Gamescom 2014 Preview: Sherlock Holmes – Crimes & Punishments
Ist der denn völlig durchgeknallt? Sherlock Holmes steht in seiner Wohnung und ballert mit verbundenen Augen auf im Raum verteilte Vasen. Als der treue Dr. Watson schleicht man sich nun an ihn heran, natürlich immer mit der nötigen Deckung, um nachzusehen, ob noch alle Sicherungen beim Chef ordnungsgemäß funktionieren.
Mit Holmes ist alles in Ordnung, er möchte lediglich dieses hässliche Geschenk eines Klienten loswerden und mit dieser Übung seine Sinne schärfen. Doch lange hat er dafür nicht zeit, ein neuer Fall wartet. Der ehemalige Seemann, der nur Schwarzer Peter genannt wird, ist brutal in seiner Hobbyhütte ermordet worden und Holmes wird zur Hilfe gerufen. Die zwischen Third-Person zu First-Person wechselbare Ansicht springt von Watson auf den Meisterdetektiv über und um das Haus zu verlassen muss sich erst einmal in Schale geworfen werden. Der Kleiderschrank bietet dafür allerhand Auswahl an eleganten Anzügen. Im späteren Spielverlauf ist es auch möglich sich mit Schnurrbart und neuer Frisur zu tarnen um undercover auf Spurensuche zu gehen.
Am Tatort angekommen gibt der derzeitige Chefermittler erst einmal einen kurzen Überblick über die Situation ehe der Profi selbst ans Werk geht. Dass Holmes etwas von seinem Handwerk versteht zeigt sich gleich beim ersten Verhör mit der Witwe. Wie es sich für einen vornehmen Engländer gehört sind die Fragen sehr pietätvoll, jedoch mit der nötigen Schärfe gestellt worden. Während des Verhörs muss auf jedes Detail geachtet werden, das im späteren Ermittlungsverlauf noch nützlich sein könnte. Die Mimiken sind für ein Adventure detailliert und am Ende müssen die Informationen in Wimmelbildmanier zusammengetragen werden. Ist das geschafft, hat Holmes ein messerscharfes Profil der Dame erstellt, das immer wieder im Missionsbüchlein nachzulesen ist. Hier schreibt sich Sherlock alle nötigen Informationen auf und dort kann auch zu den verschiedenen Orten gereist werden.
Nachdem die Witwe analysiert wurde, geht es zum Tatort, bei dem man wirklich keine Spur übersehen darf, sonst geht es schlichtweg nicht in der linearen Storyline weiter. Schade eigentlich, dass vergessene Spuren nicht einfach eine negative Auswirkung besitzen. Typisch für ein Adventure werden nun, in dem Zimmer mit der aufgespießten Leiche, der ehemalige Walfänger wurde nämlich mit einer Harpune an die Wand genagelt, Gegenstände inspiziert und eingesammelt. Dafür steht unter anderem die Fertigkeit der Konzentration zur Verfügung, damit findet Sherlock auch die letzte Spur. Besonders kniffelige Spuren müssen mit einem Puzzlespiel gelöst werden, das aber ohne Konsequenzen übersprungen werden kann.
Sind alle Details am Tatort unter die Lupe geonmmen worden, müssen aus den erhaltenen Informationen Zusammenhänge hergestellt werden. Das geschieht über das Verknüpfen von Stichwörtern, jedoch kann auch hier einfach via Trial and Error alles durchprobiert werden, bis die richtige Assoziation gefunden wurde. Ihr ahnt es: Selbst nach 20 Fehlversuchen drohen keine negativen Konsequenzen.
Wer auf ansehnliche Adventures, einem charmanten Meisterdetektiv und wenig Failpotential steht, der ist wohl mit Sherlock Holmes: Crimes & Punishments bestens bedient, Fans kniffliger Rätsel könnten enttäuscht werden. Um ein richtiges Fazit zu ziehen fehlte natürlich die Zeit. Wer wissen möchte, wer den Schwarzen Peter getötet hat, muss beim Stand von Deep Silver auf der Gamescom 2014 vorbeischauen.
Erscheinen wird das Game am 30. September für PC, Playstation 3, Playstation 4, Xbox 360 und Xbox One.