Nationalstolz durch WM, oder nur eine Phase?

wittis-web.de schrieb:
ah ja

dann sind die antennen, die man an die scheibe anbringt, für navis oder handies auch anbauteile, komisch nur, dass keines davon mit einer abe ausgeliefert wird, und man nicht zum tüv zum eintrag muss
!??!

Im Gegensatz zu den Fahnen fallen DIE im Regelfall nicht ab oder zerbrechen bei voller Fahrt, stellen also keine direkte Gefährdung da (mE werden die doch auch Aufgeklebt, nicht eingeklemmt, oder?). Außerdem braucht man nicht automatisch eine ABE, es gibt einige Prüfsiegel, die den betrieb auch erlauben, auch ohne TÜV.
 
darkkurt schrieb:
Im Gegensatz zu den Fahnen fallen DIE im Regelfall nicht ab oder zerbrechen bei voller Fahrt, stellen also keine direkte Gefährdung da (mE werden die doch auch Aufgeklebt, nicht eingeklemmt, oder?). Außerdem braucht man nicht automatisch eine ABE, es gibt einige Prüfsiegel, die den betrieb auch erlauben, auch ohne TÜV.

wenn es anbauteile sind, sind diese durch den tüv abzunehmen oder es ist eine abe beigefügt, das siegel, was du ansprichst

die antennen werden zum einen durch einen kleinen klebestreifen fixiert, und über das plastik über den scheibenrand geführt und dadurch von der scheibe, wenn geschlossen, in die scheibenführung gedrückt und dort festgehalten

die nicht geprüften für die autobahn sind so brüchig, dass nicht die ganze fahne abreißt, sondern meistens der stof ausreißt oder der aufragende teil der fahne abbricht
oder aber durch blödheit des benutzers, weil er dann das fenster, in dem die fahne fixiert ist, öffnet
 
Na Gott sei Dank ist ab nächste Woche der ganze Hype vorbei. Dann gibt es keine Fähnchen an den Autos mehr und vor allem muss man sich nicht an jeder Straßenecke der verordneten Fröhlichkeit ergeben *fg*

Werde trotzdem heute mal wieder die Daumen drücken, dass wir wenigstens den Trostplatz bekommen, dass die "Fans" ihre Knaller endlich wieder bis Silvester im Schrank lassen und man wieder Fans von echten Alkoholikern unterscheiden kann :)

Aber vielleicht hatte die WM auch wenigstens etwas gutes: Viele Deutsche werden jetzt endlich mal wenigstens die dritte Stophe singen können ;)

Gruß,
Photon
 
Hallo,

ich schäme mich für nichts was ich nicht selber gemacht habe.
Geschichte ist Geschichte, die Täter sind tot - meine Fahne bleibt.
 
bennsenson schrieb:
Warum? Was ist das für eine Frage!? :| Ich sehe das auch als einen positiven Nebeneffekt. Wollen wir hoffen, dass das erstmal so bleibt.

Diese WM hat meines Erachtens einen großen Teil dazu beigetragen, dass in Deutschland wieder etwas mehr Flagge gezeigt werden darf, im wahrsten Sinne des Wortes. ;)
 
hfkb schrieb:
Warum? Was ist das für eine Frage!? :| Ich sehe das auch als einen positiven Nebeneffekt. Wollen wir hoffen, dass das erstmal so bleibt.

Nee ich meinte jetzt können im Sinne von beherrschen. Hab auf Phoenix ne Reportage gesehen, wo sie gezeigt haben, dass viele bei dieser Textpassage:

Einigkeit und Recht und Freiheit sind
des Glückes Unterpfand.

immernoch anfangen zu nuscheln, weil sie Angst haben, "Unterpfand" ist falsch, da das Wort quasi keiner mehr kennt :D
 
Glaub eher die fangen an zu Nuscheln, weil sie den Text net können :mrgreen:

Unterpfand heisst einfach dieses, dass es ohne das Eine - also in der Hymne: "Einigkeit und Recht und Freiheit" - das andere nicht geben kann - in der Hymne: "Glück"

Ohne Einigkeit und Recht und Freiheit kann also kein Glück gegeben sein - laut Hymne.

Wobei sich viele Politiker in diesen Tagen vielleicht mal an diese Zeilen erinnern sollten...
 
bennsenson schrieb:
Na weil dieses Stück laufend gespielt wurde und bei dem ganzen Hype vielleicht der eine oder andere gesagt hanben wird "Na da schau an, das ist also unsere Hymne. Gar nicht mal übel..." Ein paar von denen haben die Hymne dann auch mitgeplärrt und einige werden sie jetzt vielleicht auch richtig kennen...

