Geschichte War die DDR das "bessere" Deutschland?

[(Bier)Kelle]

Warum kauft man ein Unternehmen mit Buchwert 7,2 MRD EUR nicht für 7,2 MRD EUR, anstelle für 18,2 MRD EUR sich nur 25 % zu sichern?

Da ist ein Denkfehler drin.
Der Kaufpreis geht nicht in das Unternehmen, sondern an die vorherigen Eigentümer, damit ist das Geld nicht unbedingt in der Firmenkasse gelandet.

Von daher sind 1,8 Mrd. für 25% in Ordnung.

Eine Einlage zu machen, damit das Geschäft gesichert ist, und somit die Chancen steigen, dass sich der Kaufpreis rentiert, ist ne ganz andere Geschichte.

gruss kelle!

 

[K345601]

...

Da ist ein Denkfehler drin.
Der Kaufpreis geht nicht in das Unternehmen, sondern an die vorherigen Eigentümer, damit ist das Geld nicht unbedingt in der Firmenkasse gelandet.

Kommt darauf an, ob die vorherigen Eigentümer schuldenfrei waren, oder ob Verbindlichkeiten getilgt wurden. Den genauen Detailverlauf kenne ich nicht.

Von daher sind 1,8 Mrd. für 25% in Ordnung.

Da sagt ja auch niemand was dagegen.

Eine Einlage zu machen, damit das Geschäft gesichert ist, und somit die Chancen steigen, dass sich der Kaufpreis rentiert, ist ne ganz andere Geschichte.

Es ist aber schon ungewöhnlich, dass man die 9-fache Einlage einbringt, um einen Kaufpreis zu sichern.

@Komerzhasi

Prima, dass Du auch diese Beispiele noch mal bringst. Sofern das so zutreffend ist, waren das ganz klar schlimme Verfehlungen, für die man die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen hatte.

Die dafür Verantwortlichen wurden ja auch noch zu DDR-Zeiten, übrigens vor der ersten freien Wahl - also unter SED-Regentschaft, am konsequentesten zur Rechenschaft gezogen.

 

[(Bier)Kelle]

Es ist aber schon ungewöhnlich, dass man die 9-fache Einlage einbringt, um einen Kaufpreis zu sichern.

Ist offtopic, deshalb höre ich danach auf:

Die 16 Mrd. sind 1/70 der Bilanzsumme und somit in meinen Augen kein Problem.

gruss kelle!

 

[komerzhasi]

Prima, dass Du auch diese Beispiele noch mal bringst. Sofern das so zutreffend ist ...

Dem Interessierten stehen alle Quellen offen.
Zu diesem Punkt empfehle ich das Strafgesetzbuch der DDR.

Die dafür Verantwortlichen wurden ja auch noch zu DDR-Zeiten, übrigens vor der ersten freien Wahl - also unter SED-Regentschaft, am konsequentesten zur Rechenschaft gezogen.

Wofür??? Für das Inhaftieren, Foltern und Drangsalieren von Opfern?

Erst letzte Woche hat Monitor in einem Beitrag gesendet, dass heute im LKA Brandenburg mehr als 100 ehemalige hauptamtliche Stasi-Mitarbeiter arbeiten. Darunter solche "Experten" wie "Vernehmungsführer".

Zur Rechenschaft ziehen sieht anders aus.

 

[K345601]

...

Wofür??? Für das Inhaftieren, Foltern und Drangsalieren von Opfern?

Na klar - lies Hohenschönhausen-Gedenkstellenleiter Hubertus Knabe - Die Täter sind unter uns. Ist seine Aussage, dass in der Bundesrepublik und auch schon zu CDU-Machtzeiten der DDR nicht mehr so konsequent die Täter verfolgt wurden, wie noch vor der ersten freien Wahl.

 

[Immerklug]

Die Frage ist, was wir in Deutschland in Zukunft machen... Nicht, ob es in der ddr besser war.

