Deutsche gehen kritisch mit Migranten um. Ich sage nur, das Vorurteile oft einen wahren Kern haben und wenn man ehrlich ist, dann gehen Deutsche überwiegend mit bestimmten Gruppen innerhalb der Migranten kritisch um und nicht mit allen.

Und genau den Eindruck habe ich bei vielen (namentlich hier im Forum: Du, Photon, Phip und noch ein paar andere) eben nicht. Bei euch werden grundsätzlich ERST die Negativbeispiele herangezogen, die ausgiebig beschrieben und plakativ dargestellt, und dann in einem Halbsatz vorsichtig relativiert. Das zeugt nicht mehr von "kritischer Sichtweise gegenüber bestimmten Gruppen innerhalb der Migranten", sondern von stumpfen Vorurteilen.

Vor allem - die Sichtweise löst das Problem nicht! Das größere problem ist, zu verhindern, das diese Gruppen weiter existieren oder, viel schlimmer, größer werden. In jedem Südländisch aussehender Person auf der Straße einen potentiellen "Gangsta" oder, dem Zeitgeist folgend, einen "Gotteskrieger" zu sehen, schließt jegliche Integrationsbemühung, egal ob aktiv von den Migranten oder passiv von unserer Gesellschaft, von vornherein aus.
 
Und genau den Eindruck habe ich bei vielen (namentlich hier im Forum: Du, Photon, Phip und noch ein paar andere) eben nicht. Bei euch werden grundsätzlich ERST die Negativbeispiele herangezogen, die ausgiebig beschrieben und plakativ dargestellt, und dann in einem Halbsatz vorsichtig relativiert. Das zeugt nicht mehr von "kritischer Sichtweise gegenüber bestimmten Gruppen innerhalb der Migranten", sondern von stumpfen Vorurteilen.

Welche Vorurteile? Wir hatten das Thema gerade oben. Komme nach Duisburg und überzeuge mich vom Gegenteil. Ich kenne übrigens genügend Menschen, die auf der Antipegida-Kundgebung hier in Duisburg waren, ihre eigenen Kinder aber bewusst in Kindergärten/Schulen außerhalb ihres Wohnbezirkes gesteckt haben, weil sie nicht wollten, dass sie auf eine Schule mit zu hohen Migrantenanteil kommen. Selbst bei Gymnasien wird differenziert von "toleranten" Menschen, wobei auf den Gymnasien doch ziemlich integrierte Zugewanderte zu finden sein sollten. Dennoch kenne ich auch da Beispiele, von toleranten Zeitgenossen, die ihr Kind auf ein anderes Gymnasium geschickt haben. Also wenn du deine Kinder hier in einen türkischen Sportverein, in eine Schule mit hohen Migrantenanteil, etc. steckst, dann ziehe ich meinen Hut vor dir. Aber alle Menschen, die ich bis jetzt getroffen haben, haben immer nur von Toleranz gesprochen solange sie nicht selbst betroffen waren...


Zudem finde ich lustig, dass du Phip, Photon und mich in einen Topf wirfst, denn wir haben grundlegend verschiedene Ansichten. Das Problem an Deutschland ist nur, dass alles "unbequeme" in den Nazi-Topf als Einheitsbrei geworfen wird statt sich wirklich mit den Ansichten auseinanderzusetzen.

Vor allem - die Sichtweise löst das Problem nicht! Das größere problem ist, zu verhindern, das diese Gruppen weiter existieren oder, viel schlimmer, größer werden. In jedem Südländisch aussehender Person auf der Straße einen potentiellen "Gangsta" oder, dem Zeitgeist folgend, einen "Gotteskrieger" zu sehen, schließt jegliche Integrationsbemühung, egal ob aktiv von den Migranten oder passiv von unserer Gesellschaft, von vornherein aus.

Konsequenter Zuwanderungsstopp (Sicherlich mit geringen Ausnahmen) und aus der aktuellen Gesellschaft würde Mittelfristig wieder ein Volk werden. Man benötigt aber Zeit um zueinander zu finden. Die Zuwanderungsgeschwindigkeit war in den letzten Jahrzehnten nur einfach höher als die Integrationsgeschwindigkeit und dadurch entstehen doch die Probleme.
 
Und genau den Eindruck habe ich bei vielen (namentlich hier im Forum: Du, Photon, Phip und noch ein paar andere) eben nicht. Bei euch werden grundsätzlich ERST die Negativbeispiele herangezogen, die ausgiebig beschrieben und plakativ dargestellt, und dann in einem Halbsatz vorsichtig relativiert. Das zeugt nicht mehr von "kritischer Sichtweise gegenüber bestimmten Gruppen innerhalb der Migranten", sondern von stumpfen Vorurteilen.

Vor allem - die Sichtweise löst das Problem nicht! Das größere problem ist, zu verhindern, das diese Gruppen weiter existieren oder, viel schlimmer, größer werden. In jedem Südländisch aussehender Person auf der Straße einen potentiellen "Gangsta" oder, dem Zeitgeist folgend, einen "Gotteskrieger" zu sehen, schließt jegliche Integrationsbemühung, egal ob aktiv von den Migranten oder passiv von unserer Gesellschaft, von vornherein aus.
Aber nicht jeder kann einfach aus seiner Haut. Besonders dann nicht, wenn man immer und immer wieder darin bestätigt wird. So fühlt man sich eben schon bedroht, wenn 3 "südländisch" aussehende Jugendliche die U-Bahn betreten. Oder wenn sie im Sixpack vor dem Bahnhof lungern und man aber an ihnen vorbei muss. Da reicht es eben nicht, wenn man ein Dutzend mal an ihnen vorbei läuft ohne das was passiert. Es reicht, wenn man beim 13. Mal dann doch angepöbelt, bedrängt oder gar angegriffen wird. Man muss aber nicht erst x-mal vom Blitz erschlagen werden, bevor man ein Gewitter auf offenem Feld meidet.