Gruß,
Photon
 
Nightfire schrieb:
Aber nur dank ZDF-Videotexttafel 888!
Da hat sich auch jeder seinen Teil dazu gedacht...! :ugly:

Jedenfalls habe ich darüber auch erfahren, dass die Italiener einen Text haben, der sich hier in Deutschland niemals durchsetzen würde und eine große Welle der Empörung lostreten würde. Sinngemäß heißt es dort, dass die Italiener für ihr Land den Tod in Kauf nehmen! :-?
 
hfkb schrieb:
Jedenfalls habe ich darüber auch erfahren, dass die Italiener einen Text haben, der sich hier in Deutschland niemals durchsetzen würde und eine große Welle der Empörung lostreten würde. Sinngemäß heißt es dort, dass die Italiener für ihr Land den Tod in Kauf nehmen! :-?

Brüder Italiens,
Italien hat sich erhoben,
Und mit dem Helm des Scipio
Sein Haupt geschmückt.
Wo ist die Siegesgöttin?
Sie möge Italien ihr Haupt zuneigen,
Denn als eine Sklavin Roms
Hat Gott sie geschaffen.

Refrain:

Lasst uns die Reihen schließen,
Wir sind bereit zum Tod,
Wir sind bereit zum Tod,
Italien hat gerufen!
Lasst uns die Reihen schließen,
Wir sind bereit zum Tod,
Wir sind bereit zum Tod,
Italien hat gerufen!

Solche Hymnen sollte man nicht vorschnell in eine Ecke stellen, sondern fragen, wie sie entstanden sind. Die Hymne kommt halt aus einer Zeit, wo diese Form von Nationalismus und der kriegerische Ton keine Sehnsucht nach Totalität und Abgrenzung wiederspiegelte, sondern die demokratischen Revolution und die Befreiung vom Kaisserreich Österreich-Ungarn. Der Verweis auf den "Helm des Scipio" ist übrigens ein konkreter Verweis auf das demokratisch-freiheitliche Ansinnen dieser Hymne, da der angesprochene Feldheer einer der größten Verteidiger der römischen Republik war.

Ich denke wenn es ein solches Lied von der deutschen Demokratiebewegung Mitte des vorletzten Jahrhunderts gäbe, dass so popular ist wie das "Fratelli D'Italia", dann schätze ich hätte es durchaus Chancen auf die Nationalhymne gehabt, aber unsere ist ja auch nicht schlecht, halt nur nicht so pathetisch und kämpferisch. Im Fussball kommt die Italiensiche sicherlich etwas besser.

Den Text verfasst hat übrigens ein Student, da sag doch ma einer, Studenten usw.. :D
 
Wer's mag...

Aber wenn man mit einer Hymne aufwächst mag man sie sicherlich. Mir, der sie jetzt zum ersten mal in Deutsch liest, kommt sie ein wenig befremdlich vor. Allerdings kannte ich auch den italienischen Text nicht.
 
bennsenson schrieb:
[...]
Solche Hymnen sollte man nicht vorschnell in eine Ecke stellen, sondern fragen, wie sie entstanden sind. Die Hymne kommt halt aus einer Zeit, wo diese Form von Nationalismus und der kriegerische Ton keine Sehnsucht nach Totalität und Abgrenzung wiederspiegelte, sondern die demokratischen Revolution und die Befreiung vom Kaisserreich Österreich-Ungarn.[...]
Das Deutschlandlied entstand zu einer Zeit, da sich die Menschen nach nationaler Einheit sehnten (eigentlich wie heute, denke ich). Die ersten beiden Strophen haben absolut nichts mit übertriebenen Nationalismus gemein, sondern spiegeln eine tief empfundene Verbundenheit zum deutschen Vaterland wieder (vergleiche hier auch gern Wikipedia, Hintergründe . Auch interessant der Nachruf für von Fallersleben).

Eigentlich gibt es so gesehen tief verwurzelte Gemeinsamkeiten zwischen der italienischen und der deutschen Nationalhymne. Ich denke, dass entgegen der Ansichten Richie von Weizsäckers und Helle Kohls die deutsche Hymne nach wie vor aus allen 3 Strophen besteht, auch wenn sie an Gültigkeit verloren haben. Aber naja, wo liegt der Helm des Scipio vergraben? Ich habe weder mit der vollständigen deutschen Hymne ein Problem, noch mit der italienischen oder sonst einer.

Naja, aber was will man heute schon noch gegen die Kastration unternehmen außer gelegentlich auch mal wieder der ersten beiden Strophen zu gedenken und sie so niemals zu vergessen. Sie gehören für mich nach wie vor dazu.

