Tag der Entscheidung bei Steinhoff: Ist diese Personalie jetzt ein schlechtes Omen?

Die Nachricht traf viele Steinhoff-Anleger wie ein Donnerschlag: Philip Dieperink, der CFO des Unternehmens, tritt von seinem Amt zurück. Der Manager legt seinen Posten als Finanzvorstand am 31. August nieder.

Rätselraten um Timing

Überraschend ist in diesem Zusammenhang nicht nur die Personalie selbst, vor allem aber das Timing. Denn nur wenige Tage später, am Freitag, dem 12.07., wird der Möbelhändler seine Zahlen offenlegen, die am Markt mit Spannung erwartet werden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017/2018 hatte das Unternehmen noch einen Verlust von 1,2 Milliarden Euro ausgewiesen, nachdem Steinhoff bereits im Jahr zuvor ein Minus von rund vier Milliarden Euro in der Bilanz stehen hatte.

Mit seinen Restrukturierungsplänen will der Möbelhändler den Bilanzskandal, der den Konzern seit Ende 2017 tief erschüttert hatte, hinter sich lassen und sich wieder auf seine Kernkompetenz konzentrieren. Doch der Rücktritt von Philip Dieperink ausgerechnet zum jetzigen Zeitpunkt wirft Fragen auf: Immerhin bemüht sich Steinhoff seit geraumer Zeit darum, verlorenes Anlegervertrauen zurückzugewinnen und durch eine Transparenzoffensive und gezielte Aufarbeitung der Verantwortlichkeiten im Bilanzskandal die Finanzmärkte zu beruhigen und die Aktie wieder in ruhigeres Fahrwasser zu bringen.

Steinhoff verteilt Beruhigungspillen

Dass ausgerechnet der CFO des Unternehmens in dieser Situation seinen Rücktritt ankündigt, ist der Sache alles andere als dienlich. Zwar bemühte sich Aufsichtsratschefin Heather Sonn um Schadensbegrenzung und kommentierte die Personalie mit den Worten, der Konzern mache gute Fortschritte in Sachen Restrukturierung, diese sei wohl bald abgeschlossen. Einen konkreten Grund für den Abgang von Dieperink ließ die Oberaufseherin aber offen - und auch der Manager selbst äußerte sich nicht dazu. In der zugehörigen Pressemitteilung war von "beiderseitigem Einvernehmen" die Rede. Dass Dieperink im August nicht nur seinen Posten aufgibt, sondern das Unternehmen zum Jahresende komplett verlässt, wurde aber ebenso wenig kommentiert, wie der Grund seines Rücktritts. Es hieß lediglich, der scheidende CFO habe die ihm auferlegten Hauptziele erreicht.

Einen Nachfolger für den CFO-Posten hat Steinhoff hingegen umgehend präsentiert: Theodore de Klerk, der bislang als COO bei Steinhoff tätig ist, wird dem Finanzressort am 1. September vorstehen. "Theo ist seit 2003 in verschiedenen Positionen im Konzern tätig und für den Posten bestens qualifiziert. Theo wird seine neue Position mit Wirkung zum 1. September 2019 übernehmen", hieß es von Konzernseite.

Aktie ein Spielball der Investoren

Bei Steinhoff-Aktionären wurde das Personalkarussell so kurz vor der Präsentation der Halbjahreszahlen unterdessen zunächst wenig positiv aufgenommen. Die Steinhoff-Aktie, die seit Bekanntwerden des Bilanzskandals zu einem Pennystock mutiert ist und selbst innerhalb der letzten zwölf Monate auf äußerst niedrigem Kursniveau nochmals um ein Drittel eingebrochen ist, gab nach Bekanntwerden des CFO-Rücktritts einmal mehr nach.

Aktie im Fokus
[finanzen.net] · 11.07.2019 · 16:26 Uhr
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