Das ist nicht die Schuld des Staates. Wenn Dein Professor scheiße ist, dann wechslte die Universität oder nehme eine andere Vorlesung. Du kannst auch im Ausland studieren. Aber der Staat kann es nicht überwachen, ob Du persönlich nun eine hervorragende, gute oder gar schlechte Ausbildung erhältst. Er kann nur die Rahmenbedingungen schaffen. Er hat die Rahmenbedingungen für eine hervorragende Ausbildung geschaffen.Die Ausbildung, die der Staat mir an der Universität ermöglicht, entspricht keineswegs dem, was ich als "hervorragend" bezeichnen würde.
Nein, Du nicht. Ich schon.Ich komme immer wieder auf den Zufall zurück: ich habe es mir nicht ausgesucht, in Deutschland geboren zu werden, ich hatte gar keine andere Wahl, als Deutscher zu werden. Und aufgrund dieses Zufalls soll ich mich verpflichtet fühlen?
Ok, Dir ist es zu radikal, für mich ist es eine Selbstverständlichkeit.Das war deutlich. Und es bedeutet immer noch: wer arbeitet, hat wert, wer nicht arbeitet, ist werlos und gehört ausgesondert. Dieses Denken ist mir zu radikal.
Weißt Du, ich sage mal: Die Gedanken sind frei. Was man über mich denkt, ist mir völlig wumpe.Erst beschwerst du dich mehrfach, dass man dich für einen Nazi hält, dann sagst du, das sei dir völlig gleichgültig und jetzt lässt du mir freie Hand? Entscheide dich doch einmal für irgendetwas!
Was mir nicht völlig wumpe sein kann ist, wenn mich jemand öffentlich diffarmiert. Denn wenn man da nicht gleich zwischen hackt, dann gilt ein nicht widersprochenes Wort als Faktum. Und naja - es ist ja wohl klar, dass ich darauf keine Lust habe. Ich habe zwar auch keine Lust, auf Blödsinn antworten zu müssen, aber aus der Nummer kommt man nunmal nicht raus.
Weiß nicht, sag' Du es mirIst doch schön, wenn man das eigene Scheitern im anderen sieht, oder?
Na dann klär' uns doch mal auf, wovon Du was hältst. Was soll denn der Staat tun ohne seine strukturelle Integrität zu gefährden?Damit wir uns nicht missverstehen: ich halte nichts von Gutmenschentum und Spendenwahn. Aber ich halte auch nichts davon, sich wegen absurder Gründe in eigener Arroganz zu suhlen.
Du ahnst schon, worauf ich hinaus will? Klar: Offene Grenzen und Sozialleistungen für jedermann gefährden nicht nur die strukturelle Integrität, das würde den Staat definitiv zerstören. Hilfsleistungen in den betroffenen Gebieten sind entweder kaum nachhaltig (der örtlichen Korruption wegen) oder es fehlt schlicht an Personal. Welche andere Lösung bietest Du an?
Nein, warum sollte er das tun? Warum Planwirtschaft? Die Frage ist, ob es dem Staat jetzt nützt, dass er Gelder zahlt ohne Gegenleistung zu bekommen. Und dann künstliches Lohndumping mit 1-Euro-Jobs erzeugt. Geld bekommt, wer dafür etwas tut. Egal was - nur eben nicht für das Popeln vor Vera am Mittag, sondern eben was nützliches.Planwirtschaft? Der Staat organisiert alles?
Nette Wortspielerei. Aber Du hast recht: Der Wohlstand ist nicht mein Verdienst, das ist wahr. Aber ich sehe es als meine Aufgabe an, diesen Wohlstand zu schützen und zu verteidigen und gehe fest davon aus, dass das im Sinne unserer Vorfahren ist. Ich sehe auch nicht mal im Ansatz einen Grund, den Wohlstand aufzugeben oder nicht weiter zu mehren.Der westeuropäische Wohlstand, in dem du lebst, ist nicht dein Verdienst. Man könnte das, wenn man's überspitzen wollte, auch Erbschleicherei nennen.
Ich verstehe auch eins nicht: Offensichtlich betrachtest Du unseren Wohlstand als eine Art Kreuz, Last. Es gibt doch fast nichts einfacheres, als diese Last abzustreifen und in ein Land zu gehen, das Dir diese Last nicht auferlegt. Davon gibt es sogar so viele Länder, dass Du auch noch die freie Auswahl hast. Was hält Dich ab?
Da mir kein einziger Fall einfällt, auf den diese Schablone passen könnte, würde ich einen Exorzismus empfehlen, weil es dann Teufelswerk sein muss.Und wenn dem Fall nicht zu helfen ist? Was dann?
