Part Time Scientists: Deutsches Unternehmen will LTE auf den Mond bringen
Zur Erkundung von Himmelskörpern werden oftmals kleine Roboterautos genutzt. Diese sammeln dann Daten und funken diese zur Kontrollstation auf der Erde. Dieser Prozess ist allerdings vergleichsweise kompliziert und energieaufwendig – was die Lebensdauer der kleinen Rover einschränkt. Das deutsche Unternehmen Part Time Scientists will nun allerdings einen anderen Ansatz ausprobieren. So ist geplant, dass Mitte nächsten Jahre die selbst entwickelte Landefähre „Alina“ zwei Roboterautos zum Mond bringen wird. Die Besonderheit dabei: In Zusammenarbeit mit Vodafone soll eine Station des neuen Mobilfunkstandards LTE-V-X in der Landefähre integriert werden. Die Technologie soll dann dafür sorgen, dass auch große Datenmengen effizient über längere Strecken gesendet werden können.
Die LTE-Verbindung soll zukünftig von allen genutzt werden können
Die beiden Roboterautos werden dennoch nach rund zwölf Tagen auf dem Mond die Arbeit einstellen müssen. Die Landefähre mit dem integrierten LTE-Modul wird aber auf dem Erdtrabanten verbleiben und kann auch für zukünftige Missionen genutzt werden. Aufgestellt wird sie im sogenannten Taurus-Littrow-Tal. Dort landete 1972 auch die bisher letzte bemannte Mondmission. Die LTE-Verbindung auf dem Mond soll dann zukünftig auch von anderen Unternehmen genutzt werden können. Wann der Transport allerdings tatsächlich stattfinden wird, ist noch unklar. Denn aktuell arbeiten die deutschen Wissenschaftler noch an der dritten Generation ihrer Landefähre. Diese soll dann von einer Space-X-Rakete ins All gebracht werden und in Kooperation mit der Europäischen Raumfahrtagentur sicher zum Mond navigieren.
Der Google Lunar X-Prize ist kein direktes Ziel mehr
Ursprünglich gegründet wurde das Unternehmen Part Time Scientists, um am Google Lunar X-Prize Wettbewerb teilzunehmen. Dort können Teams mit erfolgreichen privaten Mondmissionen Preisgelder in Höhe von bis zu 30 Millionen Dollar gewinnen. Die Deadline ist allerdings bereits Ende dieses Jahres. Eine Zielmarke, die das deutsche Unternehmen nicht einhalten können wird. Zwar wurde die Frist auch in der Vergangenheit schon mehrmals verlängert. Doch die deutschen Forscher wollen sich nun unabhängig von der Wettbewerbssituation auf ihre eigenes Projekt konzentrieren. Dafür erhalten sie Unterstützung aus der Industrie. Neben Vodafone gehört beispielsweise auch Audi zu den Partnern und arbeitet an der Entwicklung der Roboterautos mit.