Medien, Propaganda und tendenziöse Berichterstattung

Na mindestens 0,2% der Deutschen mehr als die FDP...
Heute evtl. nicht...
Schon, aber da allenorts massiv gegen die Pegida gewettert wird, jeder noch so kleine Hanswurst aus jeder Partei macht mobil gegen sie. Trotzdem haben sie Zulauf - aktuell 18.000 Leute allein in Dresden. Wieder 500 mehr als vorige Woche. Auch die Gegendemonstranten nehmen zu, aktuell wohl 30.000 bundesweit. Naja, halte ich für interessanter und vor allem wichtiger, als von der FDP zu berichten, die ja eigentlich inzwischen unbedeutender geworden ist, als jeder Kaninchenzüchterverein.

Na dann mal abwarten. Aber auch das ist interessanter als die FDP.
Nochmal. Heute sieht es halt (mal) anders aus. Wie oft kommt die FDP denn in den Medien vor? Sieht man mal davon ab, das Herr Kudicki jede Talkshow beackert, die ihn nicht explizit ausläd. die FDP ist in der Tagesberichterstattung nur noch ein Randthema und deutlich seltener vertreten als Pegida und AfD. Heute haben sie dank einer politischen Tradition mal ein paar Sendeminuten mehr
Ja, aber vergleiche mal die Sendezeit über Griechenland mit dem der FDP. Etwa gleich. Ein ganzes Land in Europa steht vor dem Staatsbankrott, Austritt aus der EU, horrende Kosten für Deutschland wegen Schuldenschnitt, ... Ich meine, das ist doch wohl eigentlich gar nicht zu vergleichen. Eigentlich wäre das Dreikönigtreffen höchstens eine Schlagzeile im Ticker wert. Und was die FDP macht oder nicht macht, ist doch völlig belanglos, das kann man im Videotext irgendwo als Fußnote verstecken... Theoretisch.
Selbes Problem: Du schließt von einem einzigen Tag (heute) auf die gesamte Berichterstattung. Bis zur Parlamentswahl wird Griechenland DAS Topthema sein - sicher! Die FDP wird morgen wieder in den Fußnoten und Talkshows verschwunden sein - auch sicher! Ein größeres Thema werden sie erst wieder, wenn sie es wieder in ein Parlament schaffen.
 
[...] die FDP ist in der Tagesberichterstattung nur noch ein Randthema und deutlich seltener vertreten als Pegida und AfD. Heute haben sie dank einer politischen Tradition mal ein paar Sendeminuten mehr [...]
Ok, ich verstehe ja, was Du sagen willst. Aber verstehst Du mich auch? Ich meine, es geht nicht nur um die reine Sendezeit, sondern auch was gebracht wird - wenn wir beim Thema "tendenziöse Berichterstattung" sind.

AfD:
was über Pegida wie berichtet wird, ist noch viel schlimmer.

FDP:
Ich meine, unabhängig davon, wie Du vielleicht Deine persönliche Meinung in der Berichterstattung wiedergespiegelt siehst, aber klingt das für Dich irgendwie neutral oder doch (stark) tendenzös? Übrigens alles halbwegs aktuelle News, aber so geht es schon seit 2013...
 
Inpunkto FDP würde ich auch auf "tendenziöse Wahrnehmung" deinerseits tippen - sie sind immerhin letztes Jahr aus weiteren 2 Landtagen geflogen, und da wurde meines Wissens nichts beschönigt.

Und was die AfD angeht - wie würde denn deiner Ansicht nach eine angemessene Berichterstattung aussehen? Vieles ist doch nunmal Fakt, auch wenn es für die Partei nicht gerade positiv ist.
 
wie würde denn deiner Ansicht nach eine angemessene Berichterstattung aussehen? Vieles ist doch nunmal Fakt, auch wenn es für die Partei nicht gerade positiv ist.
Ich rede ja auch nicht von Falschmeldungen, sondern von tendenziöser Berichterstattung.

Tendenzös bedeutet beispielsweise, dass ich bei der einen Partei im Müll wühle und bei einer anderen die Schandmale wegschminke. Negative Wortwahl und Berichterstattung versus positiver. Hat nichts mit Lügen zu tun.

Inpunkto FDP würde ich auch auf "tendenziöse Wahrnehmung" deinerseits tippen - sie sind immerhin letztes Jahr aus weiteren 2 Landtagen geflogen, und da wurde meines Wissens nichts beschönigt.
Man hat aber auch nicht im Müll gewöhlt und mal geschaut, was die FDP wohl verbockt hat, dass sie weniger Wähler und Sympathisanten hatte als die bekloppten Piraten.

Meines Gefühls nach wird selbst die SPD härter ran genommen, wenn sich mal wieder irgendeiner aus deren Reihen was leistet - und das passiert ja laufende Meter.
 
Ich verstehe nicht, worauf du hinaus willst bei der AfD. Wie soll man denn "positiv" darüber berichten, dass es bei einer halboffiziellen Jungendorganisation seltsame Inhalte gibt, oder wie soll es wohlwollend dargestellt werden, dass es einen Führungsstreit gibt?
 
Tendenzös bedeutet beispielsweise, dass ich bei der einen Partei im Müll wühle und bei einer anderen die Schandmale wegschminke. Negative Wortwahl und Berichterstattung versus positiver. Hat nichts mit Lügen zu tun.

Es ist doch kein neues Phänomen, dass im Prenzelberg eher die TAZ gelesen wird, während in konservativ geprägten Gegenden die FAZ bevorzugt wird.

Man kennt die "Grundeinstellung" diverser Medien und kann dementsprechend auch die Berichte beurteilen.
 
Ich verstehe nicht, worauf du hinaus willst bei der AfD. Wie soll man denn "positiv" darüber berichten, dass es bei einer halboffiziellen Jungendorganisation seltsame Inhalte gibt, oder wie soll es wohlwollend dargestellt werden, dass es einen Führungsstreit gibt?
Also ich habe etwa genauso viele Sympathien für die AfD, wie ich sie für die FDP, Union oder SPD habe. Von daher könnte es mir eigentlich egal sein und ich könnte die Berichte genauso gut ignorieren.