 

[centinator]

Finde ich auch, Gestern ist vorbei

 

[(Bier)Kelle]

Die Frage ist, was wir in Deutschland in Zukunft machen...

Streiche Deutschland, setze EU.

gruss kelle!

 

[prachtie]

20 Jahre Mauerfall

Wo ich gerade die Festlichkeiten anlässlich des Mauerfalls verfolge, würde mich mal interessieren, wie ihr die damaligen Ereignisse wahrgenommen habt bzw. wie ihr darüber denkt und was das für euch bedeutet hat.

Ich selbst bin gebürtiger "Ossi" und war damals 10 Jahre alt. In meiner Familie und im Umfeld, lief das ganze eigentlich recht ruhig ab und wir haben den Großteil nur am TV verfolgt.

Persönlich denke ich aber, dass es nach dem Ende des 2. Weltkriegs das größte und emotionalste war, was die Menschen in Deutschland bewegt und berührt hat.

Bei den Festlichkeiten sitzen wiedermal die ganzen Politiker, die sich jetzt damit schmücken, aber zu allererst waren es doch die Menschen selbst, die für diese friedliche Revolution gesorgt haben!

Auch wenn einige - auf beiden Seiten - heute anders denken, ist es mit das Schönste was ich in meinem bisherigen Leben mitmachen und erleben durfte!

 

[perlini]

Wo ich gerade die Festlichkeiten anlässlich des Mauerfalls verfolge, würde mich mal interessieren, wie ihr die damaligen Ereignisse wahrgenommen

Garnicht bzw. kann mich nicht erinnern.

habt bzw. wie ihr darüber denkt

Warum haben sie diese Drecksmauer nicht im Sommer einreißen/öffenen können...

und was das für euch bedeutet hat.

Freiheit.

 

[Wasweissdennich]

Ich selbst bin gebürtiger "Ossi" und war damals 10 Jahre alt. In meiner Familie und im Umfeld, lief das ganze eigentlich recht ruhig ab und wir haben den Großteil nur am TV verfolgt.

war 6 Jahre alt, hab erst mitbekommen das ich auf einmal mein Geld ausgeben sollte das ich vorher so mühsam in der Sparbüchse gesammelt hab

wußte nichts von Mauer, nichts von Trennung, aber als wir 1-2 Tage nach Mauerfall rüber gefahren sind habe ich gemerkt (Eltern haben nix gesagt) das irgendwas anders ist- waren unglaublich viele Menschen unterwegs und es war alles irgendwie bunter und anders (Werbung andere Klamotten etc..)

nachdem wir das Begrüßungsgeld abgeholt haben, sind wir erstmal durch die Gegend gestreift alles angeschaut und geprüft wo die Überraschungseier am günstigsten waren (haben entweder 1 DM oder 1,10 gekostet überall also bestand da eigentlich keine Notwendigkeit zu )

weiß dann nur noch das wir nen paar Überraschungseier und ne Kokusnuss gekauft haben, wir hatten ja nix ....aber ist krass ich war 6 Jahre alt und ich weiß heute noch echt viel über den Tag

 

[Scherbchen]

Ich war 9. weiss noch das kurz zuvor noch meine oma heulend vor unserer tür stand weil nen onkel, also einer ihrer söhne, einfach nach drüben abgehauen war. also war der mauerfall dann toll weil man bald selbst rüber konnte *g* - er hält sich übrigens inzwischen für was besseres weil er ja aus dem westen ist *kotz*

habs damals vorm tv mitbekommen.

was ich drüber denke? das es viel kaputt gemacht hat für nix. freundschaften die man in der schule hatte sind schlagartig alle null und nichtig geworden weil ne menge familien dann rüber sind. was zusätzlich dazu führte das sämtliche schulklassen neu zusammengestellt werden mussten.

mein persönliches fazit? die mauer steht noch. man merkts in vielen köpfen und selbst im tv kotzen mich ossi wessi vergleiche immer mehr an. weils das einfach nicht mehr geben sollte nach ja inzwischen 20 jahren.

ach ja, und der mauerfall hat mich zum dieb gemacht oO.

das erste westgeld *g* - hab ich als kind dann aus dem tresor geklaut und mir dafür lucky luke comics und süßigkeiten in nem komischen laden gekauft. als das raus kam wurde das zeug eingezogen und ich habs erst zu weihnachten(?) wieder bekommen.

