Wohngeld vs. Bafög

Steak

VfB-Fan
ID: 51362
L
25 April 2006
606
36
Hey, hab mich mal schlau gemacht und herausgefunden, dass man keinen Anspruch auf Wohngeld hat, sobald man Bafög-berechtigt ist.
(Es geht hier um ein Studium.)
Es gilt nur die Ausnahme bei Leistung des Bafög als Volldarlehen (KfW).

Hier noch einmal genau nachzulesen:
https://www.hamburg.de/contentblob/2162702/data/wohngeld-studium-ausbildung.pdf

Ist das nicht irgendwie unlogisch?

Ich meine, wenn ich den Höchstsatz (!) Bafög bekomme, erhalte ich ca. 640 Euro monatlich, davon die Hälfte als Darlehen, d.h. ich habe ein anzurechnendes Einkommen von 320 Euro monatlich.
Und das ist das Maximum. Hier kein Wohngeldanspruch zu sehen, finde ich unverständlich.

Selbst als Azubi mit einem Jahreseinkommen von 11.500 Euro brutto habe ich derzeit noch einen Anspruch auf 140 Euro Wohngeld.

:ugly:
 
Zuletzt bearbeitet:
Das alles ist von Bundesland zu Bundesland auch noch unterschiedlich. Das Prinzip ist, dass die Wohngeld/Arbeits-Ämter keinesfalls das Studium der Bürger finanzieren wollen.

Es gilt nur die Ausnahme bei Leistung des Bafög als Volldarlehen (KfW).

Was ist das ? KfW Studienkredit oder Studienabschlussdarlehen ?
 
Das alles ist von Bundesland zu Bundesland auch noch unterschiedlich. Das Prinzip ist, dass die Wohngeld/Arbeits-Ämter keinesfalls das Studium der Bürger finanzieren wollen.

Ist dann irgendwie ungerecht, dass ich unter dem HartzIV-Satz leben muss.

Was ist das ? KfW Studienkredit oder Studienabschlussdarlehen ?

Also welches der beiden nun zutreffend ist, weiß ich nicht, ich habe mich mit einem "Studienabschlussdarlehen" noch nicht beschäftigt. Ich meine den Kredit, bei dem man sich einen Zeitraum aussuchen kann und Betrag der monatlichen Zahlung. Oder habe ich mich hier verhaspelt?
 
Ist dann irgendwie ungerecht, dass ich unter dem HartzIV-Satz leben muss.

Zurückgedreht: 640 Euro sind unterm HartzIV-Satz ? Mal unabhängig davon was angerechnet wird und was nicht muss man auch fragen was man denn nun wirklich rausbekommt (bevor man sagt es sei etwas ungerecht)

Also welches der beiden nun zutreffend ist, weiß ich nicht, ich habe mich mit einem "Studienabschlussdarlehen" noch nicht beschäftigt. Ich meine den Kredit, bei dem man sich einen Zeitraum aussuchen kann und Betrag der monatlichen Zahlung. Oder habe ich mich hier verhaspelt?

BAFÖG+KfW kann nur Studienabschlussdarlehen (=12 Monate Bafög bei Überschreitung der Höchstförderungsdauer unter bestimmten Vorraussetzungen) bedeuten. Ansonsten gibt es den normalen KfW-Studienkredit, der nichts mit BAFÖG zu tun hat.

Warum nun beim BAFÖG nur 320 angerechnet wird (im Gegensatz zu einem Volldarlehen) könnte an der Verschuldung liegen: BAFÖG: günstigste Konditionen beim Rückzahlen, Maximalverschuldung 10.000 Euro (was für viele übrigens schon der Erlass der Hälfte der Schulden bedeutet - bei vollem Studiengang mit monatlichem Höchstsatz.). Volldarlehen: Alles ist zurückzuzahlen, teure Zinsen. Die "Ungleichbehandlung" ist wohl also auch mit der ungleichen zukünftigen Schuldenlage des Antragstellers zu vereinbaren.
 
Zurückgedreht: 640 Euro sind unterm HartzIV-Satz ? Mal unabhängig davon was angerechnet wird und was nicht muss man auch fragen was man denn nun wirklich rausbekommt (bevor man sagt es sei etwas ungerecht)

Bei meiner jetzigen Wohnung (1Zi, 36m²) würde ich 850 Euro bekommen.

BAFÖG+KfW kann nur Studienabschlussdarlehen (=12 Monate Bafög bei Überschreitung der Höchstförderungsdauer unter bestimmten Vorraussetzungen) bedeuten. Ansonsten gibt es den normalen KfW-Studienkredit, der nichts mit BAFÖG zu tun hat.

https://www.kfw-foerderbank.de/DE_Home/StudiumBeruf/Studierende/BAfoeG-Bankdarlehen

Darauf hatte ich mich bezogen.

