Die Ausbildung, die der Staat mir an der Universität ermöglicht, entspricht keineswegs dem, was ich als "hervorragend" bezeichnen würde.
Das ist nicht die Schuld des Staates. Wenn Dein Professor scheiße ist, dann wechslte die Universität oder nehme eine andere Vorlesung. Du kannst auch im Ausland studieren. Aber der Staat kann es nicht überwachen, ob Du persönlich nun eine hervorragende, gute oder gar schlechte Ausbildung erhältst. Er kann nur die Rahmenbedingungen schaffen. Er hat die Rahmenbedingungen für eine hervorragende Ausbildung geschaffen.

Ich komme immer wieder auf den Zufall zurück: ich habe es mir nicht ausgesucht, in Deutschland geboren zu werden, ich hatte gar keine andere Wahl, als Deutscher zu werden. Und aufgrund dieses Zufalls soll ich mich verpflichtet fühlen?
Nein, Du nicht. Ich schon.

Das war deutlich. Und es bedeutet immer noch: wer arbeitet, hat wert, wer nicht arbeitet, ist werlos und gehört ausgesondert. Dieses Denken ist mir zu radikal.
Ok, Dir ist es zu radikal, für mich ist es eine Selbstverständlichkeit.

Erst beschwerst du dich mehrfach, dass man dich für einen Nazi hält, dann sagst du, das sei dir völlig gleichgültig und jetzt lässt du mir freie Hand? Entscheide dich doch einmal für irgendetwas!
Weißt Du, ich sage mal: Die Gedanken sind frei. Was man über mich denkt, ist mir völlig wumpe.

Was mir nicht völlig wumpe sein kann ist, wenn mich jemand öffentlich diffarmiert. Denn wenn man da nicht gleich zwischen hackt, dann gilt ein nicht widersprochenes Wort als Faktum. Und naja - es ist ja wohl klar, dass ich darauf keine Lust habe. Ich habe zwar auch keine Lust, auf Blödsinn antworten zu müssen, aber aus der Nummer kommt man nunmal nicht raus.

Ist doch schön, wenn man das eigene Scheitern im anderen sieht, oder?
Weiß nicht, sag' Du es mir ;)

Damit wir uns nicht missverstehen: ich halte nichts von Gutmenschentum und Spendenwahn. Aber ich halte auch nichts davon, sich wegen absurder Gründe in eigener Arroganz zu suhlen.
Na dann klär' uns doch mal auf, wovon Du was hältst. Was soll denn der Staat tun ohne seine strukturelle Integrität zu gefährden?

Du ahnst schon, worauf ich hinaus will? Klar: Offene Grenzen und Sozialleistungen für jedermann gefährden nicht nur die strukturelle Integrität, das würde den Staat definitiv zerstören. Hilfsleistungen in den betroffenen Gebieten sind entweder kaum nachhaltig (der örtlichen Korruption wegen) oder es fehlt schlicht an Personal. Welche andere Lösung bietest Du an?

Planwirtschaft? Der Staat organisiert alles?
Nein, warum sollte er das tun? Warum Planwirtschaft? Die Frage ist, ob es dem Staat jetzt nützt, dass er Gelder zahlt ohne Gegenleistung zu bekommen. Und dann künstliches Lohndumping mit 1-Euro-Jobs erzeugt. Geld bekommt, wer dafür etwas tut. Egal was - nur eben nicht für das Popeln vor Vera am Mittag, sondern eben was nützliches.

Der westeuropäische Wohlstand, in dem du lebst, ist nicht dein Verdienst. Man könnte das, wenn man's überspitzen wollte, auch Erbschleicherei nennen.
Nette Wortspielerei. Aber Du hast recht: Der Wohlstand ist nicht mein Verdienst, das ist wahr. Aber ich sehe es als meine Aufgabe an, diesen Wohlstand zu schützen und zu verteidigen und gehe fest davon aus, dass das im Sinne unserer Vorfahren ist. Ich sehe auch nicht mal im Ansatz einen Grund, den Wohlstand aufzugeben oder nicht weiter zu mehren.

Ich verstehe auch eins nicht: Offensichtlich betrachtest Du unseren Wohlstand als eine Art Kreuz, Last. Es gibt doch fast nichts einfacheres, als diese Last abzustreifen und in ein Land zu gehen, das Dir diese Last nicht auferlegt. Davon gibt es sogar so viele Länder, dass Du auch noch die freie Auswahl hast. Was hält Dich ab?

Und wenn dem Fall nicht zu helfen ist? Was dann?
Da mir kein einziger Fall einfällt, auf den diese Schablone passen könnte, würde ich einen Exorzismus empfehlen, weil es dann Teufelswerk sein muss.

Wenn man die Gehirne, Gefühle und Biographien aller Menschen gleichschalten könnte, sodass alle so zielstrebig und bis zum Lebensende durchgeplant funktionieren wie du.
Nee nee, ich funktioniere leider überhaupt nicht zielstrebig. Habe 1 Ausbildung angefangen und abgebrochen, die zweite gemacht. 2 Jahre in dem Beruf gearbeitet und für scheiße befunden. Dann mein Hobby zum Beruf gemacht, Fernstudium selbst finanziert und nebenbei alle möglichen Jobs gemacht. Danach Selbstständigkeit, jetzt wieder in Festanstellung. Und keine Ahnung, was mir vielleicht das nächste Jahr bringt.

Das nenne ich mal alles andere als "durchgeplant" oder "gleichgeschalten". Aber ich denke, ich habe meine Eckpunkte festgelegt. Ich weiß, was ich alles nicht machen will, was ich zur Not tun würde, was ich gerne machen würde und was mein Traum ist. Aber wenn man sich immer im Rahmen seiner Eckpunkte bewegt, kommt man wenigstens nicht völlig vom Kurs ab. Klar geht man auch mal steinige Wege oder muss auch mal über ganze Felsen rüber. Aber man tut es, weil man grob weiß, wohin man will.

Und ich denke, das wäre nicht zu viel erwartet von jedem Menschen.

Und nun hinkt dein Argument ganz gewaltig, denn während Arbeiten, Waschen und Zähneputzen auch vor- und hinterher gängig waren, hat man vorher und hinterher keine Menschen vergast, exekutiert oder abgeschoben, die der Gesellschaft zur Last fielen.
Oh doch, Exekutionen waren durchaus gängig. Ob nun durch Gas, Genickschuss, Kreuz oder Guillotine ist doch nur ein Unterschied für die Statistik.

