Kung Fu Hustle

DVD / Blu-ray / iTunes / Trailer :: Website :: IMDB (7,8)
Regie: Stephen Chow
Darsteller: Stephen Chow, Yuen Wah
Laufzeit: 99min
FSK: ab 12 Jahren
Genre: Action, Abenteuer, Komödie (China)
Verleih: Sony Pictures
Filmstart: 02. Juni 2005
Bewertung: 10,0 (1 Kommentar, 1 Vote)
Shanghai in den 40er Jahren: Weil Korruption wie eine Plage grassiert und die Polizei angesichts des Chaos’ auf den Straßen längst aufgegeben hat, regieren Gangs die Städte nach Belieben und machen Konflikte und Machtfragen ungestört unter sich aus. Die mächtigste unter ihnen ist die Axt-Gang unter der Führung des ebenso blendend gekleideten wie völlig rücksichtslosen Bruder Sum (CHAN KWOK KWAN), dessen Tanzschritte so elegant sind wie sein Umgang mit der Axt, die seiner Bande den Namen gegeben haben. Insbesondere nachdem Sum und seine schier zahllosen Schergen den heftigsten Widersacher, den Anführer der Crocodile Gang (FENG XIAO GANG) ausgeschaltet haben, liegt ihnen die Stadt zu Füßen – die Polizei schaut weg oder hat Angst oder hält die Hände auf. Die einzige Zuflucht vor dem Einfluss der Axt-Gang sind die heruntergekommenen armen Fleckchen außerhalb der Stadt. Zum Beispiel der Gebäudekomplex in der Schweinestallgasse, die ihrem Namen immer wieder alle Ehre macht. Es ist ein liebevoller, randvoll mit Menschen gefüllter Mikrokosmos, in dem es alles gibt, was man sich wünschen kann – außer Reichtum, Luxus und Gangs. Was nicht heißt, dass es nicht auch in der Schweinestallgasse eine strenge Hierarchie gibt: Das Sagen hat der Vermieter (YUEN WAH), der sich von den Bewohnern gerne Geschenke machen lässt und den Frauen hinterher schaut – sehr zum Missfallen seiner Frau, der Vermieterin (YUEN QIU), der wahren Macht in der Schweinestallgasse, die mit eiserner Faust über ihr Gebäude herrscht und die Mieten mit unkonventionellen Methoden eintreibt – ohne jemals die stets gegenwärtige Kippe aus dem Mundwinkel nehmen zu müssen. In diese vermeintlich harmlose Idylle platzen eines Tages völlig unvorhergesehen der notorisch vom Pech verfolgte Glücksritter Sing (STEPHEN CHOW) und sein Kumpel Gu (LAM TZE CHUNG). Obwohl sie völlig harmlos sind, markieren sie erst einmal den dicken Max und tun so, als gehörten sie zur Axt-Gang. Das Gehabe hat nicht den gewünschten Erfolg: Die Einwohner der Schweinestallgasse denken nicht im Traum daran, Sing und seinem Freund deshalb irgendetwas umsonst zu geben. Im Gegenteil: Schnell haben die beiden sämtliche Bewohner gegen sich aufgebracht. Ungelenk versuchen sie sich aus der Situation zu befreien – und rufen damit die echte Axt-Gang auf den Plan, die umgehend klarstellen wollen, wer hier in der Stadt der Boss ist. Gerade will der Vize-General der Truppe (LAM SUET) an dem Schwächsten ein Exempel statuieren, als er wie vom Blitz getroffen durch die Luft mitten in eine Mülltonne gewirbelt wird. Was ist geschehen? Der bislang unauffällige Coolie (XING YU) gesteht, dass er derjenige war, der eingegriffen hat. In Wahrheit sei er ein inkognito in der Schweinestallgasse lebender Kung-Fu-Held – und nun jederzeit bereit, es mit der Axt-Gang aufzunehmen. Umgehend ist eine wilde Keilerei im Gange, in der Coolie die Gangmitglieder mit seinen Kampfkünsten in die Schranken weist. Nachschub wird angefordert – und auf einmal wimmelt es nur so vor zu allem entschlossenen Axt-Gangstern. Coolie erhält unerwartete Unterstützung, denn auch der mausgraue Schneider (CHIU CHU LING) und der windelweiche Nudelkoch Donut (DONG ZHI HUA) entpuppen sich als versierte Kung-Fu-Künstler. Gemeinsam schlagen sie die Axt-Gang in die Flucht, die sich zwar zunächst verzieht, aber jedoch alsbaldige Rache schwört. Sing und sein Kumpel täten nichts lieber als in die Axt-Gang eintreten und ihr unsicheres Dasein gegen eine anständige kriminelle Karriere eintauschen. Aber Bruder Sum denkt nicht daran, die beiden Nichtsnutze in seine Reihen aufzunehmen, es sei denn sie könnten vorweisen, dass sie einen Menschen getötet haben. Für Sing ein weiterer Rückschlag in einem Leben, das eigentlich ausschließlich aus Rückschlägen besteht - seitdem er als Kind versuchte, die seltene Kunst des buddhistischen Handflächen-Kung-Fu zu erlernen. Beim Versuch, einem hilflosen Mädchen mit einem kunterbunten Lutscher gegen eine Gruppe von