Warum nun beim BAFÖG nur 320 angerechnet wird (im Gegensatz zu einem Volldarlehen) könnte an der Verschuldung liegen: BAFÖG: günstigste Konditionen beim Rückzahlen, Maximalverschuldung 10.000 Euro (was für viele übrigens schon der Erlass der Hälfte der Schulden bedeutet - bei vollem Studiengang mit monatlichem Höchstsatz.). Volldarlehen: Alles ist zurückzuzahlen, teure Zinsen. Die "Ungleichbehandlung" ist wohl also auch mit der ungleichen zukünftigen Schuldenlage des Antragstellers zu vereinbaren.

Wiederum hat die "ungleiche" Behandlung bei der Bafög-Anpruchsvergabe ja auch einen Hintergrund. Es gibt ja einen Sinn, warum jemand z.B. nicht berechtigt ist, z.B. Vorausbildung oder Einkommen der Eltern.

Daher ist eine Einstufung meines Erachtens nach gerechtfertigt. Und da ich wie gesagt auch die Hälfte (pauschal gesagt, allerdings max. 10.000 Euro) zurückzahlen muss, bekomme ich ja nur eine "Gutschrift" von monatlich 320 Euro. Diejenigen, die das Bafög per Vollkredit aufnehmen, bekommen aufgrund der 100%igen Zurückzahlung keine Bafög angerechnet und dürfen Wohngeld erhalten.

Es ist mir einfach nur unverständlich, warum hier nach Prinzip vorgegangen wird und nicht nach reeller Einkommensgrenze etc.
 
Ist dann irgendwie ungerecht, dass ich unter dem HartzIV-Satz leben muss.

Wie findest du es dann erst, dass ich gar keinen Anspruch auf Bafög habe, nur weil mein Vater erfolgreich ist? ;)
Oder noch besser (doppeltes KO-kriterium bei mir): Was ist daran fair, dass ich kein Bafög kriege, nur weil ich in meiner Kindheit wenig verschwenderisch war und so ein kleines Vermögen angesammelt habe? Weil ich besser als andere mit Geld umgehe krieg ich weniger Unterstützung.

btw: Du kommst mit 640 EUro nicht klar? Schäm dich! Dir sollte gar kein Geld gegeben werden, du kannst ja eh nicht damit umgehen.
 
Wie findest du es dann erst, dass ich gar keinen Anspruch auf Bafög habe, nur weil mein Vater erfolgreich ist? ;)
Oder noch besser (doppeltes KO-kriterium bei mir): Was ist daran fair, dass ich kein Bafög kriege, nur weil ich in meiner Kindheit wenig verschwenderisch war und so ein kleines Vermögen angesammelt habe? Weil ich besser als andere mit Geld umgehe krieg ich weniger Unterstützung.

btw: Du kommst mit 640 EUro nicht klar? Schäm dich! Dir sollte gar kein Geld gegeben werden, du kannst ja eh nicht damit umgehen.

Bafög ist auch zum Lebensunterhalt gedacht und wenn man, aus welchen Gründen auch immer, genügend andere Geldmittel zur Verfügung hätte, dann muss man es auch nciht erhalten, ganz einfach.

Ich weiß nicht, wo du wohnst, aber ich wohne in Hamburg und bezahle für eine billige alte 1-Zi-Whg mit 36m² warm 445 Euro + Strom.
Und das ist hier total normal.
Wenn du dann noch regelmäßige Kosten wie Semesterbeitrag, Tel, Inet, Handy, bla bla dazurechnest, wird das etwas knapp ;)
 
Vorneweg: Für den letzten Satz muss ich mich entschuldigen, mit 640 Euro wird es schon knapp (aber immernoch schaffbar), ich hatte die rund 150 Euro Studiengebühren im Monat vergessen. ;)

Bafög ist auch zum Lebensunterhalt gedacht und wenn man, aus welchen Gründen auch immer, genügend andere Geldmittel zur Verfügung hätte, dann muss man es auch nciht erhalten, ganz einfach.

Die Frage ist doch eher, warum du diese Geldmittel nicht hast? Wenn du jetzt direkt aus der Schule ein Studium aufnimmst, bekommst du Bafög, wenn du vorher 12 Moante arbeitest und das Geld so gut es geht sparst nicht (bzw. weniger). Wo ist die Fairness?