 

[prachtie]

...er hält sich übrigens inzwischen für was besseres weil er ja aus dem westen ist *kotz*

Dann hat er aber scheinbar schon vorher menschliche Defizite gehabt.

was ich drüber denke? das es viel kaputt gemacht hat für nix. freundschaften die man in der schule hatte sind schlagartig alle null und nichtig geworden weil ne menge familien dann rüber sind. was zusätzlich dazu führte das sämtliche schulklassen neu zusammengestellt werden mussten.

Das mag durchaus sein. Aber eine freidliche Wiedervereinigung geschieht halt nur sehr selten und in anbetracht was andere Menschen dafür opfern mussten und geleistet haben, kann/muss man so etwas in kauf nehmen.

mein persönliches fazit? die mauer steht noch. man merkts in vielen köpfen und selbst im tv kotzen mich ossi wessi vergleiche immer mehr an. weils das einfach nicht mehr geben sollte nach ja inzwischen 20 jahren.

Da kann ich dir nicht wirklich zustimmen. Ich habe mittlerweile angeheiratete "Westverwandtschaft" und arbeite mittlerweile auch im "Westen" und habe fast nur positive Erfahrung gemacht. Sicher, es gibt auf beiden Seiten immer Ausnahmen, aber der Großteil ist mit bdem Lauf der Geschichte durchaus zufrieden.

 

[Drachenjenny]

Ich hab den Mauerfall verschlafen, bzw. die Leute aus meinem Haus als Irre bezeichnet.
Danach hab ich mir gedacht: War ja soo klar. Ich haue ab, hab die Angst meines Lebens, mache alles mögliche durch, damit die dann doch die Mauer öffnen?

Was ich davon halte? Positives und Negatives.
Warum die Mauer noch in den Köpfen ist? Ganz einfach, wird doch forciert.

Ansonsten:
Jedes Jahr das Gleiche. Die gleichen Fragen, die gleichen Antworten.
Und da wundert man sich, dass der Unterschied noch in den Köpfen ist?

 

[komerzhasi]

Für mich der glücklichste Tag in der deutschen Geschichte.
Das er ausgerechnet auf das Datum der Reichsprogromnacht fallen musste, ist eigentlich eine unfassbare Ironie der Geschichte.

Ich hab die Demos in Leipzig 1989 mit 14 Jahren miterlebt und kannte die Schikanen des SED-Regimes, die meine Eltern als auch ich zu spüren bekamen.
Als Fazit wünsche ich all jenen, die heute die DDR verklären wie Eva Hermann die H****r-Autobahnen, dass sie ihre Freiheit tauschen und in Länder wie Nordkorea auswandern. Wer heute die Stasi als "ganz normalen Geheimdienst" bezeichnet und die Kinderbetreuung lobt, gleichzeitig aber vergisst, dass Bildung ein Privileg der "Staats- und Parteitreuen" war, freie Meinungsäusserung über den Staat und seine Regierung als Straftaten geahndet wurden, soll doch einfach nicht mehr auf Kosten anderer die Demokratie geniessen.

Was allerdings gestern zur Jubiläumsfeierlichkeit in Berlin abging, war nicht zum aushalten. Der Spiegel fasst das heute sehr treffend zusammen.

 

[Drachenjenny]

Was allerdings gestern zur Jubiläumsfeierlichkeit in Berlin abging, war nicht zum aushalten. Der Spiegel fasst das heute sehr treffend zusammen.

ich weiß schon, warum ich mir diesen Kram nicht antue.

