Original: The Upside of Anger
Regie: Mike Binder
Darsteller: Joan Allen, Evan Rachel Wood
Laufzeit: 112min
FSK: ab 12 Jahren
Genre: Drama (Deutschland, USA)
Verleih: Tobis Film
Beim Abendessen eröffnet Terry ihren fast erwachsenen Töchtern, dass ihr Vater sie klammheimlich und ohne Abschiedsgruß verlassen hat. Vermutlich hat er sich mit seiner schwedischen Sekretärin aus dem Staub gemacht.
Terry ist wütend, verletzt, ratlos. Als Hausfrau und Mutter hat sie sich ihr Leben lang um die Familie und das schmucke Vorstadthaus gekümmert, nun steht sie plötzlich allein da. Ihren Kummer spült sie mit jeder Menge Drinks herunter; die Mädchen treffen sie zumeist im Morgenmantel an, mit einem Glas in der Hand und einem bitteren Satz auf den Lippen.
Da klopft Nachbar Denny an ihre Tür. Er ist ein ehemaliger Baseball-Profi, der inzwischen als Radiomoderator arbeitet und immer noch berühmt genug ist, um Kapital aus seinem Namen zu schlagen. Mit dem Signieren von Bällen oder dem Eröffnen von Einkaufspassagen verdient er genug, um ein unbeschwertes, allerdings auch weitgehend ereignisloses Leben zu führen. Von seinen großen Zeiten als Topsportler redet er im Übrigen gar nicht gern; dieser Teil seiner Biografie beginnt ihm allmählich sogar lästig zu werden.
Zu Terry führen ihn zunächst geschäftliche Interessen, denn im Auftrag seines Radioproduzenten und Quasi-Managers Shep Goodman (Mike Binder) will er ein Bauprojekt in der Nachbarschaft vorantreiben und zu diesem Zweck einen Teil des Wolfmeyer-Grundstücks nutzen. Als er hört, dass Terry von ihrem Mann sitzen gelassen worden ist, leistet er ihr Gesellschaft, beim Fernsehen oder auch mal beim Familiendinner – und beim Trinken, denn auch Denny schaut gern tief ins Glas, wenn er nicht gerade einen Joint raucht.
Terrys Töchter haben für den seltsamen neuen Hausfreund ihrer Mutter zunächst nur spöttische Kommentare übrig. Doch Terry, die ein strenges Regiment führt und gelegentlich eine echte Zicke sein kann, duldet keine Mitsprache. Von ihren Kindern erwartet sie in diesen schwierigen Zeiten bedingungslose Unterstützung – und was Denny betrifft, komme dieser als Partner für sie nun wirklich nicht in Frage, schließlich sei er Alkoholiker. Denny wiederum macht kein Geheimnis daraus, wie wohl er sich in der Wolfmeyer-Residenz fühlt. Und dass er Terry durchaus attraktiv findet, sagt er ihr auch – in ihrem Badezimmer, während sie gerade aus der Dusche kommt.
Als Hadley (Alicia Witt), die älteste aus dem Töchterquartett, sich Richtung College verabschiedet, um dort ihr letztes Semester hinter sich zu bringen, offenbart ihr Terry, dass ihr Vater kurz davor stand, seinen Job zu verlieren und deshalb voller Panik war.
Andy (Erika Christensen), die zweitjüngste Wolfmeyer-Tochter, hat zum Unwillen ihrer Mutter überhaupt keine Ambitionen, aufs College zu gehen. Denny will ihr einen Gefallen tun und ihr einen Job im Radiosender verschaffen. Shep hingegen, ein leicht schmieriger, durchtriebener Zeitgenosse, sucht gar keine neue Mitarbeiterin – bis er die hübsche Andy mit eigenen Augen zu sehen bekommt. Da er eine Vorliebe für Frauen hat, die seine Tochter sein könnten, bekommt Andy einen Posten als Produktionsassistentin. Und es dauert auch nicht lange, bis die beiden miteinander ausgehen.
Eines Tages beseitigt Terry in einem Wutanfall alle Spuren, die ihr Mann im Haus hinterlassen hat, ruft Denny an und fragt ihn geradeheraus, ob er mit ihr schlafen wolle. Denny willigt verdattert ein, bekommt es dann aber mit der Angst zu tun. Er versteckt sich im Garten, während Terry ihn in seinem verlotterten Junggesellenhaus zu finden hofft. Per Handy teilt er ihr mit, ihm sei kurzfristig etwas dazwischen gekommen. Terry erwidert leicht angesäuert, dass er eine solche Chance so schnell nicht wieder bekomme.