Menschen abzuschieben war deswegen nicht gängig, weil man vorher auch nie so unkontrolliert und in solchen Massen Leute ins Land holte. Der Alte Fritz hat damit im großen Stil angefangen, Ausländer ins Land zu holen. Damals Hugenotten. Aber die Anzahl derer war verschwindend gering zu den aus Deutschlands 1960er Jahren. Und wie es nunmal immer so ist: Integration funktioniert immer auf kleinen Skalen. Da wird Neugier geweckt und der einzelne Ausländer integriert sich fast vollautomatisch. Pfercht man alle zusammen in einen Bezirk oder sogar in einige wenige Gebäude, entsteht Misstrauen, vielleicht auch Angst. Und Integration ist nicht mehr nötig, weil jeder ein soziales Netz von Landsleuten vorfindet, die alle die eigene Sprache sprechen und gleiche Werte haben. Man isoliert sich und es kommt zur Parallelgesellschaft. So geschehen in Berlin.

Der Vergleich zum Dritten Reich ist also unzutreffend, falsch. Eine mögliche Entscheidung zur Ausweisung hat nichts mit den Geschehnissen von 1933 bis 1945 gemein. Eher (wenn auch hinkend) mit den Nachkriegsereignissen und den Vertreibungen der Wolgadeutschen beispielsweise. Obgleich diese Geschehnisse eher von Hass und Wut geprägt waren. Heute wäre es ein fairer Prozess. Dazu habe ich mich aber auch schon ausführlich in einem anderen Thread ausgelassen.

Kostenlos studieren? Kostenlos? Schon mal von Studiengebühren gehört? Oder von Materialien, die man kaufen muss? Vermutlich nicht...
*lol* Du willst allen Ernstes die pieselpampigen Studiengebühren überhaupt aufführen? Weißt Du, was ein Studium überhaupt kostet? Für ein gutes College in den USA samt Unterkunft auf dem Campus sind 40.000 Dollar pro Jahr und mehr völlig normal. Jetzt wagst Du ernsthaft, mit 500 Euro pro Semester (also 1000 Euro pro Jahr) den Vergleich?

Materialien - ja, die kosten auch. Ich muss mir die auch selbst kaufen. Und kann sie von dern Steuer absetzen. Bei einem Fernstudium sowieso, aber ich rede hier von meinem Beruf. Ich muss auf dem Laufenden bleiben, um konkurrenzfähig zu sein. Ok, ich liebe meinen Job auch, von daher mache ich es gern. Aber ich bekomme auch nichts geschenkt.

Irgendwie höre ich auch immer nur deutsche Studenten jammern. Alle anderen zahlen es einfach oder suchen wie die wilden nach Stipendien. Komisch, dass das für deutsche Studenten zu viel verlangt ist...

Und, bitte, ich verlange zwar viel, aber: könntest du von deinem hohen Ross runterkommen und aufhören zu fordern, dass der Rest der Welt dir in den Arsch kriecht, weil du so ein Held der Arbeit bist? Das wirkt nämlich wirklich lächerlich.
Nein, nicht der Rest der Welt...

[...] Wer hätte das gedacht - eine Gemeinsamkeit. Gut, ich habe keinen Zivildienst geleistet, weil ich's nicht musste...aber trotzdem - diese Ähnlichkeit...
Na immerhin :)
 
Er kann nur die Rahmenbedingungen schaffen. Er hat die Rahmenbedingungen für eine hervorragende Ausbildung geschaffen.

Wie sehen die denn aus?

Nein, Du nicht. Ich schon.

Du sprichst mich von etwaigen Verpflichtungen frei?

Weiß nicht, sag' Du es mir ;)

Wenn ich das könnte...mir hat nur leider noch niemand gesagt, dass ich zu wenig Talent hätte...

Du ahnst schon, worauf ich hinaus will? Klar: Offene Grenzen und Sozialleistungen für jedermann gefährden nicht nur die strukturelle Integrität, das würde den Staat definitiv zerstören.

Jetzt kriegt dein Gegenargument aber ein gewaltiges Problem: ich nehme die Zerstörung des Staates billigend in Kauf, ich befürworte sie sogar.

Nette Wortspielerei. Aber Du hast recht: Der Wohlstand ist nicht mein Verdienst, das ist wahr. Aber ich sehe es als meine Aufgabe an, diesen Wohlstand zu schützen und zu verteidigen und gehe fest davon aus, dass das im Sinne unserer Vorfahren ist. Ich sehe auch nicht mal im Ansatz einen Grund, den Wohlstand aufzugeben oder nicht weiter zu mehren.

Und da liegt der Unterschied: ich kümmere mich nicht darum, was im Sinne unserer Vorfahren geschehen sollte, sondern ich kümmere mich um das, was mir wichtig erscheint. Vorfahren sind Staub, keine unfehlbaren Landmarken.

Ich verstehe auch eins nicht: Offensichtlich betrachtest Du unseren Wohlstand als eine Art Kreuz, Last.

Keineswegs. Wieso sollte ich?

Da mir kein einziger Fall einfällt, auf den diese Schablone passen könnte, würde ich einen Exorzismus empfehlen, weil es dann Teufelswerk sein muss.

Du musst ja in einer seltsamen Welt leben, in der alles, was du nicht fassen oder denken kannst ein Teufelswerk sein muss...

Aber wenn man sich immer im Rahmen seiner Eckpunkte bewegt, kommt man wenigstens nicht völlig vom Kurs ab. Klar geht man auch mal steinige Wege oder muss auch mal über ganze Felsen rüber. Aber man tut es, weil man grob weiß, wohin man will.

Und vielleicht wurde genau das in deinem Beispiel gemacht: im Rahmen der Eckpunkte ausprobiert, welcher Beruf passt. Wenn die Eckpunkte weiter gestreut sind, dauert es länger. Und wenn du selbst es nicht geschafft hast, direkt und ohne Umwege von der Schule in den Beruf zu gehen, dann weißt du, dass es nicht selbstverständlich ist, das zu schaffen. Also frage ich mich, wie du dich darüber beschweren kannst, dass andere Menschen auch ihre Schwierigkeiten haben.

Heute wäre es ein fairer Prozess.

Ein fairer Prozess, der die Lage im Heimatland des Betreffenden außen vor lässt?

*lol* Du willst allen Ernstes die pieselpampigen Studiengebühren überhaupt aufführen?

Ich würde sie sogar anführen, wenn sie nur einen einzigen Cent betragen würden.

Weißt Du, was ein Studium überhaupt kostet? Für ein gutes College in den USA samt Unterkunft auf dem Campus sind 40.000 Dollar pro Jahr und mehr völlig normal. Jetzt wagst Du ernsthaft, mit 500 Euro pro Semester (also 1000 Euro pro Jahr) den Vergleich?

Weißt du, Vergleiche mit guten Colleges in den USA interessieren mich nicht wirklich, weil ich nicht in den USA lebe. Dementsprechend wage ich auch keinen Vergleich damit. Ich sage nur, dass die 500 Euro pro Semester nicht akzeptabel sind.

Irgendwie höre ich auch immer nur deutsche Studenten jammern. Alle anderen zahlen es einfach oder suchen wie die wilden nach Stipendien. Komisch, dass das für deutsche Studenten zu viel verlangt ist...

