über GEZ-Medien Informationen beschaffen würden, wäre das Ergebnis noch besser... Aber je mehr Zeit vorranschreitet, desto mehr werden sich Menschen unabhängig und fernab der GEZ-Propaganda informieren... :)
 
NAja, 4 haben gleich eine eigene Fraktion gebildet, F. Petry ist irgendwie auch nicht mehr so richtig in der AFD, also schon mal 5 Sitze weniger ...
 
Nach den Auftritten von Weidel im Wahlkampf und heute von Frau Kepetri in der Bundespressekonferenz gilt ein neuer Grundsatz bei öffentlichen Auftritten von AfD-Politikern:

Fluchtwege freihalten
 
Immerhin hat sich diese Hoffnung erfüllt... Dass die AfD in Sachsen stärkste Kraft ist, ist besonders beachtenswert... Vielleicht gibt es 2019 einen Afd-Ministerpräsidenten und Pegida hatte recht mit dem Slogan "Wir sind das Volk"... Wenn die Alten nicht traditionell immer gleich wählen würden (gerade die uralten Frauen) und sich nicht nur über GEZ-Medien Informationen beschaffen würden, wäre das Ergebnis noch besser... Aber je mehr Zeit vorranschreitet, desto mehr werden sich Menschen unabhängig und fernab der GEZ-Propaganda informieren... :)

Da ist aber jemand, so scheint es, ganz besonders stolz, dass kurz nach Bekanntgabe der Daten zu Wahl wieder die Drohung zu Menschenjagden erfolgten. Ekelhaft dieses faschistische Gesicht der AfD...

Aber mal schauen 1-2 Tage dann wird es wieder irgendwelche Dementis oder so geben, gefolgt von Lügenpresse-Rufen..:yawn:
 
So langsam amüsiert mich der immergleiche Ablauf der Provokationen seitens der AfD.

Heute: Irgendwas polemisches, provozierendes rausposaunen..... und abwarten
Nächster Morgen: Die Presse ist voll davon.
Nächster Nachmittag: Stellungnahme: "So habe ich das nicht gemeint!", "Sie geben mich nicht richtig wieder!", "aus dem Zusammenhang gerissen!"....
Tags drauf: Nächsten Spruch ausdenken

Waffengebrauch an der Grenze, Jagd auf Regierung, Entsorgung von Politikern in Anatolien, Existenzrecht Israels... ach, ich vergesse in letzter Zeit so viel.

Hatten wir eigentlich schon irgendwas zum "internationalen Finanzjudentum"? Wäre doch jetzt wirklich mal langsam angebracht, wo man das Volk wieder vereint weiß.
 
Hey Reddog, wie kommt es, dass mehr Linke- als CDU-Wähler zur AfD übergelaufen sind?

Linke: ~400.000 von 3.755.699
CDU: ~1.000.000 von 18.165.446

wie kann das sein?
 
Petry und Wurlitzer wollen raus aus der AfD, dazu noch eine weitere Landtagsabgeordnete.
Sachsen-AfD zerbröselt...

Hey Reddog, wie kommt es, dass mehr Linke- als CDU-Wähler zur AfD übergelaufen sind?

Linke: ~400.000 von 3.755.699
CDU: ~1.000.000 von 18.165.446

wie kann das sein?
Was fragst Du mich das? Ich bin in beiden Parteien kein Mitglied, oder gar Vorstandsmitglied.



Und weiterhin bleibt es für Dich wahrlich eine schwere Übung meinen Nickname richtig zu schreiben oder?
 
Früher galt die Linke als DIE Protestpartei, mit deren Wahl man „die da oben“ schocken könnte, heute ist es die AfD. Wäre mein Erklärungsansatz.
 
Du weißt ja sonst immer alles so genau und bist perfekt im Bilde.
Dachte du wüsstest die Gründe oder hättest zumindest gute Vermutungen.
 
Früher galt die Linke als DIE Protestpartei, mit deren Wahl man „die da oben“ schocken könnte, heute ist es die AfD. Wäre mein Erklärungsansatz.
Ist auch meiner, aber ich glaube damit würde sich maxator eh nicht abfinden lassen. Er wird sicher behaupten das der überwiegende Teil der AfD-Wähler, natürlich nicht Protestwähler in dem Sinne ist. Sondern das "Völkchen" repräsentiert. Die Frage wäre doch, warum sozialschwache Personen solch ein Partei wählen. Aber da wären wir wieder beim Lesen und Verstehen von Parteiprogrammen. Etwas was Protestwähler meist gar nicht machen, da es ihnen ja darum auch nicht geht. Sondern "nur" um denen einen Denkzettel geben.

@maxator natürlich habe ich so einige Vermutungen und so. Und natürlich bin ich auch im Bilde was da bei euch passierte, auch wenn ich gerade im Libanon schwelge...
Nur ich muss ja nicht auf jedermanns Forderung auch was schreiben. :)
 
Ich habe weder die AfD gewählt, noch würde ich sie jemals wählen. Ich weiß bis heute nicht weshalb du mich derart verortest.

Und geschrieben hast du ja dennoch ;)
 
Vielleicht ist dsa politische Spektrum ja gar kein Halbkreis sondern ein Kreis, und die extreme linke Position ist damit schon wieder ganz nah an der extremen rechten Gesinnung ?!:-?