Public Enemy No.1 - Mordinstinkt

Original: Mesrine: L´Instinct de mort | Public Enemy Number One
Regie: Jean-Francois Richet
Darsteller: Vincent Cassel, Cecile De France
Laufzeit: 115min
FSK: ab 18 Jahren
Genre: Thriller, Biografie (Frankreich, Italien, Kanada)
Verleih: Senator Film Verleih
Filmstart: 23. April 2009
Bewertung: 10,0 (2 Kommentare, 2 Votes)
Ein hochgewachsener Mann mit Lockenkopf und sichtbarem Bauchansatz tritt vorsichtig aus seiner Pariser Wohnungstür auf die Straße. Alle paar Schritte bleibt er stehen, blickt sich um, mustert die Szenerie. Er ist nervös. Das gleiche gilt für seine Freundin, die nach ihm auf die Straße kommt und ihm mit ein paar Metern Abstand folgt. Gemeinsam steigen sie in einen metallic-braunen BMW 528 und fahren los. Es ist der 2. November 1979, der Mann heißt Jacques Mesrine. Er ist Staatsfeind Nr. 1 und der meistgesuchte Mann Frankreichs. Neben ihm sitzt seine Lebensgefährtin Sylvie Jeanjacquot. Kurz bevor sie am Porte de Clignancourt an einer Ampel zu stehen kommen, drängt sich ein blauer Lieferwagen vor sie. Urplötzlich hebt sich die Deckplane und Mesrine starrt in mehrere Gewehrläufe, die auf ihn gerichtet sind. Sylvie schreit... Zwanzig Jahre früher ist Mesrine 22 Jahre alt und als Soldat in Algerien stationiert. Angewidert muss er der Folter eines jungen Widerstandskämpfers beiwohnen und wird von seinem Vorgesetzten gezwungen, die Waffe auf dessen Schwester zu richten, um den Mann zum Sprechen zu bekommen. Als er abdrücken soll, reißt Mesrine entsetzt die Knarre herum und tötet den Widerstandskämpfer. Er weiß, dass er diesen Krieg keinen Tag länger ertragen kann. Mesrine kehrt zurück nach Hause nach Clichy, ins Haus seines Vaters, eines braven Arbeiters, der es im Spitzengeschäft zu ein bisschen Wohlstand gebracht hat. Der alte Mann ist glücklich über die Rückkehr des Sohnes und hat bereits einen möglichen Job für ihn eingefädelt. Jacques ist jetzt allerdings an anderen Dingen interessiert und springt sofort auf, als er vor dem Haus quietschende Reifen hört. Es ist sein Kindheitsfreund Paul, der ein paar Kontakte zur Unterwelt hat und mit Jacques durch die Clubs von Pigalle zieht. Dort fällt Jacques die Prostituierte Sarah auf, mit der er enthemmten Sex hat. Da ist mehr zwischen den beiden. Am Tag darauf zieht Jacques erneut mit Paul los. Diesmal brechen sie in ein leeres Haus ein, das sie ausräumen wollen – ein Tipp des Unterweltmannes Guido, für den Paul hin und wieder Aufträge erleigt. Als die Hausbesitzer überraschend aus dem Urlaub zurückkehren, bleibt Jacques geistesgegenwärtig. Eiskalt gibt er sich als Polizist aus, das Haus sei ausgeraubt worden, die Besitzer sollten sich auf dem Revier melden. Jacques lernt Guido kennen. Sofort liegt eine Spannung in der Luft, die beiden Männer benehmen sich wie Platzhirsche. Guido behält die Oberhand, ist aber beeindruckt von Mesrines Entschlossenheit und bietet ihm einen Job an. Abends beichtet Sarah ihrem Liebhaber im Bett, dass sie einen Zuhälter hat, der eigentlich auf sie aufpasst, aber gerade im Gefängnis ist. Jacques ist nicht amüsiert. Zuhause kommt es zum Streit mit dem Vater, dessen Bemühungen der Sohn ablehnt, weil er den älteren Mann für weich hält. Mesrine kehrt dem Elternhaus für immer den Rücken. Mit Paul unternimmt Jacques Mesrine einen Ausflug nach Spanien. Sie haben nur Mädchen im Kopf und landen gleich bei zwei Einheimischen – bis Jacques’ Blick auf ein unschuldig aussehendes, aber bildschönes Mädchen fällt: Sofia. Anfangs zeigt sie Jacques die kalte Schulter, doch dann kann sie seinen Avancen nicht länger widerstehen. Eine wunderbare Romanze beginnt, die erst ihr Ende erfährt, als Jacques und Paul wieder nach Paris fahren – obwohl Jacques sich nicht so recht losreißen kann. Zuhause will er zunächst noch offene Rechnungen begleichen. Er sucht Sarahs aus dem Gefängnis entlassenen Zuhälter auf und richtet ihn übel zu – ganz zum Entsetzen Sarahs, die Jacques wegschickt. Wenig später ruft sie Jacques zu sich. Der Zuhälter hat ihr Gesicht zerschlagen. Guido lullt den Mann ein, erzählt ihm, er sei bereit, ihm das Mädchen für Jacques abzukaufen. Erst als er im Auto mit Guido und Mesrine sitzt, wird dem Zuhälter bewusst, dass er in eine Falle gegangen