Planen wie ein Profi: Das Aufmaß für die neue Küche selbst machen

ElasticComputerFarm (CCO-Lizenz) / pixabay.com

Die Küche gehört zu den wichtigsten Räumen im privaten Bereich. Hier wird gekocht, häufig auch gegessen, erzählt und erlebt. Vor allem in Familien ist die Küche im Alltag häufig das Zentrum des Geschehens. Hier beginnt der gemeinsame Tag und oft endet er auch hier.

Moderne Küchen sind längst nicht mehr nur funktional. Sie sind ein Stück Lebensraum, das individuell und wohnlich gestaltet werden möchte. Die Planung einer neuen Küche erfordert deshalb viele Vorüberlegungen und Liebe zum Detail. Ob in Eigenregie oder gemeinsam mit dem Küchenstudio, am Anfang der Planung steht ein sorgfältiges Aufmaß der Räumlichkeiten. In guten Küchenstudios gehört es meist zum Service, dass das Fachpersonal neben der Planung und Beratung auch das Aufmaß übernimmt. Hier können Heimwerker allerdings auch selbst Hand anlegen. Und wer seine Einbauküche komplett selbst planen möchte, muss ohnehin selbst zu Zollstock und Winkelmaß greifen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie den wichtigen ersten Schritt, das Aufmaß Ihrer neuen Küche, selbst übernehmen können.

Welche Küchenform passt zum Raum?

Je nach Raumgröße und Grundriss kommt nicht jede beliebige Küchenform in Frage. Im Küchenstudio werden vier grundsätzliche Küchenformen unterschieden:

  1. Küche mit Kücheninsel:
  2. Die Küche mit Kücheninsel ist ideal für Familien und Kochliebhaber, denn sie bietet genügend Platz zum gemeinsamen Kochen. Für eine Küche mit Kücheninsel sollte ein großer Raum mit möglichst quadratischem Grundriss zur Verfügung stehen, damit rund um die Kücheninsel genügend Platz bleibt.
  3. L-Küche:
  4. Große Arbeitsflächen und viel Stauraum zeichnen eine L-Küche aus. Die Küchenform passt in nahezu jeden Küchenraum und lässt sich unterschiedlichen Grundrissen anpassen.
  5. U-Küche:
  6. Mit einer U-Küche lässt sich der vorhandene Platz optimal ausnutzen. Die Wände des Raumes werden für Geräte und Stauraum maximal verplant und in der Mitte bleibt genügend Bewegungsfreiheit. Eine U-Küche kann meist auch in eher begrenztes Platzangebot und längliche Räume eingepasst werden.
  7. Zweizeilige Küche:
  8. Zweizeilige Küchen können flexibel eingesetzt werden und sind der Klassiker unter den Küchenformen. Ohne sperrige Eckelemente können die einzelnen Einbauelemente weitgehend an den Grundriss und die vorhandenen Gegebenheiten angepasst werden.

Macht der Grundriss des zur Verfügung stehenden Raumes keine Vorgaben zur Küchenform, können eigene Wünsche und Vorstellungen im Vordergrund stehen. Dann sollten in die Planung vor allem die Anforderungen des Alltags und funktionelle Aspekte miteinfließen. Ein Bummel durch Küchenstudios mit einer großen Auswahl an modernen Musterküchen vermittelt einen guten ersten Eindruck davon, wie Küchenkonzepte wirken und wie funktionell verschiedene Anordnungen im Alltag sein können. Inspirationen gibt es auch auf Küchenmessen. Hier werden auch Innovationen im Hinblick auf Technik und Raumausnutzung vorgestellt. Ein echter Besuchermagnet ist seit Jahren die Fachmesse Living Kitchen, die einmal im Jahr in Köln stattfindet.

Den Grundriss richtig aufmessen

Auch wenn bereits eine alte Küche verbaut ist oder nur ein Teil des Raumes für die Küchengestaltung genutzt werden soll, ist ein komplettes Aufmaß der Grundstein jeder Küchenplanung. Vor allem in älteren Gebäuden kann es beispielsweise über die gesamte Länge einer Wand oder von einer Wand zur anderen zu Variationen kommen, die durchaus mehrere Zentimeter beziffern können und sich schließlich beim Einbau der geplanten Küche als Problem herausstellen können.

Wer sich böse Überraschungen ersparen möchte, misst umfangreich und sorgfältig. So gelingt der perfekte Grundriss:

  1. Wände
  2. Hier kommt es auf Länge, Breite und Höhe des Raumes an. Messen Sie jede Wand einzeln aus und überschlagen Sie die Maße nicht an gegenüberliegenden Wänden.

