Und das ist eben keine Meinungsfreiheit.
Sammelthread Rechtsparteien
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Muss man nicht. Weil man dem Betroffenen ja nicht das Recht entzieht, seinerseits die Meinung zu äußern oder gegen die Beleidigung vorzugehen.
"Beleidigung" ist dabei auch ein sehr schwammiger Begriff. Wodurch sich der eine oder andere beleidigt fühlt, ist ja sehr dehnbar. Man kann ja eine Meinung auch so äußern, dass sie nicht beleidigend ist.
In unserem Beispiel also:
"Ich halte Sie für äußerst unfähig und vermute, Sie haben geistige Defizite"
oder
"Ich glaube, Sie sind zu blöd, ein Loch in den Schnee zu pinkeln"
oder
"Sie sind dumm, dämlich und total bekloppt"
Klingt alles anders, drückt aber das Gleiche aus. Zwar können alle 3 Fälle als scharfe Kritik auch als Beleidigung aufgefasst werden. Aber ich glaube kaum, dass der erste Fall wirklich eine Beleidigung ist, weil es doch sehr respektvoll ausgedrückt ist.
Ein Beispiel: Morgen schreibt die Bild-Zeitung auf der Titelseite, neben einem Photo von Dir: "Photon ist ein Kinderschänder! (Meinung der Redaktion) "
Ist ja nur eine Meinung und du kannst ja dagegen vorgehen.
Ob Du dadurch deine angetastete Würde zurückerlangst, wage ich zu bezweifeln.
Marty
Die Presse ist ein ganz anderes Thema. Sie trägt eine gesonderte Verantwortung. Zumindest sollte es so sein.
Wenn dann müsstest beispielsweise Du als Privatperson Plakate drucken und sie aufhängen. Wenn Du das tust, dann ist es Meinungsäußerung. Wenn die Behauptung unwahr ist, musst Du Dich wegen Diffarmierung und Verleumdung verantworten. Notfalls auch dann mit Beleidigungen meinerseits rechnen.
Damit das dann nicht irgendwann darin ausufert dass wir uns versuchen gegenseitig totzuschlagen, gibt es ja Gesetze gegen so einen Blödsinn. Dennoch ist es nicht verboten, Deine Meinung über eine Person oder eine Personengruppe öffentlich zu äußern. Gibst Du bewusst Falschaussagen zum Besten, bleibt davon die Meinungsfreiheit unberührt und wird dann von anderen Gesetzen geregelt. Diese verbieten Dir aber nicht Deine Meinung oder deren Äußerung, sondern schützen nur den anderen in seiner Würde.
Was gänzlich anderes ist es, wenn ich Plakate drucken würde, auf denen stünde, dass alle Martys doof sind. Damit greife ich Dich nicht persönlich an. Ich greife eine weitestgehend abstrakte Gruppe von Menschen an. Dass Du zu dieser Gruppe gehörst, verletzt aber nicht Deine Würde.
Und genau das stimmt nicht. DU abstrahierst eine Beleidigung nicht, indem du ein konkretes Ziel gegen eine deffinierte Gruppe austauschst. Die Diffamierung bleibt, nur die Zahl der "Opfer" variiert.
In dem Fall wären folgende Aussagen verboten (unabhängig von ihrem Wahrheitsgehalt):
"Politiker sind Verbrecher"
"Angler sind phlegmatisch"
"Boxer sind dumm"
"Süddeutsche können kein richtiges Deutsch"
"Schreiner sind schlecht im Bett"
"Polizisten sind Schläger"
Ist das so, ja?
"Verboten" ist relativ. Aber wenn sich ein Vertreter der genannten Gruppen beleidigt fühlt, wäre es interessant herauszubekommen, was bei bei einer Anzeige 'rauskommt.
Aber ein anderes Beispiel: wie sieht es aus mit
"Photonen sind unser Unglück?"
Gut, aber es ist nicht pro forma verboten, es zu sagen.
Hmm. Doof, weil Photonen nunmal nicht zwangsweise was mit mir zu tun haben. Würdest Du es auf mich beziehen, dann würde ich es mit Humor nehmen und Dir darüber hinaus zustimmen.
Kann aber eine Strafe nach sich ziehen, sich also im Nachhinein als als Straftat und damit als "verboten" herausstellen. Demnach wäre schon eine Wiederholung keine "Meinungsäußerung" mehr.