Gruß,
Photon
 
Zuletzt bearbeitet:
hfkb schrieb:
gedacht...! :ugly:Jedenfalls habe ich darüber auch erfahren, dass die Italiener einen Text haben, der sich hier in Deutschland niemals durchsetzen würde und eine große Welle der Empörung lostreten würde. Sinngemäß heißt es dort, dass die Italiener für ihr Land den Tod in Kauf nehmen! :-?
In der Nationalhymne von (ich glaube Kolumbien) gibt es Textpassagen mit "Tötet die Jankees", wie der Wortlaut genau ist, weiss ich jetzt leider nichtmehr, ich hab des nur mal in ner Doku gesehen.
 
Photon schrieb:
Das Deutschlandlied entstand zu einer Zeit, da sich die Menschen nach nationaler Einheit sehnten (eigentlich wie heute, denke ich). Die ersten beiden Strophen haben absolut nichts mit übertriebenen Nationalismus gemein, sondern spiegeln eine tief empfundene Verbundenheit zum deutschen Vaterland wieder

Ja hab ich jarnüscht bestritten :) ich meinte nur, man solle Hymnen auf ihren Kontext hin betrachten und nicht sagen, in Deutschland gäbe es einen Aufschrei, wenn auch in unser Hymne vom "Sterben für sein Land" die Rede wäre. So eine kämpferische und auf Demokratie gemünze Hymne hätte auch was hier in Deutschland, finde ich.
 
bennsenson schrieb:
Ja hab ich jarnüscht bestritten :) [...]
Ich habe ja jarnüscht davon geschrieben, dass Du anderer Meinung wärst. Nur überbetone ich es nicht, wenn der seltene Fall eintritt, dass wir einer Meinung sind ;) Ich habe Deinen Beitrag nur zum Anlass genommen, mich zu erklären und zu präzisieren.

bennsenson schrieb:
ich meinte nur, man solle Hymnen auf ihren Kontext hin betrachten und nicht sagen, in Deutschland gäbe es einen Aufschrei, wenn auch in unser Hymne vom "Sterben für sein Land" die Rede wäre. So eine kämpferische und auf Demokratie gemünze Hymne hätte auch was hier in Deutschland, finde ich.
Japs, sehe ich auch so. Nur mit dem Unterschied, dass ich nicht so viel Wert auf den Kontext zur Demokratie lege. Mir würde eine Hymne sehr gut gefallen, wo von der Schönheit des Vaterlandes die Rede ist. Von großen Denkern und Dichtern, vom Kampf und Sieg für die Freiheit. Dass sich Deutschland niemandem beugen wird, egal welcher Herr an Deutschlands Spitze ist und wer uns bedroht.

Aber auch das dürfte alles genauso überholt sein, wie "von der Maas bis an die Memel". LEIDER !

Gruß,
Photon
 
Photon schrieb:
Nur mit dem Unterschied, dass ich nicht so viel Wert auf den Kontext zur Demokratie lege. Mir würde eine Hymne sehr gut gefallen, wo von der Schönheit des Vaterlandes die Rede ist. Von großen Denkern und Dichtern, vom Kampf und Sieg für die Freiheit. Dass sich Deutschland niemandem beugen wird, egal welcher Herr an Deutschlands Spitze ist und wer uns bedroht.

Das wars dann auch schon wieder mit unser kurzen Einigkeit :D
 
bennsenson schrieb:
Das wars dann auch schon wieder mit unser kurzen Einigkeit :D
Hmm, ich persönlich hätte grundsätzlich auch nichts gegen eine Monarchie, wie beispielsweise in Schweden oder England, auch wenn es nicht mehr eine "reine" Monarchie ist. Aber ich halte es für durchaus wichtig, dass sich die Menschen an ihrem "Alphatier" orientieren und messen können. Ich empfände es als beleidigend, wenn mich jemand mit Merkel oder Müntefering gleichsetzen würde. Auch hätte ich grundsätzlich nichts gegen Kommunismus, wenn er denn nur funktionieren würde...

Will sagen, dass ich es durchaus so sehe, dass die Demokratie durchaus die beste Gesellschaftsform ist, die wir kennen, doch ist sie weit davon entfernt, perfekt zu sein - unsere aktuelle Demokratie wird auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Deshalb spielt es für mich keine Rolle, in welcher Gesellschaftsform die Menschen leben, solange sie frei sind und stolz treu zu ihrem Land stehen können. Wenn eines Tages die Demokratie überholt sein wird, wird es aber hoffentlich noch immer Deutschland geben, mit all seiner Geschichte und Kultur.

Deshalb ist es für mich relativ unwichtig, wer nun Deutschlands Herren sind und welche Gesellschaftsform sie verkörpern. Ich könnte heute auch gut unter Fritz XVI leben ;)

Gruß,
Photon