Rowdys zu helfen, musste er aber feststellen, dass das Manual, das ihm für viel Geld angedreht wurde, eine Fälschung war und nichts Wert war. Aber jetzt soll sich das Blatt wenden. Sing will Bruder Sum beweisen, dass ein Killer in ihm steckt. Als Opfer hat er die unbeliebte Vermieterin der Schweinestallgasse auserkoren. Doch erneut blamiert sich Sing. Alle Messer landen grundsätzlich nur in seinen Schultern. Und obendrein wird er von zwei Kobras in die Lippen gebissen und dann auch noch von der Vermieterin durch die Straßen gejagt. Gedemütigt zieht er sich in eine einsame Ecke zurück – wo seine Wunden verblüffend schnell heilen, wie sein Kumpel anmerkt. Warum das so ist, kann sich Sing selbst nicht erklären. Und er wird abgelenkt von zwei schrägen Figuren (FUNG HAK ON und JIA KANG XI), die den Bahnhof verlassen und ein merkwürdiges Instrument auf dem Rücken tragen. Sind sie Harfenisten? Weit gefehlt – sie sind die besten Killer, die man für Geld kaufen kann und die ihre Harfe so virtuos bedienen können, dass ihre Töne tödliche Waffen sind. Allerdings schränken sie gegenüber ihrem neuen Auftraggeber, Bruder Sum von der Axt-Gang, sofort ein, dass sie nicht die Allerbesten auf ihrem Gebiet sind. Dieser Titel gebührt einem Berserker namens Das Biest (LEUNG SIU LUNG), der aber seit Jahren in einer Irrenanstalt einsitzt. Weil die Vermieterin in ihrem Gebäude nichts mit verdeckt arbeitenden Kung-Fu-Helden anfangen kann, verlangt sie von dem Trio, dass es wieder seiner Wege zieht. Zunächst packt Coolie sein Zeug, um abends von dannen zu ziehen. Doch er kommt nicht weit: Die tödlichen Harfentöne der Killer zerteilen ihn in kleine Scheiben. Der Schneider und Donut können sich länger gegen die Harfenisten behaupten, doch schließlich bricht auch ihr Widerstand: Von schweren Schlägen getroffen, sinken sie nach heroischem Kampf zu Boden. Das Ende der Schweinestallgasse? Weit gefehlt. Denn jetzt offenbaren der Vermieter und die Vermieterin ihr wahres Gesicht. Nach dem Tod ihres Kindes hatten sie sich vor vielen Jahren geschworen, ihre Waffen für immer ruhen zu lassen – denn in Wahrheit sind sie nicht nur Kung-Fu-Helden, sondern wahre Meister, die eigentlich unbesiegbar sind. Und jetzt ist es Zeit, den beiden Harfenisten eine Lektion zu erteilen, die sie nie vergessen werden – und Bruder Sum auch nicht, der mit staunenden Augen mitverfolgen muss, wie die beiden Killer von zwei älteren Herrschaften zur Minna gemacht werden. Davon kriegt Sing nichts mit. Nachdem er auch noch von einem Brille tragenden Büroangestellten vermöbelt wurde, schickt er demoralisiert zunächst seinen Kumpel weg und versucht dann sein Gemüt zu kühlen, indem er eine hilflose Eisverkäuferin (HUANG SHENG YI) um ihr Erspartes bringt. Entsetzt stellt er fest, dass es sich bei der Verkäuferin ausgerechnet um das Mädchen handelt, dem er einst zu Hilfe zu eilen versuchte. Sing ist verwirrt – und heilfroh, dass er nicht länger über sein verkorkstes Leben nachdenken muss, weil Bruder Sum ihm wider Erwarten in Aussicht stellt, er könne in die Axt-Gang eintreten, wenn er eine einzige Mutprobe besteht: Er soll Das Biest aus dem Irrenhaus befreien – was ihm unter großem Zähneklappern auch gelingt. Nur entpuppt sich Das Biest als ungepflegter, völlig harmlos aussehender Herr, der nichts mit irgendwelchen Killeraufträgen zu tun haben will. Im Gegenteil: Er will in das Irrenhaus zurück, weil ihn das ewige Töten langweilt. Es sei keine Herausforderung, wenn es keine würdigen Gegner gibt. Als Das Biest jedoch erfährt, dass es sich bei dem Vermieter und der Vermieterin um Meister des Kung-Fu handelt, ist sein Interesse geweckt – und der Startschuss für ein Duell von kosmischen Ausmaßen gefallen. Denn noch ahnt keiner, dass die kleine Auseinandersetzung schon schnell über die Zukunft der Menschen aus der Schweinestallgasse und deren spirituelles Wohlbefinden entscheiden wird. Und dass ausgerechnet Sing die Hauptrolle in diesem Kampf spielen wird...

Kommentare

(1) DigDog vergibt 10 Klammern · 31. Mai 2005
Also wer Kung Fu Filme ala Jacky Chan o.Ä. mag wird an diesem Film seine helle Freude haben. Die Kampfszenen sind sehr gut gemacht und an manchen Stellen so übertrieben das man aus dem Lachen nicht mehr raus kommt. Humor und Kampf - perfekte Mischung