Wahlen Wahlalter ab 0 ?

Ich wollte doch nur eine Lösung bieten für das Problem, dass Leute auch mit 30 nicht in der Lage sind, eine rationale und vernünftige Entscheidung zu treffen.

Wenn das kein Problem ist und alles gut ist, so wie es ist, dann braucht es keinen Test.

Man könnte ja mal bei den Umfragen für ide Hochrechnungen direkt mal nachfragen, wieviele der Befragte überhaupt über die von ihm gewählte Partei weiß... ich glaube, das Ergebnis wäre erschreckend.
 
In der Praxis dürfte es vermutlich 3 Auswirkungen haben:
Ich habe noch eine: Man koppelt das Wahlrecht an das Bildungsniveau. Dieses wiederum wird stark von der sozialen Herkunft geprägt.

Extremwähler werden ihren Kindern beibringen, wo sie welche Antwort geben müssen, um mit 5 wahlberechtigt zu sein
Ist aber auch ein Extrembeispiel. :roll:

Warum nicht alles so lassen, wie es ist und funktioniert?
Weil es ggf. gegen das Grundgesetz verstößt. Und funktioniert es denn? Du schreibst hier öfters, dass es das Problem nicht löst. Was meinst du denn für ein Problem?

Also irgendeine Grenze brauchen wir ja. Mit 6 Monaten wäre wohl zu jung. Aber viele Kinder können mit 6 Jahren schon ihren Namen schreiben. Mit 8 lesen und schreiben. Und ein Kreuz bekommt man schon mit 3 Jahren gemacht. Also dann 3 oder werde ich jetzt albern?
Brauchen wir denn eine? Es geht hier um ein Recht, nicht um eine Pflicht. Wenn ein 3jähriger es schafft, allein in die Wahlkabine zu gehen, den Wahlzettel zu lesen, dass Kreuz korrekt zu setzen, Zettel zu falten, in den Umschlag zu stecken und in die Box zu tun - warum nicht?
Einziges Problem sehe ich bei Kosten (14 Mio Stimmzettel / Wahlbescheinigung mehr) und das du die der Wahlbeteiligung irgnorieren kannst. Wobei letzteres nicht zwingend ein Problem sein muss.

Im Falle von Kindern sehe ich da eher Potenzial für extreme Strömungen - links und rechts - und auch für moderne Protestparteien wie etwa die Piraten und andere Honks.
In Sachsen (Radebeul) bekamen bei der Juniorwahl die Honks von der CDU die meisten Stimmen.
 
Ich habe noch eine: Man koppelt das Wahlrecht an das Bildungsniveau. Dieses wiederum wird stark von der sozialen Herkunft geprägt.
Naja, nun lebt ja ein Land nicht allein von ihrer intellektuellen Elite. Irgendwer muss auch die Drecksarbeit machen und die haben sicher auch Anliegen, die sie in der Politik vertreten sehen möchten. Wenn man all jene nicht zur Wahl zulässt, dann haben wir ja de facto mündige und unmündige Bürger - also Sklaven und Herren. Glaube nicht, dass wir das wollen.

Ist aber auch ein Extrembeispiel. :roll:
Ja, aber so undenkbar? Ich meine, gerade diejenigen, die "mit Gewalt" gehört werden wollen und am liebsten alle Wahlzettel allein ausfüllen würden, für die wäre es eine super einfache Lösung, ihre Partei in einen Landtag oder sogar Bundestag einziehen zu lassen.

Was meinst du denn für ein Problem?
Dass sich immer weniger Leute für die Politik interessieren, von der sie sich durchregieren lässt Tag für Tag. Was man sehr gut anhand der Wahlbeteiligung sieht.

Brauchen wir denn eine? Es geht hier um ein Recht, nicht um eine Pflicht. Wenn ein 3jähriger es schafft, allein in die Wahlkabine zu gehen, den Wahlzettel zu lesen, dass Kreuz korrekt zu setzen, Zettel zu falten, in den Umschlag zu stecken und in die Box zu tun - warum nicht?
Weil wir uns dann eine Wahl ganz sparen können.

