Wahlen Wahlalter ab 0 ?

Egal ob superduper informiert wählen, drei Buchstaben wählen, gar nicht wählen, ungültig wählen oder Protestwählen. Der Bürger trägt die Verantwortung für seine Entscheidung selbst.
Die Verantwortung für seine Stimme trägt der Einzelne, die Konsequenzen tragen aber alle.

Und wenn sich die Bürger für die Vollpfosten-Partei entscheiden, dann ist das eben so.
Blöd daran ist nur, wenn Kevin-Malte und Britanny dann die "Wir machen alles besser"-Partei wählen, weil sie mehr als den Slogan nicht kapiert haben und die Gesamtbevölkerung darunter später leiden muss. Man sieht das deutlich z.B. bei den Vertretern diverser rechtsnationaler Parteien in Stadträten... (wobei ich das Problem sicher nicht nur auf das rechte Spektrum reduzieren möchte)

Ich hatte daric so verstanden, dass bei einer Wahl durch überwiegend bzw. nur politisch interessierte und gut informierte Wähler die Interessen des Volkes - was auch immer das bedeuten soll - besser durch die Politik vertreten werden. Wenn sie dann wie bisher wählen, würde sich ja nichts änder. Es sei denn, sie würden "besser" wählen.
Würden sie sicher, das Ergebnis wäre sicher "besser" für die Gesamtbevölkerung.

Nur Unwissenheit, Nichtverständnis und Nichtverstehen des Wahlsystems und des Ablaufs in unserem politischen System kann doch dazu führen, dass Leute seit Ewigkeiten CDU wählen und dann 4 Jahre meckern, dass die Politiker und die Regierung nichts für sie tun.

Ich könnte meinen Vorschlag aber anders herum formulieren: Statt dem mündigen Wähler fordere ich den mündigen Kandidaten. Abstimmen im Bundestag darf nur noch der Abgeordnete, der vorher in einem Test nachgewiesen hat, dass er einen Gesetzentwurf kennt und verstanden hat. Minister, Staatssekretäre und höchste Beamte müssen erst Kenntnisse in dem Ressort nachweisen, bevor sie dort tätig werden. Das würde dann Job-Hopping in den Ministerien verhindern.

Bei mir ist es einfach nur persönlicher Frust, der nach jeder Wahl neu aufkommt. Seit mindestens 30 Jahren wissen wir alle, dass es SO nicht weitergehen kann. Umweltzerstörung, Ressourcenverschwendung, steigende Armut, Alleinausrichtung auf Wachstum.... Das sind doch die Viren, an dem unser System krankt. Und trotzdem werden bei jeder Wahl genau die gewählt, die die Medikamtente dagegen kennen, aber unter Verschluss halten. Solange, bis es wieder knallt und Waffen wieder alles auf Null stellen.
 
[...] Nur Unwissenheit, Nichtverständnis und Nichtverstehen des Wahlsystems und des Ablaufs in unserem politischen System kann doch dazu führen, dass Leute seit Ewigkeiten CDU wählen und dann 4 Jahre meckern, dass die Politiker und die Regierung nichts für sie tun.
Nun kannst Du aber "CDU" gegen so ziemlich jede andere Buchstabenkombo aus der deutschen Politiklandschaft ersetzen und hättest noch immer recht.

Die Leute wählen doch nicht AfD, weil sie mit der Politik der etablierten Parteien so rundrum zufrieden sind. Gleiches gilt für die Wahlbeteiligung. Wenn bald die Hälfte der Leute im Land sich entscheiden, nicht mehr wählen zu gehen, dann will man wohl nicht mehr wählen, von wem man sich die nächsten 4 Jahre bescheißen und die Taschen leeren lässt. Und das ist nicht mal polemisch, das ist Realität.

Zumal die meisten mindestens einen Regierungswechsel erlebt haben und eine "große Koalition". Damit hat jede große oder größere Partei in den letzten 20 Jahren irgendwie mal regiert oder "mitregiert". Und als Resultat wurden Wahlversprechen dreist ins Gegenteil verkehrt, die eigenen Prinzipien verraten, ... aber vor allem hat sich der Kurs höchstens in Nuancen verändert, wenn überhaupt.

Nun würde eine Herabsenkung des Wahlalters sicherlich ein paar "jungen Wilden" die Chance geben, Einfluss zu nehmen. Aber ich bin mir nicht sicher, ob wir das wollen. Denn je jünger, desto leichter beeinflussbar, desto unberechenbarer die Zukunft. Letztlich würden gerade die Randparteien noch engagierter als heute auf oder vor Schulhöfen für sich werben. Wenn die aktuelle Politik eins ist, dann ist sie berechenbar. Und zwar völlig egal, ob nun Union oder SPD (in Koalition mit wem auch immer) regieren.
 