Liegt vermutlich an der Dekadenz und dem Wohlstand...oder hat triftige Gründe, wie die Hochschulreform, was du natürlich übersiehst, damit du problemlos dich darüber aufregen kannst, wenn nicht jeder alles hinnimmt, was der Staat ihm verordnet.

Nein, nicht der Rest der Welt...

Nur ich? Ist dir so viel daran gelegen, dass ich dich verehre?
 
Wie sehen die denn aus?
Der Staat baut und/oder unterhält Universitäten. Bietet jedem die Möglichkeit, eine Universität zu besuchen. Die Ausbildung an einer Universität gibt es praktisch für lau - nach meinem Vorbild stark subventioniert. Bibliotheken sind kostenlos und umfangreich. Gesetzlich geschütztes Recht auf Bildung. Um nur die wichtigsten Punkte zu nennen.

Du sprichst mich von etwaigen Verpflichtungen frei?
Ich habe gar nicht die Macht und die Möglichkeiten, Dich in irgendeine Pflicht zu nehmen. Ich finde es unverschämt, was Du schreibst und ich finde, Du solltest vor Scham in den Boden versinken. Aber ob ich Dich frei spreche oder nicht, ist so gleichgültig wie der berühmte chinesische Sack Reis.

Jetzt kriegt dein Gegenargument aber ein gewaltiges Problem: ich nehme die Zerstörung des Staates billigend in Kauf, ich befürworte sie sogar.
Ja, wundert mich nicht. Aber da nehmen wir uns wohl beide nichts. Du nimmst die Zerstörung des Staates nicht nur in Kauf, Du befürwortest es sogar. Ich für meinen Teil interessiere mich einfach nur nicht für das Ausland und deren Wohlstand. Ich will niemanden zerstören und befürworte keine Zerstörung. Mir ist es eben nur völlig latte, was da passiert. Jedenfalls beiße ich nicht die Hand, die mich fütterte...

[...] Du musst ja in einer seltsamen Welt leben, in der alles, was du nicht fassen oder denken kannst ein Teufelswerk sein muss...
Was ist das denn für eine Antwort? Soll das jetzt bedeuten, dass Dir auch kein Fall einfällt und Du nur einen rein theoretischen Fall, den Du nicht mal beschreiben kannst, mit anbringen wolltest? Was soll der Quatsch?

Soll ich mir jetzt darüber Gedanken machen, was wohl mit unserem Wohlstand und dem der Welt passieren könnte, wenn hier Aliens landen?

Und vielleicht wurde genau das in deinem Beispiel gemacht: im Rahmen der Eckpunkte ausprobiert, welcher Beruf passt. Wenn die Eckpunkte weiter gestreut sind, dauert es länger. [...]
Du weißt schon, was ein "Eckpunkt" ist? Oder was damit gemeint ist? Ein Eckpunkt heißt nicht, dass man alles mal ausprobiert und bis 40 studiert um dann festzustellen, dass einem das Arbeiten nicht liegt.

Ich habe nichts dagegen, dass man auch mal den Studiengang wechselt. Von mir aus auch bis 40, nur sollte es eben auf eigene Kosten geschehen. Wer es bezahlt, kann von mir aus auch gern bis zur Rente unentschlossen sein. Aber wenn jemand von meinem Geld lebt, dann verlange ich ein Stück weit mehr Entscheidungsfreude.

Ein fairer Prozess, der die Lage im Heimatland des Betreffenden außen vor lässt?
Genau das. Oder er nimmt die deutsche Staatsbürgerschaft an. So ein Unfug wie doppelte Staatsbürgerschaft würde mir gar nicht einfallen. Oder er weist nach, dass er in seinem Land unzumutbaren Repressalien ausgesetzt wäre. "Unzumutbar" bedeutet dabei aber nicht, dass er in seinem Land möglichwerweise auf Goldzähne verzichten muss. Sondern viel mehr, dass er dort politisch oder religös verfolgt ist und bei Rückkehr verhaftet, gefoltert oder hingerichtet würde. "Unzumutbar" bedeutet auch nicht, dass er in seiner Heimat arbeiten gehen müsste. Sondern vielmehr, dass er vielleicht in seiner Heimat verhungern müsste, obgleich er eine qualifizierte Fachkraft ist, die hier nützliche Dienste leistet. Aber das sind alles Ausnahmen von der Regel. Und die Regel muss nunmal sein, das Gastarbeiterverträge entsprechend erfüllt werden oder der/diejenige Deutschland als Heimat anerkennt und die deutsche Staatsbürgerschaft annimmt. So einfach ist das.

Ich würde sie sogar anführen, wenn sie nur einen einzigen Cent betragen würden.
Das glaube ich Dir auf's Wort.

Weißt du, Vergleiche mit guten Colleges in den USA interessieren mich nicht wirklich, weil ich nicht in den USA lebe.
:D Dass dieses Argument ausgerechnet von Dir kommt, ist schon ein Stück weit frech und belustigend zugleich. Aber gut. Hast recht - kann Dir egal sein.

Nur ich? Ist dir so viel daran gelegen, dass ich dich verehre?
Nee, Du als Einzelperson bist mir weitestgehend schnuppe. Aber all diejenigen, die auf meinen Schultern leben. Naja, da gehörst Du nun eben auch dazu. Nicht weiter schlimm, mein Kreuz ist breit. Aber wer dann noch nur am meckern ist, wie scheiße alles ist - und dann auch noch dem gegenüber, der ihn bezahlt... Naja, da muss man mal etwas an Dankbarkeit erinnern ;)
 
Der Staat baut und/oder unterhält Universitäten. Bietet jedem die Möglichkeit, eine Universität zu besuchen. Die Ausbildung an einer Universität gibt es praktisch für lau - nach meinem Vorbild stark subventioniert. Bibliotheken sind kostenlos und umfangreich. Gesetzlich geschütztes Recht auf Bildung. Um nur die wichtigsten Punkte zu nennen.

Und du meinst also, ein Universitätsgebäude, fast kostenlose Ausbildung und eine Bibliothek (die übrigens nicht selbstverständlich umfangreich ist) reichen zu einer hervorragenden Ausbildung? Man merkt, dass du keinen Unialltag erlebt hast...

Ich finde es unverschämt, was Du schreibst und ich finde, Du solltest vor Scham in den Boden versinken.

Ja, das hatten wir schon...du wirst akzeptieren müssen, dass ich mich weder schämen noch mich bei dir für irgendetwas bedanken werde.

Soll ich mir jetzt darüber Gedanken machen, was wohl mit unserem Wohlstand und dem der Welt passieren könnte, wenn hier Aliens landen?

Nein. Aber du solltest nicht davon ausgehen, dass etwas undenkbar und unmöglich ist, nur, weil du es dir nicht vorstellen kannst. Ich meine damit keinen metaphysischen Unsinn oder die Frage nach außerirdischem Leben, sondern ganz empirische Dinge.