In Sachsen (Radebeul) bekamen bei der Juniorwahl die Honks von der CDU die meisten Stimmen.
...bei welcher Wahlbeteiligung? Wichtige frage, denn sieh es doch mal so: Wenn man in der Politik Karriere machen will (aus welchen Gründen auch immer), dann geht man natürlich an eine große Partei ran und kriecht in die richtigen Ärsche. Dann hat man eine gute Chance auf einen Ministerposten irgendwann. Man ist schon sehr früh bei den JuSos, Junge Union oder sonstwo. Man engagiert sich und wird schon früh in die "richtige" Spur gebracht. Klar, dass man dann auch schon so früh wie möglich seiner Stimme Gewicht geben will. Das wird aber bei weitem nicht auf die meisten Jugendlichen zutreffen.

Aber wer weiß - vielleicht irre ich mich auch. Vielleicht ist ja tatsächlich die Mehrheit der Jugendlichen an Politik interessiert und schon seit Kindesbeinen in einer politischen Organisation.
 
Ich find', dass zur Wahl zu gehen ein Bürgerrecht ist und somit jeder Person mit deutscher Staatsbürgerschaft
Naja, es gibt ja sowohl das aktive als auch das passive Wahlrecht und würdest Du so einen achtjährigen Steppke gern als Bundeskanzler sehen? Mal ehrlich jetzt!
Außer dem gibt es viel wichtigere Rechte, so z.B. das Petitionsrecht, das (theoretisch) auch Kinder ausüben können.
 
Naja, es gibt ja sowohl das aktive als auch das passive Wahlrecht und würdest Du so einen achtjährigen Steppke gern als Bundeskanzler sehen?
"Na Justin, ich bin der Onkel Lobbyist, ich habe hier eine neue Wii für dich!"

Übrigens, wegen "Steppke": Mädchen sind in dem Alter schon viel reifer.

:mrgreen:
 
Vielleicht sollten wir über meinen Vorschlag mit dem Eignungstest doch noch mal nachdenken.

Finde ich durchaus eine gute Idee, wobei die Wahlbeteiligung dann sicher in den Keller gehen würde.

Aber mal ehrlich, selbst wenn von den 60% der Bevölkerung die ihr Wahlrecht aktuell warnehmen dann die Häfte nicht mehr zur Wahl gehen würde (oder den Eignungstest versemmelt), würden die 30% der restlichen Stimmen nicht immernoch ein besseres Ergebnis erzielen als bei aktuellen Wahlen? Wobei, was bedeutet besser? Ich denke hier an eine Politik die sich an die Wünsche des Volkes anleht, aktuell könnte man meinen es wäre anders herum.


Ich möchte einfach mal davon ausgehen, dass es bei dem aktuellen Wahlsystem sehr viele Wählerinnin und Wähler gibt (wohl hauptsächlich die ältere Generation), die einfach das wählen was sie immer gewählt haben, unabhängig von der aktuellen Situation.
Dazu kommt noch die Wählerschicht; die einfach stumpf CDU oder SPD wählt weil es große Parteien sind bei denen man nicht viel falsch machen kann, oftmals ohne zu wissen wie das aktuelle Wahlprogramm der jeweiligen Partei (oder anderer Parteien) überhaupt aussieht. Die Leute wollen einfach brave deutsche Bürger sein die zur Wahl gehen wie es von ihnen erwartet wird.

Ich denke mit 30% Wahlbeteiligung von entschlossenen Bürgerinnin und Bürgern die sich tatsächlich auch damit auseinandersetzen wofür sie ihre Stimme abgeben, lässt sich vermutlich ein repräsetativeres Wahlergebnis erziehlen als bei 60% wovon die Hälfte der Wähler gar keine Ahnung hat was sie da eigentlich tun.


Damit hätte sich natürlich auch die Altersgrenze erledigt, denn wer einen simplen Eignungstest bestanden hat kann wählen, egal ob 7 Jahre oder 70 Jahre alt.
 
Ich denke mit 30% Wahlbeteiligung von entschlossenen Bürgerinnin und Bürgern die sich tatsächlich auch damit auseinandersetzen wofür sie ihre Stimme abgeben, lässt sich vermutlich ein repräsetativeres Wahlergebnis erziehlen als bei 60% wovon die Hälfte der Wähler gar keine Ahnung hat was sie da eigentlich tun.
Mal davon abgesehen, dass 30% ein rein hypothetischer Wert ist, warum sollte das repräsentativer sein!? Es sind doch viel weniger Wähler. Und warum muss man Ahnung haben, um zu wählen? Die Gründe sind vielfältig und legitim. Aber vor allem ist die Wahlentscheidung eine rein persönliche. Warum sollte die jemand anderes für mich übernehmen und sich dann auch noch anmaßen, die bessere zu treffen?
 