Blöd daran ist nur, wenn Kevin-Malte und Britanny dann die "Wir machen alles besser"-Partei wählen, weil sie mehr als den Slogan nicht kapiert haben und die Gesamtbevölkerung darunter später leiden muss.
Wenn aus dem Ärgernis eine Bedrohung wird, ist vorher schon viel schief gelaufen. Sollten wir uns dann nicht lieber fragen wieso wir so viele Kevin-Maltes haben und was man dagegen tun kann, anstatt zu versuchen alles was uns Angst macht zu entmündigen bis nur noch Professoren wählen?
Wenn wir das nicht gebacken kriegen, haben wir vielleicht nichts anderes als die "Wir machen alles besser"-Partei verdient.
 
Nochmal ein Gedanke zur Verbesserung der Wahlbeteiligung. Wie wäre es denn mit einem kleinen finanziellen Anreiz?

Kurz vorab: Die Politik kann sich ja nicht vom Solidaritätszuschlag trennen (was nach 25 Jahren Einheit schon langsam frech ist, zumal die Gelder zur Hälfte auch noch zweckentfremdet werden).

Was wäre denn, wenn wir einen Teil dieses Geldes dann zukünftig verwenden, jede gültige* Wahlstimme mit ~25€ zu belohnen?
So bekommen wir doch wenigstens noch einen Teil des Geldes zurück, was uns sowieso genommen wird. Die Kosten kämen auf ca. 10% des Steueraufkommens durch den Soli, das sollte doch machbar sein.




*sollte bei Abgabe elektronisch -ohne Wertung- auf Gültigkeit geprüft werden
 
Wenn aus dem Ärgernis eine Bedrohung wird, ist vorher schon viel schief gelaufen. Sollten wir uns dann nicht lieber fragen wieso wir so viele Kevin-Maltes haben und was man dagegen tun kann, anstatt zu versuchen alles was uns Angst macht zu entmündigen bis nur noch Professoren wählen?
Ja, ja, ja... Aber blöderweise müsste man dafür das Bildungssystem ändern, Hartz IV reformieren und vieles andere. Und wer muss das machen? Genau die, die gewählt werden. Und das sind wiederum die, die an einer Änderung gar kein Interesse haben.

Ein Teufelskreis...

Marty
 
Es gab vor knapp 1 Woche im Mumble 'nen aufschlussreichen Talk zum Topic; falls ihr's verpasst habt, hier ist der Link dazu:

 
Das ist ja geil ^^ .
Ich hoffe es sind Kinder, bei denen der Sportunterricht ausfällt, weil die Halle anders genutzt wird oder baufällig ist.

... Außerdem beinhaltet Demokratie nicht nur Rechte, sondern auch einen Auftrag.
Pflichten nicht zu vergessen ;) , oder war es Absicht ?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Aber "ein Mensch - eine Stimme" - hätte iwi trotzdem seine BErechtigung. Und dann werden die Stimmen an die Eltern/Erziehungsberechtigten gegeben und gut ist. Plötzlich wird die Familie wieder zu einer ernstzunehmenden politischen Interessengruppe...
 
Da sich die wenigsten "Kinder" der Tragweite ihrer Entscheidung im Klaren sind (im Übrigen auch ein Teil der "18+"er), bin ich dagegen.

Etwas überspitzt: Ein
'kleines Kind' schrieb:
Ich wähle XYZ weil er total cool ist.
gehört in die Bravo ;)
 
Früher habe ich mich ja wenigstens noch am namensgebenden Adjektiv im Parteinamen orientiert. Heute ist das bedeutungslos.
 
Es gibt bestimmt Kinder die sich schon in jungen Jahren für Politik interessieren!
Aber es gibt bestimmt weitaus mehr "Erwachsene" die politikverdrossen sind, oder sich erst garnicht für Politik interessieren.
Happy Hippo als Bundespräsident.
Das Ü-Ei als Kanzler.
Justin Bieber als Kulturminister.
LOL
 
Es gibt bestimmt Kinder die sich schon in jungen Jahren für Politik interessieren!
Aber es gibt bestimmt weitaus mehr "Erwachsene" die politikverdrossen sind, oder sich erst garnicht für Politik interessieren.
Happy Hippo als Bundespräsident.
Das Ü-Ei als Kanzler.
Justin Bieber als Kulturminister.
LOL
Oh, da bekommen wir alle Ministerposten besetzt.

Tinkerbell als Außenministerin. SpongeBob als Finanzminister. Samson als Kanzler (hatten wir ja schon fast - 16 Jahre lang :D).