Für 34 Millionen Euro: Sony trennt sich von Square-Enix-Anteilen
Wie Sony heute in einer Presseerklärung mitteilte, wird man sich von sämtlichen Anteilen an dem japanischen Videospielpublisher Square-Enix trennen. Die 9,5 Millionen Aktien, die Sony bislang besitzt, sollen an die japanische Finanzfirma SMBC Nikko Securities verkauft werden. Zu welchem Preis man diese abtreten wird, soll morgen verlautbart werden. Es wird erwartet, dass dieser Schachzug etwa 4,8 Milliarden Yen in Sonys leere Kassen spülen wird. Umgerechnet handelt es sich bei der Summe um ca. 34 Millionen Euro.
Sony kaufte sich im Jahre 2001 bei Squaresoft ein, bevor diese mit dem ehemals ärgsten Konkurrenten Enix fusionierten. Damals besaß Sony etwa 20 Prozent des Konzerns — und war damit der zweitgrößte Anteilseigner an dem durch den missglückten Final Fantasy-Film angeschlagenen Konzern. Nach der Fusion schrumpfte dieser Anteil allerdings auf weniger als 10% zusammen. Seinerzeit wurde dies als kluger Schachzug empfunden, schließlich waren es nicht zuletzt die Hits von Square, die der PlayStation zum Durchbruch verhalfen. Auch auf der PlayStation 2 erfreuten sich die typischen Rollenspiele japanischer Machart noch einer großen Beliebtheit. Daher erwies es sich als nützlich ein kleines Machtmittel in der Hinterhand zu besitzen.
In der vergangenen Generation gerieten Videospiele aus Fernost international jedoch zunehmend in Vergessenheit und können oft nur noch ein erlesenes Publikum ansprechen. Da auch Square-Enix unlängst Abstand von Exklusiventwicklungen genommen hat und die meisten Titel — daruter auch die einst für Sony so wichtigen Final Fantasy-Ableger — für mehrere Plattformen veröffentlicht, stellte sich immer mehr die Frage, ob es für Sony weiterhin einen Sinn hat, in Square Enix zu investieren. Offenbar hat man im Zuge der derzeitigen Umstrukturierungen nun die Entscheidung gefällt, dass die Anteile ihren früheren Wert verloren haben. Damals zahlte man rund 100 Millionen Euro für die Anteile (Inflation unberücksichtigt).