Aber es fällt mir halt auf. Die AfD ist ja im Grunde exakt da positioniert, wo vorher die FDP stand. Mit ihrer extremen Ausrichtung auf Wirtschaft (-swachstum) und ihren ganzen Ökonomen in ihren Reihen sogar besser aufgestellt als die FDP.

Was die FDP hingegen in den letzten Jahren alles verzapft und von sich gegeben hat, kaum etwas davon wurde so breit getreten wie jeder kleine oder große Pfurz der AfD. Wenn, dann sind immer alle Sachen an der jeweiligen Person hängen geblieben (Möllemann, Vögele, Niebel, ...). Man hatte seinerzeit Möllemann nach meiner Einschätzung gezielt zum Antisemiten (ja fast schon zum Nazi) gestempelt, aber das ist kaum an der FDP hängen geblieben. Im Gegenteil wird irgendwie noch heute versucht, die FDP mit Genscher zusammenzufassen.

Will sagen: Das Bild, dass die Medien von der FDP zu projezieren, ist einfach an allen Enden geschmeichelt. Das Bild der AfD wird so häßlich wie möglich gemacht. Und dabei geht es nicht um 2 oder 3 Meldungen, sondern um die Gesamtheit der Berichterstattung seit 2013.

Es ist doch kein neues Phänomen, dass im Prenzelberg eher die TAZ gelesen wird, während in konservativ geprägten Gegenden die FAZ bevorzugt wird.

Man kennt die "Grundeinstellung" diverser Medien und kann dementsprechend auch die Berichte beurteilen.
Ja, schon richtig. Aber indem Fall hier sind sich die Mainstream-Medien erstaunlicherweise weitestgehend einig...

EDIT: Weil ich es gerade gelesen habe und es irgendwie auch zum Thema passt: Wie es bei Maybrit Illner wirklich zugeht. Wo wir wieder zum Thema "Grundversorgung" und GEZ kommen irgendwie :D Es wird langsam echt mühsam, Information von Propaganda zu trennen...
 
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Du weichst aus. Wie müsste die Berichterstattung über der AfD aussehen, damit sie ihnen nicht "schmeichelt", aber immerhin in einem für dich objektiven Licht steht.

Edit zu deinem edit: die FAZ gehört doch ebenso zu den etablierten, die von immer mehr Leuten als "Lügenpresse" beschimpft wird. Und wer glaubt, Talkshows würden den Gipfel journalistischen Schaffens darstellen, der sollte seine eigene Medienkompetenz kritisch hinterfragen! :LOL:
 
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Du weichst aus. Wie müsste die Berichterstattung über der AfD aussehen, damit sie ihnen nicht "schmeichelt", aber immerhin in einem für dich objektiven Licht steht.
Ich weiche überhaupt nicht aus, weil es mir gar nicht explizit um die AfD ging. Mir fiel es eben nur auf, wie bei 2 Parteien völlig unterschiedlich berichtet wird. Vor allem, was berichtet wird. Außerdem will ich vermeiden, dass Du mich auf die AfD festnagelst, was hier erstens nicht ins Thema gehört und zweitens will ich gar nicht in die Lage versetzt werden, Pro-AfD argumentieren zu müssen. Die tendenziöse Berichterstattung geht ja weit als nur über diesen Vergleich hinaus.

Aber um Deinen Wunsch zu erfüllen: Wie wäre es mal mit einem Parteitag der AfD zu senden? Zumal sie ja de facto den gleichen politischen Stuhl im Spektrum besetzen wie die FDP und aufgrund der Abwanderung der FDP-Wählerschaft zur AfD schon beinahe als deren inoffizieller Nachfolgepartei zu betrachten ist. Zumindest im Augenblick.

Alle anderen (großen) Parteien kennt man ja schon seit Bestehen der Bundesrepublik oder eben seit 1990. Man hat da ja schon Hochs und Tiefs miterlebt. Wie wäre es denn mit einem nüchternen Profil der AfD? Einfach um sich mal mit der Partei zu beschäftigen.

Wenn ich etwas über die AfD höre, dann ist man allenthalben nur darum bemüht, das Wort "Nazis" zu vermeiden, aber im Grunde meint man genau das. Der Lucke wird gern irgendwo vorgeführt und lächerlich gemacht. Das hat man nicht mal bei Rösler und Westerwelle in dieser Form gemacht, die meiner Ansicht nach aber eine Steilvorlage nach der nächsten geliefert haben. Bei der AfD sucht man irgendwie ständig nach dem Sumpf. Und wenn es für den Sumpf nicht reicht, dann will man wenigstens die Mitglieder belächeln. Ich kann mir gar nicht ausmalen, wo sie den Hans-Werner Sinn noch hingesteckt hätten, wäre er der AfD beigetreten. Den haben sie ja auch schon mehr als einmal auf das Nazi-Abstellgleis geschoben, auch wenn er da nicht ruhig stehen bleiben und die Schnauze halten will. Dabei steht die AfD für die Hardliner schon viel zu weit in der Mitte :ugly:

Für mich wird durch die Medien von der AfD ein Bild vermittelt, das mich an einen zerstrittenen Chaotenhaufen erinnert, den man überhaupt nicht ernst nehmen kann. Praktisch das rechte Pendant zu den Piraten. Und ich denke, dass dieses Bild ganz gezielt lanciert wird. Hingegen werden selbst die linksradikalen Grünen, mit wesentlich schlimmeren Personalien in ihrem Kader und noch viel schlimmeren Eklats gern als biedere Volkspartei dargestellt. Die geprügelte FDP verdient Anerkennung für ihren Kampfeswillen in schweren Zeiten, während Mutti mit ruhiger Hand regiert und alles im Griff hat. Und so weiter und so fort.

Oder kommt es nur mir so vor?
 
Oder kommt es nur mir so vor?