 

[birnchen]

Ich hab nicht viel davon mitbekommen, weil wir kein Westfernsehen hatten. Ich kann mich noch an Westberlin erinnern, als wir mit dem Trabbi hingefahren sind, um Begrüßungsgeld abzuholen. Ne Kokusnuss gabs auch, nur wußten wir nachher gar nicht so richtig, wie man die aufbekommt. Ne Ananas, Lakritzschnecken (für mich) und Goldbären (für meine Schwester) gabs und wir haben bei einer Verwandten voll leckeres Westeis bekommen.

Der Mauerfall ist wohl das Beste, was mir hätte passieren können, da ich ansonsten niemals hätte studieren können.

 

[komerzhasi]

Ich kommentiere mal 3 Fragen an mich zu diesem Thema:

konnte mann da nicht umsonst studieren?

Natürlich konnte man umsonst studieren. Aber nur wenn man Abi [EOS nur für Systemtreue] hatte und einen Studienplatz bekam. Studienplätze gab es aber nur für systemtreue Bürger bzw. Kinder von Systemtreuen. Nicht zu vergessen, dass sich Männer zum 3-jährigen Wehrdienst zu verpflichten hatten.

betreuung war nicht umsonst?

Betreuung war umsonst. Die Einschränkung aber bleibt, dass die politische Erziehung, vorbei an den Werten der Eltern, schon im Kindergarten los ging.
Wenn das den Menschen heute egal wäre, dass ihre Kinder militarisiert in der KiTa erzogen werden, ihnen vom "Klassenfeind" erzählt wird und das Kind mit dem Lied "Wenn ich gross bin gehe ich zur Volksarmee" auf den Lippen nach Hause kommt, sollen sie das machen.

mieten waren nicht billig? nahrungsmittel usw?

Und zu welchem Preis gab es diese exorbitanten Subventionen in einem Land ohne eigene Rohstoffe und mit maroder Volkswirtschaft?
Man kann nicht ein Brötchen für 5 Pfennige verkaufen [wenn die Herstellung schon 35 Pfennige kostet] ohne das ich diese Subvention gegenfinanziere.

Gleiches gilt für Mieten. 70m², 4 Zimmer, Küche Bad im Neubau für 84,70 Mark monatlich klingt erstmal gut. Aber wer bezahlt die Subvention?

 

[tomtom]

@komerzhasi: Bei den Punkten 1 und 3 stimme ich dir fast uneingeschränkt zu, aber zum zweiten Punkt kann ich nur sagen:

Ich wurde von meinen Eltern und nicht von den Betreuern erzogen. Sicherlich hatten sie ihren Einfluss, aber der war bei weitem nicht so hoch wie du das schilderst. Außerdem ist das heute auch nicht anders. Da wird ein Teil der Erziehung von den Medien übernommen.
Das Lied "Wenn ich gross bin gehe ich zur Volksarmee" - wenn es das denn wirklich gibt - kenne ich nichtmal und habe es dementsprechend auch nie gesungen.

 

[komerzhasi]

Ich wurde von meinen Eltern und nicht von den Betreuern erzogen. Sicherlich hatten sie ihren Einfluss, aber der war bei weitem nicht so hoch wie du das schilderst. Außerdem ist das heute auch nicht anders. Da wird ein Teil der Erziehung von den Medien übernommen.
Das Lied "Wenn ich gross bin gehe ich zur Volksarmee" - wenn es das denn wirklich gibt - kenne ich nichtmal und habe es dementsprechend auch nie gesungen.

Hör mal rein.

Zum Thema "Kriegsspielzeug" in Kindergärten, "Pioniermanövern" in der Schule und "Woche der Zivilverteidigung" bzw. "Wehrlager" brauche ich mich wohl nicht gesondert auszulassen.

Die "Erziehung zum sozialistischen Staatsbürger" war Grundbestandteil der Kinderbetreuung in der DDR. Die daraus resultierenden Konflikte mit der Erziehung im Elternhaus liegen da klar auf der Hand - es sei denn die Eltern waren Partei- und Systemtreue.