Natürlich hast Du recht und ich verstehe auch Deinen Standpunkt. Wenn man alle in einen Topf wirft, dann tut man den meisten damit unrecht. Vor allem denen, die unter ihren asozialen Landsleuten genauso leiden. Weil ich das weiß, bin ich auch kein Fan von Pegida und seinen Ablegern. Aber ich verstehe die Leute und nehme daher auch keiner Gegendemo teil, die nach meinem Verständnis genauso bescheuert sind, wenn sie den Leuten "Rassismus" und anderen Schwachsinn unterstellen.

Du hast bis heute nicht verstanden, was in mir und vielen anderen vorgeht, glaube ich. Es geht nicht darum, was man mit seinem Intellekt oder seinem Bewusstsein über die Leute denkt. Ich bin mir sehr sicher, dass die meisten Leute schlau genug sind um zu wissen, dass nicht jeder Türke ein Krawallmacher und nicht jeder Muslim ein Terrorist ist. Es geht um das ganz einfache Empfinden, wenn diese Leute in der Nähe sind. Das reicht von "Unbehagen" über "Misstrauen" bis hin zu "Angst" - je nach Anzahl und Benehmen. Und auch wenn man es nicht öffentlich ausspricht, bleiben diese Gefühle. Und dem versucht man zu begegnen, indem man beispielsweise die Leute als "Rassisten" und "Nazis" beschimpft? Ganz toller Plan, ehrlich ^^ Das ist völlig am Thema vorbei gepöbelt.

Was vielleicht helfen würde ist, wenn man dieses asoziale Pack mal von der Straße holen und ausreichend lange auch von der Gesellschaft fern hielte. Diese "Resozialisierungsmaßnahmen" scheinen ja mehrheitlich zu versagen. Wo wir wieder beim Thema "Kuscheljustiz" sind. Ok, anderes Thema, passt nicht hier her. Und was ist Dein Vorschlag, um jemanden wie mir mein "Unbehagen" zu nehmen?
 
Ich gebe zu: Ich habe sowohl die Kindergärten als auch die Schulen für meine Kinder genau angeschaut und vorher die aus der Liste gestrichen, die gar nicht gingen. Bei den meisten war der Migrationsanteil auch relativ hoch. Trotzdem war und ist nicht der Migrationshintergrund die Ursache für die Zustände, sondern der soziale Hintergrund.

Die Kinder, die diese Kindergärten und Schulen unmöglich machten, kamen aus ganz miesen sozialen Verhältnissen. Und da spielte jede Herrkunft eine Rolle.

Und wenn man dann mal untersucht, wer in diesen untersten Schichten am häufigsten vertreten ist, dann erkennt man auch, woran es krankt, das ist nicht am Migrationshintergund.

Nicht der Migrationshintergund ist schuld an den Problemen, schuld ist der soziale Stand. Ändert etwas an den sozialen Verhältnissen in Deutschland, und es wird sich an den Problemen was ändern. Es wird sich aber nichts ändern, wenn man nur Migranten ändern will.

Mein Sohn spielt auch in der F-Jugend Fussball, weit überwiegend Kinder mit Migrationsanteil. Und fast ausnahmslos völlig normale, nette, freundliche Kinder. Aber eben auch alle mit einem sozialen Hintergund, der diese Entwicklung möglich macht.

Und das Problem, dass Migranten sich in den untersten Schichten tummeln, ist doch auch hausgemacht: Wir wollten Menschen für die Kohleschächte, die haben wir bekommen. Wir hätten mal Professoren aus der Türkei und Italien und Spanien holen sollen und selber inden Kohleschächten bleiben...
 
Und das Problem, dass Migranten sich in den untersten Schichten tummeln, ist doch auch hausgemacht: Wir wollten Menschen für die Kohleschächte, die haben wir bekommen. Wir hätten mal Professoren aus der Türkei und Italien und Spanien holen sollen und selber inden Kohleschächten bleiben...

Und etwas anderes haben die meisten von darkkurt benannten Personen auch nie gesagt. Wir haben meistens nur gesagt, dass wir keine Fachkräftezuwanderung hatten (also im großen Maßstab) und dass Probleme existieren. Wir bemängeln das Leugnen dieser Probleme. Wir sagen aber auch immer klar, dass man Menschen, die hier geboren sind nicht ausweisen kann. Das von allen der soziale Stand gebessert werden muss und den Kleinen geholfen werden muss (Allen, auch denen mit Migrationshintergrund). Es muss eine Förderung der unteren Schichten stattfinden statt nun wieder neue Menschen ins Land zu holen und den Bodensatz der Gesellschaft einfach als nicht integrierbar zu definieren. Aber es darf nun mal keine Sonderstellung für Migranten geben, denn dadurch schafft man nur noch größeren sozialen Unfrieden.

Naja das Wir stimmt nun auch nicht in allen Punkten. Ich meine Phip ist eher ein Liberalkapitalist und generell für Zuwanderung von Fachkräften.
 