Würdest du es auch noch witzig finden und mir zustimmen, wenn ein kleiner Trupp Hirnamputierter sich aufgrund so einer Aussage aufmacht, Dir eins auf die Rübe gibt und Dir androht, demnächst mit dem "Rückführungsbeauftragten" vor der Tür zu stehen...
NewFrontier
Globetrotter
- 20 April 2006
- 27.551
- 738
Dafür wäre dann der "Trupp" verantwortlich, niemand sonst.
Entschuldige, wir drehen uns und ich fange nicht nochmal von vorne an.
Beleidigungen sind verboten, deshalb mit Strafe bedroht. Wenn eine Meinung eine Beleidigung darstellt, dann darf sie nicht geäussert werden. Dann wird das Grundrecht auf Meinungsäusserung eingeschränkt, weil ein anderes Grundrecht verletzt würde. So sieht es das Gesetz.
Marty
Das kann mir auch passieren, wenn ich hier als "Nazi" betitelt werde mich morgen die Antifa aufsucht und meint, etwas Gutes zu tun.
Wenn ein paar "Hirnamputierter" sich aufmachen und Stress machen wollen, dann tun sie es, egal aus welchen Beweggründen. Da reicht schon ein Blick, der ein paar Zehntel Sekunden zu lange dauert, um einen Türken auf die Palme zu bringen. WEr Stress will, bekommt ihn und das ist völlig unabhängig von der Meinungsfreiheit.
Genau. Und deshalb sage ich: Es gbt in Deutschland keine Meinungsfreiheit. Es gibt Gesetze und Verbote, die von vornherein bestimmte Meinungen verbieten. Das hat nichts mit Beleidigungen zu tun, die auf einem ganz anderen Blatt Papier stehen.
Kampfwurst
Fleischersatz
- 21 April 2006
- 911
- 146
Sorry, einen schöneren konnte ich grad nicht finden.
Naja. Beruhigend, dass Türken da wenigstens auf zehntel differenzieren und dann nur auf die Palme gehen. Deutsche schlagen direkt Passanten auf Bahnsteigen tot oder laufen Amok in Schulen ohne sich Gedanken um die Länge eines Blickes zu machen.
Wer verzweifelte Ironie findet....
Dann gibt es überhaupt kein Recht in Deutschland, weil es von irgendeinem Gesetz beschränkt wird. Dann gibt es keine Pressefreiheit, kein Versammlungsrecht etc. Alles wird da eingeschränkt, wo es andere Freiheiten verletzt.
Marty
Seit wann ist denen das erlaubt?
Da lasse ich lieber zwei beachtenswerte Schriftstücke für sich sprechen:
Grundgesetz schrieb:
Menschenrecht-Charta der Vereinten Nationen schrieb:
Mensch Mausezahn, vor Dir habe ich ja auch schon lange nichts mehr gelesen. Geht's Dir gut?
Sorry, einen schöneren konnte ich grad nicht finden.
Darum geht es doch gar nicht. Durch das Recht auf freie Äußerung der Meinung soll ja nicht Beleidigung legalisiert werden.
Wenn Du Vorgesetzter wärst, musst Du gegebenenfalls auch mal einen Angestellten kritisieren. Das kannst Du so oder so machen - gemacht werden muss es. Und genauso verstehe ich auch die Meinungsfreiheit. Man sollte immer seine Meinung sagen dürfen, das hat mit Beleidigung überhaupt gar nichts zu tun.
Auch nicht mit der von darkkurt zitierten "Würde des Menschen". Wenn ich jemanden für ein Arschloch halte, kann ich diese Meinung auch gut und gerne für mich behalten. Aber ich würde nie auf meine Freiheit verzichten wollen, es demjenigen auch persönlich sagen zu wollen. Natürlich nicht mit dieser Ausdrucksweise. Ich würde vielleicht höflich nach dem Befinden fragen.
Wie: Ist es ihnen erlaubt?Seit wann ist denen das erlaubt?
Aber doch nicht auf Klamm, wie Du weißtKeine Ahnung, sag mir deine Meinung... (...ist ja frei.)
Jamma nich!
Wenn du dir deine Beiträge der letzten 7 Tage nochmal zur Brust nimmst, dann solltest du zugeben, dass gerade du dich nicht über fehlenden Liberalismus beschweren kannst...
BTW: Wie deutest Du eigentlich die beiden (extra für Dich rot markierten ) Abschnitte des GG und der Menschenrechts-Charta? Bist mal wieder elegant drüber weggegangen...