Deutschland greift nur denen unter die Arme, die es warum auch immer alleine nicht gebacken kriegen (wollen). Sollte man da nicht über jedes Geld froh sein und nicht auch noch Ansürche stellen? ;)

Ich weiß nicht, wo du wohnst, aber ich wohne in Hamburg und bezahle für eine billige alte 1-Zi-Whg mit 36m² warm 445 Euro + Strom.
Und das ist hier total normal.
Wenn du dann noch regelmäßige Kosten wie Semesterbeitrag, Tel, Inet, Handy, bla bla dazurechnest, wird das etwas knapp ;)

36m² ist natürlich völlig normal. Eine Bekannte bezahlt dort 300 Euro. ;)
Wenn ich mir dann gar das Studentenwerk angucke... da bezahlt man mal eben nur die Hälfte (von deiner Miete).
Ich glaube kaum, dass es in HAmburg erst Wohnungen ab 450 Euro gibt. Dann könnte ja kaum ein Student dort wohnen.

Mal abgesehen davon natürlich, dass dich niemand zwingt in Hamburg zu studieren, wenn es da wirklich zu teuer ist, es gibt genug andere Universitäten und Fachhochschulen.
 
Ich bin schon in einer dualen Ausbildung und mittlerweile 22 Jahre alt.
Wenn ich mit dem Studium beginne, bin ich 23 Jahre alt. Dann möchte ich 5 Jahre studieren, dann bin ich 28. Da möchte ich logischerweise nicht noch ein Jahr einschieben. Das ist scho spät genug, um ins Berufsleben einzusteigen.

Es gibt immer Ausnahmen mit günstigen Angeboten, aber die habe ich leider nicht angeboten bekommen damals.
Ich war auf zig Wohnungsbesichtigungen und es waren immer 20-60 Leute da. Wie da meine Chancen stehen, ist klar. Dazu kommt auch noch, dass ich aufgrund meines geringen Einkommens als Azubi (Student ähnlich)
nie wirklich eine Chance hatte.

Das Studienfach gibt es außerdem nur drei mal in Deutschland als Bachelor und nunmal eben nur in Hamburg an einer H und nicht FH.
Außerdem ist die Qualität hier am besten was das Insitut betrifft.
Bildung sollte keine Frage der Finanzen sein.
 
Bildung sollte keine Frage der Finanzen sein.

ist es ja auch nicht. Jeder kriegt zum studieren einen Darlehn mit dem er das Studium meistern kann.

Das einzige, was es nicht gibt es Bildung ohne Verpflichtung nonstop.

Warum das so ist sieht man ja auch an dir (nicht böse gemeint). Duale Asubildung (also schon ein Studium, wenn ich mich nicht irre) und jetzt soll es noch ein Studium sein. Sicher mit dem Ziel eines großen Gehaltes. Warum sollen nun aber andere deinen Wunsch nach großen Gehalt bezahlen? ;)

Mal abgesehen davon: Du hattest jetzt vermutlich 3 Jahre Zeit (deine Ausbildungszeit) an eine günstigere Wohnung zu kommen.

Du sagst Bildung darf keine Frage der Finanzierung sein, ich sage Bildung darf nicht verschwendet werden. So wie ich das sehe verschwendest du aber deine erste Ausbildung, denn wenn dein Studium deine erste Ausbildung ergänzt wärst du ja sicherlich schon selber auf die Idee gekommen Teilzeit zu studieren und Teilzeit zu arbeiten.

Übrigens: Mit 25 wird das Studieren spätestens nochmal teurer, da musst du nämlich plötzlich die Krankenversicherung selbst bezahlen, nach kurzer Recherche wohl gut 50 Euro im Monat.
 
Ich mache eine Berufsausbildung. D.h. es ist kein Studium.
Außerdem baut das kommende Studium darauf auf und ich hätte sonst stattdessen eh ein xmonatiges Praktikum absolvieren müssen.
Also rede nicht irgendein Zeugs daher, wenn du gar keine Infos hast, was meine Berufsplanung angeht.
und blabla...
Das geht jetzt hier am Thema vorbei.
Es geht nicht um mich und nicht, ob ich toll oder doof bin, sondern allgemein um die Gesetzesregelung ;)
 
Bafög ist auch zum Lebensunterhalt gedacht und wenn man, aus welchen Gründen auch immer, genügend andere Geldmittel zur Verfügung hätte, dann muss man es auch nciht erhalten, ganz einfach.
und nicht jeder Student muss ausziehen.

Subjektiv sind die Regeln natürlich immer "unfair". Ich bekomme auch kein Bafög, weil ich Geld beiseite gelegt habe, da ich sparsam damit umgehe, es werden eben die bestraft, die damit umgehen können. Ein Kumpel hat über seine letzten 1-2 Jahre vor dem Studium ein kleines Vermögen mutwillig verprasst um Bafög zu bekommen, auch nicht dolle. Subjektiv ist es natürlich nie fair.
Andererseits muss man aber auch sagen, ich kann auch zu Hause bleiben und warum sollte der deutsche Steuerzahler Millionen Studenten finanzieren, nur weil die ausziehen wollen.

