Ach, und wenn dein "Demokrat" Putin sich scheibchenweise Nachbarstaaten einverleibt, was ist das dann?

Nachbarstaaten? Wenn die Leute der Krim abstimmen dürfen und sagen JA wir wollen das was ist daran falsch ? Putin ist nicht einmarschiert er hat die Leute gefragt und die wollten also wo ist dein bzw. euer Problem? Vielleicht sollten wir nochmal darüber diskutieren was Demokratie ist. Ja ist schwer zu verstehen in der westlichen Welt und speziell in der BRD. Wer keine Demokratie kennt, den macht sie auf den ersten Blick angst.
 
Putin ist nicht einmarschiert er hat die Leute gefragt und die wollten also wo ist dein bzw. euer Problem?
Keines. Ich habe übrigens demokratisch abgestimmt, dass mein Grundstück jetzt nicht mehr zur Bundesrepublik gehört, sondern zu China. Ich habe schon chinesische Truppen angefordert, weil ich Angst vor Übergriffen deutscher Sicherheitsbehörden habe, wenn ich demnächst meine Landesgrenze zur BRD vermine.

Wie gesagt, ich handele nur demokratisch, unsere Abstimmung war sogar einstimmig.

Marty
 
Also ich würde gern mal die Situation in der Ukraine und der Krim zusammen fassen. Und das, so neutral es irgendwie möglich ist. Und man sehe es mir bitte nach (oder korrigiere mich), wenn etwas übersehe oder vergesse. Gern bringe ich wie immer auf Nachfrage auch weitere Quellen mit ein, wem die Googlebenutzung zu langweilig ist :)

  • Der demokratisch gewählte Präsident der Ukraine entpuppte sich während seiner Amtszeit als jemand, der gegen den Willen der Mehrheit seines Volkes agiert, sich an der Staatskasse bereicherte und auch sonst mehr die Strohpuppe für Putin als ein unabhängiger Präsident war
  • Die Menschen in der Ukraine begehren gegen Janukowitsch auf. Angeführt werden sie von einer radikalen, zu Teilen faschistischen "Opposition", die intern von von Machtkämpfen ihrer Oligarchenführer geprägt ist, aber dafür europafreundlich eingestellt ist. Letztlich wandern die anderen Verbrecher auch zur Opposition.
  • Die Opposition fordert den Beistand Europas und der USA (eigentlich auch Russlands!) als "Gegenleistung" für die Abgabe der russischen Atomwaffen nach dem Zerfall der Sowjetunion. Mit anderen Worten: Man verlangt ein Dankeschön, dass man keine Atomwaffen unrechtmäßg gestohlen hat. Was bekommt eigentlich der Iran als Dankeschön, dass er keine baut?
  • Die autonome Republik Krim, die darüber hinaus von Russland auf viele Jahrzehnte gepachtet wurde, führt eine Volksabstimmung durch, bei der es um die Abspaltung von der Ukraine geht. Eigentlich ein reiner Formakt, weil die meisten Bewohner dort seit je her Russen und nicht Ukrainer waren (auch schon zu Zeiten der Sowjetunion).
  • Putin schickt Militär auf die Krim. Offiziell sind es keine russischen Soldaten, sondern paramilitärische Kräfte. Abgesehen davon befindet sich seit je her jede Menge russisches Militär bereits dort: Die russische Schwarzmeerflotte, die Russland auf keinen Fall in verlieren will. Und das stünde zu befürchten in einem Land, das gerade einen Putsch gegen seinen Präsidenten vollzogen hat und nun droht, in den Machtkämpfen derer zu ersticken, die nun auf den Thron wollen. Und außerdem von Leuten unterstützt werden, die die Osterweiterung bar jeder Vernunft und gegen ihr Versprechen, das sie einst Gorbatschow gaben, rückhaltlos voran treiben. Dass das Putin vielleicht ein wenig beunruhigt, kann man nun verstehen oder auch nicht.
  • Europa und die USA drohen Putin mit Sanktionen, wenn er dort die legitime, demokratische Volksabstimmung durchführen lässt. Internationale Presse wird weder in der Ukraine, noch auf der Krim an der Berichterstattung gehindert.
  • Die Abstimmung verlief nicht, wie von der EU und USA gewünscht (was vorauszusehen war). Die EU und USA erklären daraufhin, die Abstimmung nicht anzuerkennen. Die EU und die USA verhängen wirtschaftliche Sanktionen gegen Russland (erstmal nur gegen eine Hand voll Einzelpersonen).
  • Putin kündigt seinerseits wirtschaftliche Sanktionen gegen die EU und die USA an (erstmal nur gegen eine Hand voll Einzelpersonen).
  • Die USA möchte seine in Europa stationierten Atomwaffen modernisieren, was zwar schon länger geplant war, aber jetzt extrem an Brisanz gewinnt.