Mal davon abgesehen, dass 30% ein rein hypothetischer Wert ist, warum sollte das repräsentativer sein!? Es sind doch viel weniger Wähler.

Natürlich ist der Wert aus der Luft gegriffen, aber diese fiktiven 30% wären ja schon etwas.
Bei einer repräsentativen Umfrage kommt man mit deutlich weniger Befragten zu realistischen Ergebnissen.

Und warum muss man Ahnung haben, um zu wählen? Die Gründe sind vielfältig und legitim. Aber vor allem ist die Wahlentscheidung eine rein persönliche. Warum sollte die jemand anderes für mich übernehmen und sich dann auch noch anmaßen, die bessere zu treffen?

Das ist schon eine weitaus schwierigere Sache, denn im Grunde wählen wir ja eine offizielle Vertretung für das Volk. Wenn bei diesen Wahlen jedoch ein nicht unerheblicher Teil der Wähler keine Ahnung davon hat was er/sie da überhaupt ankreuzt, ist dies für das eigentliche Ziel der Wahl nicht genau so hinderlich wie ein Nichtwähler?
 
Das ist schon eine weitaus schwierigere Sache, denn im Grunde wählen wir ja eine offizielle Vertretung für das Volk. Wenn bei diesen Wahlen jedoch ein nicht unerheblicher Teil der Wähler keine Ahnung davon hat was er/sie da überhaupt ankreuzt, ist dies für das eigentliche Ziel der Wahl nicht genau so hinderlich wie ein Nichtwähler?
Wir wählen die offizielle Vertretung für uns selber. Aus dem einzelnen Stimmen wird daraus die Vertretung des Volkes abgeleitet. Es ist natürlich dann genauso hinderlich, wenn man keine Ahnung hat. Nur wissen die 30% nicht, was meine Interessen sind. Sie haben also auch keine Ahnung.
Fraglich auch, wie man sicherstellen will, dass die 30% bei der Wahl nicht ihre eigenen Interessen berücksichtigen, sondern die des Volkes. Wobei ich bezweifle, ob das überhaupt möglich ist. Das Volk setzt sich zusammen aus HartzIVler, Rentner, Studenten, Kinder, Schüler, Angestellte, Ärzte, Vorstandsbossen, Künstler, Migranten usw. usw. Wie willst du - auch wenn du Ahnung hast - da wählen!?

Dein "Konzept" hat einen grundlegenden Fehler: Du unterstellst, dass die Leute, die sich mit Politik beschäftigen und sogar ihre Zeit mit Wahlprogrammen verschwenden, richtig wählen (im Sinne gut für alle).
 
Dein "Konzept" hat einen grundlegenden Fehler: Du unterstellst, dass die Leute, die sich mit Politik beschäftigen und sogar ihre Zeit mit Wahlprogrammen verschwenden, richtig wählen (im Sinne gut für alle).
Sie sollen ja nur wählen, was gut für sie ist. Der Rest wählt ja bisher auch nur drei Buchstaben, ohne zu wissen, wofür die stehen.
 
Sie sollen ja nur wählen, was gut für sie ist. Der Rest wählt ja bisher auch nur drei Buchstaben, ohne zu wissen, wofür die stehen.
Egal ob superduper informiert wählen, drei Buchstaben wählen, gar nicht wählen, ungültig wählen oder Protestwählen. Der Bürger trägt die Verantwortung für seine Entscheidung selbst. Nicht irgendeine diffuse Organisation, die dir die Wahlfähigkeit abspricht.

Und wenn sich die Bürger für die Vollpfosten-Partei entscheiden, dann ist das eben so. Die Konsequenzen wird jeder tragen müssen und es wird ein Weckruf für diejenigen sein, die (bzw. dessen Partei) nicht gewählt wurde sich besser anzustrengen, ihre Wahlprogramme zu überdenken und die Menschen für Politik und ihren Kurs zu begeistern.

Ich bin eher dafür die Höhe der Diäten direkt an die Wahlbeteiligung zu koppeln. Den Wahlkampf würde ich gerne mal sehen.
 