Für mich nicht. Für dich schon. Ich hoffe in Deutschland darf man noch unterschiedlicher Meinung sein.

Klar darf man unterschiedlicher Meinung sein, aber
a) manifestiert Deine Meinung Parallelgesellschaften, die Du selbst aber als Übel ansiehst
b) impliziert das, dass Du Zusammenhalt mit einem Gewalttäter empfindest, der mit ner Metallstange auf nen Deutschen losgeht, mit dem Du auch Zusammenhalt empfindest, obwohl er eine politisch konträre Meinung hat
-> letzten Montag erlebt: Hooligan von der Bragida Demo ging mit ner Eisenstange auf Antifanten los, und wurde umgehend von der Polizei mit der silbernen Acht ausgezeichnet.

Aber nicht jeder kann einfach aus seiner Haut. Besonders dann nicht, wenn man immer und immer wieder darin bestätigt wird. So fühlt man sich eben schon bedroht, wenn 3 "südländisch" aussehende Jugendliche die U-Bahn betreten. Oder wenn sie im Sixpack vor dem Bahnhof lungern und man aber an ihnen vorbei muss. Da reicht es eben nicht, wenn man ein Dutzend mal an ihnen vorbei läuft ohne das was passiert. Es reicht, wenn man beim 13. Mal dann doch angepöbelt, bedrängt oder gar angegriffen wird. Man muss aber nicht erst x-mal vom Blitz erschlagen werden, bevor man ein Gewitter auf offenem Feld meidet.

Ich habe Jahre in Hakenkreuzfelde gewohnt, wo der Ausländeranteil nicht gerade gering war, ich bin heute regelmäßig in Moabit, Wedding, XBerg und Neukölln unterwegs.
Alles keine Vorzeigeviertel von Berlin.

Aber ich kann Deine Aussage nicht nachvollziehen. Ob tags oder nachts, ob alleine oder in (weiblicher) Begleitung, alles locker und entspannt.
Zu meinen Jugendzeiten bin ich in Spandau in der Bushaltestelle eingepennt, Stunden später aufgewacht, ohne ausgeraubt zu werden.
Ich hab stundenlang in der S-Bahn gepennt, ohne dass mir was fehlte, außer die Orientierung, als ich wach wurde.

Was machst Du bloß immer falsch? 8)

gruss kelle!
 
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Was machst Du bloß immer falsch? 8)
Vielleicht mein Aussehen - Glatze und recht kräftig. Meine Kleidung - gern US-Militärstil oder eben schwarz (macht die Musik *gg*). Beruflich aber auch Anzug oder eben in der Freizeit ziemlich normal mit Jeans, Shirt, ... Vielleicht ja auch meine Haltung, mich nicht quer über die Straße anpöbeln und beleidigen zu lassen. Aber ich habe noch nie selbst jemanden angepöbelt, hab da gar kein Interesse dran und hatte ich nie. Vielleicht eine Mischung?

Ich weiß es nicht, kann nur raten. Aber weißt Du, erstens weiß ich gar nicht, wie ich mich in Neukölln, Kreuzberg, Wedding, ... jeweils kleiden müsste, um "gefällig" zu sein. Zweitens sage ich ganz ehrlich, dass es mich auch nicht interessiert und ich meine Garderobe sicherlich nicht dem Stadtbezirk anpassen werde, in dem ich mich gerade befinde.

Außerdem ist seit einigen Jahren nichts mehr passiert. Kann gut sein, dass sich die Typen geändert haben. Kann aber auch sein, weil ich seit Jahren bestimmte Gegenden einfach tagsüber und nachts meide. Oder dass ich jetzt älter geworden bin und nicht mehr in die "Zielgruppe" der Schläger passen mag. Was es auch immer ist. Meine Haltung den Leuten gegenüber hat sich jedenfalls schon wesentlich gebessert. Das war früher, als es noch fast jeden Monat irgendwo massiv Ärger gab, ganz anders. Und ich habe von Berufswegen her viel mehr mit allen möglichen Nationalitäten zu tun und kenne daher auch die Ansichten derer, die sich für ihre Landsleute schämen und mich fragen, warum sich in Deutschland die Justiz von diesen Leuten verscheißern lässt.

Aber dass das Problem besteht, kann ja niemand einfach wegleugnen oder -diskutieren. Marty hat schon ganz recht - es steht und fällt alles mit dem sozialen Stand. Und mit eben jenem Stand auch die Zukunftsperspektiven: Wer keine hat, kommt schneller auf die schiefe Bahn. Unglücklicher Umstand, dass es vor allem Migranten betrifft, aber so ist es nunmal. Ich kann an der sozialen Kluft nichts ändern. Ich sehe auch nur zu, Monat für Monat den Kopf über Wasser zu halten. Aber was man mal erlebt hat, lässt sich ja nicht einfach über Nacht ausradieren. Und wenn man ähnliche Geschichten quer beet durch den Freundeskreis hört, dann wird ja auch die eigene Haltung auf die Art bestätigt.