Nein, kommt es nicht. Ich finde Du hast da eine sehr gesunde Sichtweise drauf. Du bist einfach in der Lage Dir Deine persönlichen Ansichten ausklammernd und vom expliziten Inhalt abgesehen ein objektives Bild über den sprachlichen Aspekt von Medienberichterstattung zu bilden.
Das ist leider nicht mehr vielen Menschen gegeben, wofür das gegenständliche Oberthema meines Erachtens die Hauptursache darstellt und von dem einer oder anderen hier immer und immer wieder schön veranschaulicht wird.

Über die Ursache für die Berichterstattung kann man sich vortrefflich unterhalten und orakeln. Da gibts leider oft wieder mal schwarz/weiß Meinungen. Da wären vorrangig diejenigen bei denen die suggestive Sprache erfolgreich ins Weltbild gemeißelt wird und eine gegensätzliche Minderheit die per se genau das Gegenteil von dem interpretieren was suggeriert wird. Menschen die noch auf Grauzonen blicken können gibt es meiner Wahrnehmung nach kaum.

Meiner persönlichen Ansicht nach ist das von Dir angesprochene "tendenziöse Medienproblem" ganz offensichtlich vorhanden. Um auch mal ein wenig zu orakeln (darum gehts hier ja): Für mich ist die Ursache weder, dass das ja auch alles ganz hübsch plausibel und damit vollkommen zurecht tendenziös ist wie Kurt und Kelle vermuten und auch nicht, dass alles von irgendwoher (USA, Hochfinanz etc.) gesteuert sein muss wie z.b. manaegg es wohl vermuten würde. Sicherlich gibt es bei bestimmten Kampagnien die ein oder andere Lobby die sich bestimmte Themen ganz besonders "wünscht", aber ich denke nicht, dass dies bei den meisten Themen so zutrifft. Ich vermute eher, dass man Medien mehr und mehr als Produkt ansehen sollte. Es geht meiner These nach also in den allermeisten Fällen ganz einfach darum zu liefern was der Konsument erwartet. Dieser mag leicht verdauliche Kost und möchte nicht verwirrt werden weil er sonst das Interesse verlieren könnte. Schwarz/weiß wird gelesen weil es ein einfaches Weltbild proklamiert das jeder versteht. Zu schwere Kost langweilt und überfordert schnell weil selbst nachdenken ja viel zu anstrengend ist. Wenn man es derart betrachtet kann man sich auch ganz wunderbar erklären warum z.b. BLÖD und McDreck so erfolgreich sind. Ich wüsste nicht warum sich das Konzept von Hochglanzmedien zu sehr von solchen Erfolgskonzepten unterscheiden sollte.
 
Ich weiche überhaupt nicht aus, weil es mir gar nicht explizit um die AfD ging. Mir fiel es eben nur auf, wie bei 2 Parteien völlig unterschiedlich berichtet wird. Vor allem, was berichtet wird. Außerdem will ich vermeiden, dass Du mich auf die AfD festnagelst, was hier erstens nicht ins Thema gehört und zweitens will ich gar nicht in die Lage versetzt werden, Pro-AfD argumentieren zu müssen. Die tendenziöse Berichterstattung geht ja weit als nur über diesen Vergleich hinaus.

Zumindest quantitativ ist deine Wahrnehmung falsch: https://www.google.de/trends/explore#q=AfD, FDP&date=today 12-m&cmpt=q

Aber um Deinen Wunsch zu erfüllen: Wie wäre es mal mit einem Parteitag der AfD zu senden? Zumal sie ja de facto den gleichen politischen Stuhl im Spektrum besetzen wie die FDP und aufgrund der Abwanderung der FDP-Wählerschaft zur AfD schon beinahe als deren inoffizieller Nachfolgepartei zu betrachten ist. Zumindest im Augenblick.
Inpunkto "Platz im politischen Sektrum": :LOL: Und die meisten AfD-Wähler waren vorher CDU-Wähler- immer noch Tatsache. Und über Parteitage wird i.d.R. immer berichtet - ist halt nur nicht ständig einer...

Alle anderen (großen) Parteien kennt man ja schon seit Bestehen der Bundesrepublik oder eben seit 1990. Man hat da ja schon Hochs und Tiefs miterlebt. Wie wäre es denn mit einem nüchternen Profil der AfD? Einfach um sich mal mit der Partei zu beschäftigen.
Bei einer Partei, die es seit knapp 28 Monaten gibt. Gut, Miley Cyrus hat auch mit 17 (!!!) ihre Biografie 'rausgebracht...

Wenn ich etwas über die AfD höre, dann ist man allenthalben nur darum bemüht, das Wort "Nazis" zu vermeiden, aber im Grunde meint man genau das. Der Lucke wird gern irgendwo vorgeführt und lächerlich gemacht. Das hat man nicht mal bei Rösler und Westerwelle in dieser Form gemacht, die meiner Ansicht nach aber eine Steilvorlage nach der nächsten geliefert haben.
Rössler und Westerwelle waren zu ihren Zeiten die Witzfiguren der Deutschen Politik. Und das nicht nur im Kabarett. Lucke fordert das mit seiner Borniertheit und seinem Habitus vom unfehlbaren Professor doch selber heraus, das musst du zugeben. Und der, sag ich mal, ambivalente Umgang mit rechten Ideen und Mitgliedern war vom Anfang an das Problem der AfD, und richtig gelöst ist es eben noch nicht.
Bei der AfD sucht man irgendwie ständig nach dem Sumpf. Und wenn es für den Sumpf nicht reicht, dann will man wenigstens die Mitglieder belächeln. Ich kann mir gar nicht ausmalen, wo sie den Hans-Werner Sinn noch hingesteckt hätten, wäre er der AfD beigetreten. Den haben sie ja auch schon mehr als einmal auf das Nazi-Abstellgleis geschoben, auch wenn er da nicht ruhig stehen bleiben und die Schnauze halten will. Dabei steht die AfD für die Hardliner schon viel zu weit in der Mitte :ugly:
Die klare Abgrenzung gelingt ihnen doch auch nicht! Im Europaparlament ist man zwar in einer Fraktion mit den Torries, aber gleichzeitig findet man auch Rechtspopulisten aus Dänemark, Kroatien, etc. Zu Gute halten kann man ihnen, dass man sich von der FN distanziert, aber im großen und ganzen habe ich immer das Gefühl, dass sich die AfD in der Nische, in die sie gesteckt wird, ganz wohl fühlt. Dumm nur, dass ihr Pegida da medial langsam den Rang abläuft

Für mich wird durch die Medien von der AfD ein Bild vermittelt, das mich an einen zerstrittenen Chaotenhaufen erinnert, den man überhaupt nicht ernst nehmen kann. Praktisch das rechte Pendant zu den Piraten.
zumindest DAS kommt in erster Linie durch Machtstreitigkeiten an der Spitze. Und nicht durch die Presse.

