Vor allem die Leute des (radikal) linken Spektrums vermuten im Großteil der Deutschen eine (wenigstens rudimentäre) Haltung wie die der NPD (oder Udo Pastörs im Besonderen).Du meinst die Deutschen, die von dir und einem Großteil der Bevölkerung ob der Herkunft ihrer Eltern oder gar Großeltern einen Stempel wie Migrant oder Gast aufgedrückt bekommen?
Fakt ist aber, dass die Leute diese Migrantenkinder eben als solche oder Gäste sehen, weil die sich selbst ausgrenzen und meist auch ausgrenzen wollen. Das fängt an, dass in deren Wortschatz "Deutscher" oftmals als Schimpfwort gebraucht wird. Und das in Deutschland, nicht in der Wallachei! Das geht weiter, dass ein Teil derer heute noch kein gutes Deutsch sprechen, obgleich hier geboren. Dass sie eben die Fahnen ihrer Väter schwingen, statt die deutsche. Dass der Anteil der Kriminellen in "ihren Reihen" um etwa das dreifache höher liegt als bei deutschstämmigen Deutschen. Und so weiter und so fort.
Weißte, ich bin ja nun familienbedingt häufiger in Thailand. Nie und nirgends ist mir dort "Ausländerfeindlichkeit" oder "Rassismus" begegnet. Und ich habe mich ernsthaft gefragt, warum. Die Mehrheit der Deutschen (und andere Ausländer) die dort hin fahren, sehen die thailändischen Frauen als käufliches Gut, haben oft keine Achtung vor denen und meinen, für ein paar Scheine nimmt auch die an der McDonalds-Theke ihn mal in den Mund. So denken auch einige der Auswanderer, vor allem die alten Geldsäcke, die man stets mit einer wunderhübschen 18-jährigen sieht. Trotzdem begegnet einem nie sowas wie Ablehnung oder Hass, zumindest mir nicht oder jemanden, den ich kenne. Eher das genaue Gegenteil.
Also habe ich mir überlegt, woran das liegen könnte. An der buddhistischen Religion? Hmm, glaube ich nicht, denn die Mehrzahl der Thailänder bekennen sich zwar zum Buddhismus, aber nur die Wenigsten leben danach. Ähnlich wie hier die Katholiken. Vielleicht liegt es am Klima, dass die Leute immer so ruhig und ausgeglichen sind? Glaube ich auch nicht, in der Türkei und im arabischen Raum ist es auch immer schön. Vielleicht haben sie andere Gene, sind einfach evolutionär fortschrittlicher als wir? Kann ich nicht glauben, dass eine Rasse sich binnen weniger Jahrzehnte so viel schneller entwickelt als eine andere.
Aber ich habe eine Erklärung gefunden: Die Touristen und Zuwanderer bringen alle einen Mehrwert ins Land. Sowohl für das Land als Ganzes, als auch für jeden Einzelnen. Sie bringen Arbeit und Geld. Auch wenn sich die Mehrzahl der Touristen absolut daneben benimmt, lassen sie mehr Geld da, als jeder Inländer. Auch kann da nicht jeder Hanswurst einfach zuwandern. Man bekommt das 1-Jahres-Visum (was das Maximum darstellt) nur, wenn man eine größere Summe Bargeld zur ständigen Verfügung hat oder mindestens 1.500 Euro Rente bezieht. Eine Arbeitserlaubnis bekommt nur, wer einen Beruf hat, der dort auch gebraucht wird und ebenfalls über genügend baren Rückhalt verfügt.
Allerdings gibt es auch in Thailand vereinzelt Ressentiments gegen "Fremde". Meist richtet sich die Ablehnung dort gegen Menschen aus Myanmar (Burma). Warum eigentlich? Weil die dort für weniger Geld arbeiten gehen, als die Thailänder. Wenn es dort zu Gewalttaten kommt oder wenn jemand den öffentlichen Frieden stört, sind es meist Leute aus Myanmar. Ich habe noch von keinen Gewaltexzessen gehört, wie in Deutschland, dass etwa jemand aufgrund seiner Herkunft oder Aussehens zu Tode gehetzt oder geschlagen wurde. Aber man macht eben oftmals einen Bogen um Familien aus Myanmar, deren Lebensweise häufig mehr an Mietnomaden erinnert, selbst für thailändische Verhältnisse.
Muss ich jetzt den Vergleich mit unseren Zuwanderern anstellen oder kann ich es sein lassen? Wie immer gilt: Es gibt auch dort Ausnahmen, wie es sie auch hier gibt. Aber wir wollen ja nicht die Ausnahmen vergleichen, sondern die Regel, nicht wahr?
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