Deswegen verstehe ich auch Leute wie Dich und Darkkurt. Wenn man nie oder nur sehr selten schlechte Erfahrungen gemacht hat, dann sieht man die Welt ganz anders. Ich als Beispiel hatte nie Ärger mit Nazis, Skins oder Punks. In den 80ern gab es ja noch viel mehr Richtungen, die Popper und die House-Freaks, die dann wohl irgendwann zu Ravern wurden. Wenn es mit denen mal Ärger gab, dann aus völlig unpolitischen Gründen, wie etwa ein verschüttetes Bier oder was weiß ich. Hätte ich nie Ärger mit Türken gehabt oder sogar welche im Freundeskreis, dann wäre meine Einstellung sicher auch eine andere. Teilweise fallen mir bestimmte Sachen gar nicht auf. Wie mir zum Beispiel meine Frau erzählt, wer sie wie von oben bis unten abfällig gemustert hat. Hab ich gar nicht gesehen, sie schon. Jeder macht seine eigenen Erfahrungen, zieht dann auch seine eigenen Schlüsse und bildet dann in der Konsequenz auch seine eigene Meinung. Soll ja auch so sein.

Wenn man die Haltung von jemand anderem nicht versteht, dann liegt es meist daran, dass man die Welt aus eben jenen genannten Gründen mit anderen Augen sieht. Wichtig ist eigentlich nur, dass man andere Meinungen einfach akzeptiert und sich mit diesen beschäftigt. Sich gegenseitig quer über die Straße anzupöbeln und zu beleidigen, wie es bei politischen Demonstrationen (nicht nur in Deutschland) allgemein üblich ist, ist Scheiße. Das verhärtet die Fronten und bringt überhaupt gar nichts. Ich habe noch von niemandem gehört, dass er seine Meinung geändert hätte, wenn er nur oft genug deswegen beleidigt wurde...
 
Vielleicht mein Aussehen - Glatze und recht kräftig. Meine Kleidung - gern US-Militärstil oder eben schwarz (macht die Musik *gg*). Beruflich aber auch Anzug oder eben in der Freizeit ziemlich normal mit Jeans, Shirt, ... Vielleicht ja auch meine Haltung, mich nicht quer über die Straße anpöbeln und beleidigen zu lassen. Aber ich habe noch nie selbst jemanden angepöbelt, hab da gar kein Interesse dran und hatte ich nie.

Zusammengefasst siehst Du einfach zu sehr nach Nazi aus und bekommst dafür noch relativ selten auf den Sack :)

Man wird halt in Schubladen gesteckt und je nachdem lieb gehabt, verprügelt oder ausgeraubt, wenn man dem entgehen möchte muss man dafür also entweder in der grauen Masse untergehen oder sich gleich ganz verkleiden
 
Meine Kleidung - gern US-Militärstil oder eben schwarz (macht die Musik *gg*).

Schimanski Jacke und BW Hose oliv oder schwarz - daran kann es schonmal nicht liegen. :D

Kann aber auch sein, weil ich seit Jahren bestimmte Gegenden einfach tagsüber und nachts meide.

Hmmm, wenn ich ins SO36 will, lässt sich der Kotti nicht meiden, das Huxleys ist am Hermannplatz, aussuchen ist da nicht. ;)

Aber dass das Problem besteht, kann ja niemand einfach wegleugnen oder -diskutieren.

Wegdiskutieren geht definitiv nicht, ABER es ist auch eine Frage der Häufigkeit.

Marty hat schon ganz recht - es steht und fällt alles mit dem sozialen Stand. Und mit eben jenem Stand auch die Zukunftsperspektiven: Wer keine hat, kommt schneller auf die schiefe Bahn. Unglücklicher Umstand, dass es vor allem Migranten betrifft, aber so ist es nunmal. Ich kann an der sozialen Kluft nichts ändern.

Jein.
Man kann an der monetären Kluft nichts ändern. Man kann aber etwas daran ändern, ob die monetäre Kluft zu einer sozialen wird.
Ich hatte in zwei verschiedenen Situation mit Randgruppen zu tun, die wirklich arme Schweine waren. Da hab ich dann auch zwei drei Runden Bier ausgegeben, was mir bei nem Euro pro Flasche nicht wirklich schwer fiel, wo wir uns aber auch den Abend über unterhalten haben, obwohl wir auch bildungsmäßig aus verschiedenen Schichten stammten.

Wie mir zum Beispiel meine Frau erzählt, wer sie wie von oben bis unten abfällig gemustert hat. Hab ich gar nicht gesehen, sie schon. Jeder macht seine eigenen Erfahrungen, zieht dann auch seine eigenen Schlüsse und bildet dann in der Konsequenz auch seine eigene Meinung. Soll ja auch so sein.

Ne Bedienung in meiner Stammkneipe hat am Wochenende Ohrfeigen ausgeteilt, weil jemand sie begrabscht hat. Da er Alkohol trank, ist ein "südländischer" Hintergrund auszuschließen.
Ich werde ob meines Bartes als Salafist bezeichnet, auch von Leuten ohne "südländischen" Hintergrund.

Nun liegt es einzig an mir, ob ich daraus den Schluss ziehe "Bekloppte Arschlöcher" oder "Typisch Deutsche".
Damit kommen wir zum Thema Vorurteile und zurück zu den Klüften.

Wenn man die Haltung von jemand anderem nicht versteht, dann liegt es meist daran, dass man die Welt aus eben jenen genannten Gründen mit anderen Augen sieht. Wichtig ist eigentlich nur, dass man andere Meinungen einfach akzeptiert und sich mit diesen beschäftigt.

Und daraus hoffentlich "Konsequenzen" ableitet und bei deren Erreichung bereit ist, die eigene Meinung zu modifizieren.

gruss kelle!
 