Und ich denke, dass dieses Bild ganz gezielt lanciert wird. Hingegen werden selbst die linksradikalen Grünen, mit wesentlich schlimmeren Personalien in ihrem Kader und noch viel schlimmeren Eklats gern als biedere Volkspartei dargestellt. Die geprügelte FDP verdient Anerkennung für ihren Kampfeswillen in schweren Zeiten, während Mutti mit ruhiger Hand regiert und alles im Griff hat. Und so weiter und so fort.

Oder kommt es nur mir so vor?
Wie viel "Radikalismus" ist bei den Grünen in verantwortlicher Stellung denn noch geblieben? die FDP hat genau EINE Chance, zu überleben, aber wirklich Hilfe bekommt sie da meines erachtens nicht von der Presse, auch wegen gestern nicht: https://www.google.de/search?q=fdp+...OiwoHQAQ#tbm=nws&q=fdp+dreikönigstreffen+2015 Und das Topthema ist es auf den nachrichtenseiten und den Zeitungen ja nu auch nicht gewesen.

Die AfD hat den Vorteil, dass sie sich nicht an "geleistetem" messen lassen muss. Solange sie in den Medien vorkommt, steigert das Ihre Bekanntheit. Und gerade heute, muss es doch quasi eine Adelung für sie darstellen, von der etablierten Lügen-Presse "schlecht behandelt" zu werden. Inzwischen scheint "Medienkompetenz" nur noch daraus zu bestehen, Meldungen von etablierten Quellen grundsätzlich nicht zu hinterfragen, sondern von vornherein als unglaubwürdig und manipuliert zu sehen.
 
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Nein, kommt es nicht. Ich finde Du hast da eine sehr gesunde Sichtweise drauf. Du bist einfach in der Lage Dir Deine persönlichen Ansichten ausklammernd und vom expliziten Inhalt abgesehen ein objektives Bild über den sprachlichen Aspekt von Medienberichterstattung zu bilden.
Naja, eigentlich muss man nur immer bemüht sein, die "Draufsicht" zu behalten. Ich weiß ja, dass das gar nicht einfach ist, weil das Bild ja immer irgendwie eingefärbt wird von der eigenen Meinung, Erfahrungen und letztlich auch Vorurteilen und Ängsten. Manchmal hilft es, sich als - und bitte jetzt nicht in den falschen Hals bekommen - Gott zu fühlen. Oder als Auißerirdischer. Also als jemand, den das alles eigentlich gar nicht juckt, der selbst auch nie betroffen sein kann und wird, egal was passiert.

Und wenn man diese Position so halbwegs eingenommen hat, kann man sich das (Welt-) Geschehen ganz bequem von oben anschauen. Und man kann versuchen, sich in die Lage der einzelnen Akteure zu versetzen. Oder eben halt mal schauen, ob das Bild noch "gerade" hängt. In puncto Medien (und das betrifft leider nicht nur die deutschen), kommt es mir halt vor, als wären sie allesamt stark verfärbt. Oft ist von journalistischer Professionalität nicht mehr viel zu spüren. Eine unparteiische Haltung kann ich eigentlich bei keinem Medium erkennen. Ich kann höchstens sagen, dass ein Medium etwas mehr darum bemüht zu sein scheint als ein anderes. Aber letztlich kommt es mir halt vor, als wollte man nur die eigene Leser-/Zuschauerschaft unterhalten und zu Munde reden, um Absatz oder Einschaltquoten anzukurbeln. Um neutrale, gewissenhafte und professionelle Berichterstattung geht es gar nicht. Und ich befürchte, dass das auch exakt so gewollt ist: Meinungsbildung statt Information.

Anzahl der Suchanfragen von Google als Beleg, wie viel über die jeweiligen Parteien berichtet wird?

Bei einer Partei, die es seit knapp 28 Monaten gibt.
Bei einer Partei, die sich frisch in der deutschen Parteienlandschaft etabliert hat und aus dem Stand mehr Stimmen bekommen hat als die FDP, die es immerhin seit der Gründung der Bundesrepublik gibt und die in Heuss selbst schon den ersten Bundespräsidenten stellten. Grund genug, die mal zu beleuchten. Aber bitte nicht im Müll wühlen und mal krampfhaft nach Sachen suchen, wie ob es nicht doch ein Mitglied gibt, welches seinen nackten 1-jährigen Sohn beim Spielen am Strand in Facebook gepostet hat und folglich ein Päderast sein muss...

[...] Lucke fordert das mit seiner Borniertheit und seinem Habitus vom unfehlbaren Professor doch selber heraus, das musst du zugeben.
Dann ist das ein Thema für das Kabarett. Da können wir auch über Merkel, Schröder, Müntefering, Fischer und wie sie alle heißen köstlich lachen. Aber eigentlich kein Thema, mit dem man sich als Journalist beschäftigen muss. Höchstens mal als Politsatire im Feuilleton. Und ich hätte ja auch nichts dagegen, wenn ich den Eindruck hätte, dass insgesamt die AfD ernst genommen werden würde. So macht sich die Distel auch über Merkel lustig, aber insgesamt hat man in der Medienlandschaft nicht gerade den Eindruck, dass man die Union (oder CDU) zur Spaßpartei degradieren will.

