vor Jahren ausgemustert - Soldat werden?

Um mal eine Lanze für die Philosophie zu brechen: Ich saß dereinst in einer Vorlesung, die für Informatiker und Philosophen gleichermaßen gedacht und geeignet war.

Ein grundsätzliches Problem sehe ich allerdings auch bei den Geisteswissenschaften: Es werden zu viele davon ausgebildet, mehr jedenfalls, als später tatsächlich auch beschäftigt werden können. Würde man - wie es etwa die Universität Hildesheim in ihrem Studiengang "Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis" es tut - eine Eignungsprüfung verlangen und sich auf die Ausbildung der besten und motiviertesten in den Disziplinen beschränken, in denen der Arbeitsmarkt sehr dünn ist, dann hätten wir keine Generation Praktikum, dann wäre es die Ausnahme, dass Germanisten zu Steinmetzen umschulen, um wenigstens den Lebensunterhalt zu verdienen, oder auch, dass jemand mit Doktortitel elektronische Einzelteile bei Conrad verkauft.
Ich bin sicher, dass manche, die dann durch das Raster fallen und eben keine vergleichsweise zukunftslose Geisteswissenschaft studieren, sich doch für eine Naturwissenschaft oder gar eine Ingenieurswissenschaft begeistern können und so etwas gegen Fachkräftemangel in diesen Bereichen getan wird.

Wohlgemerkt: obige Überlegungen orientieren sich widerwillig an den gegenwärtigen Umständen. Ich - selbst Naturwissenschaftler - bin sehr wohl davon überzeugt, dass der Bedarf, den unsere Gesellschaft an Geisteswissenschaften hat, meist gründlich unterschätzt wird.