Nee nee, ich funktioniere leider überhaupt nicht zielstrebig. Habe 1 Ausbildung angefangen und abgebrochen, die zweite gemacht. 2 Jahre in dem Beruf gearbeitet und für scheiße befunden. Dann mein Hobby zum Beruf gemacht, Fernstudium selbst finanziert und nebenbei alle möglichen Jobs gemacht. Danach Selbstständigkeit, jetzt wieder in Festanstellung. Und keine Ahnung, was mir vielleicht das nächste Jahr bringt.Wenn man die Gehirne, Gefühle und Biographien aller Menschen gleichschalten könnte, sodass alle so zielstrebig und bis zum Lebensende durchgeplant funktionieren wie du.
Das nenne ich mal alles andere als "durchgeplant" oder "gleichgeschalten". Aber ich denke, ich habe meine Eckpunkte festgelegt. Ich weiß, was ich alles nicht machen will, was ich zur Not tun würde, was ich gerne machen würde und was mein Traum ist. Aber wenn man sich immer im Rahmen seiner Eckpunkte bewegt, kommt man wenigstens nicht völlig vom Kurs ab. Klar geht man auch mal steinige Wege oder muss auch mal über ganze Felsen rüber. Aber man tut es, weil man grob weiß, wohin man will.
Und ich denke, das wäre nicht zu viel erwartet von jedem Menschen.
Oh doch, Exekutionen waren durchaus gängig. Ob nun durch Gas, Genickschuss, Kreuz oder Guillotine ist doch nur ein Unterschied für die Statistik.Und nun hinkt dein Argument ganz gewaltig, denn während Arbeiten, Waschen und Zähneputzen auch vor- und hinterher gängig waren, hat man vorher und hinterher keine Menschen vergast, exekutiert oder abgeschoben, die der Gesellschaft zur Last fielen.
Menschen abzuschieben war deswegen nicht gängig, weil man vorher auch nie so unkontrolliert und in solchen Massen Leute ins Land holte. Der Alte Fritz hat damit im großen Stil angefangen, Ausländer ins Land zu holen. Damals Hugenotten. Aber die Anzahl derer war verschwindend gering zu den aus Deutschlands 1960er Jahren. Und wie es nunmal immer so ist: Integration funktioniert immer auf kleinen Skalen. Da wird Neugier geweckt und der einzelne Ausländer integriert sich fast vollautomatisch. Pfercht man alle zusammen in einen Bezirk oder sogar in einige wenige Gebäude, entsteht Misstrauen, vielleicht auch Angst. Und Integration ist nicht mehr nötig, weil jeder ein soziales Netz von Landsleuten vorfindet, die alle die eigene Sprache sprechen und gleiche Werte haben. Man isoliert sich und es kommt zur Parallelgesellschaft. So geschehen in Berlin.
Der Vergleich zum Dritten Reich ist also unzutreffend, falsch. Eine mögliche Entscheidung zur Ausweisung hat nichts mit den Geschehnissen von 1933 bis 1945 gemein. Eher (wenn auch hinkend) mit den Nachkriegsereignissen und den Vertreibungen der Wolgadeutschen beispielsweise. Obgleich diese Geschehnisse eher von Hass und Wut geprägt waren. Heute wäre es ein fairer Prozess. Dazu habe ich mich aber auch schon ausführlich in einem anderen Thread ausgelassen.
*lol* Du willst allen Ernstes die pieselpampigen Studiengebühren überhaupt aufführen? Weißt Du, was ein Studium überhaupt kostet? Für ein gutes College in den USA samt Unterkunft auf dem Campus sind 40.000 Dollar pro Jahr und mehr völlig normal. Jetzt wagst Du ernsthaft, mit 500 Euro pro Semester (also 1000 Euro pro Jahr) den Vergleich?Kostenlos studieren? Kostenlos? Schon mal von Studiengebühren gehört? Oder von Materialien, die man kaufen muss? Vermutlich nicht...
Materialien - ja, die kosten auch. Ich muss mir die auch selbst kaufen. Und kann sie von dern Steuer absetzen. Bei einem Fernstudium sowieso, aber ich rede hier von meinem Beruf. Ich muss auf dem Laufenden bleiben, um konkurrenzfähig zu sein. Ok, ich liebe meinen Job auch, von daher mache ich es gern. Aber ich bekomme auch nichts geschenkt.
Irgendwie höre ich auch immer nur deutsche Studenten jammern. Alle anderen zahlen es einfach oder suchen wie die wilden nach Stipendien. Komisch, dass das für deutsche Studenten zu viel verlangt ist...
Nein, nicht der Rest der Welt...Und, bitte, ich verlange zwar viel, aber: könntest du von deinem hohen Ross runterkommen und aufhören zu fordern, dass der Rest der Welt dir in den Arsch kriecht, weil du so ein Held der Arbeit bist? Das wirkt nämlich wirklich lächerlich.
Na immerhin[...] Wer hätte das gedacht - eine Gemeinsamkeit. Gut, ich habe keinen Zivildienst geleistet, weil ich's nicht musste...aber trotzdem - diese Ähnlichkeit...
- Ich fürchte Dummheit allein ist kein Straftatbestand).