Ich sehe auch keine objektiven Gründe, warum du noch Wohngeld bekommen solltest. Du hast eine teure Wohnung und arbeiten gehen könntest du theoretisch auch ;) Wer ausziehen will, muss eben auch auf eigenen Füßen stehen können und sich nicht darauf verlassen, dass der Staat einem alles finanziert.
 
Vergessen wir das, ich hab hier anscheinend irgendwie den falschen Nerv getroffen
 
Zuletzt bearbeitet:
Vergessen wir das, ich hab hier anscheinend irgendwie den falschen Nerv getroffen

Warum weil Du auf ein paar Leute triffst die anderer Meinung sind?

Wäre doch doof wenn alle nur sagen: " Ja haste recht".

Edit: ich kenne Leute die sich mit 300-500 Euro übers Studium mit eigener Wohnung geschleppt haben, über 640 Euro +das Geld was sie so in Minijobs verdienen mussten hätten die sich sicher mehr als gefreut ;)
 
Weil hier alle nur über meinen Fall reden, mir geht es um die LOGIK (siehe 1. Beitrag).
Wenn HartzIV die Grundsicherung zum Überleben ist, wieso haben Studenten dann u.U. weniger ohne Berechtigung auf Wohngeld?

Das ist die Logik, die ich nicht nachvollziehbar finde.

Und nochmal: Die Lebensunterhaltungskosten sind je nach Stadt unterschiedlich.
 
Weil hier alle nur über meinen Fall reden, mir geht es um die LOGIK (siehe 1. Beitrag).
Wenn HartzIV die Grundsicherung zum Überleben ist, wieso haben Studenten dann u.U. weniger ohne Berechtigung auf Wohngeld?

Zum Studenten-Dasein gehört mehr als nur Lernen. Mit wenig bzw. unterdurchschnittlich viel Geld klarzukommen gehört wohl auch dazu. Vorteile sind der spätere (hoffentlich) merklich bessere Verdienst bzw. diverse Vergünstigungen was eine Nebenbeschäftigung betrifft (Studenten sind bis 20 Arbeitsstunden pro Woche und bis 800 Euro pro Monat befreit von diversen Abgaben).
 
Zum Studenten-Dasein gehört mehr als nur Lernen. Mit wenig bzw. unterdurchschnittlich viel Geld klarzukommen gehört wohl auch dazu. Vorteile sind der spätere (hoffentlich) merklich bessere Verdienst bzw. diverse Vergünstigungen was eine Nebenbeschäftigung betrifft (Studenten sind bis 20 Arbeitsstunden pro Woche und bis 800 Euro pro Monat befreit von diversen Abgaben).

Ja das ist mir klar, ich lebe auch jetzt nur von meiner Ausbildungsvergütung und ess Mittag, was weniger als 2 Euro kostet.


Wie gesagt, mir ging es nur um das Prinzip der Logik in der Regelung.
 
Weil hier alle nur über meinen Fall reden, mir geht es um die LOGIK (siehe 1. Beitrag).
Wenn HartzIV die Grundsicherung zum Überleben ist, wieso haben Studenten dann u.U. weniger ohne Berechtigung auf Wohngeld?

Das ist die Logik, die ich nicht nachvollziehbar finde.

Und nochmal: Die Lebensunterhaltungskosten sind je nach Stadt unterschiedlich.

Hartz IV ist nicht die Grundsicherung zum Überleben sondern die Grundsicherung für Arbeitsuchende. Und gerade das sind Studenten eben nicht.

Ungleiche Sachverhalte können und sollten auch ungleich behandelt werden dürfen.
 
Hartz IV ist nicht die Grundsicherung zum Überleben sondern die Grundsicherung für Arbeitsuchende. Und gerade das sind Studenten eben nicht.

Ungleiche Sachverhalte können und sollten auch ungleich behandelt werden dürfen.

Endlich mal am Thema^^

Hm, ja, aber ist Grundsicherung nicht Grundsicherung?
Also ich finde der Begriff in sich bedeutet das Mindeste, was man zum leben braucht.
 
Also ich finde der Begriff in sich bedeutet das Mindeste, was man zum leben braucht.

Dann guck dir mal an, was in Hartz IV alles drin einkalkuliert ist (ich sag nur Tabak).

Du darst aber nicht vergessen, dass Studenten ordentlich Vergünstigungen kriegen. Studentenwohnheim, Mensa, Kultur, Vergünstigungen der Wirtschaft (Student-Versionen), Sport... da kommt schon einiges zusammen.