Lady Henderson präsentiert

DVD / Blu-ray / iTunes / Trailer :: IMDB (7,1)
Original: Mrs. Henderson Presents
Regie: Stephen Frears
Darsteller: Christopher Guest, Bob Hoskins
Laufzeit: 103min
FSK: ab 6 Jahren
Genre: Drama, Komödie (USA)
Verleih: Buena Vista International
Filmstart: 22. Juni 2006
Bewertung: n/a (0 Kommentare, 0 Votes)
Nach einer wahren Begebenheit. 1937 in England. Laura Henderson (Judi Dench) beerdigt soeben ihren verstorbenen Ehemann Robert, ein wichtiges Mitglied der Upper-Class der britischen Gesellschaft, mit dem sie noch bis zu seinem Tode in Indien lebte. Nun ist Lady Henderson zurück in ihrer Heimat – und schon während der Beerdigung gelangweilt von ihrem Witwendasein. Nichtsdestoweniger schmerzt sie natürlich der Tod ihres Mannes – heimlich setzt sie sich von der Trauerfeier ab, um beim Rudern auf einem versteckten See ihren Schmerz über den Verlust fernab allen Trubels verarbeiten zu können. Kurze Zeit später versucht Lauras Freundin Lady Conway (Thelma Barlow) ihr das öde Witwendasein zu versüßen: Bei einem Essen zählt sie ihr all die Vorteile des Alleinstehens auf – man könne sich nun jedes denkbare Hobby erlauben, Wohltäterin werden, wie es viele Witwen der feinen Gesellschaft täten, oder einfach nach Herzenslust einkaufen. Lady Henderson versucht es zunächst mit einem Hobby, Sticken, ist dafür aber zu ungeschickt. Dann besucht sich ein Charity-Organisations-Komitee, das unverheirateten Müttern helfen will, fällt aber mit ihrer etwas unfeinen Ausdrucksform in Ungnade. Mit ihrem Rolls Royce macht sich Laura etwas ziellos auf den Weg durch London und kommt zufällig in der Great Windmill Street in Soho vorbei, wo ihr Blick auf ein Schild eines leerstehenden alten Kinos fällt: Auf der zugenagelten Tür stehen nicht nur die verheißungsvollen Worte „Danger, keep out!“, sondern auch „Theater zu verkaufen“. Lady Henderson kommt ein Gedanke – doch zunächst unternimmt sie eine kurze Reise nach Nordfrankreich auf den Soldatenfriedhof, auf dem sich das Grab ihres im Ersten Weltkrieg im Alter von 21 Jahren gefallenen Sohnes Alex befindet. Sie führt ein langes Gespräch mit Alex bzw. mit sich selbst. Dann kehrt sie zurück nach London und bittet ihren Fahrer erneut, in der Great Windmill Street vorbei zu fahren. Kurz darauf scheint es, als hätte Lady Henderson ein adäquates Hobby gefunden: Sie hat das Theater gekauft und stürzt sich übermütig in die Renovierungsarbeiten. Lady Henderson hat zwar keine Ahnung, wie man ein Theater leitet, aber mit Hilfe ihres Freundes Leslie (Ralph Nossek) findet sie den Mann, der ihr helfen kann: Vivian Van Damm (Bob Hoskins), ein charismatischer, erfahrener Profi, der allerdings seit längerem aus dem Theatergeschäft raus ist. Laura Henderson bittet Van Damm zu sich, um ihm einen Job anzubieten, aber nachdem sie sich divenmäßig um 21 Minuten verspätet und in ihrer unverfrorenen Art freche Bemerkungen über Van Damms offensichtliche, aber von ihm geleugnete jüdische Abstammung macht, lehnt dieser ab. Sie bezirzt ihn schließlich doch noch und gesteht ihm sämtliche künstlerische Freiheiten und die Kontrolle als Theatermanager zu. Eine explosive Hass-Liebe zwischen den beiden, aber zugleich eine wunderbare Partnerschaft, kann damit beginnen. Mit seiner Sekretärin Maggie (Doraly Rosen) beginnt Van Damm den Wiederaufbau des Theaters. Van Damm hat sofort eine Idee für das Programm: Warum nicht ein Non-Stop-Variété anbieten – eine Show, die den ganzen Tag läuft? Das hat es in England noch nie zuvor gegeben. Van Damm gibt Lady Henderson allerdings zu bedenken, dass sie eine deftige Summe verlieren könnte, was ihre Risikobereitschaft und ihren Mut jedoch nur weiter anstachelt. Sie beginnen also die Vorsprechen für „Revuedeville“. Wegen ihres „schlechten Benehmens“ verbannt Van Damm Laura Henderson aber sehr rasch von allen weiteren Vorsprechterminen. Es ist nicht ganz einfach, die richtigen Mädchen für die Tanz- und Gesang-Nummern zu finden. Van Damm holt sich Hilfe bei dem begabten, hübschen, jungen Revuesänger Bertie (Will Young), der Lady Henderson mit seinem zweiten Satz bereits erklärt, dass er schwul ist, und der Hauptsänger am Windmill werden wird. Van Damm schwebt für die Mädchen der Typ „englische Rose“ vor – und diesen glaubt er, nur auf dem Land zu finden. Mit Bertie macht er sich im Auto auf den Weg in die Provinz und stolpert förmlich im strömenden Regen über ein junges schönes Mädchen, das sie in letzter Sekunde vor dem Ertrinken retten können. Maureen (Kelly Reilly) hat das perfekte Lächeln – und ist ihre erste Rekrutin für die „Millerettes“, wie Van Damm seine Tänzerinnen nennt. Der Eröffnungsabend des Windmill-Theaters ist eine glamouröse Veranstaltung. Bertie führt die Millerettes an, und Revuedeville wird ein solcher Hit, dass die Konkurrenz beschließt, diesen Erfolg umgehend nachzuahmen. Unvermeidlicherweise sinken die Ticketverkäufe am Windmill bald wieder, und Van Damm gerät in Panik, dass Lady Henderson tatsächlich ein Vermögen verlieren könnte. Jetzt ist Laura an der Reihe für eine inspirierende Idee: die Mädchen sollen die Kleider ablegen und nackt auftreten wie im Pariser „Moulin Rouge“. Van Damm warnt, dass sie mit ihrer Idee niemals an Londons offiziellem Zensor Lord Cromer vorbeikommen wird. Laura ist jedoch ganz zufällig eine alte Freundin von Lord Cromer und verspricht, sich um ihn zu kümmern. Laura stattet Lord Cromer (Christopher Guest) einen Besuch ab, um ihn von ihrem Vorhaben zu überzeugen. Sie überrascht ihn mit einem opulenten Diner in einem selbst errichteten Zelt mit indischem Flair vor dem Buckingham Palast und lockt ihn mit allerlei kulinarischen Genüssen und Charme. Schließlich lässt Lord Cromer selbst beiläufig den rettenden Gedanken fallen – wären die nackten Auftritte bewegungslos wie lebende Kunstwerke, wunderschönen Gemälden gleich, dann wäre dies ein Konzept, gegen das er nichts einwenden könne. Die Proben für die Tableaux-Mädchen können beginnen... Zwar zieren sich die Mädchen bei ihrem ersten unbekleideten Auftritt noch ein wenig, doch dank der Überzeugungskraft der anwesenden Männer – einschließlich eines widerwilligen Van Damm– , die sich zur Unterstützung ebenfalls splitterfasernackt auf die Bühne stellen, ist das Eis schnell gebrochen. Die Tableaux werden zu einer Sensation, der selbst Lord Cromer nicht widerstehen kann. Am Premierenabend hat Van Damm jedoch eine böse Überraschung für Mrs. Henderson: Er stellt ihr seine Frau vor, von der er bislang kein Sterbenswort erwähnt hat, und erregt damit Lauras Unmut. Sie streiten sich wieder einmal heftigst – und Lady Henderson beschließt, das Theater niemals wieder zu betreten. Zunächst schleicht sie sich nur noch heimlich – in verschiedenen Verkleidungen – in das Theater, das nunmehr hauptsächlich von Männern besucht wird. Sie wolle nur herausfinden, ob sich alle anständig gegenüber den Mädchen verhalten, erklärt sie später, als Van Damm sie erwischt und zur Rede stellt: Nachdem Laura als Eisbär verkleidet sogar bei einem Vorsprechtermin auf der Bühne erscheint, platzt ihm der Kragen. Er folgt ihr in seinem Wagen, doch sie lässt sich zunächst nicht von ihrem Weg abbringen und fliegt ihm im wahrsten Sinne mit einer Propellermaschine vor seinen Augen davon. Ein letztes Mal soll sie auf diesem Weg das Grab ihres Sohnes besuchen – denn schon sind deutsche Truppen auf dem Vormarsch nach Frankreich, und auch in London fürchtet man den drohenden Luftangriff. Lady Henderson kehrt mit Beginn des Kriegs in Frankreich zurück ans Windmill, wo sich mittlerweile vor allem Soldaten im Publikum befinden. Als auch England den Krieg erklärt, erklärt Van Damm seinem Ensemble: „Wir werden auf keinen Fall mit der Performance aufhören, wir werden niemals schließen.” Einige der Mädchen beziehen Quartier im sicheren Keller des Theaters. Nach der Show lassen sie sich von ihren männlichen Verehrern ausführen, die zahlreich jede Nacht am Bühneneingang auf sie warten. Selbst der Beginn des Blitzkriegs kann die Windmill-Mädchen nicht von der Bühne vertreiben: Wacker stellt sich Maureen, mittlerweile Star der Show, mit dem Victory-Zeichen den Bomben. Wie sich herausstellt ist Maureen aber auch die einzige, die sich mit keinem ihrer Verehrer einlässt. Wie sie Laura anvertraut, fürchtet sie sich davor, sich einmal mehr unglücklich zu verlieben. Laura Henderson jedoch kann nicht umhin, einen jungen Soldaten, der fast flehentlich zu Maureen aufschaut und sie sehr an ihren verstorbenen Sohn erinnert mit Maureen zusammen zu bringen. Doch als die Bomben immer näher nach Soho rücken und die Situation am Theater immer bedrückender wird, eskaliert die Lage – und Lady Hendersons Verkupplungsaktion nimmt ein tragisches Ende. Kurz darauf beschließt die Regierung, dass die Türen des Windmill-Theaters geschlossen bleiben sollen. Doch Lord Cromer hat wieder einmal die Rechnung ohne Lady Henderson gemacht – und ohne ihr letztes, wohlbehütetes Geheimnis...

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