Ein paar Monate später. Popeye Wolfmeyer (Evan Rachel Wood), das 15-jährige Nesthäkchen der Familie, schwärmt für den gleichaltrigen Gorden (Dane Christensen) aus ihrer Highschool. Während sie selbst künstlerische Ambitionen hegt und anspruchsvolle politische Experimentalvideos herstellt, interessiert sich Gorden jedoch bloß fürs Bungee-Springen und macht keinerlei Anstalten, auf Popeyes Avancen einzugehen.
Derweil streiten sich Terry und Tochter Emily (Keri Russell) über Emilys Berufswunsch. Das Mädchen liebt das Ballett und möchte Tänzerin werden; Terry hält nichts von solchen „Flausen“. Außerdem geraten sich die beiden immer wieder über die Frage in die Haare, ob Terry richtig mit dem Verschwinden ihres Gatten umgegangen sei. Terry hat bisher keinerlei Anstalten gemacht, Kontakt mit ihrem Mann aufzunehmen. Zwar hat sie sich gelegentlich im Internet über Schweden kundig gemacht, wo sie ihn vermutet. Und sie hat sich auch die Telefonnummer der Sekretärin besorgt. Angerufen aber hat sie nicht.
Frühling. Diesmal ruft Denny nach längerer Funkstille bei Terry an und fragt sie, ob sie nicht doch Sex mit ihm haben wolle. Terry willigt zunächst ein, doch Denny verplappert sich und gesteht indirekt seinen damaligen Rückzug in den Garten, was Terry so wütend macht, dass sie sich ins Auto setzt und nunmehr selbst die Flucht ergreift. Mitten auf einer Kreuzung stehen die sich beiden kurz darauf gegenüber. Wieder einmal fliegen die Fetzen, doch schließlich verfliegt Terrys Wut, und sie landen doch noch zusammen im Bett.
Bei Hadleys College-Abschlussfeier erfährt Terry eher zufällig, dass Hadley schwanger ist und ihren Freund und Kommilitonen David (Tom Harper) heiraten wird. Terry ist so beleidigt, dass sie sich beim Lunch mit Davids Familie im Eiltempo betrinkt und sich von ihrer schnippischsten Seite zeigt.
Danach kehrt ein wenig Ruhe ein in Terrys Leben. Endlich sind sie und Denny so etwas wie ein Paar und führen ein beinahe normales Familienleben. Dazu allerdings gehören auch die Probleme der Töchter. Popeye verzweifelt an Gorden, der wenig glaubwürdig behauptet, er sei schwul. Emily ergattert einen Platz an einer Kunsthochschule, beißt damit aber bei Terry auf Granit. Und Andy ist inzwischen fest mit Shep liiert, was Terry zur Weißglut treibt, weil sie diesen Kerl überhaupt nicht ausstehen kann. Bei der Hochzeit von Hadley und David verpasst sie ihm ob seiner Unverschämtheit eine so deftige Ohrfeige, dass Shep zu Boden geht.
Der nächste Schicksalsschlag lässt nicht lange auf sich warten. Eines Nachts muss Emily ins Krankenhaus eingeliefert werden. Es geht ihr sehr schlecht, die Ärzte können zunächst aber nichts finden. Es könnte ein Magengeschwür sein, vielleicht aber auch Krebs. Terry ist verzweifelt. Am Krankenbett kommt es zur Aussprache zwischen Mutter und Tochter, und die beiden schließen Frieden. Kurz darauf stellt sich heraus, dass Emily keine schlimme Krankheit hat, sondern lediglich erschöpft war von all dem Stress, den ihr das Verschwinden des Vaters und die andauernden Auseinandersetzungen mit der Mutter bereitet hatten.
Während an dieser Front nun Ruhe herrscht, bekommt Terry bald neuen Ärger mit Denny. Zu deutlich hat sie ihn immer wieder spüren lassen, dass sie ihn nicht als echten Beziehungspartner sieht. Denny aber erwartet mehr Verbindlichkeit. Nach einem Streit geht er – und lässt sich fortan nicht mehr blicken.
So ist er nicht dabei, als Hadley bei einem Familiendinner ihrer Mutter eröffnet, dass sie bereits ihr zweites Kind erwartet. Es dauert einen Moment, bis Terry diese Nachricht verdaut, aber dann kann sie endlich einmal gemeinsam mit ihren Töchtern lachen – trotz oder gerade wegen all der Kapriolen, die ihr Leben während der letzten Zeit geschlagen hat. Die Wolfmeyers sind auf einmal wieder eine komplette Familie, auch ohne den allmählich in Vergessenheit geratenden Vater. Und so lösen sich allmählich die noch offenen Konflikte: Andy macht Schluss mit Shep, Denny kehrt wieder zurück zu Terry, Emily wird tanzen. Eine Überraschung aber hält das Schicksal für sie alle noch parat ...