Unter dem Strich sind das jedoch die Dinge, die mir so aus den letzten Wochen im Kopf hängen geblieben sind. Übrigens aus mehrenen Quellen aus Zeitungen, TV und Internet - bunt gemischt. Für alles, was ich hier aufführe, gibt es viele verschiedene Quellen im Internet; weswegen ich auch nicht beanspruche, hier die beste und neutralste verlinkt zu haben. Aber ich habe mich bemüht.

Übrigens bin ich zwar kein Fan der Linken, aber die Rede von Gysi aus dem Bundestag, das hier auch bereits verlinkt wurde, trifft in Großen Teilen meine Meinung (auch wenn die Linkspartei in letzter Zeit stark an Sympathie bei mir eingebüßt hat und sich für mich unwählbar gemacht hat, wäre heute Wahl). Ich frage mich, was an seiner Rede so falsch ist, dass die anderen Abgeordneten im Bundestag nicht applaudieren. Naja, wird wohl am Parteienzwang liegen. Man darf halt dem Feind nicht applaudieren, auch wenn er recht hat :D

Ich denke, wir können zufrieden sein, wenn hier kein neuer (kalter) Krieg entsteht und sich das nicht zum Flächenbrand entwickelt. Auch wenn wir den nächsten Krieg vermutlich nicht überleben werden, würde mich trotzdem interessieren, was wohl danach in den Geschichtsbüchern steht. War Putin der böse? Oder die EU? Oder die USA? Oder der Kapitalismus? Das würde mich wirklich mal interessieren...
 
Ergänzung zur Pressefreiheit auf der Krim:
https://www.greenpeace-magazin.de/t...ne-grenzen-pressefreiheit-auf-krim-behindert/

Auch ist es meiner Kenntnis nicht so, dass Russland die ganze Krim gepachtet hätte. Sie hat dort Militärstützpunkte unterhalten, so wie in anderen Ländern auch. Und dazu gab es passende Verträge, die auch nicht von der Putsch-Regierung in Kiew angezweifelt wurden. Man musste also keine Einheiten zur Besatzung dorthin schicken, es wären genug Soldaten vor Ort gewesen, wenn jemand die russischen Kasernen angegriffen hätte.

Und wenn Herr Putin der Meinung ist, er dürfe legal Soldaten auf der Krim haben, warum hatten die Soldaten keine Landesabzeichen? Die militärischen Kräfte haben sich nicht zu erkennen gegeben. Ich weiß nicht, ob das nach geltenden Kriegsordnungen oder Landfriedensordnungen zulässig ist.

Die Regierung in Kiew hat mein Vertrauen auch nicht. Faschisten, Oligarchen und ein paar Demokraten haben sich zusammengeschlossen, um eine demokratische Regierung zu installieren zum Wohle aller Ukrainer? Glaube ich nicht.

Marty
 
Ich glaube man sollte durchaus erwähnen (aufzählen), wie Gysi in seiner Rede schon offenbart, dass der Westen die "Entlassung" Janukowitsch mit unter 75% (laut Verfassung aber sind mehr als 75% nötig) zustimmte und akzeptierte, aber jetzt das Referendum auf der Krim als "völkerrechtswidrig" ansieht.
Man könnte nun auch noch andere Beispiel zu raten ziehen, wie z.B. den Kosovo, oder in diesem Jahr noch Schottland. Oder eben weitere negativ Beispiele, Basken, Katalanen....
Es zeigt sich wieder einmal das es nicht "völkerrechtskonform" ist wenn ein Volk/Gebiete selbstbestimmt seinen Weg gehen will, sondern es abhängig davon ist WER und mit welcher Sympathie dieses Volk/Gebiet sich "loslösen" will.
 