Du weißt schon, was ein "Eckpunkt" ist? Oder was damit gemeint ist? Ein Eckpunkt heißt nicht, dass man alles mal ausprobiert und bis 40 studiert um dann festzustellen, dass einem das Arbeiten nicht liegt.

Und wenn es die Eckpunkte erlauben, bis 40 verschiedene Berufe auszuprobieren? Mancher hat nur zwei Vorstellungen, mancher zwanzig.

Aber wenn jemand von meinem Geld lebt, dann verlange ich ein Stück weit mehr Entscheidungsfreude.

Ganz einfach. Lass dir vom Staat eine Liste geben auf der vermerkt ist, wo jeder Cent, den du ganz konkret abgegeben hast, hingeflossen ist, dann geh da hin und berechne, wie viel Stimmgewalt dir das gibt. Und dann spiel dich da auf.

Aber das sind alles Ausnahmen von der Regel.

Nun, dann nehmen wir mal folgende Ausnahme von der Regel an: ein alter Mann, um die siebzig, flieht aus einem Krisengebiet; im Bürgerkrieg hat er beide Beine verloren. Jetzt bittet er hier um Aufnahme. Gibst du sie ihm? Immerhin kann er nicht nur nicht mehr arbeiten, sondern müsste sogar noch gepflegt werden...
 
Und du meinst also, ein Universitätsgebäude, fast kostenlose Ausbildung und eine Bibliothek (die übrigens nicht selbstverständlich umfangreich ist) reichen zu einer hervorragenden Ausbildung? Man merkt, dass du keinen Unialltag erlebt hast...
Ja, na Nutten und Joints sind im Preis nicht enthalten, das stimmt. Sind aber auch beim Fernstudium nicht inklusive. Schmeckt der Kaffee in der Mensa nicht? Oder was erschwert Dir denn das Lernen und Dein ohnehin schon schweres Studentenleben noch zusätzlich, dass Du nicht von "hervorragenden Rahmenbedingungen" sprechen kannst?

Ja, das hatten wir schon...du wirst akzeptieren müssen, dass ich mich weder schämen noch mich bei dir für irgendetwas bedanken werde.
Ja, das scheint mir auch fast so. Naja, ich spare mir mal das Wort zu schreiben, das mir gerade durch den Kopf geht *gg*

Nein. Aber du solltest nicht davon ausgehen, dass etwas undenkbar und unmöglich ist, nur, weil du es dir nicht vorstellen kannst. Ich meine damit keinen metaphysischen Unsinn oder die Frage nach außerirdischem Leben, sondern ganz empirische Dinge.
Na dann schieß doch endlich mal los! Ich warte doch nur auf dieses empirische Ding.

Ganz einfach. Lass dir vom Staat eine Liste geben auf der vermerkt ist, wo jeder Cent, den du ganz konkret abgegeben hast, hingeflossen ist, dann geh da hin und berechne, wie viel Stimmgewalt dir das gibt. Und dann spiel dich da auf.
*lach* Ja genau das musste jetzt kommen. :roll:

Nun, dann nehmen wir mal folgende Ausnahme von der Regel an: ein alter Mann, um die siebzig, flieht aus einem Krisengebiet; im Bürgerkrieg hat er beide Beine verloren. Jetzt bittet er hier um Aufnahme. Gibst du sie ihm? Immerhin kann er nicht nur nicht mehr arbeiten, sondern müsste sogar noch gepflegt werden...
Er flieht also mit 70 ohne Beine aus dem Krisengebiet. Soso.

Na gut, also dieser 70-jährige beinlose Krisenflüchtling wird selbstverständlich aufgenommen. Und zwar exakt bis zur Beilegung der Krise in seinem Heimatland. Dann wird er des Landes verwiesen und auf Staatskosten in seine Heimat zurückgeführt. Derweile erhält er hier eine notdürftige Unterkunft, Verpflegung und falls nötig auch medizinische Versorgung (was allerdings Zahnersatz und dergleichen ausschließt). Beilegung der Krise bedeutet dabei nicht bis sein gesamtes Land wiederaufgebaut ist oder etwa unseren Standard erreicht hat. Sondern lediglich, dass für diese Person keine direkte Gefahr für sein Leib und Leben besteht.
 
Ja, na Nutten und Joints sind im Preis nicht enthalten, das stimmt. Sind aber auch beim Fernstudium nicht inklusive.

Welches Problem hast du eigentlich? Neid?

Schmeckt der Kaffee in der Mensa nicht? Oder was erschwert Dir denn das Lernen und Dein ohnehin schon schweres Studentenleben noch zusätzlich, dass Du nicht von "hervorragenden Rahmenbedingungen" sprechen kannst?

Lass mich überlegen..."hervorragende Rahmenbedingungen" beinhalten für mich: intakte Gebäude mit funktionierender Einrichtung, qualifiziertes Lehrpersonal, ausreichendes Lehrpersonal um überlaufene Veranstaltungen zu verhindern, etc. Für dich scheinen ein alter Geräteschuppen und ein Dozent schon eine Uni auszumachen.




Ich denke, wir können hier Schluss machen; über den Zustand an den Universitäten gibt es genug Threads und der Rest der Diskussion dreht sich im Kreis...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir hatten heute Glück. Wir durften eine Wahlwerbung der NPD im Briefkasten finden. Ich hatte den Mädchennamen meiner Frau 2 Jahre nach der Hochzeit mal abgemacht, und schon schmeissen die uns sowas in den Briefkasten. Ich bringe den Namen gleich wieder an, dann haben wir demnächst wieder Ruhe.

Zum Titel: Wuppertal darf nicht Istanbul werden ! (Mit Absicht geplenkt, das ist auf dem Flyer auch so)

Dazu ein Bild einer "Moschee". Früher war das mal ein Ladengeschäft oder eine Werkstatt. Die Moslems haben ein Minarett daran gebaut. Der Muezzin ruft aber nicht zum Gebet, die muslimische Gemeinde hat da frewillig drauf verzichtet, um die Nachbarn nicht zu verärgern.

Im Text wird von "massiver ausländischer Landnahme", "Identitätsdiebstahl" geredet. Dabei werden Viertel der Stadt genannt, wo überwiegend Immigranten leben. Wenn die dort nicht leben würden, dann würde da vermutlich keiner mehr Leben. Wuppertal schrumpft immer mehr, was die Einwohnerzahl angeht, wenn man die Immigranten jetzt "rückführen" würde (wie die NPD das möchte), dann könnten wir diese Stadtteile einebnen.

Da wird von "nicht qualifizierten Ausländern" gesprochen "unbrauchbar für die hiesige Wirtschaft", vom "grossen Famlienanhang, der in das soziale Netz einfällt". Stimmt tatsächlich, 25% der Menschen mit Migrationshintergrund in Wuppertal sind arbeitslos, vom Rest (also den "Deutschen") nur 12,8%.

