Wer sich nicht wehrt, kann nicht gewinnen

Regie: Jeanine Meerapfel
Darsteller: ?????
Laufzeit: 53min
FSK: ???
Genre: Drama, Dokumentation (Argentinien, Deutschland)
Filmstart: 01. Januar 2008
Bewertung: n/a (0 Kommentare, 0 Votes)
Die renommierte Berliner Filmemacherin Jeanine Meerapfel hat viele Seminare im Goethe Institut in Buenos Aires geleitet. Eines Tages erzählte ihr die Kulturreferentin von einem Ort Namens General Mosconi und machte sie neugierig, dorthin zu fahren. Daraus ist ein gemeinsames Projekt entstanden: Jeanine Meerapfel hat den Menschen in Mosconi Filmkameras gegeben und mit ihnen Workshops gemacht. Einige Einwohner sollten lernen, ihr Leben und ihre Erfahrungen filmisch festzuhalten. Warum Mosconi? Diese Stadt im Norden Argentiniens war einst das Sinnbild für den Reichtum Südamerikas, ein Vorzeigemodell des peronistischen Wohlfahrtsstaates. Die Quelle des Reichtums war das Öl. Damit wurde nicht nur die argentinische Wirtschaft belebt, das Öl sprudelte auch für ein beispielhaftes staatliches Sozialsystem mit kostenlosen Schulen, hervorragender Krankenversorgung, Vollbeschäftigung. Dann kam der Bruch: 1993 wurde die Öl-Wirtschaft privatisiert. Die Folgen waren für die ehemals vom Staat versorgten Bewohner Mosconis katastrophal. Nicht nur verloren die meisten ihren Arbeitsplatz, auch Schulen und Krankenhäuser wurden geschlossen. Die unkontrollierten Rodungen für den neuen Treibstoff Biomethan führten zu Moskitoinvasionen. Die Stiche der Insekten verursachten bisher nicht bekannte, oft tödliche Krankheiten. Die Menschen in Mosconi waren durch diese Schicksalsschläge wie gelähmt. Dennoch gaben ein paar Tatkräftige nicht auf. Die Brüder José "Pepino" Fernández und Juan Carlos "Gipi" Fernández gründeten eine Art Verein, der es schaffte, zu einem inzwischen gefürchteten Gegenspieler der Multis und zu einem respektierten Gesprächspartner des Staates zu werden. Ihnen ist es gelungen, wieder eine Krankenstation zu öffnen, sie haben eine Schule gegründet, sie haben neue Formen der Arbeit erfunden, und sie trotzen den großen Firmen Arbeitsplätze ab. Ihre Aktionen und Projekte, von Plastikrecycling bis zu Nähwerkstätten und Baumschulen sind beispielhaft für die Widerstandsbewegungen im ganzen Land geworden.

Kommentare

Dieser Film wurde leider noch nicht kommentiert.
Hier kannst du einen Kommentar abgeben.