Auch ist es meiner Kenntnis nicht so, dass Russland die ganze Krim gepachtet hätte. Sie hat dort Militärstützpunkte unterhalten, so wie in anderen Ländern auch. [...] Man musste also keine Einheiten zur Besatzung dorthin schicken, es wären genug Soldaten vor Ort gewesen, wenn jemand die russischen Kasernen angegriffen hätte.
Ok, richtig. Sie haben dort vor allem den Hafen gepachtet. Aber man beachte mal die Brisanz. Da liegen zwei Schwarzmeerflotten nebeneinander: Die ukrainische und die russische. Im Augenblick wohl noch ganz friedlich.

Aber die Frage ist, was vielleicht die USA unternehmen würde, wenn wir die ekelerregende Merkel aus dem Amt putschen würden und unser Anführer dann wohl Holger Apfel hieße? Aber auch egal wie er hieße, ich glaube kaum, dass die USA dann einfach lächeln würde und verlauten ließe, dass sich die GIs in den Kasernen notfalls schon allein verteidigen könnten. Oder was denkst Du? Also ich würde davon ausgehen, dass die USA quasi mit WARP-Geschwindigkeit alles an Mann und Maschine nach Europa schaffen würde, was nicht irgendwo für einen Krieg oder "Terrorabwehr" benötigt würde. Dagegen ist das, was Putin auf der Krim veranstaltet hat (ich gehe auch davon aus, dass die "paramilitärischen Kräfte" seine Soldaten sind), ein Kinderspielplatz.

Die Regierung in Kiew hat mein Vertrauen auch nicht. Faschisten, Oligarchen und ein paar Demokraten haben sich zusammengeschlossen, um eine demokratische Regierung zu installieren zum Wohle aller Ukrainer? Glaube ich nicht.
Also ich sage es mal deutlich: In diesem Konflikt fehlt mir die schlicht die Sympathie für eine Seite. Von "Vertrauen" rede ich schon erstmal gar nicht. Ich will deshalb auch ganz klar keine Pro-Position beziehen, will mir aber trotzdem das Recht vorbehalten, eine Contra-Position einzunehmen. Im Augenblick handeln mir alle Beteiligten derart aggressiv und emotional, dass ich vielmehr Angst davor habe, dass jemandem die Nerven durch gehen.

Und ganz ehrlich gesagt weiß ich bislang nicht, ob die derzeitige ukrainische Übergangsregierung nicht noch viel schlimmer ist, als 2 Janukowitschs zusammen. Die USA tölpelt und provoziert aggressiv vor sich hin wie eh und je. Und Russland würde eher den Dritten Weltkrieg vom Zaun brechen, als auch nur den Hauch von Schwäche zu zeigen. Und was die EU veranstaltet, ist nicht nur bar jeder Vernunft, sondern auch noch gefährlich - besonders ein nicht erklärbarer Anti-Russland-Kurs bei gleichzeitiger Unterstützung der USA bei jeder Sauerei. Wenn Du mich fragst, ist das ein perfekter hochentzündlicher Cocktail. Jetzt fehlt eigentlich nur noch, dass China auch noch eine Meinung dazu hat und wir die auch noch "boykottieren" (oder wenigstens mit Strafzöllen belegen) wollen...

Sind denn alle irre geworden?

EDIT: Und wie ich gerade im Fernsehen sehe, wurde Russland aus der G8 ausgeschlossen (Ok, scheiß drauf) und Japan beteiligt sich jetzt auch an den Sanktionen gegen Russland. Ich habe keine Ahnung, was der Scheiß soll, aber offensichtlich will man hier versuchen, ein Raubtier in die Enge zu treiben. Keine gute Idee. Wäre es auch bei China und den USA nicht...
 
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Es zeigt sich wieder einmal das es nicht "völkerrechtskonform" ist wenn ein Volk/Gebiete selbstbestimmt seinen Weg gehen will, sondern es abhängig davon ist WER und mit welcher Sympathie dieses Volk/Gebiet sich "loslösen" will.
Besonders im Vergleich mit Schottland und Katalonien bei der Krim von "selbstbestimmt" zu schreiben ist, ähm, naja... Und bei der Krim geht es ja letztendlich nicht darum, sich loszulösen und damit unabhängig zu sein, sondern sich der Russischen Föderation - natürlich selbstbestimmt - anzuschließen.
 