Und der, sag ich mal, ambivalente Umgang mit rechten Ideen und Mitgliedern war vom Anfang an das Problem der AfD, und richtig gelöst ist es eben noch nicht.
Naja, es kommt halt darauf an, was man unter "rechts" versteht. Wenn man die Union auch als Partei des "rechten Spektrums" einordnet, muss man selbst schon ordentlich linksverbohrt sein. Die Rechten werden der Union bestenfalls die politische Mitte zugestehen, sehen sie aber zusehens nach links abrutschen. Ich habe eigentlich keine Lust, hier die AfD zum Thema zu machen, aber weil wir gerade dabei sind:

Aber welche Punkte sind es denn? Eine Anti-EU-Haltung macht für mich noch keinen bornierten Deutschtümler - schon gar nicht, wenn man die Haltung ökonomisch begründet und nicht aus Xenophobie heraus. Das gleiche gilt für den Euro.

Zuwanderung ist nunmal ein Problem, egal ob dauerhaft migriert oder vorübergehend Asyl gewährt wird. Es gibt nunmal ein Maß, bis wohin es wirtschaftlich und vor allem gesellschaftlich tragbar ist. Da ich sonst nur Parteien habe, die jedwede Zuwanderung beinahe rückhaltlos begrüßen, ist mir eine Partei, die das kritisch sieht, durchaus willkommen.

Die Banken wurden von der Regierung nicht nur unterstützt, sondern schützend an die Brust gelegt. Ohne weitere Auflagen - sie machen das Gleiche, was sie vor der Krise auch schon taten. Die Regierung scheint dahingehend handlungsunfähig zu sein. Ja, sie scheint sogar in eine Schockstarre zu verfallen, wenn man nur das Thema anreißt. Heißt für mich, dass wir in der nächsten Krise wieder bezahlen werden.

Und so weiter und so fort. Allgemein denke ich, dass viele die AfD gewählt haben aus dem gleichen Grund, weswegen so viele Die Linke wählen oder bei Pegida mitlaufen: Zukunftsangst. Angst vor sozialem Abstieg, Kriminalität, Terrorismus, Rente und Altersarmut, Job und Niedriglohn, Sozialabgaben (vor allem dem Gesundheitswesen), ... Man hat sich von den Medien verrückt machen lassen. Und jetzt wundern sich alle, warum es auf einmal so viele "Rassisten" gibt, "xenophobe Nazis" quasi. Alles Quatsch, wenn Du mich fragst. Alles nur Leute, die Angst um ihre Zukunft haben und verzweifelt versuchen, irgendwo Sicherheit zu finden. Wenn sich dort Nazis oder Rechtsradikale finden, dann bewegen die sich von der Anzahl her im Promille-Bereich.

Die klare Abgrenzung gelingt ihnen doch auch nicht!
Weil Grenzen gerade in der Politik fließend sind. Und das ist auch gut so. Was geht es mir regelmäßig auf den Sack, wenn die Union krampfhaft versucht, sich von der SPD abzugrenzen oder umgekehrt. Da wird nicht applaudiert, auch wenn der politische "Gegner" recht hat - nur weil es der politische Gegner ist! Das ist idiotisch. Der Deutsche will scharfe Profile, will genau wissen, was A anders als B macht. Man will einen Gegner haben. Es geht häufig gar nicht darum, ein Problem zu lösen - "notfalls" auch gemeinsam. Es geht darum, recht zu haben. Klare Grenzen zum "Feind". Bei einer Entscheidung, die der Zustimmung der Opposition bedarf, geht es nur um die Anzahl der Punkte, die jede Partei aus ihrer Wunschliste mit eingebracht hat. Völlig egal, ob das Endresultat letztlich Sinn macht oder nicht. Das ist Scheiße. Anders kann man es nicht sagen.

zumindest DAS kommt in erster Linie durch Machtstreitigkeiten an der Spitze. Und nicht durch die Presse.
Ok, da hast Du recht.

Wie viel "Radikalismus" ist bei den Grünen in verantwortlicher Stellung denn noch geblieben?
Bitte? Claudia Roth und Cem Özdemir sind doch nebst Trittin Leute, denen ich nicht mal 5 Minuten zuhören kann, ohne dass mir der Kamm schwillt. Die rutschen doch stets und ständig mit der linken Arschbacke vom Stuhl. Noch etwas mehr und sie können mit den Piraten saufen gehen. Und mit dem Ströbele sitzt ja noch immer ein Terroristenanwalt im Bundestag. Der Fischer ist mir zwar in seiner Amtszeit als Außenminister ein klitzekleines Bisschen sympathischer geworden, aber insgesamt bleibt er für mich ein RAF-Sympathisant und Krawallmacher - auch wenn er jetzt nicht mehr offiziell politisch tätig ist. Sein Schäfchen hat er ja allemal ins Trockene bekommen. Also hör mir bloß mit diesen Grünen auf... Alles Grottenolme...

Inzwischen scheint "Medienkompetenz" nur noch daraus zu bestehen, Meldungen von etablierten Quellen grundsätzlich nicht zu hinterfragen, sondern von vornherein als unglaubwürdig und manipuliert zu sehen.
Ah, na da kommen wir doch nochmal zum Thema zurück *freu*. Ja, also widersprechen kann ich Dir da nicht. Aber diese Entwicklung haben sich die Medien ja auch irgendwie selbst zuzuschreiben. Viel fehlt nicht mehr und man nimmt Meldungen von "Netzreportern" für ehrlicher, als die von Mainstream-Medien. Sehr gefährlich, wie ich finde, aber ganz und gar nicht unerwartet.

Ich meine, wir sind uns doch wohl einig, dass zur Beurteilung einer Nachricht es längst nicht mehr reicht, nur eine Quelle zu lesen. Und es reicht auch nicht, verschiedene Quellen zu lesen, die alle aus dem selben Verlag kommen, etwa Springer. Liest man verschiedene Quellen, hat man von ein und der selben Information mindestens 2 verschiedene Sichtweisen und ein anderes "Empfinden" dabei. Und man staune, wie man eine Nachricht so oder so "aufarbeiten" kann, nur mit den Mitteln der Sprache. Dazu kommen noch Dinge, dass Informationen zum Teil gezielt zurück gehalten werden oder insgesamt etwas schlecht recherchiert wurde.

