Aber:
Ich weiß nicht, ab wann er geistig so weit ist, den Weg allein zu gehen. Kinder lassen sich durch so viel ablenken und vergessen gerne mal die Zeit - und ich muss mir doch sicher sein, dass mein Sohn pünktlich in der Schule ankommt und nicht auf den 550 Metern Weg noch alle Vorgärten begutachtet und dabei rumtrödelt.
Aber genau das ist es doch - die Kinder müssen in einem gewissen abgesicherten Rahmen lernen, verantwortungsvoll und selbstständig zu werden. Vielleicht wird er ein oder zweimal trödeln, sich ablenken lassen und zu spät kommen. Aber dann wird die Lehrerin das mit ihm besprechen - und damit meine ich nicht, dass er bestraft oder lächerlich gemacht wird - aber normalerweise ist es Grundschülern sehr wichtig, dass sie vor ihren Lehrern gut dastehen, und danach wird er sich mit größter Wahrscheinlichkeit selbst besser kontrollieren
Ich als Lehrerin habe auf alle Fälle die Erfahrung gemacht, dass die Grundschüler, die den Schulweg alleine bewältigen, meistens auch sonst viel selbstbewusster und selbstständiger sind. Dass die Eltern den Schulweg und gewisse Verhaltensweisen mit ihrem Kind trainieren, das setze ich jetzt einfach mal voraus.
Übrigens - wir hatten z.B. an meiner Schule eine Statistik, dass mehr unserer Schüler in Unfälle auf dem Elternparkplatz bzw. dem Stück Straße verwickelt waren, auf dem die Eltern ihre Kinder mit dem Auto abgeliefert haben, als die Schüler, die zu Fuß kamen auf den restlichen Wegen! (Da leider sehr viele Eltern oft viel zu schnell fahren, auch in der Schrittempo-Zone vor der Schule, rückwärts ausparken ohne aufzupassen usw.)