Woran das liegt, kann sich jeder denken. Während des Booms wurden Arbeitsplätze für ungelernte Hilfskräfte durch Einwanderer besetzt. Die haben jahrzehntelang schwer gearbeitet für wenig Geld und sind in den letzten Jahren vielfach freigesetzt worden, weil solche Arbeiten heute von Maschinen erledigt werden. Das Problem ist also selbstverschuldet, die NPD möchte das nun durch "Rückführung" lösen, dafür sogar einen eigenen "Rückführungsbeauftragten" bereitstellen.

Sämtliche Gelder für Eingliederungsprojekte sind "sofort zu streichen". "Keine Moscheebauten" kommt auch vor, passend zum Titelbild. Wo dann die deutschen Moslems beten sollen, das erklären die nicht. Hindu-Tempel werden auch nicht angesprochen... Und das in Wuppertal, der Stadt mit der wohl grössten religiösen Vielfalt Deutschlands.

In Mehrfamilienhäusern will man die Anzahl der Ausländer begrenzen auf "eine Mietpartei". Das Türken, Griechen, Russen, Albaner, Polen, Italiener, Spanier und Portugiesen (ja und noch viel mehr) evtl. in einem selbsterarbeiteten und bezahlten Haus leben, kommt dem Pamphletverfasser gar nicht in den Sinn.

"Verbot von ausländischen Beschriftungen an Ladengeschäften und Gastronomiebetrieben"... Meinen die nur die Kebab-Bude (wie heisst das auf Deutsch, Fritten wären ja französisch, Burger englisch?) oder auch den "Service-Point" bei der Post? Und aus "Burger King" wird dann "Buletten-Führer" (König würde nicht gehen, die NPD ist gegen die Monarchie).

ich wäre dafür, alle ausländischen Gastronomiebetriebe würden einfach mal schliessen, dann wüsste die gesamte Wählerschaft der NPD hier in Wuppertal abends nicht mehr, wo sie noch was zu Essen bekommen.

Ach so: "Getrennte Schulklassen für deutsche und ausländische Kinder!". Ernsthaft, das steht da. Weil deutsche Kinder ja so viel intelligenter sind und nicht behindert werden sollen beim Lernen. Vor allem nicht von so unfähigen 6-jährigen türkischer Abstammung, die mit 6 Jahren schon 2 Sprachen fliessend beherrschen, wo viel deutsche Kinder mit ihrer Muttersprache noch Probleme haben.

Schade eigentlich, dass dieser Flyer als Adresse nur ein Postfach hat und als Telefonnummer nur ein Handy. Es hat sich anscheinend niemand getraut, seinen Namen darunter zu schreiben hier aus Wuppertal. Ich würde gerne meine Anzeige schon gegen eine Person richten.

Gruss
Marty
 
Schade eigentlich, dass dieser Flyer als Adresse nur ein Postfach hat und als Telefonnummer nur ein Handy. Es hat sich anscheinend niemand getraut, seinen Namen darunter zu schreiben hier aus Wuppertal. Ich würde gerne meine Anzeige schon gegen eine Person richten.

Gruss
Marty

Eine Partei wie die NPD dürfte einen relativ leicht zu ermittelnden Vorsitzenden haben. Gegen den könntest Du Deine Anzeige richten (aber weswegen :think: - Ich fürchte Dummheit allein ist kein Straftatbestand).
 
Welches Problem hast du eigentlich? Neid?
Welches Problem ichhabe, das habe ich doch in den letzten X Beiträgen nun wirklich überdeutlich und mehrfach erklärt?! Nochmal von vorn? Und Neid - nein. Ich habe mein Auskommen.

[...] In Mehrfamilienhäusern will man die Anzahl der Ausländer begrenzen auf "eine Mietpartei". [...]
Naja, die Idee dahinter ist nicht falsch. Blöd formuliert und würde sicher bescheuert umgesetzt werden. Aber damit will man weiter nichts anderes erreichen, als der Ghettoisierung entgegen wirken.

[...] Und aus "Burger King" wird dann "Buletten-Führer" (König würde nicht gehen, die NPD ist gegen die Monarchie).
*lol*

[...] Ach so: "Getrennte Schulklassen für deutsche und ausländische Kinder!". Ernsthaft, das steht da. Weil deutsche Kinder ja so viel intelligenter sind und nicht behindert werden sollen beim Lernen.
Nee, darum geht es dabei auch nicht. Es geht darum (wieder mal das Beispiel Berlin), dass deutsche Familien ihre Kinder aus den Schulen mit extrem hohen Ausländeranteil holen, weil dort das Lerntempo aufgrund der Sprachbarriere einfach viel niedriger ist als an anderen Schulen. Viele Familien ziehen dafür sogar um. Der nächste Grund weswegen sich Ghettos bilden. Und mit jeder deutschen Familie die weg zieht, wird das Problem immer und immer schlimmer. Die Lösung der NPD ist eine mögliche Lösung, wenn auch nicht unbedingt "gefällig". Aber wer bietet eine bessere?

Naja, der Rest ist Blödsinn, Panikmache und Bauernfang, muss man einfach so sehen.
 
Naja, die Idee dahinter ist nicht falsch. Blöd formuliert und würde sicher bescheuert umgesetzt werden. Aber damit will man weiter nichts anderes erreichen, als der Ghettoisierung entgegen wirken.

Dann wurde die Idee, der Ghettoisierung entgegenzuwirken, von den Nazis in Warschau auch nur blöd formuliert und bescheuert umgesetzt?
 
Gegen den könntest Du Deine Anzeige richten (aber weswegen :think: - Ich fürchte Dummheit allein ist kein Straftatbestand).
Nein, aber Volksverhetzung. Ob hier eine vorliegt, soll zuerst ein Staatsanwalt klären und dann ein Richter. Wenn nicht, dann akzeptiere ich das auch.

Naja, die Idee dahinter ist nicht falsch. Blöd formuliert und würde sicher bescheuert umgesetzt werden. Aber damit will man weiter nichts anderes erreichen, als der Ghettoisierung entgegen wirken.
Dann soll man Anreize schaffen für Besserverdienende, dort zu leben. Wenn ganz Stadtteile verfallen, dann darf man sich nicht wundern, dass sich dort auch vermerkt sozial niedrigere Gesellschaftsschichten finden. Und eine gesetzliche Begrenzung würde nur dazu führen, dass dann in einem Vierfamilienhaus drei Parteien leer stehen und die vierte von einer Migrantenfamilie bewohnt wird. Wer soll denn dort hinziehen?

Ärger machen in diesen Vierteln übrigens nicht die Migranten, sondern die letzten verbliebenden "Deutschen". Meist sind das die eigentlichen Problemfälle unserer Gesellschaft. Die können dort nicht wegziehen, weil das Sozialamt den Umzug nicht zahlt und die jeden Cent in Alkohol umsetzen. Ich habe zwei Jahre mitten in einem dieser Viertel gelebt und wenn ich Ärger hatte, dann mit so komischen "Volksdeutschen", die meinten, dort nachts mal ihre Parolen grölen zu müssen.