Schon jetzt ist Wahlkampf Polemik.
Dann kann es ja nicht die Zutat für Begeisterung und hohe Wahlbeteiligung sein.
Was soll denn bei so einer Regelung 'rauskommen?
Ein zusätzlicher Erfolgsanreiz. Inhaltliche Abgrenzung, Einbeziehung von vergessenen Randgruppen, Auseinandersetzung mit denjenigen, die sich aufgegeben haben, also Menschen ohne Lobby, verständliche Politik.
 
... und Nicht-Wählen hätte endlich mal eine irekte Auswirung auf die Regierung. Und zwar eine finanzielle, wobei die die Regelung eh gleich wieder kappen, indem sie die Diäten so weit erhöhen, bis es ihnen wieder passt.
 
Dann kann es ja nicht die Zutat für Begeisterung und hohe Wahlbeteiligung sein.
Solange neue Köpfe diese Zutaten mitbringen- doch! Siehe AfD!

Ein zusätzlicher Erfolgsanreiz. Inhaltliche Abgrenzung, Einbeziehung von vergessenen Randgruppen, Auseinandersetzung mit denjenigen, die sich aufgegeben haben, also Menschen ohne Lobby, verständliche Politik.
Sehr idealistisch. Inhaltliche Abgrenzung macht Politik kompliziert, nicht verständlich, es sei denn, man radikalisiert Themen und Thesen. Randgruppen und Menschen ohne Lobby bringen keine Mehrheiten.

Es funktioniert nicht, Klientelpolitik zu machen und gleichzeitig große Massen zu mobilisieren.
 
Sie sollen ja nur wählen, was gut für sie ist. Der Rest wählt ja bisher auch nur drei Buchstaben, ohne zu wissen, wofür die stehen.
Ich hatte daric so verstanden, dass bei einer Wahl durch überwiegend bzw. nur politisch interessierte und gut informierte Wähler die Interessen des Volkes - was auch immer das bedeuten soll - besser durch die Politik vertreten werden. Wenn sie dann wie bisher wählen, würde sich ja nichts änder. Es sei denn, sie würden "besser" wählen.

Ich bin eher dafür die Höhe der Diäten direkt an die Wahlbeteiligung zu koppeln. Den Wahlkampf würde ich gerne mal sehen.
Ist das nicht ein Ansporn nicht zu wählen? Schließlich bedeutet meine Stimme bedeutet, dass die da oben mehr Geld bekommen würden.

Ein zusätzlicher Erfolgsanreiz. Inhaltliche Abgrenzung, Einbeziehung von vergessenen Randgruppen, Auseinandersetzung mit denjenigen, die sich aufgegeben haben, also Menschen ohne Lobby, verständliche Politik.
Stellt das wirklich ein Problem im Wahlkampf dar? Sehe ich nicht so. Die Probleme treten nach der Wahl auf. Man wird mit dieser Taktik es höchstens als kleine Partei ins Plenum schaffen- Will man dann noch eine Koalition eingehen, um Politik aktiv mitzugestalten, dann muss man erhebliche Kompromisse eingehen. Kaum noch was von inhaltlicher Abgrenzung und Berücksichtigung von Randgruppen.
 
Sehr idealistisch.
Vorschlag, nicht Allheilmittel.
Randgruppen und Menschen ohne Lobby bringen keine Mehrheiten.
Wahrscheinlich nicht, aber sie können Mehrheiten kippen oder bedrohen. Eine Partei, die X00.000 Nichtwähler begeistern kann, weil sie ihre Interessen aufgenommen hat, setzt andere Parteien unter inhaltlichen Zugzwang.
Es funktioniert nicht, Klientelpolitik zu machen und gleichzeitig große Massen zu mobilisieren.
Klientelpolitik ist Aufgabe einzelner Parteien. Massen mobilisieren die Aufgabe der gesamten Parteienlandschaft.
Ist das nicht ein Ansporn nicht zu wählen? Schließlich bedeutet meine Stimme bedeutet, dass die da oben mehr Geld bekommen würden.
So lange du sie "die da oben" nennst und dich nicht richtig verstanden und vertreten fühlst, ja.
Die Probleme treten nach der Wahl auf.
Abgestraft durch die Wahlbeteiligung, wie man sieht.