    Winkel der Wände

    Hier muss das Winkelmaß her. Vor allem in älteren Gebäuden kommt es nicht selten vor, dass die Winkel der Wände nicht genau 90 Grad betragen. Selbst kleinste Abweichungen können für die Küchenmontage zu einem Problem werden.

    Zum Messen der Winkel gehört natürlich auch die Planung von Dachschrägen. Hier ist sowohl der Neigungswinkel als auch die Höhe wichtig, in der die Schrägen ansetzt, sofern sie nicht bis zum Boden geht. Messen Sie den Winkel der Dachschräge sowohl am Übergang zur Wand als auch zur Decke.
  3. Türen und Fenster
  4. Tür- und Fensteröffnungen im Raum stellen unabänderliche Beschränkungen dar, die in der Planung genau berücksichtigt werden müssen. Messen Sie die Höhe und Breite der Türen und Fenster inklusive Rahmen und Scharnieren millimetergenau aus und verzeichnen Sie außerdem, an welcher Position im Raum sie sich befinden und in welche Richtung sie sich öffnen lassen. Bei Fenstern sollte gegebenenfalls auch innen angebrachter Sichtschutz inklusive Halterung berücksichtigt werden. Sind Außenrollläden vorhanden, sollte der Rollladenkasten ebenfalls genau eingezeichnet werden, da er möglicherweise die Aufhängung von Oberschränken beeinträchtigen kann. Bitte vergessen Sie auch nicht, Fensterbänke zu berücksichtigen. Hier kommt es auf die Höhe und die Tiefe an. Sollten die Fensterbänke über die Breite der Fenster hinausgehen, ist dies auch zu berücksichtigen.
  5. Vorhandene Anschlüsse einplanen
  6. Anschlüsse für Strom, Wasser und Abwasser sind ein ganz zentraler Aspekt der Küchenplanung. Die Lage vorhandener Anschlüsse und ihr Verlauf müssen im Aufmaß des Grundrisses detailliert berücksichtigt werden. Auch eine Abluftöffnung, an der die Dunsthabzugshaube angeschlossen werden kann, muss eingezeichnet werden.

    Bei den Anschlüssen für Wasser und Abwasser sollte berücksichtigt werden, wie variabel eine Zu- und Ableitung über entsprechende Schläuche und Rohre gestaltet werden kann. Für das Aufmaß sind auch Eckventile und andere Vorsprünge einzuplanen.

    Bei den Stromanschlüssen sollte außer den vorhandenen auch geprüft werden, an welchen Stellen problemlos weitere Anschlüsse gelegt werden können, da moderne Küchen in der Regel eine größere Anzahl an Steckdosen benötigen als ältere Planungen. Steckdosen sollten aus ergonomischen Gründen vor allem im oberen Bereich des Raumes angebracht werden, ungefähr auf Höhe der geplanten Arbeitsfläche oder kurz darüber. So entfällt im Alltag lästiges Bücken.
  7. Heizkörper berücksichtigen
  8. Gibt es Heizkörper im Raum, muss ihre Höhe, Breite und Tiefe sowie die Position im Raum ebenfalls in den Grundriss eingezeichnet werden. Berücksichtigen Sie bitte auch Zuleitungen und Befestigungen sowie Ventile und Regler.
  9. Den Bodenbelag berücksichtigen
  10. Soll der Raum vor dem Kücheneinbau einen neuen Bodenbelag bekommen, ist hier sicherzustellen, inwiefern die Umbaumaßnahmen etwas an der Höhe des Bodens verändern. Das gilt insbesondere, wenn eine Fußbodenheizung eingebaut werden soll. Hier können wertvolle Millimeter verlorengehen, die in die Planung der neuen Küche von Anfang an miteinfließen müssen. Nachdem das grundsätzliche Aufmaß fertiggestellt ist, sollte noch die Struktur der Wände und das verwendete Baumaterial verzeichnet werden. Je nach Bausubstand ist es zum Beispiel an einzelnen Wänden vielleicht nicht möglich, schwere Hochschränke zu befestigen. Deshalb ist wichtig, zu wissen, wo Beton, Rigips oder möglicherweise auch Holz hinter der Verkleidung liegen. Gleiches gilt für die Decke, falls hier einzelne Elemente befestigt werden sollen. Eine abgehängte Decke ist beispielsweise nur begrenzt tragfähig.

Wenn all diese zentralen Fragen geklärt sind, ist das Grundgerüst für die neue Küche fertig und die optimal vorbereitete Leinwand darf nun mit neuen Wohnträumen gefüllt werden.

Lifestyle / Haus & Wohnen
02.09.2019 · 16:18 Uhr
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