Besonders im Vergleich mit Schottland und Katalonien bei der Krim von "selbstbestimmt" zu schreiben ist, ähm, naja... Und bei der Krim geht es ja letztendlich nicht darum, sich loszulösen und damit unabhängig zu sein, sondern sich der Russischen Föderation - natürlich selbstbestimmt - anzuschließen.
Ach war auf der Krim auch so anti-Janukowitsch-Demonstrationen? Wußte ich ja gar nicht. interessant was man hier noch so erfährt.....
Und das Referendum bestand aus zwei Teilen, loslösen die eine, Angliederung an Russland die andere. Nicht vergessen. :)
Auch in Schottland geht die Frage los ob man sich direkt an die EU stärker bindet (dürfte dann in naher Zukunft auch ein zweites Referendum werden), nämlich im Falle Euro/Pfund, weil ja England schon signalisierte das Schottland aus der "britischen Währungsunion" rausfliegen würde.

Und wie un/abhängig eine Wahl/Referendum ist, liegt doch eh im Auge des Betrachters.
Oder war die Janukowitsch-Abwahl, mit der Entsendung von paramil. Gruppen ins Regierungsgebäude etwa "unabhäginger/demokratischer"? Noch so einer der Wasser predigt und Wein säuft?
 
Vielleicht wäre die Krim gut beraten gewesen, den Status der Krim offen zu lassen und unter der Fuchtel der UN zu stellen so wie es bei Kosovo der Fall war.
 
Und wie un/abhängig eine Wahl/Referendum ist, liegt doch eh im Auge des Betrachters.
Wie schon mehrmals geschrieben: In der Ukraine gab es bürgerkriegsähnliche Zustände. Es hat keine demokratische Regierung. Auf der Krim marschieren paramilitärische Milizen auf. Russland erhöht den militärischen Druck. Pressefreiheit wird eingeschränkt. Diese Situation bietet bescheidene Vorraussetzungen, um solch ein demokratischen Prozess durchzuführen. Sie bieten zumindest keinen Anlass, dies als demokratische Sternstunde zu feiern.
 
Ok, richtig. Sie haben dort vor allem den Hafen gepachtet. Aber man beachte mal die Brisanz. Da liegen zwei Schwarzmeerflotten nebeneinander: Die ukrainische und die russische.
Hat Kuba eigentlich Kriegsschiffe?

Die Regierung in Kiew hat doch klar und deutlich zum Ausdruck gebracht, dass man die Verträge einzuhalten gedenkt. Warum sollten ukrainische Schiffe also auf russische schiessen?

Aber die Frage ist, was vielleicht die USA unternehmen würde, wenn wir die ekelerregende Merkel aus dem Amt putschen würden und unser Anführer dann wohl Holger Apfel hieße? Aber auch egal wie er hieße, ich glaube kaum, dass die USA dann einfach lächeln würde und verlauten ließe, dass sich die GIs in den Kasernen notfalls schon allein verteidigen könnten. Oder was denkst Du?
Ich denke nicht, dass die USA tatenlos zuschauen würde. Aber hast Du ernsthaft von mir die Einschätzung, dass ich die Massnahmen der USA als urdemokratisch und legitimiert betrachte? Die Straftaten eines Mörders damit zu begründen, dass andere Mörder ja dasselbe machen, ist mir irgendwie zuwieder.

Ich halte hier weder die Haltung des Westens noch die Russlands für zielführend und korrekt. Und nur weil die USA was macht, muss ich das noch lange nicht bei Russland ebenfalls akzeptieren.

Dagegen ist das, was Putin auf der Krim veranstaltet hat (ich gehe auch davon aus, dass die "paramilitärischen Kräfte" seine Soldaten sind), ein Kinderspielplatz.
Es gabe mal jemanden, der hat 250 Leute umgebracht. Darf ich jetzt einen umbringen, weil das ja Peanuts dagegen ist?

Also ich sage es mal deutlich: In diesem Konflikt fehlt mir die schlicht die Sympathie für eine Seite. Von "Vertrauen" rede ich schon erstmal gar nicht.
So geht es mir auch. Aber gerade deshalb muss man doch auch beide Seiten kritisieren und nicht eine Seite mit den Fehlleistungen der anderen rechtfertigen.

