Prokrastination (Aufschieberitis)

Bist auch du ein Aufschieber?

  • Ohjee, ja!

    Stimmen: 45 86,5%
  • Nein.

    Stimmen: 7 13,5%

  • Umfrageteilnehmer
    52

caprice

Well-known member
ID: 87200
L
5 August 2008
215
28
Na, wer kennt das nicht? Wichtige Dinge bis zur letzen Minute aufschieben... und das immer wieder.

Das das ganze nicht zu unterschätzen ist & tatsächlich ein psychologisches Problem darstellen kann hat mir vor Jahren dieser Artikel hier gezeigt:

klick mich

Ich bin z.B. mitten in den Diplomprüfungen und mache wieder mal alles außer intensivem Lernen :ugly:. Zum Glück hab ich ein 1A Kurzzeitgedächtnis :LOL::-?. Wenn ihr das bei euren Freunden, Verwandten(v.a. euren Kindern), Bekannten, o.ä. beobachten könnt wäre es ganz gut sich mit der Thematik zu beschäftigen und den Betroffenen zu helfen.
 
Ohja, das kenn ich auch zu gut... v.a. wenns ums Lernen geht. Ging mir im Studium bei sämtlichen Klausuren so und obwohl ich mir fürs Staatsexamen vorgenommen hab, es anders zu machen, war es da doch genau das gleiche ;) Ich glaub manchmal wirklich, dass ich den Druck einfach zum Lernen brauche. Zum Glück klappt es auch immer wirklich gut, bin noch nie irgendwo durchgefallen und mit meinen Noten war ich auch dann immer sehr zufrieden... aber man is doch am Ende einfach wirklich genervt, gestresst, reizbar und mit sich selbst unzufrieden.
 
alles was mit lernen und Hausaufgaben zu tun hat hab ich auch immer aufgeschoben, nachdem ich aus der Schule raus war hat das aber sehr schnell sehr stark nachgelassen
 
Eben. Weil wir immer damit durchkommen lernen wir nichts daraus! Zum Glück hat mein Freund in den letzen Jahren dafür gesorgt das ich wenigstens etwas zwischendurch mache, sonst käme das böse Erwachen für mich in nächster Zeit ziemlich schnell.

@Losehai: Wie kam das ? Bei mir ists eher schlimmer geworden, weil es keine regelmäßigen Klausuren mehr gab sondern nur noch wenige Prüfungen, die dann teils keinen Wert hatten. Nach 4 Semestern stand dann Vordiplom an. Innerhalb von 2 Wochen hab ich dann den Stoff von 4 Semestern gelernt :/.
 
@Losehai: Wie kam das ? Bei mir ists eher schlimmer geworden, weil es keine regelmäßigen Klausuren mehr gab sondern nur noch wenige Prüfungen, die dann teils keinen Wert hatten. Nach 4 Semestern stand dann Vordiplom an. Innerhalb von 2 Wochen hab ich dann den Stoff von 4 Semestern gelernt :/.

durch nen streßigen Job bei dem ich die Zeit von mir und anderen sehr stark organisieren muss + sehr viel privates Zeug zu organisieren

auf einmal ging ohne Terminkalender nixmehr - da musste ich mich erst wieder dran gewöhnen weil ich davor jahrelang keinen mehr benutzt habe weil ich mir die paar Dinge immer so merken konnte

naja um es kurz zu machen, es ging halt nichtmehr mit aufschieben und nur mit guter Organisation, ich hab mich aber nur dran gewöhnt weil ich mich dran gewöhnen musste
 
Den Druck werde ich auch brauchen. Ich schreib zum Glück meine Diplomarbeit in einem Labor wo die Betreuerin ein Adlerauge darauf hat was gemacht wurde und kontrolliert die Dokumentation regelmäßig. Andere würden abkotzen, ich brauch das und finds toll.
 
ich kenne es auch nur zu gut.
klausuren, dann das abitur...... "aaaaach ist doch noch ein ganzer monat bis dahin!" hab ich mir dann oft gesagt.

dann musste ich ordentlich ranklotzen - hatte aber immerhin einen druck der großgenug war um mich von allem ab zu schotten und zu lernen.

hat ja auch geklappt.

aber jetzt schiebe ich schon seit wochen ein anderes problem vor mir her.
ich müsste eigentlich bilder für meine bewerbungsmappen malen/zeichnen, aber der druck ist einfach nicht groß genug.

obwohl ich mein problem kenne wird es nicht besser - ich dachte erkenntis ist der erste schritt zur besserung?! ^^

plötzlich erscheint einem der größte schwachsinn, wie zimmer aufräumen, solitär spielen und dumme sendungen im tv schauen als viel wichtiger. und der witz dabei ist man denkt die ganze zeit trotzdem an die eigentliche aufgabe und dass man sie iiiirgendwann noch erledigen sollte....
 