Es geht darum, dass deutsche Familien ihre Kinder aus den Schulen mit extrem hohen Ausländeranteil holen, weil dort das Lerntempo aufgrund der Sprachbarriere einfach viel niedriger ist als an anderen Schulen.
Dann sollte der Staat etwas gegen diese Sprachbarriere unternehmen, aber nicht die Kinder schon vor Beginn ihres eigentlichen Lebens ausgrenzen. Was soll denn aus den Kindern werden, wenn man sie so früh vom Rest der Gesellschaft ausgrenzt und ihnen zeigt, dass sie nicht dazugehören?

Die Lösung der NPD ist eine mögliche Lösung, wenn auch nicht unbedingt "gefällig". Aber wer bietet eine bessere?
Alle in einen Stadteil, Mauer drum bauen, bewachte Übergänge und nicht genug zu Essen liefern und keine Medikamente. Da haben die Ideengeber der NPD sicher schon Pläne in der Schublade.

Man löst Probleme bei der Integration nicht durch Ausgrenzung. ich weiß, die NPD möchte gar nicht integrieren, sondern "zurückführen". Frage ist, wohin soll mein türkisch-stämmiger Kollege mit deutschem Pass, "deutscher" Frau und zwei in Deutschland geborenen Kinder denn "zurückgeführt" werden? Und wer macht dann seine Arbeit?

Aber vermutlich hat die NPD dafür eine Lösung: Den "Deutschen-Pass". Wer nachweisen kann, dass zwei Generationen vor ihm deutsch waren, der darf bleiben. Alle anderen werden dorthin gebracht, wohin sie nach dem Aussehen am besten passen.

Naja, der Rest ist Blödsinn, Panikmache und Bauernfang, muss man einfach so sehen.
Na, beleidige mal unsere Bauern nicht. Dort dürften die wenig Chancen haben, die sind zu klug. Die Klientel, die die NPD damit anspricht, sind sicher nicht die Leute, die Deutschland länger als 24 Stunden am Laufen hielte, wenn denen das Bier ausgeht, dann gute Nacht.

Marty
 
Hab mich gerade mal ein wenig mit dem § 130 StGB (Volksverhetzung) auseinandergesetzt und dazu in einer BGH-Entscheidung geschmökert.

Danach müßten die Äußerungen dazu bestimmt sein, eine gesteigerte, über die bloße Ablehnung und Verachtung hinausgehende feindselige Haltung gegen die in Wuppertal lebenden Ausländer zu erzeugen (Rn 36 - wobei es im dortigen Fall konkret um Juden geht).

Ich denke, dass bereits der Nachweis dieser Absicht schwer zu führen ist, da die Ausführungen der NPD, so wie Du sie geschildert hast sicherlich von Ablehnung und vielleicht auch Verachtung geprägt sind, aber einen konkreten weiteren Aufruf etwa zu Gewalt oder Ausgrenzung kann ich bisher nicht sehen.

Darüber hinaus ist die Eignung zur Friedensstörung gemeinsames Tatbestandsmerkmal von § 130 Abs. 1 und Abs. 3 StGB, die zusätzlich zu der Äußerung hinzutreten muß (Rn 40 ff.).

Für die Eignung zur Friedensstörung genügt es nach der BGH-Entscheidung, daß berechtigte - mithin konkrete - Gründe für die Befürchtung vorliegen, der Angriff werde das Vertrauen (der Ausländer) in die öffentliche Rechtssicherheit erschüttern.

Zwar kündigt die NPD hier Gesetzesänderungen an, die den Rechtskreis der Ausländer (empfindlich) betrifft, jedoch dürfte man davon ausgehen, dass die einzelnen Vorschläge selbst bei einem Wahlsieg der NPD in Wuppertal nicht umzusetzen sind (weil es dazu in einigen Punkten schon an der Gesetzgebungskompetenz des Wuppertaler Stadtrates fehlt).

Ich glaube daher eher nicht an eine Einleitung eines strafrechtlichen Verfahrens sondern denke, dass Du nach einiger Zeit eine Einstellungsverfügung der Staatsanwaltschaft bekommst.

Ich gebe aber zu, dass dies hier nur eine kurze Beschäftigung mit dem ziemlich schwierigen Straftatbestand darstellt und ein Irrtum meinerseits durchaus nicht ausgeschlossen ist. Insofern wäre ich daran interessiert, falls Du tatsächlich Anzeige erstattest, vom Ausgang des Verfahrens zu hören.

Gruß

baffi
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann wurde die Idee, der Ghettoisierung entgegenzuwirken, von den Nazis in Warschau auch nur blöd formuliert und bescheuert umgesetzt?
Du und Deine Nazis :roll:

Aber genau das ist das Problem in unserer Gesellschaft. Ist mal jemand mutig und nennt das Problem beim Namen, schon ist die Schublade sperrangelweit offen. Ok, das betrifft jetzt nicht zwingend die NPD, die drängelt sich da ja förmlich rein. Das betrifft viele Politiker, die nun so mit "Nazis" gar nix am Hut haben, aktuell halt den Rüttgers. Naja, auch wurscht, mal weiter im Text...

[...] Dann soll man Anreize schaffen für Besserverdienende, dort zu leben. Wenn ganz Stadtteile verfallen, dann darf man sich nicht wundern, dass sich dort auch vermerkt sozial niedrigere Gesellschaftsschichten finden. Und eine gesetzliche Begrenzung würde nur dazu führen, dass dann in einem Vierfamilienhaus drei Parteien leer stehen und die vierte von einer Migrantenfamilie bewohnt wird. Wer soll denn dort hinziehen?
Wie gesagt: Die Lösung der NPD ist ja auch nur ein Lösungsvorschlag. Muss nicht richtig und schon gar nicht der beste sein. Dann mal die Gegenfrage:

Welche Anreize sollten geschaffen werden? Wie bekommt man einen Besserverdienenden in eine Gegend, in der vor allem die Kriminalität brummt und die schon weithin hörbar einen schlechten Ruf genießt (eben aufgrund der Kriminalität, der starken Verschmutzung etc)?

Ärger machen in diesen Vierteln übrigens nicht die Migranten, sondern die letzten verbliebenden "Deutschen".
Du kommst nicht aus Berlin, oder? ;)

[...] Ich habe zwei Jahre mitten in einem dieser Viertel gelebt und wenn ich Ärger hatte, dann mit so komischen "Volksdeutschen", die meinten, dort nachts mal ihre Parolen grölen zu müssen.
Ja, die gibt es bei mir auch. Nur die haben mich in den letzten x (na sagen wir mal 10 Jahren) nicht einmal angepöbelt. Das sieht in Kreuzberg und Neukölln, auch Wedding bei mir schon ganz anders aus.