Marty
 
Ach war auf der Krim auch so anti-Janukowitsch-Demonstrationen? Wußte ich ja gar nicht. interessant was man hier noch so erfährt.....
Und das Referendum bestand aus zwei Teilen, loslösen die eine, Angliederung an Russland die andere. Nicht vergessen. :)

Die Gegner des Referendums haben aber offen zum Boykott aufgerufen. Denen war schon bewusst, dass eine hohe Zustimmung besser als undemokratisch zu verkaufen ist als wenn sie mit 65% zu 35% verloren hätten. Noch genialer wäre nur, wenn die Gegner statt sich zu enthalten dafür gestimmt hätten um die Wahl als manipuliert hinzustellen. Aber das Zweite ist Spekulation. Ersteres war ja offiziell in den Medien.

Und wie un/abhängig eine Wahl/Referendum ist, liegt doch eh im Auge des Betrachters.
Oder war die Janukowitsch-Abwahl, mit der Entsendung von paramil. Gruppen ins Regierungsgebäude etwa "unabhäginger/demokratischer"? Noch so einer der Wasser predigt und Wein säuft?

Janukowitsch seine Abwahl war ja auch vom Volk gewünscht. Eine Volksumfrage war dafür nicht notwendig. Denn jeder wusste, dass der pro-Russische Osten auch so denkt (das war Ironie)
 
Pro russisch ist nicht gleich pro Janukowitsch. Genauso wie kontra Janukowitsch nicht automatisch kontra Russland und pro Westen heißen muss.

Die Krim-Tartaren waren und sind sicherlich NICHT mit der Entwicklung zufrieden. Am besten, sie bitten die Schweiz, ihre Autonomiebedürfnisse gegen die "faschistoiden Krim-Besetzer" zu verteidigen... :sing:
 
Pro russisch ist nicht gleich pro Janukowitsch.

Janukovitsch wurde doch aus dem Amt gejagt, weil er die Verträge, die die Ukraine enger an die EU binden sollten, nicht unterschreiben und stattdessen die Ukraine enger an Russland binden wollte. So gesehen stand Janukovitsch schon für "pro Russland".

Es hat schon einen Grund, wieso Herr Klitschko ständig der EU und der Bundesregierung die Ohren voll heult, weil viele seiner Landsleute seinen prowestlichen Kurs nicht unterstützen wollen. Was für "Hilfe" er sich erhofft (ausser natürlich jede Menge Geld für den Pleitestaat Ukraine) weiss ich nicht. Dass die USA Truppen schicken, um den prowestlichen Kurs zu unterstützen, wie es Russland auf der Krim mit seinen Truppen und der Unterstützung der Separatisten getan hat? Wer weiss das schon.
 
Janukovitsch wurde doch aus dem Amt gejagt, weil er die Verträge, die die Ukraine enger an die EU binden sollten, nicht unterschreiben und stattdessen die Ukraine enger an Russland binden wollte. So gesehen stand Janukovitsch schon für "pro Russland".
Die Russen haben ja auch mehr bezahlt für den ach so demokratisch gewählten Janukovitch.
 
Hat Kuba eigentlich Kriegsschiffe?
Weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass die kaum was zu essen haben.

Die Regierung in Kiew hat doch klar und deutlich zum Ausdruck gebracht, dass man die Verträge einzuhalten gedenkt. Warum sollten ukrainische Schiffe also auf russische schiessen?
Weil ein Wort in der Politik etwa so viel Gewicht hat, wie das eines Kleinkindes, die Süßigkeiten nicht anzurühren, bis Papa wieder da ist. Und das weiß nicht nur ich, sondern jeder Politiker.

[...] Die Straftaten eines Mörders damit zu begründen, dass andere Mörder ja dasselbe machen, ist mir irgendwie zuwieder.
Es ist doch aber keine Rechtfertigung. So ist nunmal die Politik. Und der Putin hält sich seine Weste sauber, indem er betont, dass er nicht mehr Soldaten auf die Krim zur Verstärkung geschickt hat, als ihm laut Vertrag auch zugesichert sind. Alles offiziell völlig im Rahmen. Habe mir erst vorhin seine Kremlrede angeschaut. So wie die USA nur die Welt von Unterdrückung befreit und Deutschland seine Bürger für ganz Europa arbeiten lässt - natürlich nur um den armen Ländern zu helfen. Alles keine Straftaten und Sauereien, man muss eben nur den Blickwinkel anpassen.