Zusammengefasst siehst Du einfach zu sehr nach Nazi aus und bekommst dafür noch relativ selten auf den Sack :)
Welcher Nazi läuft denn heute noch mit Army-Klamotten rum? Gerade die sind doch schon in den 90er Jahren "in der Masse" abgetaucht...

Abgesehen davon: Natürlich kann man sich "gefälliger" kleiden. Man kann gefälliger sprechen, wenn man angepöbelt wird; sich selbst entschuldigen, dass man durch die pure Anwesenheit den Gegenüber auf die Palme gebracht hat. Man kann sich auch vor lauter Verzweiflung ganz viele Aufnäher überall auf die Klamotten machen, um bloß nicht in die falsche politische Ecke gedrückt zu werden (muss dann aber das Glück haben, nicht an jemanden zu geraten, den die vielen Aufnäher stören!). Nie schlechte Laune haben und immer freundlich schauen. Aber bitte nicht lächeln, denn sonst könnte das wieder falsch verstanden werden...

Weißt Du, genau das möchte ich nicht. Und ich erwarte es auch nicht umgekehrt. Allerdings weiß ich auch nicht, ob es daran liegt. Denn mir wurde ja nie vom pöbelnden Volk gesagt, dass es meine Klamotten womöglich nicht mag...

Man kann an der monetären Kluft nichts ändern. Man kann aber etwas daran ändern, ob die monetäre Kluft zu einer sozialen wird.
Ja, schön gesagt. Aber das klappt ja schon seit tausenden von Jahren nicht. Noch heute ist ein reicher Mann mehr "wert", als ein armer. Man schaut heute mitleidig auf die Dschungelcamp-Kandidaten, die man noch vor ein paar Jahren für Stars gehalten und sich auch notfalls ein paar Stunden für ein Autogramm angestellt hätte (natürlich nicht alle, ich schließe mich da natürlich auch aus!).

Dass Menschen nach der Dicke ihres Scheckbuchs bewertet werden, war doch schon immer so. Ich selbst hätte es auch gern anders, aber das liegt ja nur sehr begrenzt in meiner Hand. Jeder spielt halt gesellschaftlich in seiner "Liga" - wobei sich die "Liga" fast ausschließlich nur über den Kontostand definiert. Je nach Betrachtungsweise haben wir doch schon mindestens 4 "Ligen" in Deutschland: Die Arbeitslosen und Hartzis, die Arbeiter und Angestellten, die Hausbesitzer und die Reichen, die man wenn überhaupt nur noch auf dem Golfplatz in persona sieht. Grob würde ich das sogar an Vermögenszahlen festmachen können:
  • Unterschicht: 0 bis 10.000 Euro
  • Untere Mittelschicht: 10.000 bis 200.000 Euro
  • Obere Mittelschicht: 200.000 bis 5 Millionen Euro
  • Reich: > 5 Millionen Euro
natürlich mit unscharfen Grenzen und es zählen natürlich noch andere Faktoren hinein. Aber wann hast Du zuletzt einen Reichen mit einem "Präkarianer" ein Bier trinken sehen? Es ist ja schon schwer, 2 Reiche zu treffen, deren Vermögen sich extrem unterscheidet. Alles schon erlebt, dass Frau XY sich hinter vorgehaltener Hand darüber amüsiert hat, dass Herr YX sein Vermögen ja quasi "zusammengerafft", also durch extremes Sparen erworben hat und sich jedes Jahr sein Vermögen "schön rechnen" muss, während sie selbst sich auch nur reich geheiratet/geerbt hat. Trotzdem hat sie ohne je auch nur einen Tag hart gearbeitet zu haben, an vielen wichtigen Positionen Einfluss und kennt halt die "richtigen" Leute. Habe ich noch von keinem Hartzi gehört.

Wenn Du das bekämpfen willst, dann reden wir ja schonwieder über Sozialismus oder noch schlimmer: Kommunismus. Und diese Wörter sind ganz böse. Es gab und gibt in der Gesellschaft immer Schichten. Und die sind mehr oder weniger scharf voneinander getrennt. Und so denkt auch jeder: Der Herr Professor will gar nicht neben dem Gleisbauer wohnen und zahlt dafür auch gern das 10-fache an Miete oder Kaufpreis.


Ich hatte in zwei verschiedenen Situation mit Randgruppen zu tun, die wirklich arme Schweine waren. Da hab ich dann auch zwei drei Runden Bier ausgegeben, was mir bei nem Euro pro Flasche nicht wirklich schwer fiel, wo wir uns aber auch den Abend über unterhalten haben, obwohl wir auch bildungsmäßig aus verschiedenen Schichten stammten.
Ich will ja gar nicht anzweifeln, dass Du so bist. Aber ich behaupte, dass 99,9% der Menschen in Deutschland so nicht sind und erst gar nicht sein wollen. Und wenn ich ganz ehrlich bin, ich auch nicht. Weil mich ein 2-stündiges Gespräch über die sexuellen Fähigkeiten oder die Alkoholverträglichkeit meines Gesprächspartners weder bereichert, noch unterhält. Das ist aber häufig das Äußerste, was da an geistigem Horizont zu erwarten ist. Andersherum interessiert mich auch kein Gespräch mit Leuten, die sich über Golf unterhalten und es beiläufig bedauern, beim letzten kleinen Börsencrash mehr Geld verloren zu haben, als ich in meinem Leben überhaupt erarbeiten kann. Ich selbst suche mir auch "meine Leute" aus. Und dann ergibt es sich meist von ganz allein, dass man aus der gleichen Schicht kommt, die ähnliche Probleme und Ansichten teilt...

