Drohnen-Luftbrücke für Hilfslieferungen in syrisches Kriegsgebiet geplant
Der syrische Bürgerkrieg tobt nun schon seit mehr als vier Jahren und bisher scheint kein Ende in Sicht. Die großen Hilfsorganisationen stellt die verzwickte militärische Lage dabei vor enorme Herausforderungen. Denn es wird immer schwieriger, die Zivilbevölkerung mit Hilfslieferungen zu versorgen. Selbst verhältnismäßig kurze Distanzen können nicht mehr gefahrlos auf dem Landweg zurückgelegt werden. Dies gilt auch für die ehemalige Wirtschaftsmetropole Aleppo, die nur wenige Kilometer von der türkischen Grenze entfernt liegt. Ein ehemaliger Pilot der US Air Force plant daher nun, von der Türkei aus Hilfslieferungen per Drohne nach Aleppo zu schicken.
Zehn bis fünfzehn Drohnen bilden eine Luftbrücke
Die Drohnen sollen dabei in der Lage sein, eine Fracht von einem Kilogramm über eine Strecke von 30 Kilometern zu transportieren. Die Transportfähigkeit der Drohnen ist also begrenzt, soll aber erhöht werden, indem zehn bis fünfzehn der unbemannten Flugobjekte gleichzeitig zum Einsatz kommen und so eine Luftbrücke zwischen der Basis in der Türkei und den Landeplätzen in Aleppo bilden. Das „Syria Airlift Project“ genannte Projekt arbeitet zudem mit lokalen Hilfsorganisationen zusammen, die sicherstellen sollen, dass die Hilfe auch am richtigen Ort ankommt.
Große Lebensmittellieferungen oder gar Trinkwasser werden die Drohnen allerdings nur in recht geringer Zahl transportieren können. Im Normalfall sollen deshalb Medikamente, Vitamintabletten, Milchpulver und Wasseraufbereiter per Drohne in das Krisengebiet geschickt werden. Die Organisation vor Ort, also das Beladen und Steuern der Drohne, sollen syrische Flüchtlinge im türkisch-syrischen Grenzgebiet übernehmen. Einige Familien waren daher bereits im März in Kalifornien, wo sie eine entsprechende Schulung erhielten.
Schwarmfinanzierung soll Kostend decken
Bevor das Projekt allerdings tatsächlich umgesetzt werden kann, muss noch die Finanzierung gesichert werden. Wie Mark Jacobsen, der Gründer des Projekts, mitteilte, werden rund 50.000 Dollar benötigt, um die Kosten zu decken. Er hat deswegen eine Crowdfundingaktion auf der Plattform Indiegogo gestartet.
Quelle: Gizmag