Ich kenne leider niemanden persönlich, der beispielsweise bei Pegida mit läuft oder sie unterstützt. Aber es schadet auch nicht, sich mal wenigstens eine Stimme daraus anzuhören. Und dann sieht es für mich nicht so aus, als würden da nur xenophobe Nazis marschieren, wozu sie aber gern von der Presse gestempelt werden. Daher auch "Lügenpresse" und der Unwille, mit eben jenen Vertretern zu reden. Wenn überhaupt, habe ich bislang nur ein ganz kurzes Interview eines (vermutlich betrunkenen) Hirnsteins gesehen, der da irgendwas gefaselt hat von wegen "Gewaltpropaganda im Koran" oder so. Sieht für mich sehr stark danach aus, als hätte man genau so jemanden gesucht, um ihn dann vorzuführen. Und dann wundert sich die Presse, wenn sie keine Interviews bekommt? Also mich wundert es nicht.
 
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Regt man sich hier wirklich auf, dass die FDP (im Vergleich zur AfD) in den Medien zu gut wegkommt!? :ugly:

Übrigens, weil hier wieder entsprechende Links gepostet wurden: Woher bezieht denn t-online seine Nachrichten? Die haben doch keine eigene Redaktion, oder?
 
Anzahl der Suchanfragen von Google als Beleg, wie viel über die jeweiligen Parteien berichtet wird?
Nein, wie oft der eine oder andere Begriff in News-headlines vorkommt... ;)

Bei einer Partei, die sich frisch in der deutschen Parteienlandschaft etabliert hat und aus dem Stand mehr Stimmen bekommen hat als die FDP, die es immerhin seit der Gründung der Bundesrepublik gibt und die in Heuss selbst schon den ersten Bundespräsidenten stellten. Grund genug, die mal zu beleuchten. Aber bitte nicht im Müll wühlen und mal krampfhaft nach Sachen suchen, wie ob es nicht doch ein Mitglied gibt, welches seinen nackten 1-jährigen Sohn beim Spielen am Strand in Facebook gepostet hat und folglich ein Päderast sein muss...
Was ist denn von der AfD in erfajhrung zu bringen, was nicht auf dem Tisch liegt? Mal ganz unvoreingenommen:
  • Vorstand
  • Wahlerfolge
  • einzelne (schon vorher bekannte) Personen, wie Henkel
  • "Professorenpartei" <-- auch wenn das inzwischen gar nicht mehr stimmt
  • Eurokritik bis hin zur Forderung, den Euroraum zu verlassen
  • Kritisch gegenüger Migranten
  • Law-and-Order-Wahlkampf im Osten
  • EU-Kritik
Das ist jetzt mal bewusst NICHTS, was irgendwie mit "im Dreck wühlen" zu tun hat. Ergänze mich bitte, wenn ich was vergessen habe. Bedenke: Im Dreck wühlen kann die Presse nur, wenn die AfD ihr Haufen nicht selber wegmacht. und das hat sie doch offensichtlich in vielen Fällen versäumt, oder? Wie gesagt, die AfD tut ihr übriges dazu, diese Medienberichte entstehen zu lassen, auch solche Aktionen https://www.bildblog.de/60534/die-afd-und-der-mut-zur-unwahrheit/ lassen manchmal tief blicken.

Dann ist das ein Thema für das Kabarett. Da können wir auch über Merkel, Schröder, Müntefering, Fischer und wie sie alle heißen köstlich lachen. Aber eigentlich kein Thema, mit dem man sich als Journalist beschäftigen muss. Höchstens mal als Politsatire im Feuilleton. Und ich hätte ja auch nichts dagegen, wenn ich den Eindruck hätte, dass insgesamt die AfD ernst genommen werden würde.
Lucke ist das lautstarke Aushängeschild der Partei, will diese Stellung auch ausbauen und drängt sich in den Vordergrund. Das kann man den Medien doch nicht vorwerfen, das Lucke sich so bereitwillig in die Brandung stellt! H. O. Henkel ist deutlich ruhiger und erscheint überlegter, wird doch von der Presse nicht ignoriert!
So macht sich die Distel auch über Merkel lustig, aber insgesamt hat man in der Medienlandschaft nicht gerade den Eindruck, dass man die Union (oder CDU) zur Spaßpartei degradieren will.
NOCH nicht - warte mal ab. Merkel kriegt schon noch das fett ab, das sie verdient...

Bitte? Claudia Roth und Cem Özdemir sind doch nebst Trittin Leute, denen ich nicht mal 5 Minuten zuhören kann, ohne dass mir der Kamm schwillt.
Oh, da hast du ja die Autonomen der schlimmsten sorte 'rausgesucht.... :biggrin

Ah, na da kommen wir doch nochmal zum Thema zurück *freu*.
Hey, tu nich so! Den AfD/FDP-vergleich hast Du beigezerrt, nicht ich! :biggrin:
Ja, also widersprechen kann ich Dir da nicht. Aber diese Entwicklung haben sich die Medien ja auch irgendwie selbst zuzuschreiben. Viel fehlt nicht mehr und man nimmt Meldungen von "Netzreportern" für ehrlicher, als die von Mainstream-Medien. Sehr gefährlich, wie ich finde, aber ganz und gar nicht unerwartet.
Das Problem ist, das viele Watchblogs zwar fleißig Recherchefehler etc. aufdecken, es aber nicht wirklich eine echte objektive Nachrichtenquelle gibt. Es ärgert, dass Nachrichtenagenturen inzwischen gerne die Analyse mitliefern, statt sie den Konsumenten zu überlassen. Daraus folgt, dass niemand mehr eine objektive Quelle hat. Das heißt aber im umkehrschluss nicht, dass alle lügen.