Ich werde ob meines Bartes als Salafist bezeichnet, auch von Leuten ohne "südländischen" Hintergrund.
Habe ja schonmal was dazu gesagt. Ich glaube Dir natürlich, wenn Du es schreibst, aber ich kann es mir sehr schwer vorstellen. Ich meine, ich kenne ja nun auch einige "Fellfressen" und von niemandem habe ich derartiges bisher gehört. Aber hier gehe ich davon aus, dass es wirklich von der Gegend abhängt, wohin man sich begibt.

Und daraus hoffentlich "Konsequenzen" ableitet und bei deren Erreichung bereit ist, die eigene Meinung zu modifizieren.
Naja, meine erste Konsquenz war, bestimmte Gegenden schlicht zu meiden. Das ging in meinem Fall sogar so weit, dass ich jedwedes Jobangebot aus diesen Gegenden abgelehnt habe, egal wie gut die Arbeit entlohnt wurde. Mir ist meine Gesundheit und Sicherheit halt mehr wert als Geld. Das ging dann weiter, dass ich Leuten aus dem Weg ging, von denen ich augenscheinlich vermutete, dass es Ärger geben könnte. Wenn das "aus-dem-Weg-gehen" nicht klappte, weil zu wenig Platz da war oder man halt hier und dort entlang gehen/fahren muss, dann möglichst jeden Kontakt vermeiden. Kommt es dennoch zum Konflikt, dann genau ein Mal deeskalierend versuchen und sonst eben zusehen, dass der Gegner mehr ab bekommt als man selbst.

Aus der umgekehrten Sicht mag es ja so ausgesehen haben, als würde jemand wie ich mit "diesen Leuten" nichts zu tun haben wollen. Vermutlich weil ich ein Rassist und Nazi bin. Wie auch die Oma, die ihre Handtasche immer fester hält, je näher die 3 jungen Türken kommen. Ist aber de facto nur Selbstschutz. Heute ist das nicht mehr so schlimm, aber ein ungutes Gefühl ist noch immer da. Und da ist es scheißegal, ob mein Bewusstsein ganz genau weiß, dass nicht alle, ja nicht mal die Mehrheit so ist. Es reicht, dass man hinlänglich oft an Leute geraten ist, die eben so waren.

Und zu Deiner Konsequenz mit "scheiß Deutsche" und so weiter. Nee, das funktioniert so nicht. Würde aber funktionieren, wenn sie sich ein anderes, eindeutiges Merkmal teilen würden. Von mir aus lange Haare, eine Gnubbelnase, eine bestimmte Marke bei der Kleidung, Auto oder sonstwas. Etwas, das sofort ins Auge sticht und immer wieder gleich ist. Und wie ich schon x-mal geschrieben habe: Das ist tief in jedem höheren Lebewesen verwurzelt. Nur deswegen ist die Schwebfliege halbwegs sicher vor Fressfeinden, weil sie eben so ähnlich aussieht, wie eine Wespe, obgleich sie völlig harmlos ist. Das hat den Menschen über Millionen von Jahren geholfen und nicht zuletzt deshalb haben heute noch Soldaten aus dem Vietnamkrieg einen Flashback, wenn sie nur einen Asiaten auf der Straße sehen. Das bekommst Du nicht aus dem Kopf, egal wie logisch man argumentiert. Was man aber vermeiden kann ist, dass es deswegen zu Gewalt kommt - und das ist nunmal eine Frage des Intellekts. Dass man sich aber nicht mehr aus dem Weg geht, das braucht Zeit und kommt irgendwann von ganz allein. Aber sicherlich nicht durch "Deutschland den Deutschen!" oder "Nazis raus!"...
 
Flüchtlinge müssen Flüchtlinge bleiben und es ist unsere moralische Pflicht, diesen Menschen in Not zu helfen - wie auch alle anderen sicheren Länder. Aber wenn sich die Lage im Heimatland entspannt hat, muss auch wieder für eine Rückreise gesorgt werden. Schließlich braucht auch deren Heimatland die Leute mehr als wir.
Definiere "entspannt". Beispiel Afghanistan: Der (letzte) Krieg begann 2001 (davor waren die Taliban an der Macht). Gut möglich, dass manche hier schon 10 Jahre leben. Wenn Flüchtling Flüchtling bleibt, wozu dann Energie für die Integration aufbringen? Bedeutet das nicht auch Parallelgesellschaften zu akzeptieren?

Bei Zuwanderern muss die Qualifikation geprüft werden. Wir brauchen hier nicht noch mehr Niedriglöhner, davon haben wir bereits viel zu viele. Wir brauchen auch keine Zuwanderer aus Berufsgruppen, die hier schon aktuell kaum noch Arbeit finden. Und wenn man Fachkräfte aus dem Ausland haben will, dann muss sich Deutschland auch attraktiv für eben jene Zielgruppen machen.
Sollte hier nicht analog zu den Flüchtlingen berücksichtigt werden, ob das Heimatland diese Menschen mehr braucht?