Aber bei der Krim-Krise geht es ja genau darum, wer wen anklagt. Angefangen hat das mit den machtgierigen Oligarchen, die gegen Janukowitsch aufbegehrten. Unterstützt von anderen Verbrechern und Faschisten. Die EU und USA findet das gut, haben wohl einen anderen Blickwinkel auf die Sache als ich. Und wenn der eine Verbrecher nicht mit den anderen Verbrechern spielen will, dann wird er angeklagt.

Worum es geht: So fängt immer ein (kalter) Krieg an. Zwei Drecksäue waschen ihre Westen in Lügen sauber und werfen jeweils der anderen Drecksau vor, eine Drecksau zu sein. Damit stachelt man den eigenen Pöbel auf, der ja schon immer wusste, dass die Drecksau eine Drecksau ist. Wenn das zwischen Algerien und Marokko passiert oder zwischen Israel und Palästina, dann ist es zwar furchtbar, aber für mich (uns) kaum bedrohlich. Wenn aber die Drecksäue schwerer werden und kräftiger, dann sieht es schon anders aus. Ganz besonders dann, wenn man auch noch zwischen den beiden steht und beide scheiße findet.

Will sagen, ich rechtfertige gar nichts. Ich rege mich nach wie vor über die Politik auf und wünschte manchmal, es gäbe endlich den großen Knall oder Krieg, damit diese verlogene Scheiße vielleicht mal ein Ende hat. Es ist einfach kaum zu ertragen...
 
Weil ein Wort in der Politik etwa so viel Gewicht hat, wie das eines Kleinkindes, die Süßigkeiten nicht anzurühren, bis Papa wieder da ist. Und das weiß nicht nur ich, sondern jeder Politiker.
Das ist aber jetzt doch nicht dein Argument zur Rechtfertigung einer militärischen Intervention durch Russland, oder? Ich verstehe nicht, was Du mit dieser Aussage bezweckst? Wenn das den politischen Standard beschreibt, dann müsste Russland morgen die baltischen Staaten besetzen und die USA das komlette Mittelamerika.

Es ist doch aber keine Rechtfertigung. So ist nunmal die Politik.
Und Du bist Politiker? Das der Putin das so bergünden mag, das kann ich nachvollziehen. Jeder dreht es sich so, dass es für ihn passt. Aber wiese verwendest Du in einer Diskussion die gleichen Argumente?

Und der Putin hält sich seine Weste sauber, indem er betont, dass er nicht mehr Soldaten auf die Krim zur Verstärkung geschickt hat, als ihm laut Vertrag auch zugesichert sind.
Und dieser Vertrag enthält ganz sicher die freie Bewegung russischer Truppen auf der gesamten Krim? Glaubst Du das? Sonst nimm doch Putins Rechtfertigungen genauso, wie sie gedacht sind: Als Ablenkung.

Worum es geht: So fängt immer ein (kalter) Krieg an. Zwei Drecksäue waschen ihre Westen in Lügen sauber und werfen jeweils der anderen Drecksau vor, eine Drecksau zu sein. Damit stachelt man den eigenen Pöbel auf, der ja schon immer wusste, dass die Drecksau eine Drecksau ist.
Das haben wir (die meisten Denkenden zumindest) vermutlich längst verstanden. Es bringt also nichts, ständig die Argumente beider Seiten durchzukauen, weil wir doch wissen, dass niemand die Wahrheit sagt. Weder die USA, noch Europa, noch Kiew, noch die Krim und auch nicht Russland.

Will sagen, ich rechtfertige gar nichts. Ich rege mich nach wie vor über die Politik auf und wünschte manchmal, es gäbe endlich den großen Knall oder Krieg, damit diese verlogene Scheiße vielleicht mal ein Ende hat.
Ich möchte weder den grossen Knall noch Krieg. Einen Krieg wünschen sich nur die, die aus sicherer Position teilnehmen oder ihn nicht kennen.

Die Menschen könnten mal damit anfangen, dort wo es möglich ist, die Regierungen zu entsorgen und durch Menschen zu ersetzen, die weiter denken können als bis zur eigenen Kloschüssel.