Genau, ich räume auch auf oder fang an Kuchen zu backen o_O. Durch die Ersatzhandlungen hat man dann direkt eine positive Rückmeldung, die einem während der eigentlich wichtigen Sache bis zum Ende fehlt.

Die Erkentniss nutzt einem dann ja nichts. Es fehlt Interaktion mit dem Belohnungssystem(positiv oder negativ). Es müssen erst mehrfach negative Erfahrungen gemacht werden bevor sich da Besserung einstellen könnte. Mir fehlt das auch noch völlig. Habs entweder immer noch irgendwie geschafft oder mich irgendwie rausreden können.

Versuch mal jemandem dein Problem zu schildern, vielleicht kann dir jemand wie mir regelmäßig auf die Finger klopfen. Ich werd' zum Beispiel auch nicht mehr fürs Aufräumen & Backen während der Lernzeit gelobt, das hat ein kleinwenig geholfen.
 
11:0 - das ist keine Volkskrankheit mehr, das ist eine Seuche ^^

Früher wäre man geköpft worden oder einfach im wirren Treiben gestorben, wenn man so faul gewesen wäre wie wir es heute sind.

Aber da denke ich lieber morgen oder wann anders drüber nach 8)
 
Ich hätt gern die Antwortmöglichkeit "manchmal".

Es gibt schon Dinge, die ich gern aufschiebe, meist unangenehme Dinge wie Steuererklärungen, Fragebögen der Krankenkasse, Aufräumen, meiner Mutter im Garten helfen ...

Es gibt aber auch Dinge, die haben Vorrang, höchste Priorität. Letztes kam der Sohn eines Bekannten: Tippst du mir meine Hausaufgaben ab? Klar, dass wird sofort gemacht. Die Hausaufgaben meines Sohnes sind natürlich auch nicht aufschiebbar. Ebenso gewisse Rechnungen, die sofort bezahlt werden.

In der Schule war ich auch schlusiger, vorallem in Fächern, in denen ich merkte, egal wie sehr ich lerne, ich kapier das eh nicht.
 
Bei mir wird erst mal Generell alles aufgeschoben, wo ich kein Bock drauf habe. (Fängt schon mit dem Aufstehen an, 6:00 Uhr klingelt Wecker -> irgendwann so gegen 6:30 Uhr stehe ich dann mal langsam auf) :biggrin:
 
Ich bin auch sehr schwer von dieser Krankheit betroffen. Ich kann Sachen nicht beginnen und versuche alles aufzuschieben. Wenn ich dann doch mal beginne etwas zu machen, dann ist es auch O.k.

Für mein Abi hab ich auch garnicht gelernt (komme aus NRW, da ist das nicht so problematisch. Wir sind ja berühmt für das leichteste Abi Deutschlands *ggg*).

Wenn meine Eltern früher weg gefahren sind musste meine Schwester immer zu uns kommen und für mich kochen. Da ich sonst mir zu selten was gemacht habe (hat mich persönlich nicht gestört, aber meine Eltern fanden das nicht gut). Ich konnte mich nie aufraffen etwas zu essen zu machen und wollte das immer auf später verschieben, bis es zu spät war und ich zu Bett wollte. Als meine Schwester mal nicht den Auftrag bekommen hatte, hab ich auch 2 Tage gefastet. Dann konnte ich doch mal die Pizzeria gegenüber anrufen und mir eine Pizza bestellen. Seitdem hab ich mir vorgenommen nie wieder Urlaub zu nehmen wenn Menschen weg fahren die um mich herum sind *ggg* Was zum glück aber auch nicht mehr so dramatisch wird mit wachsendem Alter, da man ja mittlerweile mit der Freundin Urlaub macht. Komischerweise kann ich aber auch für meine Freundin was holen gehen. Wenn sie mich fragt, weil sie hunger hat schieb ich das zum Beispiel nicht auf. Dann geh ich sofort los.

Naja zum Thema Nachteile durch das Aufschieben. Ich hab etliche Rechnungen früher immer zu spät bezahlt. Also fürs falschparken und zu schnell fahren. Nicht weil mir das Geld fehlte, sondern auch nur weil ich zu faul war ins Onlinebanking zu gehen und die Überweisung zu machen. Ich wollte mich immer später drum kümmern. Irgendwann steht aber dann immer in den Mahnungen (ich mein das war immer die dritte), dass man zahlen müsse, weil es sonst ans Gericht geht oder so. Dann hab ich meine Rechnungen bezahlt. Naja zum Glück hab ich nun schon 5 Jahre oder so keine Strafe mehr bekommen, daher komme ich nicht in den Stress zahlen zu müssen. Und der Rest macht ja zum Glück in der Regel Lastschrift *ggg*

Aber zum Thema wichtigkeit der hier angesprochen wird. Bei genügend druck kann ich mich auch zusammenreißen. Kleines Beispiel. Bei meinem letzten Arbeitgeber war es egal ob ich pünktlich komme, also kam ich jeden Tag auch zu spät weil ich das aufstehen morgens immer nach hinten verschoben habe. Meinem Chef war eigentlich nur wichtig das ich meine Aufgaben erfülle und hat mich so lange in ruhe gelassen.
Mittlerweile habe ich aber eine Fahrgemeinschaft. Das heißt es ist jemand angewiesen auf mich. Also schiebe ich das Aufstehen nicht mehr hinaus. Wenn ich aufstehen muss um meinen Arbeitskollegen nicht hängen zu lassen, dann stehe ich auch pünktlich aus dem Bett auf.