Ich kenne leider niemanden persönlich, der beispielsweise bei Pegida mit läuft oder sie unterstützt. Aber es schadet auch nicht, sich mal wenigstens eine Stimme daraus anzuhören. Und dann sieht es für mich nicht so aus, als würden da nur xenophobe Nazis marschieren, wozu sie aber gern von der Presse gestempelt werden.
Ich lese nichts davon, dass dort NUR und AUßSCHLIEßLICH Nazis mitlaufen (solltest du mir mal zeigen, wo man sowas finden kann), sondern, dass man solches Pack AUCH bei der Pegida findet. Und dass es einen latenten Hang zur Ausländerfeindlichkeit bei den Demos gibt, wurde ja auch schon dokumentiert.
Daher auch "Lügenpresse" und der Unwille, mit eben jenen Vertretern zu reden. Wenn überhaupt, habe ich bislang nur ein ganz kurzes Interview eines (vermutlich betrunkenen) Hirnsteins gesehen, der da irgendwas gefaselt hat von wegen "Gewaltpropaganda im Koran" oder so. Sieht für mich sehr stark danach aus, als hätte man genau so jemanden gesucht, um ihn dann vorzuführen. Und dann wundert sich die Presse, wenn sie keine Interviews bekommt? Also mich wundert es nicht.
Um nach dem Beitrag darauf hinzuweisen, dass es ja nur EINE Stimme war! Die "Lügenpresse" wird gewollt, so sehe ich das.
 
Lass uns das hier mal abbrechen und notfalls im AfD-Thread weiter darüber sprechen.

NOCH nicht - warte mal ab. Merkel kriegt schon noch das fett ab, das sie verdient...
Ich bin gespannt.

Oh, da hast du ja die Autonomen der schlimmsten sorte 'rausgesucht.... :biggrin
Zumindest die radikalsten. Schlimmer als jeder von Die Linke.

Hey, tu nich so! Den AfD/FDP-vergleich hast Du beigezerrt, nicht ich! :biggrin:
Ja schon. Aber hey - eine Partei mit 2% bekommt einen 3-Minuten-Beitrag, der nicht viel mehr her gibt, als eine Flammenrede des Vorsitzenden. Nichts von Substanz, im Grunde eine Wahlkampfrede und Vorstellung eines neuen Logos. Eigentlich nichts für die Schlagzeilen des Tages.

Es ärgert, dass Nachrichtenagenturen inzwischen gerne die Analyse mitliefern, statt sie den Konsumenten zu überlassen. Daraus folgt, dass niemand mehr eine objektive Quelle hat. Das heißt aber im umkehrschluss nicht, dass alle lügen.
Genau das ist der Punkt. Von lügen habe ich nichts geschrieben. Was Pegida mit "Lügenpresse" meint ist wohl, dass man dort eben ein Bild von den Demos lancieren will, welches eigentlich nicht viel mit der tatsächlichen Intention zu tun hat. Da ist eben von "Rassismus" und "Fremdenfeindlichkeit" die Rede und ich glaube nicht, dass das der Auslöser oder die Gemeinsamkeit ist, der die Leute zusammen auf die Straße treibt.

Und wenn die Medien halt alle voneinander abschreiben, dann vermitteln halt immer alle auch das gleiche Bild. Dann ist es aber noch immer kein professioneller Journalismus, sondern Stümperei aus Faulheit und ganz und gar nicht objektiv.

Außerdem: Das, was Du als "Analyse" bezeichnest, ist aus meiner Sicht nicht weiter, als etwas zu kommentieren. Und ein Kommentar ist immer subjektiv, weil es das Wesen eines Kommentars ist.

Um nach dem Beitrag darauf hinzuweisen, dass es ja nur EINE Stimme war! Die "Lügenpresse" wird gewollt, so sehe ich das.
Ja, das ist fast genauso "geschickt", wie heute eine Lüge auf der Titelseite zu verbreiten um einen Tag später auf Seite 32 nach dem Horoskop die Gegendarstellung zu drucken.
 
Genau das ist der Punkt. Von lügen habe ich nichts geschrieben.
...Und dann sieht es für mich nicht so aus, als würden da nur xenophobe Nazis marschieren, wozu sie aber gern von der Presse gestempelt werden...
Du hast das Wort nicht benutzt, den Vorwurf aber beschrieben...
Was Pegida mit "Lügenpresse" meint ist wohl, dass man dort eben ein Bild von den Demos lancieren will, welches eigentlich nicht viel mit der tatsächlichen Intention zu tun hat. Da ist eben von "Rassismus" und "Fremdenfeindlichkeit" die Rede und ich glaube nicht, dass das der Auslöser oder die Gemeinsamkeit ist, der die Leute zusammen auf die Straße treibt.
... es ist aber bei einzelnen der eigentliche Antrieb und bei vielen latent vorhanden. Und worauf ich hinaus will. Bei vielen, die "Medienkritik" üben, ist das doch genauso der Fall: Du machst hier nichts anderes. Aus Pressemeldungen mit dem Kontext "da laufen auch Rassisten und Neonazis mit" machst du: "Die Pegida wird von 'den Medien' (also allen) mit Nazis gleichgesetzt" Von daher bitte mal Fakten dazu, hatte ich hier schon nachgefragt:
Ich lese nichts davon, dass dort NUR und AUßSCHLIEßLICH Nazis mitlaufen (solltest du mir mal zeigen, wo man sowas finden kann), sondern, dass man solches Pack AUCH bei der Pegida findet. Und dass es einen latenten Hang zur Ausländerfeindlichkeit bei den Demos gibt, wurde ja auch schon dokumentiert.
Und wenn die Medien halt alle voneinander abschreiben, dann vermitteln halt immer alle auch das gleiche Bild. Dann ist es aber noch immer kein professioneller Journalismus, sondern Stümperei aus Faulheit und ganz und gar nicht objektiv.
In vielen Fällen mag das stimmen, aber schauen wir uns mal ein einfaches Beispiel an:
Es war eine Stürmische, regnerische Nacht
Wie viele objektive Nachrichten zu diesem Fakt kann man verfassen, ohne dass sie so aussehen, als ob sie voneinander abgeschrieben wären?
 
