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- 25 April 2006
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Mann stirbt nach Streit in Köthen
Folgende News wurde am 09.09.2018 um 18:47:13 Uhr veröffentlicht:
Mann stirbt nach Streit in Köthen
Top-Themen
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Halle/Köthen (dpa) - Der in Köthen in Sachsen-Anhalt nach einem Streit mit zwei Afghanen ums Leben gekommene Deutsche ist nach Informationen der «Mitteldeutschen Zeitung» an einem Herzinfarkt gestorben. Das sei das Ergebnis der Obduktion am Sonntag, berichtete die in Halle erscheinende Zeitung.
Der 22 Jahre alte Mann hatte demnach eine kardiologische Vorerkrankung. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.
Zwei Afghanen wurden in der Nacht zum Sonntag wegen des Anfangsverdachts eines Tötungsdelikts festgenommen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Sachsen-Anhalt gemeinsam mitteilten.
Zu den Hintergründen des Geschehens sei derzeit nichts bekannt, hieß es weiter. Es werde in alle Richtungen ermittelt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur war es an einem Spielplatz zu einem Streit zwischen mehreren Männern gekommen. Kurz darauf kamen der 22-Jährige und ein Begleiter hinzu. Der Tote war den Informationen zufolge deutscher Staatsbürger.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) warnte vor einer Instrumentalisierung des Falls. «Bei aller Emotionalität ist jeder Versuch zurückzuweisen, aus Köthen, wie es im Internet heißt, ein zweites Chemnitz machen zu wollen», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) habe geeignete Schritte eingeleitet, damit es dazu nicht komme.
«Die Politik sollte diesen traurigen Anlass nicht instrumentalisieren», sagte Haseloff. Er sprach den Angehörigen des Toten im Namen der Landesregierung sein «tief empfundenes Beileid» aus.
Der Köthener Kreisoberpfarrer Lothar Scholz kam am Sonntag zum Tatort. «Ich kann nur hoffen und appellieren, dass nicht Gewalt mit Gewalt quittiert wird», sagte er. «Wir sind betroffen, was hier geschehen ist.»
Der Landrat des Kreises Anhalt-Bitterfeld, Uwe Schulze (CDU), sagte: «Wir gehen davon aus, dass der deutsche Rechtsstaat Recht walten lässt. Wir wissen aber noch nicht genau, was passiert ist.» Die Aufeinanderfolge von Chemnitz und Köthen «ist für uns schlecht», sagte er. Die Bundesregierung müsse sich überlegen, wie sie die Migration insgesamt gestalten wolle.
In Chemnitz war vor zwei Wochen ein 35-jähriger Deutscher getötet worden. Zwei junge Männer sitzen inzwischen in Untersuchungshaft. Sie stammen nach eigenen Angaben aus Syrien und dem Irak. Ein weiterer Verdächtiger wird gesucht. Seitdem gibt es in Chemnitz immer wieder fremdenfeindliche und teils aggressive Proteste. Tausende Menschen demonstrieren seither auch gegen rechte Hetze und für Toleranz.