News Schock über Tod nach Scherzanruf

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25 April 2006
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Folgende News wurde am 08.12.2012 um 12:18:13 Uhr veröffentlicht:
Schock über Tod nach Scherzanruf
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Sydney/London (dpa) - Mit Bestürzung haben Politiker und die Öffentlichkeit auf den Tod der Londoner Krankenschwester reagiert, die auf einen Scherzanruf aus Australien hereingefallen war. Jacintha Saldanha hatte den Anruf einer Radiomoderatorin, die sich als Queen ausgab, zu der Station durchgestellt, auf der die schwangere Frau von Prinz William behandelt wurde. Nachdem sich der Anruf als Scherz herausstellte, wurde erst das Krankenhaus kritisiert. Am Freitag wurde die Schwester tot in ihrer Wohnung gefunden. Die Ermittler schlossen Fremdverschulden aus. In Australien richtete sich der Zorn gegen den Sender 2DayFM und die Moderatoren. Vor dem Krankenhaus in London legten Menschen am Samstag Blumen nieder. Die britischen Medien gingen angesichts der Umstände von einem Selbstmord der Schwester aus. Die Polizei machte noch keine Angaben zur Todesursache. «Eine schreckliche Tragödie», teilte die australische Premierministerin Julia Gillard mit. «Wir sind in Gedanken bei Saldanhas Familie und ihren Freunden.» Der für Telekommunikation zuständige Minister Stephen Conroy kündigte eine Untersuchung an, ob der Sender Lizenzauflagen verletzt habe. Die Moderatorin Mel Grieg und ihr Kollege Michael Christian, der im Hintergrund Prinz Charles mimte, wurden «aus Respekt für die Familie» der Schwester vom Dienst suspendiert. Rhys Holleran, Chef des Unternehmens Southern Cross Austereo (SCA), dem der Sender gehört, sprach von tiefer Trauer. «Wir sind aber sehr sicher, dass wir nichts Illegales getan haben», sagte er Reportern. Die Moderatoren hätten unmöglich voraussehen können, dass ihr Scherz so tragische Konsequenzen haben würde. Schockierte Hörer überschütteten die beiden Moderatoren mit zornigen Kommentaren. Sie schlossen deshalb ihre Twitter-Konten. Der Sender ist nicht das erste Mal in der Kritik, wie britische Zeitungen berichten. So soll in einer Radioshow eine Mutter ihre 14-Jährige, die an einen Lügendetektor angeschlossen war, über S*x befragt haben. Das Kind sagte dann, sie sei mit zwölf vergewaltigt worden. In einer anderen Show sollen Eltern behinderter Kinder Spendengelder in Aussicht gestellt, aber nie gezahlt worden sein. Reklamekunden kündigten am Samstag ihre Verträge mit dem Sender 2DayFM. «Die Australier sind eindeutig sauer und verärgert über die tragischen Konsequenzen des Scherzanrufs», teilte die Supermarktkette Coles mit. Jeff Kennett, der in Australien prominente Chef der Organisation «beyondblue», die über Depressionen informiert, nahm die Moderatoren dagegen in Schutz. «Sie haben sich nichts zu Schulden kommen lassen» sagte er im Rundfunk. «Es war ein harmloser Scherz, sie hatten keine üblen Absichten.» Die beiden brauchten jetzt Unterstützung und Hilfe statt Häme, meinte er. Saldanha hatte am King Edward VII Hospital den Anruf der Moderatorin entgegen genommen. Diese fragte mit affektiertem britischen Akzent: «Kann ich mit meiner Enkelin sprechen, Kate?» Saldanha dachte, die echte Queen sei am Telefon und stellte durch. Auf der Station gab eine zweite Krankenschwester dann bereitwillig Auskunft über den Zustand von Kate. Die Herzogin von Cambridge (30) war wegen ihrer Schwangerschaftsübelkeit in der Klinik. Sie und Prinz William reagierten «tief traurig» auf die Nachricht vom Tod der Schwester, wie der St. James's Palace mitteilte.
 
Bestätigt es sich wohl leider wieder das die Briten die Verbrecher früher alle nach Australien gekarrt haben...
 
Welches "Verbrechen" haben die Moderatoren denn begangen? :roll:

Verbrechen direkt keines. Jeder von uns hat schon mal einen Scherzanruf gemacht.
Wenn es aber in der Vergangenheit mit dem Sender schon mal Probleme gab sieht die Sache für mich wieder anders aus... Aber die genauen Hintergründe kenne ich natürlich nicht.
 
Ist es eigentlich in Australien legal, Anrufe aufzuzeichnen und ohne Genehmigung zu veröffentlichen?

Marty

Irgendwo hab ich gehört das angeblich vor dem Telefonanruf mit dem Krankenhaus Kontakt aufgenommen wurde um Bescheid zu geben.
Ob da was dran ist weis ich allerdings nicht...
 
Das würde auch nicht reichen, zumindest in Deutschland nicht, da muss der Angerufene einwilligen.

Marty
 
Er kann doch nach dem Gespräch gefragt werden, ob er einer Veröffentlichung zustimmt. Rein rechtlich müsste er vorher nach Zustimmung zur Aufzeichnung gefragt werden.

Haut mich nicht, wenn es nicht stimmt, aber ich meine gehört zu haben, dass der Sender nur nachweisen muss, dass man versucht hat, vor der Veröffentlichung mit dem Krankenhaus zu sprechen und ein Statement dazu zu erhalten - analog zu Presse-Publikationen.

Der Sender hat wohl keine explizite Erlaubnis gebraucht, um das zu senden. Anders wäre Radio auch schwer zu machen, wenn für jeden O-Ton eine schriftliche Erlaubnis vorliegen müsste.

Dazu kommt die Frage, ob die Sendung ggf. der Auslöser für eine Affekthandlung war, oder schon der Anruf selber. Wäre letzteres der Fall, wäre die Veröffentlichung irrelevant... Im Endeffekt sind die Beiden Moderatoren wohl schon jetzt gestraft genug.