Es muss eine Förderung der unteren Schichten stattfinden statt nun wieder neue Menschen ins Land zu holen und den Bodensatz der Gesellschaft einfach als nicht integrierbar zu definieren.
Aktuell sind es nur syrische Flüchtlinge (20.000 ?), die Deutschland geholt hat. Der Rest kommt bzw. lassen wir kommen. Das geschieht überwiegend über Asylanträge und Verträge zur Freizügigkeit. Es hieße also, internationale Vereinbarungen und Verträge aufzukündigen, um eine deutliche Reduzierung oder gar ein Stopp der Ein-/Zuwanderung zu erreichen. Halte ich für ein unrealistisches Szenario.
Auch das Wort "statt" halte ich für falsch (zumindest aus finanzieller Siucht). Förderung und Zuzug ist möglich.

Aber es darf nun mal keine Sonderstellung für Migranten geben, denn dadurch schafft man nur noch größeren sozialen Unfrieden.
Es wird aber als ein Sonderproblem (in Sinne von besonders) betrachtet. Außerdem mit welcher Sonderstellung sollte man denn rechnen bzw. sieht man denn?
 
Definiere "entspannt". Beispiel Afghanistan: Der (letzte) Krieg begann 2001 (davor waren die Taliban an der Macht). Gut möglich, dass manche hier schon 10 Jahre leben. Wenn Flüchtling Flüchtling bleibt, wozu dann Energie für die Integration aufbringen? Bedeutet das nicht auch Parallelgesellschaften zu akzeptieren?
Die Welt ist beschissen. Überall auf der Welt passiert irgendeine Scheiße. In einem Land mehr, im anderen weniger. Aber dieses Problem löst sich auf jeden Fall nicht, wenn sich die Leute aus den ganz beschissenen Ländern quer über die Welt in weniger beschissene Länder verteilen. Erstens können weder wir, noch die USA, Frankreich oder irgendein anderes Land unbegrenzt viele Flüchtlinge verkraften. Es geht einfach nicht. Volkswirtschaftlich nicht, kulturell und sozial auch nicht. Die Lösung muss also in letzter Konsequenz immer sein, dass sich die Leute um die Probleme in ihren Ländern vorrangig selbst kümmern. Inwiefern wir sie dabei unterstützen können, muss man eben von Fall zu Fall sehen. Aber weder wir, noch irgendein anderes Land der Welt kann die Brust sein, die die Menschen der Welt ernährt und beschützt.

Wenn wir uns in diesem Punkt einig sind (und das sind wir hoffentlich), können wir uns gern darüber unterhalten, was unsere moralische und/oder politische Pflicht ist, in Aktion zu treten und was nicht. Wenn jemand vor Krieg und Folter flieht, dann können wir ihn gern aufnehmen, beschützen und auch durchfüttern, aber doch wohl nur so lange, bis keine unmittelbare Gefahr für ihn mehr besteht. Wir können gar nicht ein paar Millionen Leute aufnehmen und so lange versorgen, bis ihre Länder eventuell irgendwann mal unserer europäischen Definition von "sicher" entsprechen. Das wird nämlich nie passieren.

Außerdem bin ich der Ansicht, dass junge und gesunde Männer, wie sie ja auch immer wieder in Lampedusa an Land schwappen, vielmehr in ihrer Heimat für ein besseres Leben kämpfen sollten, statt alles Geld ihrer Familie darauf zu verwenden, irgendwo mehr oder minder illegal einzuwandern in der Hoffnung, später die ganze Sippe nach holen zu können - sich quasi ins gemachte Nest zu setzen.

So lange es Flüchtlinge sind, sind sie nach meinem Verständnis temporär "Schutzbefohlene des deutschen Staates". Die Pflicht des deutschen Staates endet also damit, dass man sie warm und trocken unterbringt, mit ausreichend Nahrung versorgt und ein Mindestmaß medizinischer Versorgung bereit stellt. Das Eingliedern in die deutsche Gesellschaft, das Lernen der Sprache, eine Berufsausbildung oder sonstwas gehört nicht dazu. Auch sollen die Leute ihre Kultur und Religion hier leben dürfen, also sollte es auch Möglichkeiten für Gebete oder andere Rituale (mal vom Kannibalismus abgesehen) geben. Nachdem keine unmittelbare Bedrohung mehr vorliegt, sind die Leute wieder zurückzuführen. Im Falle von Afghanistan hätte das je nach Region schon seit 2002 passieren können.

Wer sich dafür entschließt, in Deutschland leben zu wollen, auf den kommen natürlich viel mehr Dinge zu. Von dem erwarte ich auch weit mehr, als nur mit Kind und Kegel vor den Toren Deutschlands zu stehen. Was alles dazu gehört, habe ich ja bereits groß und breit an anderer Stelle geschrieben, weißt Du ja auch. Aber auch dann stellt sich die Frage des Mehrwertes für Deutschland. Und das ist auch völlig normal, das macht jedes Land der Welt so und das ist auch richtig. Also entweder Du kommst mit viel Geld, Wissen oder irgendwas anderem, das wir brauchen. Wie gesagt: Billiglöhner brauchen wir gar nicht. Nach dem Zweiten Weltkrieg schon. So ändern sich nunmal die Bedürfnisse.

Ja, für die Dauer ihrer Flucht sind es Parallelgesellschaften. Und das auch gut so, weil wohl niemand das Leben und Kultur der Leute umkrempeln oder sie assimilieren will, nur weil sie nicht gefoltert oder umgebracht werden wollen.