Du hast das Wort nicht benutzt, den Vorwurf aber beschrieben...
Sagen wir mal, die Presse interpretiert gerne sehr frei. Und wenn man 20.000 Leute demonstrieren sieht, von denen 5 austicken, meinetwegen sogar einen Hitlergruß zeigen (keine Ahnung, ob das überhaupt passiert ist) und dann genau davon berichtet, dann ist es noch immer keine Lüge, aber es wird impliziert, dass eben die ganze Demo so abläuft. Das ist so gewollt und Meinungsmache.

Bei vielen, die "Medienkritik" üben, ist das doch genauso der Fall: Du machst hier nichts anderes.
Ich bin kein Journalist und ich bewege mich hier in einem Forum, in dem es um meine Meinung geht. Ich bin gar nicht hier, um professionell und gut recherchierte Berichte abzuliefern. Nur will ich nicht die Meinung eines Redakteurs aber gar nicht wissen, wenn ich mich über etwas informieren will.

Aus Pressemeldungen mit dem Kontext "da laufen auch Rassisten und Neonazis mit" machst du: "Die Pegida wird von 'den Medien' (also allen) mit Nazis gleichgesetzt" Von daher bitte mal Fakten dazu, hatte ich hier schon nachgefragt:
Soll ich jetzt hier zusammenfassen, was alle Medien aus Pegida machen? Ich hoffe, Du willst nur ein paar Beispiele:
Aber auch interessant: In jeder Demokratie der Welt gibt es rechts und links, das ist normal.

Außerdem hast Du ja sicher den offenen Brief gelesen, den ich gepostet hatte. Demzurfolge ist Pegida eben nicht eine homogene Masse von Leuten mit gleichen Anliegen, den man schon fast mit dem Fackelzug der NSDAP durchs Brandenburger Tor vergleicht. Es ist eben viel eher eine Demo wie damals 1989 - unterschiedliche Forderungen, unterschiedliche Anliegen, die alle aus der Zukunftsangst entspringen.

In vielen Fällen mag das stimmen, aber schauen wir uns mal ein einfaches Beispiel an:
Es war eine Stürmische, regnerische Nacht
Wie viele objektive Nachrichten zu diesem Fakt kann man verfassen, ohne dass sie so aussehen, als ob sie voneinander abgeschrieben wären?
Daraus lese ich "Scheißwetter". Vermittelt Unbehagen. Tut aber außer bei der Wettervorhersage nicht viel zur Sache, würde ich vermuten. Nehmen wir mal ein anderes Beispiel, vielleicht auch tagesaktuell, wenn Du nichts dagegen hast:

Nach derzeitigem Stand der Informationen drangen 3 vermummte Täter in das Gebäude der Satirezeitschrift XY ein und schossen gezielt auf die Redakteure und Mitarbeiter mit automatischen Waffen, vermutlich der russischen Bauart "Kalaschnikow". Auf der Flucht erröffneten sie das Feuer auf 2 Polizisten und überfuhren einen Fußgänger. Bei der Tat riefen sie "Allah ist groß" und "Wir werden Mohammed rächen". Derzeit gibt es mindestens 12 Todesopfer, mindestens 10 weitere Personen sind zum Teil schwer verletzt. Sie flüchteten dann mit einem schwarzen Kleinwagen der Marke "Citroen", den sie allerdings einige Straßen weiter stehen ließen und ihre Flucht in einem anderen Fahrzeug fortsetzten. Die Suche nach den noch unbekannten Tätern dauert zur Stunde noch an. Politiker aus aller Welt sendeten bereits Kondulenztelegramme und drückten ihre Anteilnahme aus.

oder:

3 vermummte Terroristen drangen bei der islam-kritischen Satirezeitschrift XY ein und richteten ein barbarisches Massaker bei Mitarbeitern an, die sich heute zu einer Konferenz versammelt hatten. Bislang geht man von 12 Todesopfern und mindestens 10 schwer verletzten Personen aus, von denen 4 in akuter Lebensgefahr schweben. Immer wieder hörte man sie frenetisch schreien: "Wir werden Mohammed rächen" und "Allah ist groß", während sie die Personen im Gebäude kaltblütig abschlachteten. Dabei verwendeten sie Automatikgewehre des Typs "Kalaschnikow", die vor allem von Terroristen ob ihrer leichten Handhabung wegen bevorzugt verwendet wird und zu Millionen ins Land geschmuggelt wurden. Die Täter schossen in unmenschlicher Brutalität um sich und metzelten dabei auch mindestens 2 Polizisten und einen Fußgänger nieder. Ein Polizeiauto wurde von Kugeln durchsiebt. Hollande sprach von einem "barabarischen Akt" und Bundeskanzlerin Merkel spricht von einem "Terrorakt gegen die Presse- und Meinungsfreiheit". Frankreich hat bereits seit Jahren verstärkt mit Islamisierung und Radikalisierung der vor allem aus Afrika zugewanderten Muslime zu kämpfen.

Wenn Du mich fragst, ist die erste Version eine journalistische Meldung, wie ich sie wünschen würde. Die zweite Version ist stark verfärbt und hier muss ich erstmal etliche Adjektive raus filtern, die mich von der eigentlichen Tatsache ablenken. Du wirst mir wohl zustimmen, dass wir mehr Meldungen wie die letztere lesen als erstere, oder?
 
Ja, schon richtig. Aber indem Fall hier sind sich die Mainstream-Medien erstaunlicherweise weitestgehend einig...

Ich habe gestern abend mainstreammäßig MDR und NDR geschaut.
Gefühl 90 Sekunden war das Thema FDP auf Sendung.

Die FDP hat aus meiner Sicht, obwohl ich sie nie wählte, schon einen besonderen Status.
Eine Partei, die lange Zeit an verschiedenen Regierungen beteiligt war, mit Genscher, Lambsdorff und Kinkel keine ganz unbekannten Politiker hatte, befindet sich in einer Phase, die über Niedergang oder Weiterexistieren entscheidet.

Dass hier eine (subjektiv empfundene) erhöhte Pressepräsenz vorhanden ist, kann ich zumindest nachvollziehen.

Wobei, wenn ich das gerade mit der AfD vergleiche, sind die gefült in letzter Zeit präsenter.

gruss kelle!