Ebenso ist es ja auch auf Arbeit. Man weiß das man dafür bezahlt wird und dann macht man auch seine Aufgaben.
 
Also ich kenne das gar nicht und ich frage mich immer wieder, wie meine Studis es schaffen, ihre Protokolle so weit nach hinten zu schieben. Ich meine, dann weiß man doch gar nicht mehr, was man alles gemacht hat.

Nee ich kann das nicht. Ich mach immer alles sofort, insofern ich gerade Zeit habe. Ich kann einfach nix liegen lassen und deshalb ist mein Arbeitstag auch nicht selten 12 Stunden lang.
 
fassen wir mal zusammen:

das Problem ist weitgehend bekannt, betrifft aber meist nur die eigene Persönlichkeit...
wenns um Hilfe für andere geht, sind wir sofort dabei, meist ohne Aufschub...

der Ansatz mit dem Belohnungssystem im Kopf (siehe caprice) ist glaub da der richtige...
Wenn wir von anderen ein Lob oder nen Dank bekommen ist der uns mehr wert, als wenn wir für uns selbst was erledigt haben...

Ich pass hier auch total ins Schema und muss sagen, dass das Feedback von Außen mir schon ziemlich wichtig ist. Wenn ich das nicht hätte, wüsste ich oft nicht, wo ich stehe und wie sozialisiert in der Gruppe/Gesellschaft ich bin...

Vielleicht gibts ja hier nen Psychologen, der uns das weiterhin erklären kann.
 
Zum Glück hab ich ein 1A Kurzzeitgedächtnis :LOL::-?.

Ich war früher sehr engagiert im Studium. Jedoch leide ich aber seit meiner Zeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an Aufschieberitis. Deshalb hat mein letzter akademischer Abschluß damals länger gedauert als er sollte.

Tja, Du bist noch jung. Mit der Zeit schwindet die Fähigkeit, sich Dinge kurzfristig zu merken. Dann mogelt man sich halt eben so durch.

In der Praxis zum Beispiel der freien Wirtschaft zeigt es sich, dass die Aufgaben ohnehin nicht so komplex sind, dass man sich großartig engagieren muss. Leider fällt aber dem eigenen Perfektionismus halt auch immer mehr auf, wie sehr man jedesmal durchgerutscht ist, anstatt die Dinge "gescheit" gelöst zu haben.
 
Also ehrlich gesagt kenne ich das nicht mehr seit ich die elfte Klasse hinter mir gelassen habe... Irgendwann muss man sich doch mal auf seine Zukunft konzentrieren... Ich hab seitdem Lernpläne, halte diese ein, bin daher auch nicht gestresst, weil ich eine Woche vor einer Klausur nicht erst zum Lernen anfange... Anders geht das bei bis zu 8 benoteten Klausuren pro Semester auch nicht...

Ich kann solche Menschen nicht verstehen, die 2mal in derselben Klausur durchfallen und mir dann erzählen sie könnten die Klausur diesmal wieder nicht geschafft haben, weil sie nur 2 Tage gelernt haben... 8O
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann solche Menschen nicht verstehen, die 2mal in derselben Klausur durchfallen und mir dann erzählen sie könnten die Klausur diesmal wieder nicht geschafft haben, weil sie nur 2 Tage gelernt haben... 8O


das is ja das witzige an der wirklichen Aufschieberitis... man kommt trotzdem durch :roll: :biggrin:
ich jedenfalls...:ugly:
 
Nur gut, dass ich kein Studium mache...dieses "freiwillige Lernen" ich glaub das wär nichts für mich.... mal Spaß beiseite, ich bekomm meinen Kram meist schon hin, dauert nur bis ich mich dazu durchringe. So wie jetzt, eigentlich müsste ich ja abwaschen, aber muss erst mal hierhin schreiben, dass ich das grad aufschiebe und gleich Bundesliga gucke ;)

Was du heute kannst verschieben, das verschieb auch(oder ging das doch anders? :mrgreen: )

Problematisch wird´s dann nur, wenn das eigentliche Leben nicht mehr geordnet funktionert und dann nur noch Chaos herrscht (Termine verpennen usw.)