Marty
 
Das ist aber jetzt doch nicht dein Argument zur Rechtfertigung einer militärischen Intervention durch Russland, oder?
Du hast von einer "Besatzung" gesprochen. Aber auch "Intervention" ist falsch, wenn man das als "normale Truppenbewegung im Rahmen der Verträge" sieht. Aber gut, mal zu meinem Standpunkt:

Der Putin hat bis dato nichts getan hat, was offiziell eine Wirtschaftssanktion rechtfertigen würde. Einen Krieg schon erstmal gar nicht. Aber man ergreift Sanktionen und droht ihm. Das ist falsch.

Man treibt entgegen des Versprechens, das man einst Gorbatschow gab, die Osterweiterung rückhaltlos voran. Alles auf Kosten der Menschen in allen Ländern der EU. Die einen werden abgemolken, die anderen sparen sich zu Tode. Gewinner sind nur die Multis und nur die. Lobbyarbeit meiner und aller Politiker in der EU in ihrer schlimmsten Form. Gleichzeitig rückt sich die NATO immer näher an Putin heran und baut sich immer mehr vor ihm auf. Und eigentlich nur vor ihm, denn den Warschauer Pakt gibt es nicht mehr. Das ist falsch.

Dass der Putin vermutlich mehr im Sinn hat, als nur die Bevölkerung der Krim vor "Terroristen" zu schützen und demokratische Wahlen zu ermöglichen, ist wohl jedem klar. Er ist ein Poser, steht gern im Mittelpunkt und fühlt sich deutlich größer, als er eigentlich ist. Und bei der Aufstockung seiner Truppen auf der Krim wusste er ganz genau um die Provokation. Er hätte trotz des Hilferufs Aksjonows seine Truppen in Russland in Alarmbereitschaft versetzen, sich aber den Zug auf die Krim sich vorbehalten können. Kein Ukrainer wäre trotz des Putsches so blöd gewesen und hätte einem russischen Soldaten ein Haar gekrümmt. Was er getan hat, war aber nicht falsch.

Die Lage in der Ukraine ist unübersichtlich, gefährlich und zerbrechlich. Nur habe ich bislang kein böses Wort von dem Obama gehört, dass dort ein paar Faschisten einen demokratisch gewählten Präsidenten aus dem Amt putschten. Und genau das ist dort passiert! Der Janukowitsch war sicher alles andere als ein guter Präsident, aber das ist die Merkel auch nicht. Und Bush war es auch nicht, auch nicht Karsai oder der Talabani.

Ich sehe nicht, dass Putin nach dem Land greift. Es wird ihm zwar nicht gefallen, dass ein Kumpel Janukowitsch in den Arsch getreten wurde, aber ich sehe da nicht, dass er die Ukraine besetzen, unterwerfen oder sich sonst irgendwie einverleiben möchte. Was er getan hat, geht auch nach meinem Verständnis noch als Schutz seiner Leute auf der Krim durch, auch wenn ich denke, dass es überflüssig und provokativ war. Was ich sehe ist, dass aber die EU den Beitritt der Ukraine möchte.

Ohne mir jetzt eine Seite aussuchen zu wollen, sehe ich nichts, was Putin falsch gemacht hat, aber viele Dinge, die die EU und die USA falsch machen.

Sonst nimm doch Putins Rechtfertigungen genauso, wie sie gedacht sind: Als Ablenkung.
Wovon?

[...] Die Menschen könnten mal damit anfangen, dort wo es möglich ist, die Regierungen zu entsorgen und durch Menschen zu ersetzen, die weiter denken können als bis zur eigenen Kloschüssel.
Witzig, dass Du das sagst, wo wir doch beide gerade jetzt, hier und heute sehen, was dabei raus kommt, wenn man ein Arschloch entsorgt: Es stehen reihenweise neue Arschlöcher da, die alle nach der Macht greifen. Die Frage ist nur, ob die nicht doch noch schlimmer sind, als das alte Arschloch.

Aber auch wenn der Nachfolger kein Arschloch sein sollte, könnte er noch immer nicht "genehm" sein. Zumindest in den Augen der USA.

Ich bin nicht auf Putins Seite. Der Mann ist im Grunde ein Diktator, er ist gefährlich und ein Massenmörder, der auch vor ethnischen Säuberungen nicht zurück schreckt. Aber bis jetzt kann ich kein Fehlverhalten Putins auf der Krim erkennen. Der EU, Deutschlands und der USA aber sehr wohl.