Sollte hier nicht analog zu den Flüchtlingen berücksichtigt werden, ob das Heimatland diese Menschen mehr braucht?
Das ist das gleiche Prinzip wie bei einer Bewerbung auf einen Arbeitsplatz. Die Entscheidung, Dich auf eine Stelle zu bewerben, triffst Du. Ob die Firma Dich gebrauchen kann, trifft die Firma. Ist also gar nicht so außergewöhnlich dieses Prinzip. So trifft der Migrant halt die Entscheidung, seine Heimat zu verlassen. Das Land, in das er auswandert muss nur entscheiden, ob es ihn haben will.
 
Zahl der Hartz-IV-Bezieher aus Osteuropa verdoppelt sich binnen eines Jahres

Folgende News wurde am 07.04.2015 um 11:37:00 Uhr veröffentlicht:
Zahl der Hartz-IV-Bezieher aus Osteuropa verdoppelt sich binnen eines Jahres
Shortnews

Seit Anfang 2014 können alle Rumänen und Bulgaren regulär in Deutschland leben und arbeiten - und seitdem hat sich die Anzahl der Hartz-IV-Bezieher aus Rumänien und Bulgarien fast verdoppelt, wie aus Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervorgeht.

Demnach stieg die Zahl der Hartz-IV-Bezieher aus Rumänien und Bulgarien seit Beginn der vollen Arbeitnehmerfreizügigkeit Anfang 2014 von 45.260 auf 83.082 Bezieher Ende 2014. Das waren 83,6 Prozent mehr als vor Öffnung der Grenzen für Arbeitnehmer aus Osteuropa.


Ende März registrierte die Bundesagentur für Arbeit 31.801 Beschäftigungslose aus den beiden Ländern. Im Vorjahresmonat lag die Zahl noch bei 21.225. Das entspricht einem Anstieg um knapp 50 Prozent.
 
Zahl der Hartz-IV-Bezieher aus Osteuropa verdoppelt sich binnen eines Jahres

Wer hätte das gedacht: die Quote der Rumänen und Bulgaren, die Sozialversicherungsbeiträge zahlen, liegt trotzdem bei 70%...
 
Ich denke, dass Du recht haben magst. Ich persönlich gehe noch von einer viel höheren Quote aus, aus sehr gutem Grund. Weiterhin steht auch in dieser Nachricht (oder Shortnews wie ich sie ja nennen soll) mal wieder weniger als die Hälfte des relevanten Inhalts um ihr überhaupt die Möglichkeit zu verleihen einen informativen Sinn zu ergeben:
Bulgarische und Rumänische Zuwanderer (wie alle anderen EU-Zuwanderer auch) bekommen nämlich gemäß einem erst im November ergangenen EuGH Urteil grundsätzlich nur dann (ergänzendes) Hartz IV (auch Aufstockung genannt) wenn sie irgendein Einkommen erzielen, wobei dabei keine Höhe festgelegt wurde.
Das bedeutet: Bulgarische und Rumänische Zuwanderer die garnicht arbeiten kriegen auch kein H4 (werden demnach wohl auch nicht in der Arbeitslosenstatistik geführt da sie wegen Aussichtslosigkeit in vielen Fällen wohl nichtmal einen Antrag stellen werden) und werden daher entweder wahrscheinlich Deutschland wieder verlassen oder aber irgendwie irgenein Einkommen erzielen. u.a. vermutlich damit sie Anspruch auf H4 haben. Von daher gehe ich entgegen Deiner Annahme von deutlich mehr als 70% Beschäftigenquote aus. Ich glaube vor kurzem mal was von 9,irgendwas % Arbeitslosenquote bei den entsprechenden Personen in einem Text gelesen zu haben die sowas wie "die Mär von Sozialtourismus" oder so hieß...
 
Zuletzt bearbeitet:
Bulgarische und Rumänische Zuwanderer (wie alle anderen EU-Zuwanderer auch) bekommen nämlich gemäß einem erst im November ergangenen EuGH Urteil grundsätzlich nur dann (ergänzendes) Hartz IV (auch Aufstockung genannt) wenn sie irgendein Einkommen erzielen, wobei dabei keine Höhe festgelegt wurde.
Ich glaube, Du beziehst Dich hier auf das Urteil vom Europäischen Gerichtshof, nehme ich an.

Aber die Leute, die einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nachgehen und ergänzendes Hartz IV erhalten, werden doch aber als "sozialversicherungspflichtig beschäftigt" geführt, also zählen die nach meiner Ansicht zu den 70%. Die anderen können immerhin für die Dauer von 6 Monaten Hartz IV beantragen. So lange gestattet Deutschland den Zuwanderern wohl die Arbeitssuche. Und das sind wohl dann die 30%, wie ich es verstehe. Oder?
 
Aber die Leute, die einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nachgehen und ergänzendes Hartz IV erhalten, werden doch aber als "sozialversicherungspflichtig beschäftigt" geführt, also zählen die nach meiner Ansicht zu den 70%. Die anderen können immerhin für die Dauer von 6 Monaten Hartz IV beantragen. So lange gestattet Deutschland den Zuwanderern wohl die Arbeitssuche. Und das sind wohl dann die 30%, wie ich es verstehe. Oder?

Gut, dann werden in diesen Fällen sowohl die rumänischen/bulgarischen Arbeiter als auch das deutsche Sozialsystem von Unternehmern ausgebeutet. Das Thema haben wir ja schon beim Mindestlohn - mit dem Unterschied, dass sich die Rumänen/Bulgaren höchstwahrscheinlich NOCH SCHNELLER in solche Abhängigkeiten begeben, da ihr Lebensstandart trotz allem wächst.