ist. Auf brutale Weise wird er außerhalb der Stadt in einem Waldstück hingerichtet. Es ist Mesrines erster Mord aus eigenem Antrieb. Guido weiß jetzt, was er an seinem jungen Protegé hat. Kurze Zeit später steht Sofia vor Jacques’ Tür. Sie ist schwanger. Mesrine heiratet sie, kehrt dem Verbrechen aber nicht den Rücken. Im Gegenteil: Mehr und mehr erweist er sich als brutalster Mann in den Reihen Guidos. Bei einer Auseinandersetzung schießt er einem Mann in beide Kniescheiben. Als der von Guido den Kopf Mesrines verlangt, stellt Guido sich schützend vor Jacques, verpasst es aber nicht, den jungen Mann wissen zu lassen, in wessen Händen sein Leben liegt. Sofia bringt eine gesunde Tochter zur Welt. Mehr und mehr ist sie unglücklich über Jacques’ Umgang und seinen Lebensstil. Noch aber gelingt es ihm, sie zu beruhigen. Ohne Guido Bescheid zu sagen, machen sich Jacques und Paul auf zu ihrem ersten Bankraub. Ein Kinderspiel soll es sein. Aber Jacques wandert erstmals in den Knast. Als er entlassen wird, will er Sofia und seiner Tochter zuliebe dem Verbrechen abschwören und findet eine Anstellung in einem Schiffmodellbetrieb. Wenig später muss ihn sein Chef schweren Herzens wegen der aussichtslosen wirtschaftlichen Situation wieder entlassen. Mesrine sieht keinen anderen Ausweg, als seinen alten Kontakt mit Guido aufzufrischen, wenn er seine mittlerweile fünfköpfige Familie weiter ernähren will. Als Sofia ihm eine Szene macht, schlägt Jacques vor den Augen Guidos und Pauls auf sie ein. Auch seine Tochter wird Zeuge der Gewalt. Sofia verlässt ihn und kehrt zurück nach Spanien. In einem Club lernt Jacques 1966 Jeanne Schneider kennen. Sofort spüren beide, dass sie auf einer Wellenlänge liegen, dass sie füreinander geschaffen sind. Gemeinsam gehen sie auf Beutezug in ein Casino, ganz zum Missfallen des organisierten Verbrechens. Fortan ist Mesrine Freiwild. Auch Guido kann ihn nicht mehr schützen. Er müsse müsse nun auch töten, wenn er abdrücke, ist Guidos bester Ratschlag. Die Kinder werden bei Jacques’ Eltern untergebracht, mit denen er mittlerweile seinen Frieden gemacht hat. Mesrine und Jeanne setzen sich unterdes nach Québec in Kanada ab, bis sich die Lage in Frankreich wieder entspannt hat. Keine Sekunde zu früh: Wenig später werden Guido und Paul eiskalt erschossen. Auf dem Bau findet Jacques einen neuen Freund: Jean-Paul Mercier ist ein mit allen Wassern gewaschener Gangster und obendrein politisch: Er steht der Befreiungsfront von Québec nahe. Wegen seiner Vorstrafen wird Jacques die Aufenthaltsgenehmigung verweigert. Er soll das Land binnen zehn Tagen verlassen, beschließt aber, illegal in Kanada zu bleiben. Zumal Jeanne eine ideale Anstellung für sich und Jacques als Hausmädchen und Chauffeur bei dem an den Rollstuhl gefesselten Millionär Deslaurier an Land gezogen hat. Lange währt die Idylle nicht. Nach einem heftigen Streit Jeannes mit Deslauriers Gärtner werden sie wieder entlassen. Die Reaktion des französische Paars ist, Deslaurier zu entführen und Lösegeld zu fordern. Dem Millionär gelingt jedoch unerwartet die Flucht. Mesrine und Jeanne setzen sich in die USA ab, wo sie in Texas gefasst werden und nach Kanada ausgeliefert werden. Dort wird Jacques als neuer Staatsfeind Nr. 1 in den Hochsicherheitstrakt des berüchtigten Gefängnisses Saint-Vincent-de-Paul gesteckt. Es gilt als absolut ausbruchsicher. Mit Isolationshaft und brutaler Folter soll Mesrine unter dem kompromisslosen Direktor Gauthier gebrochen werden. Es gelingt ihnen nicht. Die Liebe zu Jeanne hält ihn aufrecht. Im Gefängnishof trifft er wieder auf Mercier, der ebenfalls geschnappt wurde. Gemeinsam hecken sie einen Ausbruchsplan aus und setzen ihn konsequent um. Als Mesrine Jeanne verspricht, er werde sie befreien, winkt sie ab: Sie will ihre Reststrafe absitzen und nicht länger auf der Flucht sein. Mesrine ist enttäuscht. Und wild entschlossen, ein anderes Versprechen wahr zu machen: Gemeinsam mit Mercier plant er einen Angriff auf das Gefängnis, aus dem er gerade geflohen ist, um die Sträflinge zu befreien, die ihm geholfen haben...

Kommentare

(2) frosch66 vergibt 10 Klammern · 25. Februar 2023
Ein super Film
(1) calvin55 vergibt 10 Klammern · 27. April 2009
Einfach klasse :)