Es gibt da auch einen großen Unterschied. Bei mir laufen so durchschnittlich alle 6 bis 10 Wochen nachts diese Gören hinter dem Haus vorbei und brüllen: "Hier marschiert der nationale Widerstand!". Ok, dann macht der kleine Photon das Fenster auf und brüllt einmal runter, dass sie mal die Fresse halten sollen. Dann haben sie einmal kurz ein großes Maul, dann nochmal, dann holt Photon die Bullen. Und ehe die da sind, flitzen die Gören wie angestochene Affen.

Bei einer Freundin im Wedding halten nachts die Türken Hundekämpfe ab. Dabei saufen sie und dealen ziemlich offensichtlich mit Drogen während ein paar Schwule ES hinter der öffentlichen Toilette tun. Ok, eine Zeit lang habe ich jeden Abend die Bullen gerufen, die leider nie kamen. Aber als die besoffenen Türken, aufgewertet durch den Hundezahn mal mich und meine Freundschaft angepöbelt haben, war es mir deutlich zu viel. Auf den Satz, dass sie mal ganz schnell die Fresse halten sollten, kamen sofort 3 der Türken auf mich zu, der erste hatte ein Messer in der Hand wie Crocodile Dundee. Schön, wir in die Wohnung meiner Freundschaft, Bullen gerufen. Auf die Bullen warte ich noch heute.

Ich kann Dir versichern, dass es einige Ecken in Berlin gibt, da trauen sich die Bullen nicht mehr einzuschreiten. Die kommen einfach nicht oder wenn überhaupt mit guten 60 Minuten "Verspätung". Das ist nicht erfunden oder übertrieben! Diese Ecken sind aber keine, die als "rechts" bekannt sind. Was nun?

[...] Man löst Probleme bei der Integration nicht durch Ausgrenzung. [...]
Ganz sicher nicht. Aber wie löst man sie richtig?

Die Ausgrenzung hat längst statt gefunden und wir haben die Ghettos längst. Das sind auch Gegenden, da will kein studierter Ausländer wohnen. Etwa so wie ich nicht zum Ballermann will. Wir wollen diese Ghettos am liebsten abschaffen. Wie?
 
Du und Deine Nazis :roll:

Aber genau das ist das Problem in unserer Gesellschaft. Ist mal jemand mutig und nennt das Problem beim Namen, schon ist die Schublade sperrangelweit offen.


Ob das ein Problem in unserer Gesellschaft ist, kümmert mich nicht. Ich bringe solche Vergleiche nicht bei jeder kleinsten Gelegenheit, sondern nur dann, wenn sie sich offensichtlich anbieten. Und bei deinen Äußerungen bieten sie sich eben an.
 
Aber genau das ist das Problem in unserer Gesellschaft. Ist mal jemand mutig und nennt das Problem beim Namen, schon ist die Schublade sperrangelweit offen.
Nein, das ist die Arroganz der Rechten, die meinen, sie seien die einzigen, die das Problem beim Namen nennt. Die gehen sogar soweit das sie meinen, sie seien deshalb mutig. Und gleich darauf wälzen sie sich wieder in ihrer geliebten Opferrolle und wollen uns erklären, sie würden (nur) deshalb als Nazis bezeichnet. :roll:
 
Aber genau das ist das Problem in unserer Gesellschaft. Ist mal jemand mutig und nennt das Problem beim Namen, schon ist die Schublade sperrangelweit offen.
Das "Problem" sind also Deiner Meinung nach auch die Ausländer, die sich zusammen in einem Stadtteil niederlassen und dort eine Leben unter sich führen? Oder sind nicht auch die "Deutschen" ein Teil des Problems, die aus diesen Stadtteilen vorher weggezogen sind?

Das betrifft viele Politiker, die nun so mit "Nazis" gar nix am Hut haben, aktuell halt den Rüttgers.
Der hat sich den Fettnapf vorher selber getextet, in den er reingetreten ist. Man merke sich: Wer den Pöbel bedienen will, der sollte zusehen, dass keine Kamera dabei ist. Da könnte er von der NPD etwas lernen, die schaffen das auf ihren Veranstaltungen.

Wie gesagt: Die Lösung der NPD ist ja auch nur ein Lösungsvorschlag.
Das ist kein "Vorschlag"!
Welche Anreize sollten geschaffen werden? Wie bekommt man einen Besserverdienenden in eine Gegend, in der vor allem die Kriminalität brummt und die schon weithin hörbar einen schlechten Ruf genießt (eben aufgrund der Kriminalität, der starken Verschmutzung etc)?
Man verscheucht die kriminellen Subjekte, die die Straftaten begehen und sorgt für ein Umfeld, das den Stadtteil wieder lebenswert macht. Bei uns sind es übrigens nicht die Griechen und Türken, die in diesen Stadtteilen die Straftaten begehen.

Du kommst nicht aus Berlin, oder?
Nein, ich kenne nur die Touristenroute vom Bahnhof Zoo, an der Gedächtniskirche vorbei, einmal durch den Zoo, Kanzleramt, Reichstag und Brandenburger Tor. Gedächtnisstätten natürlich ebenfalls noch. Alles, was man so in 3 Tagen sehen kann. Ich lasse den Besuch 1991 zum DFB-Pokalfinale mal aussen vor, die Erinnerung ist sehr schwach.

Ja, die gibt es bei mir auch. Nur die haben mich in den letzten x (na sagen wir mal 10 Jahren) nicht einmal angepöbelt.
Dann hast Du die richtige Haarfarbe?

Bei einer Freundin im Wedding halten nachts die Türken Hundekämpfe ab. Dabei saufen sie und dealen ziemlich offensichtlich mit Drogen während ein paar Schwule ES hinter der öffentlichen Toilette tun.
Ich kenne Berlin nicht. In Wuppertal ist das nicht so.

Ich kann Dir versichern, dass es einige Ecken in Berlin gibt, da trauen sich die Bullen nicht mehr einzuschreiten. Die kommen einfach nicht oder wenn überhaupt mit guten 60 Minuten "Verspätung". Das ist nicht erfunden oder übertrieben! Diese Ecken sind aber keine, die als "rechts" bekannt sind. Was nun?
NPD wählen, die gründen eine SA und die räumt dann da auf, dafür brauchts auch keine Gesetze. Entsprechende Truppen gibt es heute schon in den Reihen der NPD. Bei Demos kann man die recht gut erkennen.

Ganz sicher nicht. Aber wie löst man sie richtig?
Indem man Straftätern mit aller Staatsgewalt begegnet. Egal, welcher Nationalität sie angehören. Indem man die nachwachsende Generation mit Dingen einfängt, die sie von Strasse halten.

Marty
 
@photon: Zu Deinem Kumpel der hier studiert und plant, "zurück" in die Türkei zu gehen...

Meine bessere Hälfte ist im Bereich Personaldienstleistungen tätig...

Sie zeigte mir mal einen Lebenslauf, mit dem Kommentar
"Anderes Foto, anderer Name, die Frau könnte ich sofort vermitteln, so aber nicht."

Jetzt rate mal, in welche Richtung der Name ging, und wie das Photo in etwa aussah...

Wenn Du meinst, die Wahrheit muss ans Licht, dann bitte die komplette Wahrheit...
Nämlich dass Diskriminierung von Ausländern inzwischen in den normal bürgerlichen Schichten gesellschaftsfähig geworden ist.

Wenn jemand vor dem schwarzen Brett steht, auf ne Anzeige zeigt, mit der Bemerkung "Das Auto würde ich nicht kaufen.", dabei auf den türkischen Namen des Verkäufers zeigt, dann kann ich so ein denzentes "Scheiss Deutsche" schon verstehen.

Wer DIE Wahrheit sagen will, der wird in dieser Gesellschaft das Problem haben, dass er mundtot gemacht wird, weil wir können an nix schuld sein, das sind immer die anderen.

gruss kelle!
 
Das "Problem" sind also Deiner Meinung nach auch die Ausländer, die sich zusammen in einem Stadtteil niederlassen und dort eine Leben unter sich führen? Oder sind nicht auch die "Deutschen" ein Teil des Problems, die aus diesen Stadtteilen vorher weggezogen sind?
Diese beiden Sachverhalte bedingen doch einander. Die kann man gar nicht einzeln betrachten. Wenn Du die Frage also so stellst, dann sind natürlich beide schuld.

[...] Man verscheucht die kriminellen Subjekte, die die Straftaten begehen und sorgt für ein Umfeld, das den Stadtteil wieder lebenswert macht. [...]
Indem man Straftätern mit aller Staatsgewalt begegnet. Egal, welcher Nationalität sie angehören. Indem man die nachwachsende Generation mit Dingen einfängt, die sie von Strasse halten.
"Mit aller Staatsgewalt" bedeutet, dass sie aufgrund überfüllter Knäste kaum mehr als Bewährungsstrafen zu befürchten haben. Und selbst wenn sie inhaftiert werden, treffen sie bei einem Ausländeranteil von über 90% in deutschen Gefängnissen sowieso auf Landsleute, wenn nicht sogar Familienmitglieder.

Klingt krass? Radikal vielleicht? Das ist die Wahrheit, leider. Unsere Knäste sind keine wirkliche Abschreckung und haben nur sehr selten einen resozialisierenden Charakter. So gesehen nur dafür nützlich, kriminelle Subjekte temporär von der Straße zu holen, um das Problem aufzuschieben. Diesen Teil der "Staatsgewalt" können wir ruhig belächeln.

Der andere Punkt ist da schon interessanter: Ein Umfeld schaffen, das einen Bezirk wieder lebenswert macht. Gute Idee - und wie? Mieten anzuheben verlagert nur das Problem in einen anderen Bezirk, der das Problem vorher nicht hatte und billiger ist. Verstärkte Polizeipräsenz wäre vielleicht ein Mittel, obgleich ich nicht glaube, dass sie davon jemand abschrecken lässt. Wie gesagt: Manche Bezirke werden schon als "verloren" gegeben. Aktive Integration ist jetzt vergeblich, da einige Stadtteilen mehr als 60% Ausländeranteil haben. Da müsste man langsam Deutsche integrieren, die dann russisch, türkisch, arabisch, italienisch, ... lernen, um überhaupt noch einkaufen gehen zu können.

Aber dennoch halte ich die Idee für gar nicht falsch, wenn mir nur mal jemand sagen könnte, wie das überhaupt nur theoretisch funktionieren sollte.

Dann hast Du die richtige Haarfarbe?
Naja, kennst ja meine Bilder - meine Haarfarbe spielt da keine Rolle ;)

Mag sein, dass das auch ein Grund ist, ich weiß es nicht. Aber ich habe ehrlich gesagt keine Lust, mir 3 Perrücken zuzulegen, damit ich jeden Stadtteil Berlins halbwegs sicher passieren kann. Also sollten wir vielleicht doch eine eher globalere Lösung finden...

@photon: Zu Deinem Kumpel der hier studiert und plant, "zurück" in die Türkei zu gehen...

Meine bessere Hälfte ist im Bereich Personaldienstleistungen tätig...

Sie zeigte mir mal einen Lebenslauf, mit dem Kommentar
"Anderes Foto, anderer Name, die Frau könnte ich sofort vermitteln, so aber nicht."

Jetzt rate mal, in welche Richtung der Name ging, und wie das Photo in etwa aussah...
Ich kann es mir schon denken. Nunja, Ridvan will gar nicht hier bleiben, ob er einen Job bekäme oder nicht. Dafür bleibt eine andere Clientel hier, die von mir aus sehr gerne gehen dürfte.

Wenn Du meinst, die Wahrheit muss ans Licht, dann bitte die komplette Wahrheit...
Nämlich dass Diskriminierung von Ausländern inzwischen in den normal bürgerlichen Schichten gesellschaftsfähig geworden ist.
Ja, hast recht, ist sie. Aber wenn wir beim Thema "komplette Wahrheit" sind: Warum ist es denn so, dass niemand diese Leute einstellen will? Alles Rassisten, Nazis?

Ich weiß von einigen Selbstständigen, dass sie haufenweise schlechte Erfahrungen unterschiedlichster Art mit Ausländern gemacht haben. Die schlimmste Geschichte war mal, als ein Türke, der aufgrund schlechter und nicht erbrachter Arbeitsleistungen gekündigt wurde, mit einem Amoklauf gedroht hat. Ja, das könnte auch mit einem anderen passieren, keine Frage. Passiert aber nicht. Zumindest habe ich davon noch nichts gehört.

In "gehobeneren" Gesellschaftschichten, also beispielsweise in der Forschung oder in anderen "Intellektuellen-Berufen", wie etwa der Programmierung, der IT im Allgemeinen, etc habe ich noch nie eine Diskrimminierung in irgendeiner Form feststellen können. In meiner Firma beispielsweise arbeiten etwa genauso viele Ausländer aus allen Teilen der Welt wie Deutsche. Also ich kann diese generellen Vorurteile nicht bestätigen. Es sei denn, man geht wirklich von bestimmten Berufen aus, die meist auch dann nur Hilfskräfte suchen. Und da muss ich leider sagen, kann ich die Haltung sehr gut nachvollziehen.

[...] Wer DIE Wahrheit sagen will, der wird in dieser Gesellschaft das Problem haben, dass er mundtot gemacht wird, weil wir können an nix schuld sein, das sind immer die anderen.
Es gibt aber leider nicht DIE Wahrheit. Weil alles immer subjektiv ist. Ein Vorurteil wird nicht von allein zum Vorurteil. Und ein Stereotyp denkt sich keiner aus, der mal abends Langeweile hat. Und man kann leider auch nicht DIE Wahrheit einfach mal irgendwo beginnen lassen, sondern muss sie bis auf ihre Ursprünge zurückverfolgen, was kaum möglich ist.

Das Schlimme ist eigentlich, dass DIE Wahrheit auch niemand hören will, so man sie feststellen könnte.